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Der Allgemeine Anezeiger erscheint wöchentlich z w iMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel- jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeimngsboten gern entgegen. Amtsblatt Postscheckkonto: Leipzig Nr. 348 94. kur sie Artsßetiärde und den Hemeinderat zu Breinig. Lo8sl-Hnreiger Nr «r Srlschsltr» Srrtnig, grsSrSdrtüsrf. st<>«ma>üe, rratllrenldal «na timgegena. In se r a te, die 4 gespal tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt- lichen Teile 2b Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Inserate bitten wir für Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 9. Oktober 1918 Nr. 81. 28. Jahrgang Bekanntmachung, die Einkommensteuer auf das Jahr 1919 betreffend In Gemäßheit des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und der Ausführungsver ordnung vom 25. Juli 1906 werden zum Zwecke der Einkommensteuereinschätzung für 1919 den hiesigen Besitzern,' Pächtern und Administratoren von Hausgrundstücken Harrstisten und außer dem denjenigen Fabrikbesitzern und Gewerbtreibenden, welche Gehilfen und Arbeiter beschäftigen, johnuachweisangsformulare zur Ausfüllung zugestellt. Für Häuser mit mehreren Haushaltungen kann die Aufstellung der Hauslisten auch mit Hilfe von Einzellisten erfolgen. Diese sind bei der Gemeindebehörde zu beantragen und mit der Hausliste wieder einzureichen. Die Ausfüllung dieser Hauslisten und Lohnnachwcisungsformularc hat zufolge Generalver ordnung des Königlichen Finanzministeriums vom 25. Juli 1888 nach dem Stande vom 12. Oktober M erfolgen. Es werden hierdurch alle Hausbesitzer beziehentlich deren Stellvertreter aufgeforoert, dafür besorgt zu sein, daß die Vorbemerkungen Seite 1 der Hausliste genau befolgt werden, sowie daß die Ausfüllung der einzelnen Rubriken auf der 2. und 3. Seite der erwähnten Listen, soweit dieselben für jeden einzelnen in Betracht kommen, rechtzeitig uno richtig erfolgt. Die ausgefüllten Hauslisten und Lohnnachweisungsformulare sind innerhalb der vorgeschrie benen Frist spätestens bis;um 16 dfs. Mts., bei Vermeidung einer Geldstrafe bis M 5V Mark, durch den Hausbesitzer selbst oder eine solche Person, welche die nötige Auskumt zu erteilen vermag, im hiesigen Gemeinde amt während der Geschäftsstunden einzureichen. Zugleich machen wir diejenigen Beitragspflichtigen, welche kleine Kapitalzinsen, Renten, Naturalbezüge oder Pensionen Haden, die aber, weil ihr Gesamteinkommen zweifellos unter 1600 Mark bleibt, eine Aufforderung zur Deklaration nicht erhalten werden, in ihrem eigenen In teresse darauf aufmerksam, daß sie zur Vermeidung von Ueberschätzungen den jährlichen Betrag solcher Bezüge in Spalte 23 der Hauslisten angeben können, und daß die Einschätzungskom- missiou nur solche Schuldzinscn abzuziehen berechtigt ist, deren Berücksichtigung ausdrücklich be antragt wird. Sretnrg, den 8. Oktober 1918. Die Grtsbehörde. erTaler spricht: Äin ich em wichr, Des Mühens und Scharrens Und wahrens mchr wert? wer schmieder aus nur Das deutsche Gchrverc? Da har ihn die „Neunte" Schweigend genommen: Er ist in die rechte Schmiede gekommen. Brotmarkenbelieferung. In letzter Zeit baben Bäcker, Mehlkleinhändler und sonstige Brotverkäufer wiederum oft Brot marken vor der zulässigen Zeit beliefert. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß auf die Brotmarken nur während der aufgcdruckten Gül tigkeitsdauer Gebäck oder Mehl abgegeben wer den darf. Jede Zuwiderhandlung gegen diese auf grund der Reichsgetreideordnung erlassene Bestimmung wird künftig bestraft werden. Kamenz, am 2. Oktober 1918. Die Kgl. Amtshauptmaunschaft für den Kommunalverband Verteilung von Nahrungsmitteln. Im Laufe der nächsten Woche kommen zur Verteilung: Auf Abschnitt 25 der Kinder- (roten) Nähr mittelkarte (Kinder bis zum vollendeten 4. Lebens jahre): Vr Pfund Grieß. Kamenz, am 5. Oktober 1918. Die Kgl. Amtshauptmannschaft für den Kommunalverband Heu und^tröh^ür^ kriegswirtschaftlich wichtige Zugtiere. Besitzer von kriegswirtschaftlich wichtigen Zug tieren, die glauben, daß ihnen nach den be stehenden Bestimmungen Heu oder Stroh zu gewiesen werden