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Neueste NaLriane«. Beiderseits von Douai wurden Vorstöße des Gegners gegen die Kanalsront abgewiesen. Nördlich von Cambrai zwischen Bouchain und Haspres sind stärkere englische Angriffe ge scheitert. In Flandern griff der Feind auf starker Front zwischen Diksmuden und der Lys an; wir fingen den Stoß auf. An der Oise und Arre, sowie westlich der Maas sind Angriffe der Franzosen und Amerikaner gescheitert. Kaiser Karl hat, wie verlautet, das Rücktritts gesuch des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hussarek angenommen und den Grafen Sylva- Taronca mit der Führung des Kabinetts be traut. Blättermeldungen zufolge hat sich die Alliierten- Konferenz im Prinzip mit den 14 Punkten Wilsons einverstanden erklärt. In Berliner politischen Kreisen erwartet man die Antwort aus Washington bis Mittwoch, an diesem Tage tritt auch der interfraktionelle Ausschuß zusammen. Das englische Unterhaus für Verhandlungen. Berlin, 14. Oktober. Die Times melden nach der Nationalzeitung: Der parlamentarische Mitarbeiter des Manchester Guardian meldet, daß im englischen Unlerhause eine Dreiviertel mehrheit zur Aufnahme von Friedensverhand lungen auf Grund der Wilsonschen 14 Punkte vorhanden sei. Die britische Arbeiterpartei hat, wie die Zü richer Post nach der Nationalzeitung gemeldet hat, eine Entschließung angenommen, daß, wenn die Deutschen die Wilsonschen Bedingungen annehmen, die Verbandsmächte öffentlich und gemeinsam die Verhandlungen über einen all- gemernen Frieden aufzunehmen hätten. Z^leich verlangen sie, daß offizielle Vertreter der Arbei ter- und Sozialistenorganisationen an der offizi ellen Friedenskonferenz teilzunehmen hätten. Lebcnsmittelnot in Frankreich. Senator Gomot schreibt im „Petit Journal" vom 20. Sept.: Nun die Ernte vorbei ist, kann man unsere Lage bezüglich der Lebensmit telversorgung beurteilen. Sie ist erschreckend, es ist ein trauriges Mißerntejahr. Im Frühjahr konnte inan die schönsten Hoffnungen hegen, aber eine Dürre ohne gleichen hat weite Strecken völlig vernichtet. Fast gar kein Obst und Ge müse ist gewachsen und daher fehlt es an den Konserven, die uns sonst durch den Winter halfen. Die Kartoffeln, voriges Jahr unsere Rettung, versagen größtenteils. Einige Bezirke haben ja eine leidliche Ernte darin, aber viele haben nur die vierfache Aussaat geerntet, und der Gesamtertrag wird nur die Hälfte des vor jährigen Ergebnisses sein. Die Kornernte ist mäßig, nur der Weizen ist gut ausgefallen, aber um unser tägliches Brot sicherzustellen, feh len 30—40 Millionen Hektoliter. Woher sol len sie kommen, als aus den überseeischen Ländern. Wir werden sie nur zu sehr hohen Preisen und unter großen Gefahren erhalten, ebenso auch das Gefrierfleisch. SiWscbe;. — Die nächsten fleischlosen Wochen. Wie mitgeteilt wird, sind für die nächste Schlachtviehaufbringungsperiode vom 1. Nov. 1918 mit Rücksicht auf die Weihnachtszeit nur 3 fleischlose Wochen festgesetzt worden, während die gegenwärtige Fleischversorgungszeit vier sol cher Wochen aufweist. Fleischlos werden sein: die Wochen vvm 18. bis 24. November, vom 16. bis 22. Dezember und vom 6. bis 12. Januar. Im Zusammenhang hiermit sei da rauf hingewiesen, daß ein wesentlicher Grund für die Einführung der fleischlosen