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Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191808288
- PURL
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-28
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1918
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Der 6laube 2N äen Lieg. „Heimatsarmee" ist ein Ehrentitel, dessen sich die Bevölkerung hinter der Front würdig erweisen soll. Die Bewunderung für die Taten an der Front sollte nicht nur in Worten, sie sollte sich ebenso sehr, sa noch mehr in Taten zeigen. Taten aber sind nicht nur die Arbeit und der tätige Liebesdienst an den Kämpfern, Taten sind auch die Überzeugungen, die zu Worten werden und die Stimmung beeinflussen. Das wird leider in der deutschen Heimat von vielen noch allzu sehr ver kannt. Man hält lür gleichgültig, was nicht gleichgültig ist, sür wertlos, was doch großen Wert hat, weil eS sich zusammey- ballt zu großer Wirkung im Volke. Man denke nicht, daß die Stimmung nur die äußere Wahrst widerspiegeln solle, und mithin jeder so reden dürfte, wie ihm gerade ums Herz ist. Im Kriege darf er das nicht, wenn er's gut meint mit sich, leinen Lieben und seinem Lande. Denn, was ist Wahrheit? Das kleine Stückchen, daS einer als Ausschnitt aus dem Weltgeschehen kennt und eriährt — soll daS ein wahres Abbild der Geschehnisse sein? Soll er aus irgend etwa?, was ihm bekannt geworden ist, verallgemeinernde Schlüsse ziehen dürfen? Was heute im Augenblick vielleicht wahr ist, kann längst unwahr sein, wenn eS der andere weiter- tHählt. Etwas andere? ist eS, wenn es sich um die politische Wahrheit im Kriege handelt. Denn politisch wahr ist nur selten das, was wahr scheint. Politisch wahr ist, waS ein Volk will und glaubt. Der Wille schafft Wege, und der Glaube kann Berge versetzen, das wissen wir seit alterS her. In dieser Hinsicht müssen wir die Engländer und die Franzosen bewundern. Recht oder unrecht, wahr oder unwahr — wenn eS Englands Wohl gilt, gilt das dem Eng länder gleich; der Franzose aber glaubt an seine Sendung unerschütterlich, mag auch sein Männer volk in diesem Kriege zugrunde gehen, durch Niederlagen und Schicksalsschläge hindurch hält er leinen politischen Plan aufrecht. Das ist es, was ihnen so unerhörte Widerstandskraft gibt trotz ihres Unterliegens mit den Waffen — und weil uns dieser feste politische Wille, diese Weltüberzeugung von Deutschlands Sendung noch nicht hinreichend in Fleisch und Blut über gegangen ist, darum allein glauben die Feinde uns noch klein zu kriegen und mit uns politisch umtpringen zu können, wie es ihnen beliebt. Man täuscht sich, wenn man meint, die Stimmung und der Glaube im Kriege müßten unbedingt abhängig von dem äußeren Ge icheben sein, nein, sie selbst sind es, die das äußere Geschehen beeinflussen, die es sogar meistern können! Wer an sich glaubt, der siegt leichter, als wer zweifelt; Iver von seiner Kraft und seiner Gerechtigkeit überzeugt ist, überzeugt auch andere: wer etwas in guter Stimmung und zuversichtlich anpackt, bat es schon halb erreicht und gewonnen! Deshalb ist es io ungeheuer viel wert, wenn ui der Heimat Mut und Kraft ungebrochen sind, sie helfen den Krieg gewinnen wie jeder Mit- kämpter draußen, und der feste Glaube und die venranensvolle Stimmung sind schon der halbe Si Wir, die wir so viele Schlachten ge wannen, haben es wahrhaftig nicht schwer, auch den letzten Weg noch mit jener