Suche löschen...
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 05.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193907052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390705
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-05
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
weicht Schmelings enbruchteile später » Boden und wird t (links). Weltbild (M.) t 33 Dresden 394 l. 11/M 33 Dresde, - 136 Zwickau (in» Pausch. 11/M 13Z 14/M 133 Zittau, 1 Chemnitz. 1:26.5. 1. NSKK.-Mann 2. NSKK.-Mann !SKK.-Mann Lenz, kann Richter. 15 M arte. 2 M 233 Mm- Lhemnitz. 50 Meter: M 136 Zittau, 48 )6 Zwickau, 48 Me- Zwickau, 47 Meter; 46 Meter: 5. NS.- lseter: Scharf. Nau- 1. NSKK.-Mann . Zschocke. 34/M 34 34 Chemnitz Muhle. 13/M 233 rs. Schemmels 3^M Bergmann. M 206 le, 13/N 233 Mei. M 206 Reichenberg terschaften sen die Rennen er-Kanadier wurde ster. Im Zweier- urger KC in Front iveifsterne Dresden, Sebletsmeister wur- k holte sich in Lütt oeifsterne Dresden, des Gebietes Sach- en und dem Gebiet mutzten schließlich it zweier sächsischer KC Aegir Leipzig Zm Zuge der Be ibewerbe bei den rchen zu veranstal- rines außerordent- rbandes (?I8) eiu- der Meinung, daß >en Skiweltmeister- daß dadurch eine idet. Als Beweis ächstjährigen Wel»- d stärksten Mann schland je aus die Ischen Fechtmeister- kärnpsen auf Säbel Heim war wegen ister wurde Eisen- zna. Beim Fnter- ewann die Stutt- önigs von Italien ankten vor Chiasio den gesamten Text- i Bilder: Lritz Tünz, Hans Gunz, Raun- aunhof. D.-A. 1989: Nr. 3 gültig. incivi-Ossüki, mmvng, ^ngrt äckioftosigkeit! riiSmonn, toubon, »P>»»II>» om L 2.1-33 : sm Corito bin ick rvtriscisn Osr nt«I bsim Kücken rsck^unclen, ouck ^loilorighei» bot »ssnllick gebessert. >ob»nck,0ü«»»1clo't Nun, r. 24.,ck,r«'b»o Kot mir gut gs- > gegen 5ck>vinclel- i, Coplsckmsrr und escbwercksn. ^eins sjokrelongsvorm- »it ist eins gonr gelt« gsworcken. ,n Lis vor! klekmsn ckort cli» ongsnskm Zrenckon Ooeito- »r-?erien Or. l - Vrog. W. 8vM«rk che Mpel kalte« Eie in ««seren eschSftsftellr« -tenu. Anzeiger Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung ; Anzeigenpreis: Die ögespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (3gespalt.) 1 ! Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- 1 2 wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr ! ! für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. ! ? Druck u. Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts- 1 »stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9Uhr Vorm. 1 r : Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) r : nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. 5 1 Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus : : zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf ! : Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- r 1 gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.! Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält anch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1890 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1904 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." Nummer ^36 Mittwoch, den S. Juli H9S9 SO. Jahrgang Staatsbesuch aus Bulgarien. Einig im Friedenswillen Am heutigen Mittwoch trifft der bulgarische Minister präsident und Minister des Auswärtigen Kjosseiwanoff in Begleitung seiner Gemahlin und seiner Tochter zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Die Neichshauptstadt, in der die bulgarischen Gäste im Schloß Bellevue, dem Gästehaus der Reichsregierung, Wohnung nehmen wer den, Hai zu Ehren der hohen Persönlichkeiten aus dem be- freundeteu Lande Fahnenschmuck angelegt. Zu beiden Sei ten der Straßen, die vom Anhalter Bahnhof Uber die Wil helmstraße, durch das Brandenburger Tor und die Ostwest- achfe nach dem Großen Stern führen, sind hohe Fahnen masten errichtet, von denen die Flaggen Deutschlands und Bulgariens im Winde wehen. Noch am