kann, weil sie selbst solches nicht ausreichend besitzen, haben die entsprechen den Anträge auf den vorgeschriebenen, bei den Ortsbehörden erhältlichen Formularen bis spä testens 20. Okt. 1918 bei der Kgl. Amtshaupt mannschaft zu stellen. Spätere Anträge, vor allem also auch die erst im Winter oder im Beginne des Frühjahrs eingehenden, müssen unberücksich tigt bleiben, schon weil voraussichtlich inzwischen sämtliche Landwirte im allgemeinen ihr Liefe- rungösoll erfüllt haben werben. Zur Zuweisung oder Heu und Stroh an die für landwirtschaftliche Zwecke gehaltenen Tiere — Zugtiere oder andere Tiere — von Land wirten oder Nichtlandwirten ist dec Kommunal verband überhaupt nicht befugt; Anträge für solche Tiere sind als zwecklos zu unterlassen; sie bleiben unbeantwortet. Kamenz, am 2. Oktober 1918. Die Kgl. Amtshauptmannschast für den Kommnnalverband. kurze NasEten. Der amerikanische Kongreß ist für Mittwoch mittag zu einer Sondersitzung einberufen worden. Nördlich von St. Quentin, wo die schweren Kämpfe seit Mitte September andauern, sind neue starke Vorstöße des Feindes ge scheitert. An der Arnes und westlich von St. Etiennes blieben feindliche Angriffe in unseren Gegen stößen ohne Erfolg. An der Schlachtfront in der Champagne trat nach zehntägigen erbitterten Kämpfen Gefechts pause ein. Zwischen Argonnen und der Maas erlitt der Amerikaner bei völlig vergeblichen Anstürmen wiederum schwerste Verluste. Die englischen Verluste vom April bis Oktober betragen nach englischen Angaben 34359 Offiziere und 527469 Mannschaften. An der Neuyorkcr Börse erfuhren die Schiff fahrtsaktien eine bis 300/g Steigerung. Die türkische Regierung hat für alle Fälle die nötigen Maßnahmen Bulgarien gegenüber getroffen. Wilsons neue fünf Punkte. Genf, 7. Okt. Der „Herald" meldet aus New-Fork: Der Scnatöausschuß hat einstimmig den neuen fünf Punkten Wilsons als Grund lage zu jeder Art von Friedensbefprechunzen zu gestimmt. Lloyd George für Wilsons Programm. Genf, 7. Oktober. Der Lyoner „Progres" meldet aus London vom Sonnabend früh, Lloyd George habe beim Empfang der Arbeiterpartei vertreter am Freitag früh die Erklärung abge geben, er stehe auf dem Boden der Wilsonschen 14 Frierenspunkte. — „Manchester Guardian" meldet am Sonnabend an leitender Stelle, die Sitzung der liberalen Unterhauspartei am Frei tag habe den Beschluß zur Einbeziehung der Mittelmächte in den allgemeinen Völkerbund gebracht. — Im Leitartikel der „Times" vom Sonnabend ist das Zugeständnis, daß die eng lische Antwortnote an Oesterreich-Ungarn die Annahme der 14 Leitsätze Wilsons als Voraus setzung zu Friedensbesprechungen ovrgeschlagen hat. OerMÄes uns SäLMrr. Bretnig. Der Sergeant Fritz Lauermann, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille, wurde infolge seiner Flucht aus der französischen Gefangenschaft durch die deutschen sLinien unter eigener Lebens gefahr mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse aus gezeichnet unter gleichzeitiger Beförderung zum Vizefeldwebel. Bretnig. Dem Sergeant Alfred Fischer, bereits mit der Friedrich-August-Medaille in Silber ausgezeichnet, wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. — (Fleischselbstversorgung und Hausschlachtung) Als Selbstversorger gilt, wer durch Hausschlachtung oder durch Ausüb ung der Jagd Fleisch und Fleischwaren zum Verbrauch im eigenen Haushalte gewinnt. Meh rere Personen, die für den eigenen Verbrauch gemeinsam Schweine mästen, werden ebenfalls als Selbstversorger angesehen; als gemeinsam gemästet gilt jedoch ein Schwein nur dann, wenn es aus den erzeugten oder zugekauften Futter- j mitteln oder den Abfällen der Wirtschaften aller ! Beteiligten unter ihrer oder ihrer Wirtschafts- ! angehörigen persönlicher Betätigung ernährt wor den ist. Lediglich die Zahlung eines Mastloh nes oder die Hergabe oder Bezahlung der Fut termittel gilt nicht als gemeinsame Mästung. Als Selbstversorger können vom Kommunalver bande auch anerkannt werden Krankenhäuser und ähnliche Anstalten für die Versorgung der von ihnen zu verköstigenden Personen, sowie gewerb liche Betriebe für die Versorgung ihrer Angestellten und Arbeiter; für die Selbstversorgung durch Schlachtung von Rindvieh mrt Ausnahme von Kälbern bis zu 6 Wochen ist die Anerkennung von der Genehmigung des Ministeriums des Innern — Landesfleischstelle — abhängig. Haus schlachtungen von Rindern, Kälbern, Schweinen und Schafen jeder Art und jeden Alters zum Zwecke der Selbstversorgung bedürfen der Ge- jnehmigung des Kommunaloerbandes. Haus- ! schlachtungen von Hühnern sind dem Kommunal verband anzuzeigen. Das Gleiche gilt von -er Selbstversorgung mit Wildbret, das dem Fleisch markenzwang unterliegt (verzl. 