Zuversicht zurückzulegen, die den Sieg des ganzen Krieges erzwingt! Von zuständiger Seite ist jüngst wieder be tont worden, wie eng die Stimmung vor dem Feinde mit der in der Heimat verbunden ist, wie jene ihre Kraft und Nahrung zieht aus der Stimmung in der Heimat. Das deutsche Volk hat darin engere Zusammenhänge als manches andere: die Familienbande sind fester, die Liebe zu Frau und Kind, zu Haus und Hof ist dem Deutschen seit alter Zeil ein unverlierbares Gut. Wie sollen da die Väter, Söhne und Brüder im Felde das Schwere ertragen, wenn ihnen ltLinmüuge Briese aus der He'mat in die Hände kommen, wie sollen sie das Schicksal zwingen, wenn die von ihnen so sicher Geschützten in der Heimat verzagen? Und wer das weiß, wie viel schwerer noch geschriebene Morte wirken als gesprochene, der Oie 6escbvMer. 201 Roman von H. CourthS-Mahler. «Koriietzung.) So sprudelte Inge ausgeregt auf die beiden lsS. Inzwischen hatten Gabi und Heinz Zeit gefunden, sich zu fassen. Einen Augenblick waren ihre Augen sich begegnet. Sein Blick war düster forschend, der ihre scheu und zaghaft gewesen. Gabriele sand am ersten einen ruhigen Ton zur Begrüßung. Frauen sind in solchen Situa tionen immer gewandter. Auch war sie inner lich ruhiger als Heinz. Wohl klopite auch ihr Herz in starken, unruhigen Schlägen. Gar zu plötz lich war die Erinnerung an einst bei seinem An blicke wieder ansgewacht. Sie mußte daran denken, wie selig sie im Vollmondzauber in seinem Arme gelegen hatte. So etwas vergißt sich nicht. Trotz ihrer Liebe zu ihrem Manne bekam die Erinnerung einen Augenblick Gewalt über sie. Aber dann wehrte sie energisch dieses träumende Erinnern von sich und umfaßte wie schutzsuchend ihres Mannes Arm. — Heinz sah es und seine Augen blickten schmerzlich bewegt von ihr fort. Er fühlte in grimm-?er Pein, wir s-hr er Gabi noch immer liebte. Es tat ihm weh — unerträglich weh, sie in so inniger Gemeinschaft mit ihrem Gatten zu sehen. Er erkannte mit heißem Schmerz, daß es Wendheim gelungen «ar, sich Gabis Zuneigung zu erringen. Und er? Das kleine, nervöse Persönchen an seinem Arm — nie würde ve Gabis Stelle auMLeu könne« — nie. Er erkannte das ür wird eine Lehre daraus ziehen, in seinen Briefen ins Feld stark und gerecht, verständig und liebevoll zu sein. Das heißt nicht etwa, un wahr zu sein — aber es heißt Wirkungen ab messen und Liebe im Herzen hegen — und schließlich ist das, was in der Heimat zu tragen ist, doch noch leicht auszuhalten gegenüber den Erlebnissen des einzelnen an der Schlachtfront. Erkenne darin jeder seinen Werl! Auch der geringste im Volk hat heute eine Macht zum Guten und zum Bösen, die größer ist,^ als er ahnt, und größer ist als in normalen Friedens zeiten. Wäge deshalb jeder doppelt, was er spricht und tut. Denke er daran, durch wieviel riesengroße Gefahren Deutschland in diesem Kriege glücklich hindurchgegangen ist, die ernster waren als das Stück, das noch vor uns liegt — immer ist der Sieg noch auf unserer Seite gewesen. Gute Worte und gute Ge danken, Einsicht und Vernunft wirken nicht bloß beruhigend, sie wirken auch tätig umbauend und lassen uns das sicher erreichen, was wir ersehnen. Es ist die schönste und vor nehmste Pflicht der Heimatarmee, für Deutsch lands Sieg und Segen zu kämpten durch gerechte Beurteilung der Geschehnisse, durch den unbeirrten Glauben an den Sieg und durch Stärkung der günstigen Lage mit Wort und Gesinnung. Ungünstiges