Wochen in den zahlreichen Geheimschlachtungen zu suchen ist. Ohne diese würden wir die fleischlosen Wochen überhaupt nicht nötig haben. — Wiederverwendete Briefum schläge. Briefumschläge werden wegen der Knappheit und Teuerung vielfach wiederverwen det. Insbesondere werden dieselben Umschläge mit der gleichen Adresse noch einmal verschickt. Das Reichspostamt hat jetzt auch erlaubt, ge wöhnliche Briefsendungen zu befördern, auf deren Umschlägen die erste Aufschrift durch eine neue ersetzt ist. Die alte Aufschrift muß sorgfältig durchkreuzt oder durchstrichen sein. Die zweite s Aufschrift muß deutlich und so eingerichtet wer- f den, daß die Stempeladdröcke, postdienstliche Ver merke und Freimarken nicht beeinträchtigt werden. — Kriegskosten und Luxusaus- ! gaben. Daß Reichsanleihe mindestens ebenso sicher ist wie Guthaben bei Sparkassen oder bei > Kreditgenossenschaften, sollte sich jeder schon auf Grund der einfachen Ueberlegung sagen, daß die Sparkassen das bei ihnen eingezahlte Geld ja selbst wieder zum großen Teil in Reichsanleihe anlegen, um dafür 5 v. H. an Stelle der 3 oder 31/2 v. H. Zinsen zu erhalten, die sie dein Einleger vergüten müssen. — M.J Verbrecherische Kriegsan- leiheaufkänfer versuchen jetzt vielfach uner fahrene Inhaber dieser Anleihen über den wah ren Wert des Besitzes zu täuschen und sie da durch zu billiger Hergabe ihrer Stücke zu ver anlassen, die sic alsdann mit namhaftem Ge winn an der Börse, bei der Reichsbank oder den Kriegsgewinnsteuerpflichtigen wieder verkaufen. Die Behörden werden dem gewissenlosen, schäd lichen Treiben solcher Aufkäufer mit allen Mit teln entgegentreten. Jedermann wird ersucht, die Behörden hierbei zu unterstützen und jeden Fall der genannten Art sofort bei der Staats anwaltschaft oder bei den Polizeibehörden zur strafrechtlichen Untersuchung anzuzeigen, auch etwa umlaufenden haltlosen Gerüchten über die an gebliche Gefährdung der Kriegsanleihen entgegen- zutreten und auf die unbedingte Sicherung ihres Zinsendienstes hinzuweisen. So hat auch neuer dings wieder der Staatssekretär des Reichsschatz amtes in seiner Aussprache mit den Parteifüh rern des Reichstages betont, daß auch bei künf tigen Steuern der Besitz an Kriegsanleihen in keinem Falle stärker getroffen werden wird, als der übrige Besitz, daß er vielmehr in den mög lichen Grenzen eine Bevorzugung erfahren wird, wie sie im Kriegssteuergesetz und in den Be stimmungen über die Verkäufe aus den Heeres beständen bereits ausgesprochen ist. Chemnitz. (Schulschluß wegen der Grippe.) Mit Rücksicht auf die zahlreichen Erkrankungen von Schulkindern an der Grippe hat die Be- zirksschulinspektion beschlossen, den Unterricht in den Volksschulen bis 19. Oktober ausfallen zu lassen. Gersdorf. (Wichtiger Fund.) Wie das „Hohenstein-Ernstthaler Tagebl." mel det, soll auf dem Oelsnitzer Schachte eine neue Kohle von besonderer Heizkraft ge funden worden sein. Ihr Aussehen ist nicht schwarz, sondern grau. Für den Kochofen soll sie wegen der zu großen Hitze, die sie entwickelt, nicht geeignet sein. Jungfrauenverein: Mittwoch, den 16. d. M. ^9 Uhr Leseprobe (nicht Vereins abend). Arbeitslosen-Unterstützung. Die Arbeitslosen-Unterstützung wird heute Mittwoch, den 16. Okt. nachmittags von 3—5 Uhr im Rittergut« ausgezahlt. Bretnig, den 15. Oktbr. 