Tage der Anktinft findet in der Neuen Reichskanzlei ein Empfang des bul garischen Ministerpräsidenten durch den Führer statt. Am Abend veranstaltet der Führer zu Ehren der bulgarischen Gäste im Hause des Führers eine Abendtasel. Die festliche Ausschmückung der Neichshauptstadt ist ein Ausdruck dafür, mit welch herzlicher Freude Deutschland den Chef der bulgarischen Negierung willkom men heißt. Deutschland und Bulgarien sind verbunden durch eine lange und ungetrübte Freundschaft und ihre Waffenbrüderschaft im Weltkriege. Sie haben beide tapfer gekämpft und dann in den schweren Jahren der Nachkriegszeit das gleiche Unrecht erdulden müssen. Beide haben dabei erfahren, daß den Friedensdiktatoren von UN9 selbst der gute Wille zur Herstellung einer wirk lichen Friedensgrundlage gefehlt hat. Es ist daher nicht verwunderlich, daß auch Bulgarien seinen Aufstieg ledig lich der eigenen Entschlußkraft zu verdanken hat. Als besonders segensreich hat sich hier der Ausgleich mit dem benachbarten Jugoslawien erwiesen, bei dem Mussolini den Abbau der Mauern der Feindschaft noch erleichtert Hai. Diese Aussöhnung zwischen Bulgaren und Jugoslawen wird immer mehr als eine Garantie für den Frieden auf dem Balkan erkannt. Angesichts der vielen Gemeinsamkeiten im Schicksal Deutschlands und Bulgariens hat die Staatskunst des Führers gerade in dem Lande um die blutgetränkte Ma- ritza Anerkennung, ja Bewunderung gefunden. Und vor allem weiß man in Sofia auch, daß das nationalsozia listische Deutschland, wenn es die Beseitigung alten Un rechts fordert, damit nur den Weg in eine fruchtbringende Zusammenarbeit der europäischen Nationen bahnt. Bul garien hat selbst zu hart unter der Willkür der Friedens macher in den Pariser Vororten gelitten, um nicht zu Wis sel», daß ein Status zweierlei Rechts, daß die Verewigung politischer Gewalttaten eine Gefährdung des Friedens son dergleichen ist. Daher auch haben die Diplomaten der Ein kreisung in Sofia immer nur Mißerfolge erlebt. Wie auch könnten die Sirenengesänge der Einkreisungshetzer in einem Lande verfangen, das nicht an Gewalthandlungen denkt, sondern nur Gerechtigkeit und wirkliche Zusammen arbeit wünscht? Offenbar ist man sich auch in Paris und in London darüber klar, daß Bulgarien v o n v o r n h e r e i n für die Einkreisungspolitiker verloren war. Man bedauert das mit Rücksicht auf die Bedeutung, die der Position Bulga riens zwischen Griechenland, Rumänien, Jugoslawien und der Türkei und angesichts seiner Lage zwischen dem Schwarzen Meer und dem Aegäischen Meer nun einmal zukommt, hofft andererseits aber, daß Bulgarien im Falle eines Konflikts — Neutralität bewahren werde. Nun, da diese Neutralität gerade von den Mächten bedroht wird, die so freigebig „Garantien" anbieten, darum eben unter hält Bulgarien freundschaftliche Beziehungen zu Deutsch land. Die Unabhängigkeit der kleineren Staaten ist eben erst dann gewährleistet, wenn auch im internationalen Leben der Grundsatz der Gerechtiakeit siecn. Der Innigkeit der politischen und der kulturellen Be ziehungen — bulgarische Zeitungen haben dieser Tage mehrfach darauf hingewiesen, wie sehr deutsche Geistes kräfte zur Bereicherung der bulgarischen Kultur beigetra gen haben — entspricht auch eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit. Großdeutschland nimmt rund 60 v. H. der gesamten Ausfuhr Bulgariens auf, wie auch Bulga rien sich in der Einfuhr hauptsächlich auf die deutsche Wirt schaft stützt, die etwa 75 v. H. der Gesamteinfuhr bestreitet. In der Hauptsache ist Bulgarien ein Agrarland, sind doch nahezu 80 v. H. der Bevölkerung Bauern. Abgesehen von der Landwirtschaft und der Viehzucht spielt in Bulgarien noch die Seidenraupenzucht und die Rosenölgewinnung eine erhebliche Rolle. Die Industrie befand sich in den letz ten Jahren noch im Stadium des Aufbaues. Daß man dein Besuch des bulgarischen Ministerpräsi denten in Berlin auch in England und Frankreich