wird dadurch am wirksamsten überwunden. Denn es handelt sich um die innerste Kraft eines Volkes, die in dieser Weltkalastrophe den Weg zum Licht zu finden hat! Oie Mnsckkeitsgememscdaft. Eine Festrede deS Prinzen Max von Baden. Die badische Verfassungsfeier, die zumJahr- hunderttage der Einführung der Verfassung in Baden in Gegenwart des Großherzogs Karl und der Großherzogin Luise in Karlsruhe stattfand, gab dem Prinzen Max, dem Präsidenten der Ersten badischen Kammer, Gelegenheit zu Aus- tührungen, die weiteste Beachtung verdienen. Der Prinz sühne unter anderem aus: »Jedes Land hat Perioden in seiner Ge schichte gekannt, da der übersteigende Drang nach Ungebundenheit im einzelnen ganze Stände, ja einzelne Staaten von der gemeinsamen Sache des Vaterlandes abkehrte, in der Pflege ihrer besonderen Selbständigkeit. Und wiederum kennt die Geschichte jeder Nation Negierungen, die glaubten, die Staatsautorität durch einen er zwungenen Gehorsam widerstrebender Unter tanen genügend gesichert zu haben. Mochte dieser Glaube sür vergangene Perioden Gültig keit haben, heule ist er trügerisch; denn heute enthält die Forderung äußerer Krastenlfaltnng zugleich die Forderung nach innerer Freiheit. Der Krieg hat tief geschlagen und Schätze seelischer Kraft in unserem Volke gehoben, die vor dem Kriege mancher Zweifler nur einer heroischen Vergangenheit zutiaule. Aber im Ge folge eines schweren und jahrelangen Krieges sind bisher immer moralische Kräfte gehoben worden. Es wäre vermessen, zu glauben, daß irgendeine kriegiührende Naüon in ihrer Volks seele unberührt bleiben kann. Jene Geiahr be droht auch uns, aber sie kann beschworen werden, wenn die geistigen Führer sich ihrer Aufgabe bewußt bleiben, in Platos Sinn „Wächter und Arzte" der Volksseele zu sein. Schlimm stände es um die Nation, die glaubte, die Fackel der christlichen Gesinnung während des Krieges senken zu dürfen in der Hoffnung, sie nach dem Frieden noch lebendig und stolz wieder er heben zu können. Ein solches Land hätte seinen Posten als Fackelträger der Gesittung verwirkt. In jedem Lande gibt es Demagogen, die diese Sorge wenig kümmert, ja die feind lichen Negierungen erblicken ihre nationale Aufgabe darin, die Gesinnung des Hasses und der Rachsucht in den Frieden hinüberzureiten und dadurch Abmachungen zu verankern, die aus dem kommenden Frieden eine Fortsetzung des Krieges mit veränderten Mitteln machen sollen. Wahrlich, das wäre ein schlechter Berater i der demschen Nation, der uns auf ordene, uns j ein Beispiel an Clemenceau und Lloyd George! und ihrem neuen Heldentum zu nehmen. Da > ist es tröstlich für uns, zu wissen, daß unser Großherzog, getreu dem großmütterlichen Vor bild unserer ehrwürdigen Großherzogin Luise, diese Aufgabe aller führenden Kräfte in Deutsch land .darin sieht, die in jahrtausendlangem geistigen Ringen erwählten und erprobten sittlichen Werle, an die wir im Frieden mit jeder Faser unseres Wesens glaubten, auch im Kriege treu zu bewachen. ' Untere Art und unsere geschichtliche Entwicklung zeigen uns den Weg zu dieser Wächterrolle. Die Verfassung Deutschlands ermöglicht uns die Selbstbesinnung; wir sind nicht gezwungen, in jeder vorübergehenden Aufwallung der Volks- leidemchaft, in jedem Auf- und Niederschwanken der Stimmung eine unfriedliche Offenbarung des Volkswillens zu sehen, der wir unter Ge wissen zum Opier zu bringen haben. Mob- herrschait, Lynchjustiz, Boykott