1918. Der Gemeindevorstand. Hunde an die Front! Bei den gewaltigen Kämpfen im Westen haben die Hunde durch stärkstes Trommelfeuer die Meldungen aus vorderster Linie in die rückwärtigen Stellungen gebracht. Hunderten unserer ' Soldaten ist das Leben erhalten, weil Hunde ihnen den Melsezang abnahmen. Militärisch wichtige Meldungen sind durch Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde überall bekannt ist, gibt es noch immer Besitzer kriegs brauchbarer Hunde, welche sich nicht entschließen können, ihr Tier dem Vaterlande zu leihen! Es eignet sich Schäferhund, Dobermann, Airedale-Terrier, Rottweiler, Jagdhunde, Leonber ger, Neufundländer, Bernhardiner, Doggen und Kreuzungen aus diesen Rassen, die schnell, ge sund, mindest 1 Jahr alt und von über 50 cm Schulterhöhe sind. Die Hunde werden von Fachdresseuren in Hundeschulen abgerichtet und im Erlebensfälle nach dem Kriege an ihre Be sitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Abholung erfolgt durch Ordonnanzen. Also Besitzer: Eure Hunde in den Dienst des Vaterlandes! Die Anmeldungen für Kriegshund- und Meldehundschulen an Inspektion der Nachrichten truppen, Berlin-Halensee, Kurfürstendamm 152, Abteilung Kriegshunde, richten. Weiden. Weiden. Auf Grund der Bekanntmachung ves Kriegsministeriums, Kriegsamt Nr. fs. kfl. 580/9.18, fl. ff. fs., vom 21./9. 1918 müssen sämtliche Weiden, Weidenstöcke, Kopfweide« usw., auch der kleinste Posten, abgeliefert werden. Die Besitzer derselben wollen mir daher melden, was und welche Mengen in Frage kommen. Karl Kretschmar, amtlicher Aufkäufer, Zittan, Löbauer Straße 70 und 21. Fernsprecher 224. Alle fällig gewesenen Steuern sind spätestens bis zum VE" 20. d. M. bei der Ortssteuereinnahme "WS abzuführen. Bretnig, den 15. Oktober 1918. Der Gemeindevorstand. Petzold. — ^kielinungkn — auf die 9. Kriegsanleihe nimmt bi; Mitlms». den 2;. Oktober ah. A mittag; 1 Ubr entgegen rkickoungen auf die 9. LlMMMk nimmt bi; MMwocb, aen ar. Oktober a. Z mittag; 1 Ubr entgegen 8M-, LrkM MÜ ökrlmvkrm .Wäsilal". Sparkarten in Höhe von 3, 5, 10 und 20 Mk. stehen zur Verfügung. Bruno Nitzsche, Klempnerei Meinig empfiehlt sein großes Lager von in jedem Haushalt gebräuchlichen Artikeln als - emailliertes, gußeisernes Koch- und Küchengeschrrr, — Porzellan-, Klas- unü Steingutwaren, — verzinkte, verzinnte u. lackierte lZIscfirvarsn, Lampen, sowie alle Sorten Lampen- teile, alle Sorten Docht und Zylinder, AücfisnausgüsLs, Wringmascffnsn, TcffornLksinaufsälrs, sowie alle Sorten IZaäswannsn, aus extra starkem Blech selbstgefertigte Wasssrfiannsn, Sissskannsn, Wilcfikannsn, Wilcfigslisn, ZcfiöpftLpfs, Ofenrohrs und Ofsnrohrhnis sowie vsr«inklö Ofenrohrs Sau- «na Äasserieimng;arbeiten, Reparaturen sowie sämtliche in mein Fach einschlagende Arbeiten werden prompt, schnellstens und billigst ausgeführt. — — — Bei Bedarf bitte ich um gefällige Berücksichtig ung— — — rLs wird gebeten, den am 1. Kirmestage abends in Burkhardts Restaura tion in Großröhrsdorf vertauschten Spazierstock daselbst wieder umzutauschen. Gummi-Sauger, Ersatz-Gummi-Ringe und Glas-Dosen-Oefsner empfiehlt Beruh. Schurig, Klempnermeister, Großröhrsdorf. Hierzu 1 Beilage. <L>cyubkarren Schiebeböcke Düngertragen UNd Räder empfiehlt A Pritzke, Großröhrsdorf Nr. 14. LkieiMt M 9. LrikMnIM!