großes Interesse entgegenbringt, versteht sich vor» selbst. Wir aber können nur feststellen, daß dieser Besuch im Zuge der Poli tik beider Länder liegt. Wie Deutschland und Bulgarien i»n Weltkrieg gemeinsam gefochten haben, so haben sie sich auch in den späteren Jahren immer wieder auf einem Weg getroffen, indem sie gekämpft haben für eine wahre Ge meinschaft der Völker, in der alle Bewegungsfreiheit haben und die Möglichkeit friedlicher Arbeit. In diesem Sinne heißt das ganze deutsche Volk den bulgarischen Minister präsidenten aufs herzlichste willkommen. England putscht Polen ans Zuviel der Unwahrheiten, Herr Chamberlain! Ter Zusammenbruch der neueste» Lügeninmpngne gegeit Deutschland mutz auch im Auslande bei alten denreuvcu Lesern Bedenken über die Anwendung derartiger Methoden der Irre führung Hervorrufen. Obwohl für das vergangene Wochenende eine Aktion Deutschlands angekündigt war, ist alteo ruhig ge blieben. Wieder einmal haben die Heper so dargelnn, daß sie nichts wissen und geradezu bewußt lügen, um die Völker zu verhetzen. Wenn jetzt aber auch der britische Premierminister im Parlament „Fnsvrmntionen" begannlgibt, die von Un wahrheiten strotzen, dann ist dieser Schritt nur geeignet, der Hetze neuen Anftrieb zu geben. Premierminister Chamberlain gab nämlich auf Fragen im Unterhaus gewisse „I u f o r m a t i o n e u über Danzig" bekannt. Diese eigenartigen Informationen nah men n. a. Bezug auf Maßnahmen des Danziger Senats zur Verstärkung des Polizeikorps, nach den Worten Chamberlains seien das „extensive Maßnahmen militärischen Charakters". In derselben Sitzung fragte n. a. auch eiu Labour-Abge ordneter, ob die britische Regierung nicht Warschau ihre Be- wunderung über die Ruhe, den Mm uud die Selbstdisziplin übermitteln »volle. Chamberlain antwortete, die britische Re gierung „wisse die polnische Haltung sehr zu würdiger»". Hierzu schreib» der „Deutsche Dieust": „Wir haben seil langem die Erfahrung gemacht, daß die englische Regierung sich sehr ost recht einseitig informieren läßt. Deshalb verwun dert uns diese neue Erklärung Chamberlains nicht. Aber wir sind immerhin erstaunt, das Herr Chamberlain über Dinge, die der ganzen Welt bekannt sind, so wenig Sachkenntnis zeigt. Wir fragen: Wer hat mobilisiert? Wer hat totge- schlagen? Wer hat vergewaltigt? Wer hat enteignet? Wer macht Panik? Ist das, Ivas diese Fragen einschließen, eine Haltung, die Lob verdient? Und noch eins: Glaubt Herr Chamberlaiu vielleicht, daß die Freie Stadt Dauzig mit ihren legal verstärkten Polizeikräften einen Ausfall zur Eroberung Polens machen will? Polizei ist zur Verteidigung da: und vielleicht erkundigt sich die englische Negierung in Danzig, von wem sich diese deutsche Stadt bedroht fühlt. War cs nicht Herr Wenda, der erklärte, Polen bätte nicht nnr etwas zu ver teidigen, sondern etwas zu erobern? Hat nicht vor einigen Tagen Herr General Haller in Paris erklärt, daß die in Frankreich lebenden polnischen Legionäre sich in Danzig trcsscn wollten? ww hatte Herr Hatter dieselbe Absicht. Damals protestierten die alliierten Mächte dagegen. Heule scheint man solchen Entschlüssen nicht unsvmpäthisch gegenüberzusiehen: Veränderte Umstände verlangen verän derte Entscheidungen, so sagte ja Herr Chamberlain kürzlich. Es ist das Zauberwort für scdcu politischen Umsall. Wir kön nen nur eins wiederholen: Zuviel der Worte, Herr Chamber lain, uud noch mehr: Zuviel der Unwahrheiten, Herr Chamberlain." Lord raoiltoa geibelt die vritWe Pollitt Im „Manchester Guardian" erklärt Lord Tavistock, ein be kanntes englisches Oberhausmitglied (konservativ), eindeutig, daß eiu Krieg wegen Danzig Unsinn sein würde. Diese Er klärung einer so bekannten englischen Persönlichkeit ist um so beachtlicher, als die englische Presse bereits seit längerem voll unter denk Motto steht: „Die Danziger Frage ist eine Frage von Krieg oder Frieden." Lord Tavistock beklagt sich zunächst darüber, daß