Andersdenkender, Pogrome gegen Fremde und wie die despotischen Gewohnheiten der westlichen Demokratien alle heißen mögen, werden hoffentlich unserem Wesen immer so fremd bleiben wie unserer Sprache. Die Schlichtung der inneren staatlichen und religiösen Gegemätze in Deutschland ist im kleinen eine geistige Vorbereitung für eine Zu sammenarbeit der Völker geworden. Hatte es doch m unserer Geschichte lange Strecken gegeben, da das Zusammenraffen all der stolzen und eigenwilligen Stämme zu einer großen srei- wtlligen nationalen Einheit so utovstch erschien, wie es heute utopisch erscheint, daß einmal der Tag kommen wird, an dem die kämpfenden, hassenden und voneinander so namenlos leidenden Völker sich zu jener großen Menschheitsgemein schaft zusammenfinden, die noch nie gegeben war, die aber aufgegeben ist von dem religiösen Gewissen aller Völker und unS Deutschen noch besonders von unserem größten Denker Immanuel Kant." Politische Deutschland. * Die Kaiserin, die sich zurzeit in Wil helmshöhe bei Kassel aufhält, ist dort ernst haft erkrankt und bettlägerig. Sie leidet an einer nervösen Depression, die sie sich infolge zahlreicher Bemche von Lazaretten, Krieger- heimen usw. und der hierdurch verursachten An strengungen zugezogen hat. Nach Ansicht der Arzte besieht die Hoffnung, daß sie nach einigen Wochen völliger Ruhe wieder hergestellt sein wird. Der Kaiser ist auf Wilhelmshöhe einge troffen. *Jm Bundesrat wurde beschlossen, der Vorlage, betreffend Entwurf von Aussührungs- bestimmungen zum Gesetz über eine außer ordentliche Kriegsabgabe sür das Rechnungsjahr 1918, dem Entwurf einer Be kanntmachung über Ausdehnung der Versiche- rungLvflicht in der Angestelllenversicherung und dem Bericht über den Entwurf einer Bekannt machung über Gummisauger znzustnnmen. "Die länger als ein Jahr währenden Ver handlungen der Hamburger Senats- und Bürgerschastskommission über die Revision derVerfassung sind, wie der Moss. Ztg/ zu olge aus guter Quelle verlautet, nunmehr zu einem gewissen Abschlusse gelangt. Schon im vorigen Jahre wurde durch Senats- und Bürgerschaftsbeichluß das im Jahre 1906 für die allgemeinen Wahlen, aus denen die Hälfte der 160 Bürgerschafismandate hervorgeh!, ein- geführte Klassenwahlrecht wieder beteiligt. Nun mehr soll sich in der Senats- und Bürgerschasts kommission eine Mehrheit gesunden haben, die bereit ist, die Sitze der Grundeigentümer von 10 aus 94 zu vermindern und 16 Mandate den allgemeinen Wahlen zu überweisen, so daß künftig 96 Mandate, also drei Fünnel, aus all gemeinen und 64, also zwei Fünftel, aus be vorrechtigten Wahlen hervorgehsn würden. * Dem Landtag in Meinungen ist ein Gesetzentwurf zugegangen, der das gleiche S t i m m r e ch t iür alle ortseingesessenen Bürger vorneht. Das Mehrstimmenrecht soll beseitigt werden. Rußland. *Nach den letz en Nachrichten auS Moskau machen die S o wj et tru p p e n im Kampfe gegen die Ls checho-Slowaken gute Fortschritte. — Aus Verbandskreisen verlautet damit in Übereinstimmung, daß die Heeresmacht der Tschecho-Slowaken schleunigst größerer Unter stützung bedürfe. Die Lage der Moskauer Regierung hat sich nach den militärischen Er folgen ohne Zweifel gefestigt. Ukraine. * Zur Regelung der Grenzfrage mit Groß rußland findet demnächst eine allgemeine Konferenz in Kiew statt. Man nimmt in diplomatischen Kreisen an, daß dort eine end gültige Einigung zustandekommen wird. Amerika. * Der Führer der amerikanischen Sozial demokraten Debs, der bei der letzten Präsidenten wahl als Kandidat seiner Partei anstrat, hat einen in vielen Millionen Exemplaren ver breiteten Aufruf gegen WilsonS Kriegspolitik veröffentlicht. Darin wird zunächst auf die Merkwürdigkeit hingewiesen, daß die Washingtoner Negierung für sich das Recht in Anspruch nimmt, sich in die Verhält nisse Europas emzumischen und an den dortigen Kriegen teilzunehmen, während es in Gemäß heit der bekannten Monroe-Dokirin den euro päischen Staaten versagt bleiben soll, sich in die - Angelegenheiten des gesamten amerikanischen Kontinents einzumischen. Weiter bestreitet jetzt Debs dem Präsidenten jedes Recht, die angeb liche Junkerherrschaft in Deutschland zu be- kämpsem Denn in den Vereinigten Staaten selbst bestehe etwas, was noch viel ärger als die schlimmste Junkerherrschaft ist. nämlich die allgemeine Herrichait, eine junkerliche und aus die Voltsausbeuiung hinzielende Finanzclique, in deren Dienst sowohl das Staatsoberhaupt wie alle Dienstorgane stehen. Von UNLZ -fern. Mangel an Zehnpfennigstücken. Während ! im täglichen Geldverkehr eine genügende Menge an Fünspiennigstncken vorhanden ist, fehlt es neben den Kupfermünzen besonders stark an Zehnpfennigslücken. Die erheblichen Aus prägungen dieier Gelvmünze machen sich im Zahlungsverkehr wenig geltend; es scheint, daß entweder Hemmungen im Umlauf vorhanden sind oder eine bedeutende Abwanderung dieier Münze nach den besetzten Gebieten erfolgt. Die Knappheit an Zehnpiennigstücken wird jeden falls im Kleinverkehr lebhast empfunden, so daß eins stärkere Bereitstellung dieser Münze not wendig erscheint. Ein Seminar für Memeinwirtschaft und 'Wohlfahrtspflege wll in Verbindung mit der ftaatswsssemchanlichen und junstilchen Fakultät der Umverntäl Tübingen errichtet werden, an dem künftigen Brannen der.ver schiedenen Körpelichasten des öffentlichen Rechts, namentlich des Kommunalweiens, aber auch anderen Studierenden (Medizinern, Geistlichen. Lehrern) Gelegenheit gegeben werden toll, sich ! mit dunen immer wichtiger werbenden Gebieten i vertraulich zu machen. Gute Aussicht auf eine treffliche Wein ernte. So reich versprechend wie m diesem Jahr war, am Bodensee, wo, wie bekannt, ein guier Troplen wächst, die Meine» ule leit Jahr zehnten nicht mehr. Der Behang der Wcin- tiälten in den gutgepstegten Weinbergen ist geradezu überreichlich. Pilzvergiftungen in Wen. Einer - Meldung aus Wien zufolge wurden dort an einem Tage 26 neue Fälle von Pilzvergiftung gemeldet, deren Gesamtzahl in einer Woche damit auf 60 gestiegen ist, darunter 10 Tote. (Sripvemasken. In der Schweiz, wo die i Glippe noch immer täglich ihre Opfer fordert, s werden zurzeit G.ippcmasken hergestellt, die dem l Schutz der Arzte, Krankenschwestern und jener j Personen, die mit Grippekranken zu tun haben, dienen sollen. Diese Masken (es gibt zwei verschiedene Arien) sind im provisorischen Krankenhaus von Moutriono in Lausanne er probt werden und haben sich sehr bewährt, l Keine der Personen, die im Dienste des ! Krankenhauses stehen und diele Masken ge- tragen haben, sind bis heute erkrankt. diesem Moment mit Gewißheit. Und während er anscheinend ruhig plauderte, nahm ein grenzenlose Verzweiflung von ibm Besitz. Als sie sich nach einer Weile voneinander verabschiedeten, starrte Heinz weltvergessen mit brennendem Blick hinter der schlanken Gestalt