8 15 der Be kanntmachung über den Verkehr mit Wild vom 9. Sept. 1918, Sächs. Staatszeitung Nr. 211). Der Antrag auf Genehmigung der Hausschlach tungen ist vom Selbstversorger, bei gemeinschaft licher Mästung von allen Beteiligten zusammen, schriftlich nach dem vom Kommunaloerband vor geschriebenen Muster durch die Ortsbehörde zu stellen. Die Ortsbehörde hat die Angaben des Antrags nachzuprüfen und ihre Richtigkeit zu bestätigen. Die Genehmigung ist schriftlich zu erteilen und der Octödehöroe zur Kenntnis zu brmgen. Das Gleiche gilt von der Versagung der Genehmigung. Der Selbstversorger,' der ein Schwein schlachten will, hat sich, wenn er mehrere Schweine hält, zur Abgabe eines min destens gleich schweren Schweines, ansernnüls zur Abgabe eines Schweinevuntels, bas minde- j stens den vierten Teil des festzestettten Schlacht- s gewichts wiegen muß, beim Nachsuchen uni dies Genehmigung zu verpflichten. Die Verpflichtung zur Abgabe eines ganzen Schweines gilt als Abschluß eines Haltungsvertrages zu Gunsten des Viehhandelsverbandes. In der Genehmig ung hat der Kommunalverband die Annahme stelle und den Uebernahmepreis zu bezeichnen. Der Selbstversorger hat ferner von dem durch die Hausschlachtung gewonnenen Speck an den Kommunaloerband Speck oder Feit in folgenden Mengen abzugeben: Wenn das Schlachtgewicht des ganzen Schweines einschließlich des abzu gebenden Viertels beträgt mehr als 60—70 Kilogramm einschl.: 1- Kilogramm, mehr als 70—80 Kilogramm einschl.: 2 Kilogramm, mehr als 80 Kilogramm für weitere angefangene je 10 Kilogramm weitere je 0,5 Kilogramm. Großröhrsdorf. Am Kirmessonntag wird im Hotel Haufe das Künstlertrio Nierich einen heiteren Abend veranstalten. Vom Osterfeste her wird allen noch das Konzert in bester Erinne rung sein mit den prächtigen Gaben sowohl in den packenden Dichtungen als auch in den inni gen Liedern zur Theorbe und den herrlichen Zwiegesängen zu zwei Lauten. Die Vorträge sind alle ein ganz neues Programm, und wir werben da an unserm Kirmessonntage von Ern stem, Heiterem und vor allen Dingen Lustigem viel des Schönen und Guten zu hören bekommen. Da der Besuch recht zahlreich zu werden ver spricht, so ist es ratsam, sich schon jetzt mit Karten zu versorgen. Großröhrsdorf. Am Kirmesmontag, den 14. Oktober gastiert die Dresdner Kammer- spiel-Operelte, Direktion Oswald Wolf, der auch Direktor der Stadtthealer zu Meißen und Kamenz ist, im Hotel Haufe mit der Operetten- Neuheit „Die drei alten Schachteln", die zur zeit allabendlich völlig ausoerkaufte Häuser am Dresdner Residenztheater erzielte. Ueber die Leistungen der Dresdner Kammerspiel-Operette schreiben die Zittauer Nachrichten gelegentlich eines Gastspiels im dortigen Sladttheater wie folg:: „Die Herrschaften gastierten im Mai mit der Operette: „Dec 'liebe Pept" und führten sich nicht ungünstig ein. Die Zwischenzeit ist erkennbar von den Künstlern weidlich ausgenützt worden, sich aufeinander einzuspielen und sich zu einer künstlerischen Körperschaft zu entwickeln, mit der etwas anzufangen ist. Hermann Bräuer hatte sich mit ausgezeichnetem Erfolg als Spiel leiter uni die Aufführung bemüht, ganz famos war ec auch als Darsteller. Auch die übrigen Hauptmitwirkenden haben durchgängig an Sicher heit und künstlerischen Eigenschaften seit dem letzten Mal erheblich gewonnen. So der Tenor Heinz Steinbrecher, mit der mächtigen klangvollen Stimme, -er ebenso liebenswürdige als gelenkige Busso Atthur Hennig, die ausdrucksvolle drama- tnche Sängerin Johanna Baumgärtel, die funkensprühende Soubreite Lotts Treuth und der urkomische Hans Pfister. Die Zuhörerschaft war Feuer und Flamme."