englischer- seUs jegliche konstruktive Friedeuspolitik vernachlässigt wor den sei. Man könne nur hoffe», daß mau jetzt einsehe, daß die Trennung Danzigs von Deutschland — und Danzig sei eine deutsche Stadt — ein völlig unzureichender Grund für einen Weltkrieg sei. Es sei schlimm genug, ein unsinniges Versprechen abzugebcn, wie England cs Polen gegenüber ge tan habe, noch schlimmer aber, ein solches einzuhalten. Die Schlachterei von Millionen für eine Sache, die nicht völlig ge- rechtsertigt sei, habe mit Ehre nichts zu tun. Lvgenyetzer am Pranger Frivoles Spiel Polens und der Einkreisungsmächte. In einer Unterredung mit dem Reuter-Vertreter in Dan zig erklärte Völkerbnndskommissar Dr. Burkhardt u. a., man mache alle Bemühungen, um den Frieden aufrechtzucrhaltcn. Dr. Burkhardt unterstrich dabei besonders die Gefahr falscher Presseberichte, die ein verzerrtes Bild von den Vorgängen in Danzig geben. Außerdem bestätigt die Rcutermeldung noch, daß Danzig nach außer» hin völlig rnhig wirke. Aufmerksam keit verdient die Feststellung, den Anlaß zn den Gerüchten sm' ein Artikel eines polnischen Provinzblättes, dessen Name nicht angegeben wird, gegeben, wonach Polen ein polnisches ,>rc. lorps gegen Danzig aufstellen wolle. Die Mailänder Zeitung „Resto del Carlino" schreibt unter Hinweis auf die Lügeuflut, die Geschichte lehre, daß mau nich» in aller Ewigkeit den Willen der Völker mißachten könne. Die Bevölkerung von Dauzig habe so gut wie einstimmig zu er- kenuen gegeben, daß sie in den Schoß des Großdentscheu Rei ches zurückzukehren wünsche. Diesem präzisen und stol zen Willen widersetze sich Polen, das damit zeige, daß es die in der Vergangenheit selbst erlittenen Demütigungen be reits vergessen habe: und es widersetzten sich England und Frankreich, also jene Nationen, die noch die Unverschämt heit besäße», sich demokratisch zu ucuueu. Fadem die Regie rung von Warschau sich gegen eine gerechte Lösung des Pro blems von Dauzig uud des Korridors stemme, setze sie das Lebe» vou Millionen Menschen in ganz Europa aufs Spiel und riskiere schließlich die nationale Existenz Polens. Ebenso rechne» anch die anderen italienischen Zeitungen mit den Täuschungsmanövern der Demokratien ab, wobei sie hervorhcben, daß London und Paris dadurch, daß sie ständig von Danzig reden, nur vou den Verhandlungen mit Moskau, deu Abstimmungsniederlagen Roosevelts nnd die Entwicklung im Ferne»! Osten ablenkcn wollen. Silo: heimlehr ersolgl mit Raturnotwendtgleit In der politischen Wochenschrift „Utenrikskronik" in Oslo stellt Viktor Mogens fest, vaß für Polen kein vitales Interesse an Danzig bestehe. Weder Ausfuhr- noch Einfuhrinteressen würden bei der Beseitigung der Knebelung Danzigs in Frage gestellt. Polen wolle in Wirklichkeit nur diese deutsche Stadt vom deutsche» Vaterland in Abtrennung erhalten. Trotzdem werde sich aber die Heimkehr dieser deutschen Stadt in das Reich mit Naturnotwendigkeit vollziehen. Britische Garantie unerwünscht Lettland, Estland, Finnland, Holland und die Schweiz leisten Widerstand. Die Vertreter Lettlands, Estlands und Finnlands in Lon don sind einer Meldung des „Kurjer Warszawski" zufolge im Fvreign Office vorstellig geworden, um im Auftrage ihrer Negierungen zu erkläre», daß ihre Staaten in einem eventuel len englisch französisch sowjetrussischen Abkommen nicht genannt zu werden wünschen. Die holländischen Zeitungsmeldungen teilen mit, daß auch die hvlläudische Negierung in London und in Paris deutlich zum Ausdruck gebracht hat, daß Holland eine Einbeziehung in das sogenannte Garantieshstem nachdrücklichst ablehnen muß. Dabei wurde betaut, daß die Niederlande ihre traditionelle Scibständigkcitspolitik auch weiterhin mit allen Mitteln fortführcn werden. Fu der gleichen Lage wie Holland, so bemerkt bei dieser Gelegenheit der Berner „Bund", befinde sich auch die Schweiz. Auch die Schweiz habe prst vou dritter Seite er fahren, um Ivas es iu Moskau gehe. Niemand