Gabrielens her. Inge beinerkte diesen Blick, und ihre stets wachsame Eifersucht erwachte so fort. Blitzartig durchzuckte ein Verdacht ihre Seele. War zwischen den beiden vielleicht etwas gewesen? War er vielleicht gar noch verliebt in sie? „Heinz." Er zuckte erschrocken unter dem schrillen Rus zusammeu. „Du wünschest?" Er fragte es, wie auS einem Traume er wachend. „Warum starrst du Frau Wendheim mit so glühenden Augen nach?" Er faßte sich. „Du hast wieder einmal etwa? gesehen, was gar nicht ist. Ich habe den beiden ganz ge dankenlos nachgesehen." „Deine Blicke waren sehr beredt — Heinz — ist Gabriele etwa deine alte Flamme?" Er wußte, wenn er ihr Las zugab, würde sie ihn unaufhörlich mit ihren Eifersüchteleien plagen. „Du bist nicht klug. Inge." „Ich habe aber doch gure Augen im Kopf." „Inge, du sollst nicht diesen häßlichen, eigensinnigen Ton mir gegenüber Anschlägen. Du weißt, ich kann ihn nicht vertragen. Und deine ewigen Eumuchtsszenen stelle. Litte, ein. I du kannst mir schon etwas' mehr Vertrauen schenken." Sein eindringlicher Ton verfehlte seine Wirkung nicht. „Sag mir, das; du mich liebst, Heinz, dann will ich ganz artig sein." Em gequälter Ausdruck trat in sein Gestcht. „Du bist meine Frau, Inge, und sollst nicht an meiner Treue zweifeln, ich halte sie dir gewiß." Sie krampste die Hand in seinen Rockärmel und die Tränen traten ihr in die Augen. „Geh mit deiner dummen Treue, lieb haben sollst du mich." Sie tat ihm leid. DaS Ritterliche in seinem ÄZe'en lehnte sich dagegen auf, sie zu beunruhigen. „Ja doch, Inge, ich hab dich lieb.* „Mich ganz allein?" „Aber Inge, nicht so egoistisch." „Dann wenigstens mich am meisten.* Er seufzte lene. „Ja, dich am meisten." Nun war sie wieder zufrieden und wurde ausgelassen fröhlich. Er zwang sich, mit ihr zu lachen. ES ging sehr schwer. Wendheims waren inzwischen in die Fried- richsiraße eingebogen. In Gabriele zitierte die Begegnung mit dem einstig Geliebten noch nach. Das Herz tat ihr doch ein bißchen Weh. Aber mit heißer Dank barkeit gegen das Geschick erkannte sie, daß dieser Schulen vergehen und daß nur eine sanfte Wehmut davon zurückbleibs» würde. Zu fest hatte sich Herbert mit seiner großherzigen Güte in ihrem Herzen eingenistet. Und der ließ sich nicht daraus verdrängen — auch nicht durch die Erinnerung an ihre erste Liebe. Sir hängte »ich fest an seinen Arm, er sah lächelnd zu ihr hinab. „Liebling — mit den beiden tauschen wir nicht, gelt?" „Ich tausche mit niemand auf der Welt. Liebster." „So glücklich bist dn?" Sie sah ihn mit schimmernden Augen an und drückte seinen Arm. — „Das weißt du doch, Herbert." „Aber ich will es immer wieder von dir hören." „Du sollst es, so ost dn willst." „Ist Ingeborg eigentlich seh: innig mit dir befreundet, Gabi?" fragte Wendheim nag; eine: Weile. „Eigentlich nicht. Wir kennen uns von der Schule her und haben unS zuweilen besucht. Es ist in ihrem Wesen manches, was mir nicht geM." „Offen gestanden — mir ist sie auch nicht sympathisch. Römer scheint mir eigentlich zu schade für solche kapriziöse Frau. Er ist mir immer sehr angenehm gewesen, es ist Ernst und Tiefe in seinem Charakter." Sie nickte nur und lenkte das Gespräch in andere Bahnen. Es war ihr peinlich, über Römer mit ihrem Manne zu sprayen. Am liebsten haste sie ihm gesagt, daß er es war, Leu; ihre Liebe einst gehörle, aber sie jürchrete.
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