habe es auch für nötig befunden, so unterstreicht die Zcituug, dem Bundes haus die geringste Mitteilung über derartige, die Schweiz be treffende Verhandlungen zu machen! Herm Chamberlain zur Information Danziger Zeitung berichtigt Englands Ministerpräsidenten. Unter der Aufforderung: „Herr Chamberlain, holen Sie Ihre Informationen über Danzig vom britischen Konsulat in Danzig und nicht von der polnischen Botschaft in London!" bringt die Zeitung „Danziger Vorposten" eine Erwiderung aus die Chamberlain-Erklärung im Unterhaus, in der Eng lands Ministerpräsident die Lage in den schwärzesten Farben malte und sich damit zum Sprecher der Panikmacher machte. Das Danziger Blatt schreibt u. a.: Herr Chamberlain! Sie haben es sich iu deu Kopf gesetzt, deu Versuch zu unter- iiehmeu, die Eingliederung unserer Danziger Bevölkerung in das Großdeulsche Reich zu verhindern! Welches sind Ihre Beweggründe, da Ihnen die Berechtigung unserer Ansprüche hinreichend bekannt sein müßten? Oder ist es wahr, daß Ihre Informationen über das historische Danzig aus der- selbeu Quelle stammen wie Ihre angeblich zuverlässigen Berichte über aktuelle Ereignisse in Danzig? Wenn Ihre Kenntnis von dem augenblicklichen Zustand in Danzig, wie sie ihn vor dem englischen Parlament schilderten, derjenigen Kenntnis der 700jührigcn Vergangenheit Danzigs entspricht, haben wir bisher absolut falsche Vorstellungen über den Wissensbereich und die Geschichtskenntnis eines britischen Premiers gehabt. Der britische Ministerpräsident hat es bei einer Rede im Unterbaus für zweckmäßig gehalten, eine Information aus Warschau als glaubhaft und zuverlässig hinzustellen. Wir sind der Ansicht, daß ein so wichtiger Politiker wie Chamberlain, wenn er sich schon mit einer Information identifiziert, zu mindest an einer zweiten Stelle sich eine Bestätigung für eine von ihm vertretene Behauptung besorgt. Das wäre ihm leicht gefallen. Chamberlain hat erklärt, ihm zugegangene zuverlässige Berichte wiesen darauf hin, baß in Danzig „große und stei gende Zahlen deutscher Staatsbürger offensichtlich als Tou risten und steigende Zahlen reichsdeutschen Militärs ofseu- sichtlich als Touristen getarnt eingetroffen sein sollen". Diese Behauptung ist unwahr. Sie ist genau so in Warschau erfunden wie der angebliche Wochenendputsch, mit dem sich das englische Kabinett durch seine vorgesehene Notsitzung am Sonntag bereits hinreichend blamiert hat. Die englischen Politiker würden klug daran tun, in der Unterrichtung über Ereignisse im Zusammenhang mit dem deutsch-polnischen Gegensatz nicht einseitig auf Warschau zu hören. Wir sind in der Lage, ausdrücklich zu dementieren, dah sich reichsdeutsche Soldaten, Angehörige der deutschen Wehr macht reichsdeutscher Staatsangehörigkeit aus Danziger Boden befinden. Sie sind überhaupt nicht da, weder als in Danziger Uniform gesteckte Polizisten noch als zivile Touristen. Zum Schluß der Auslassung heißt es: Die Danziger Be völkerung hat die Drohungen polnischen Militärs und Poli- liker, Danzig müßte erobert werden, zwar nicht ganz ernst genommen, aber man kann es denjenigen, die über die Sicher heit Danzigs zu wachen haben, nicht verübeln, wenn sie Vor bereitungen für polizeiliche Schutzmaßnahmen treffen. Sich militärisch zu rüsten hat Danzig keine Verafl- lassung, weil im Ernstfall die reichsdeutschen Garnisonen iw dichtester Nähe liegen. «euer ZwWenW in Malizki» Polnischer Polizeibeamter erschossen — Folge der polnische« Minderheitenpolitik In Ostgalizien wurde erneut ein polnischer Polizeibeamter im Kampf mit einem Ukrainer erschossen. Die amtliche polnische Verlautbarung versucht, den Fall zu bagatellisieren. Welche Bedeutung von feiten der polnischen Behörden diesem erneuten Zusammenstoß aber beigemessen wird, geht aus der Tatsache hervor, daß sich der Chef der polnischen Polizei, General Za- morski, an den Tatort begeben hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite