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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 07.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193912070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19391207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19391207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-07
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
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ind Spie! m-e Naunhof 7:5 unid dem Ergebnis hat die Staffel 2 fol- tnentsch.verl. Tore Punkte 1 — 76:29 11:1 — 2 68:30 10:4 1 3 50:58 9:7 1 2 38:31 7:5 1 2 38:43 7:5 1 3 42:60 7:7 1 22:25 6:2 —. 4 29:46 4:8 1 3 34:40 3:7 1 4 46:51 3:9 3 3 37:54 3:9 — 4 27:40 2:8 kg gegen PSV. findet aunhof Jgd. 1:11 (0:6) Bannmeister Naunhof Trotzdem Naunhof nur der Stammspieler Ver lagen. Sofort nach dem urch ungenaues Zusam- kam es aber zu keinem jönes und flottes Spiel durch Linksaußen Kaeß- tswegs entmutigen und r, wurde aber meistens kach 10 Minuten Spiel- und das Spiel gehörte In der 55. Min. war ichen und erzielte durch ei Naunhof gefielen bx- äufer Bräuer und Ver- Köpping 5, Bräuer 2. ner je 1. Fo. l egen TSV. 47 Erimma eit legte Erimma zwei rgeist erreichten unsere Spielhälfte den wohi- — ich. - bung im Parkschlößchen «-Charlottenburg itler lenkt! !gr. Vrandis. iandantur Brandts. S aern Oswald Kunze m lauenseuche ausgebrochm dem Gehöft des Richarl Der Landrot kalender ZDAP. und Vereine cht" Naunhof achmittags 4 ll hr mlung Spargelder rd mit der Auszahlung >achm. Der Vorstand. ng ausfreund! me beim Hinscheiden I l vig I '.kannten unseren auf- I Herrn Pfarrer Hahne I :abe. Ferner danken I Arnhold A. G. und I Haft Naunhof, dem I Aeterverein für Herz- I leit. u Sinterbllebene. Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebfen und Umgebung z Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.): : Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) r t Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- : /U // : nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. ! ? wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr : // ur : Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus . t für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. : I» : zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf! t Druck u. Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts- : : Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- Z » stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr vorm. ; : gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.! *******************«***§****************************** Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekauntmachungeu der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Ls enthält auch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangeu aus den 1890 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1904 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu u. Umg." Nummer 268 Donnerstag, den 7. Dezember ^989 SO. Jahrgang Churchill gesteht Llnlerschlagungen ein! Im englischen Unterhaus sprach Winston Churchill an Mittwoch folgenden klassischen Say: „Ich beabsichtige nicht über alle Schäden zu berichten, es sei denn, daß sie in weiten Kreisen bekannt werden oder daß ich annehmen muß. daß der Feind davon Kenntnis erhalten hat." Mit anderen Worten: Solange es irgend geht, verschweigt dei Erste Lügenlord die schweren Verluste die seine Flotte erleidet Für dieses Eingeständnis ist die Welt von ganzem Herzen dank bar. Es zeigt, was man von den märchenhaften Ziffern zu hal ten hat. die W. C. von Zeit zu Zeit im Unterhaus vom Stapc! läßt, wie er das am Mittwoch wieder getan hat. Die Rede des sehr ehrenwerten Manneministers glick einem vollendeten Eiertanz. Sie war gespickt non Widersprüchen. Während er einmal davon sprach, die ständigen deutschen Angriffe seinen eine „Lebensbedrohung* für Groß britannien. behauptete er gleich darauf, der englische Schiffs verkehr habe trotzdem aufrechlerhalten werden können. Ja nock mehr, von Monat zu Monat seien die Verluste an Handels- schiffen zurückgegangen. Im Oktober seien sie nur noch halb so groß gewesen wie im September und im November um eir weiteres Drittel kleiner. Und dabei hat es doch gerade in der letzten Wochen überall vor der englischen Küste gekracht, und die Zeitungen in allen Hauptstädten der Welt konnten noch ni« so viele Schiffsuntergänge und Verluste der britischen Marini registrieren! Am meisten tobte sich dann Churchill — trotzdem nach sei ner Meinung die englische Handelsmarine ia gar nicht ernst lich bedroht ist, über die vielen Minenerplostonev in den letzten Tagen aus. Als schwachen Trost für die Unter- Hausmitglieder fügte er hinzu, vielleicht werde er nach Weih nachten imstande sein, hierüber mehr zu sagen. W C hau, dann die Stirn zu behaupten, die englische Handelsschiffahri habe in den ersten drei Kriegsmonaten nur 340 000 Tonnen ver loren Dabei mußte Revier doch am Montag erst zugeben daß die Zahl viel höher liege, nämlich bei rd 740 000 Tonnen Nachdem also laut W. C die englischen Verluste rapid ab nehmen, daß man bald überhaupt nicht mehr von ihnen zu sprechen braucht, müßen natürlich die deutschen U-Bootverluste ins ungeheuerliche anwachsen. Herr Churchill weih zwar nicht genau, wieviel U-Boote durch seine so überaus aktive Marine zerstört worden seien aber frech, wie er ist, ruft er: „Sicher lich fünf!". Genau weiß er es also nicht, aber er muß ja irgendeinen Erfolg melden können Daß der Erste Lüqenlord wie schon bisher, die schweren Ver luste der englischen Kriegsmarine erneut verkleinerte und eine ganze Reihe großer Brocken glatt verschwieg, nxmmt uns nicht wunder. Er hielt es wieder nur kür nötig, den Untergang der „Courageous". der „Royal Oak . zweier Zerstörer und eines U-Bootes von insgesamt etwa 50 000 Tonnen zuzugeben. Da Churchill bekanntlich in seiner Rede nicht beabsichtigte, über alle Schäden zu berichten, wollen wir hiermit seine An gaben vervollständigen, indem wir die schwersten der übrigen Verluste der britischen Kriegsmarine kurz und sachlich aufzählen: Torpediert wurden die „Repulse". die „Belfast", ein schwe rer Kreuzer der London-Klasse. Durch deutsche Fliegerbomben wurden vernichtet bzw. schwer getroffen die „Ark Royal", die „Hood", die „Southampton", die „Edingburgh", die ..Mohawk" und die „Iran Duke". W. C. kam dann aus die „völkerrechtswidrige" Blockade der deutschen Ausfuhr zu sprechen. Er behauptete, die Schiffs verluste. welche die Neutralen erlitten hätten, hätten England genötigt, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen. Woher sich Großbritannien allerdings das Recht nimmt, für die neutralen Länder Rache zu üben, wurde schamhaft verschwiegen Mit un erhörtem Zynismus erklärte danp der Erste Lügenlord, durch diese Erportblockade würden „den Neutralen keine besonderen Unannehmlichkeiten verursacht werden. Sie dürften eben einfach keine deutschen Waren auf ihren Schiffen befördern lassen." Und damit die Neutralen von dieser Arbeit ganz befreit würden möchten sie doch ihre Dampfer für die Dauer des Krie ges den Engländern leihen. Dies dürfte ein neues Geständnis der enormen Verluste der britischen Handelsmarine sein. Mit ganz besonderem Interesse wird die deutsche Oeffeut- lichkeit davon Kenntnis nehmen, daß bereits 1000 englische Han delsdampfer bewaffnet wurden, und daß Herr Churchill sogar LOOO Schiffe bewaffnen will Im Landkrieg behandelt man be waffnete Zivilisten als Heckenschützen. 2m Seekrieg gelten keine anderen Grundsätze: Bewaffnete Handelsschiffe sino Piraten- schiffe! Obwohl jedermann weiß, wie sehr sich Churchills Flotte in alle Winkel verkrochen hat. verstieg sich der Erste Lord der Admiralität zu der ungeheuerlichen Behauptung, dieser Krieg sei ein merkwürdiger Krieg für Deutschlands Flotte, pje überall lurückgetrieben wird." Kurz danach bekam W. C. vor seiner eigenen Courage Angst und bemerkte bekümmert, der Preis für die Kontrolle der See durch Großbritannien sei oft „sehr teuer". Er warne ausdrücklich: Man müsse mit weiteren schweren Verlusten rechnen. ! Und darauf kann er sich verlassen... Eine Schande für die saure britische Regierung Sturm im Unterhaus bei der Aussprache über die Unterstützung der Soldatenfamilien Im englischen Unterhalts kam es zu einem Zwischenfall, der die brutale Fratze der britischen Plutokratie schonungslos enthüllt. Wieder einmal wurde die Frage der Unterstützungen für die Familien eingezogener Soldaten an geschnitten. Ein Abgeordneter, der sich vabet für die hungern- , den Frauen und Kinder einsetzre, für die Vie Herren Chamber lain. Churchill und Konsorten nur schöne Phrasen, aber keine taikräftige Hilfe übrig haben, wurde von der bigotten engli- schen „Polks"-Vcnretnng gezwungen das „h o h e" H a u s zu Verlassen, weil seine Anklagen dessen „Ansehen" verletzten. Auf die Erklärung des Pensionsministcrs, daß „seines Wissens" keine Schwierigkeiten mehr bestünven. diese Unter stützungen zu beziehen, wars der Abgeordnete Dobbie ein: -Glaubt die Reateruna nicht, vast es ein eiaenartiaes Licht aus ihre eigene Organisation wirft unv daß es eine Schande für die ganze Negierung ist. daß stets diese gleiche Antwort gege ben wird, daß cs trotzdem immer noch Frauen in Englanv gibt, veren Männer seit August im Wehrvienst stehen, unv Vie noch nicht einmal Vie erste Zahlung erhalten haben " Diese Feststellungen des Abgeordneten hatten lebhafte Ein- wcnvungen auf vcn Negierungsbänken zur Folge, wäürenv vie andere Seite vcn Abgeordneten mit Zwischenrufen unterstützte, die Negierung müsse hierauf antworten Unter ständigen Zwischenrufen und Ordnungsrufen fuhr Dobbie fori: „Ich fordere eine Antwort Ich habe in meinem Wahlkreis eine Frau mit acht over neun Kindern, die noch nicht einen Penny von der Regierung erhallen hat. Mit Ordnungsrufen können Sie hungrigen Frauen unv Kin sern nicht kommen. In Vieser Woche habe ich in meinem Wahl kreis Frauen in Pfandleihen gehen sehen, um Dinge zu ver pfänden, damit sie für ihre Kinder etwas zu essen kaufen kön nen Ich schere mich den Teufel um Ordnungsrufe, denn ich spreche für hungrige Frauen und Kinder!" Als der Sprecher hierauf den Abgeordneten ersuchte, sich wegen seiner Bemerkungen zu entschuldigen, erwiderte Dobbie: „Ich bin niemandem im Parlament oder im Lande zu einer Entschuldigung verpflichtet, wenn ich im Namen hungriger Frauen und Kinder spreche." Daraufhin crsucute der Sprecher Dobbie, das Parlament zu verlassen, was Dobbie auch tat. nachdem er erklärt hatte: „Im Namen dieser hungrigen 'Menschen verlasse ich Vas Parlament, Venn vie Sache dieser Menschen steht mir höher als das Ansehen des Parlaments " Söchstdeftzit in der englischen Staatskasse Wie die Londoner „Financial News" in großer Aufma chung meldet, haben die englischen S:aatsansgaben seit Kriegsausbruch in der vergangenen Woche einen Höhepunkt erreicht Diese Woche habe das Höchstdefizii seil dem Welt krieg gebrackn. nämlich ein Minus von nicht weniger als rv. 64 Millionen Pfund Tamil wachse das lausende Defizit des Finanziahres aus rund 524 Millionen Psund an, was gegen über dem Desizit des veraangenen Jahres eine Zunahme um rund 284 Millionen bedeute. Krach im britischen Liigenministerium Die .Erfolge" des britischen Lügenministcriums haben zu einer Krise im persönlichen Aufbau geführt Durch Stel- lenumoeketzungen glaubt man. das Versagen der englischen Propaganda ausgleichen zu könmn, statt ehrlick unv offen dem für England so mißlichen Kriegsverlaui die Schuld zu geben. Wie die Londoner Presse meldet, lind fünf leitende B e- amie des „Insormations"-M:n'steriums zurückgetre- len. Einmal Prof. Evans, der die „Intelt!genz"-Abteilunq leitete Evans, der Professor für Englisch und Literatur an der Londoner Universität war. begründet seinen Rücktritt va- mil. daß seine Arbeit billiger und erfolgreicher von einer an deren Abteilung geleistet werden könnte Aus der Abteilung für Literatur und Kunst ist Sir R. A. Croßman ausgeschie- den, um wieder zum „New Itotesman" zurnckzukehren. Eben falls wegen Arbeitsmangcls trat kürzlich A. D. Peters zurück, der in der literarischen Abteilung tätig war. Der literarische Kritiker Mudgeridge hat seinen Posten ausgcgeben, nm in die Armee einzutreten. Schließlich ist noch Darling aus der Em pire Abteilung ausgeschieden, um schnellstens nach Australien zurückzukehrcn. Shaw Nagt a» In einer polemischen Auseinandersetzung über soziale Fra gen entwirft Bernard Shaw in einer Zuschrift an die „Porkshire Post" folgendes Bild von den sozialen Verhältnis sen in England: „Der Boden Englands besteht vorwiegend aus den sterblichen Ucbcrresten englischer Männer und Frauen, die überarbeitet und unterernährt sind von der Zeit an, wo sic als kleine Kinder zuerst in der Lage waren, zu arbeiten bis zu ihrem Tod im Arbeitshaus. Die schwere Schuld des Landes gegenüber diesen Leuten kann niemals wieder zurückaezahlt werden. Aber einem können wir wenigstens Einhalt gebieten, nämlich dem, daß immer wieder behauptet wird, daß unsere Arbeiter allcs ihrem Lande zu verdanken haben. Man müsste Bei einer Betrachtung des finnisch-russischen Zusammen- I stoßes unterstreicht die „Epoque" mit großem Eifer, daß Frank- > reich zu allererst auf die V e r n i ch t u n g des Deutschen j Reiches bedacht sein müsse. Vor allem anderen, so sagt das Blatt, müsse man den „P a n g e r m a n i ß m u s" lalso das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Deutschen) zerschla gen Das Deutschtum bleibe für die Alliierten der „Feind Nr. 1" Ohne seine Ausrottung hätten die Westmächte weder Ehre noch LebenSmöglichkeiten. Mit dieser Enthüllung der französischen Kriegsztele hat das Pariser Blatt die Userlosigkeit und Phantastik der derzeitigen französischen Außenpolitik mit der dem Blatt stets eigenen Nie dertracht wieder einmal gründlich klargemacht. Alle heuchlerischen Phrasen werden nunmehr fallen gelassen. Das wahre Kriegsziel Frankreichs heißt wieder: Die Vernich tung Deutschlands! Wir wissen, was das bedeutet. Versail les! Schwarze Schmach am Rhein! Rnbrbesetzung! Frankreich vergißt aber dabei, daß ihm heute ein anderes Deutschland gegenübersteht. ein Deutschland, das Frankreich zu hindern weiß, seine haßerfüllten Absichten zu verwirklichen. DaS französische Volk aber wird die Kosten der provokatorischen WalmNnnsvolitit seiner Reaieruna bezahlen müssen. Frankreich darf kür England auch Schulden zavlen Frankreich darf nicht nur kämpfen für England, sondern soll jetzt auch Englands Schulden bezahlen und das abglei tende Mnnd stützen. Das ist die Folae der ..Znsammenarbeit" sagen, daß England alles diesen Arbeitern verdankt. England bedeutet das englische Volk und nicht der Rasen, auf den man aebt." »Bisher schwerste SchiffsverWe' Eine schwarze Woche der Alliierten. Die bekannte englische Wirtschaftszeitung „The Economist" hebt hervor, daß die abgelausene Woche für England und Frankreich im Seekrieg die bisher schwersten Verluste gebracht habe. Kraft dieser Erfolge nähmen die Nazis für sich in Anspruch, die Nordsee und den Nordatlantik zu beherrschen. Der Ernst der britischen und französischen Ver luste an Menschen und Material könne durchaus nicht als ge ringfügig eingeschätzt werden. Englands Leistungsvermögen enorm vermindert Zu den britischen Verlusten an Schiffsraum läßt sich die holländische Zeitung „Het Voderland" u. a. berichten, wenn mau von den Folgen des Krieges für die Schiffahrt spreche, dürfe man nicht nur an die versenkten Schisse dabei denken. Auch auf andere Weise werde die Waren an fuhr stark beeinträchtigt. Die Geleilzüge seien nur mit starken Verzögerungen durchführbar, und die amerikanischen Schiffe fielen für Fahrten in Kriegszonen aus. Es sei klar, daß alle Kriegsfaktoren zu sammengenommen eine gewaltige Verminderung des Leistungsvermögens Englands bedeuteten. All mählich frage nian sich in England, ob das, wenn das so weiter gehe, nicht zu einer bedenklichen Lage führen werde. Die Ge fahr, daß die Lebensmittelversorgung Großbritan niens durch weitere ernste Verluste auf dem Spiele stehe, be stehe nicht nur iu der Einbildung. Ersatz für die verlorenen Schiffe zu schaffen, sei, wie man das bereits im Weltkriege gesehen habe, sehr schmierig. Es komme noch hinzu, daß England zu Beginn des Weltkrieges noch viel mehr Schiffe im Bau hatte als jetzt. 1913 verfügte England über 58 v. H. der Neubauten der Welt, während es bei Beginn dieses Krieges nur 34 v. H. Schiffsneubauten auf Stapel«-liegen gehabt habe. Auf die französische Handelsflotte könne England nur in geringem Maße rechnen, im Gegenteil, Frankreich werde, wie im Weltkriege, auch diesmal wieder Englands Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Rosig sehe dieser Zustand für England nicht aus, wenn England keine Möglich keit mehr sehe, die Verluste seiner Handelsschiffahri zu be schränken. Britischer Wollervort lahmgelegt Ueber die Lage in der britischen Wollindustrie schreibt der wirtschaftliche Londoner Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamsche Courant", die Kontroll Maßnahmen, Venen diese früher in hohem Maße individualistische englische Industrie unterworfen worden sei, seien vollständig. Die Kon trollbehörden hätten alle Vorräte an Wolle aufgekauft und zukünftige Wollernten in den britischen Dominions bereits mit Beschlag belegt. Der einheimischen Indu strie geständen sie jedoch nur einen Bruchteil der Wollvorräte zu, da der militärische Verbrauch zu groß sei. Iu letzter Zeit seien deshalb sehr viele Klagen aus den Teilen der britischen Wollindustrie zu hören gewesen, die für die Wollausfuhr lieferten. Die Kritik richte sich vor allem gegen die völlig überflüssige Beeinträchtigung des Exporthandels. Obwohl die Absatzmöglichkeiten im Auslande gut seien, könne sie die britische Wollindustrie nicht nutzen, da sie nur kleine Mengen der englischen Wollvorräte zur Verarbeitung erhalte. Hinzu komme eme viel Verwirrung stiftende Unsicherheit in Preis- und Lieferungsfragen. Die Händler erwarteten in naher Zukunft eine Preiserhöhung. Dieser Zustand schließe eine ordnungsgemäße Preis- und Liefe- rungsberechnnng aus. Sochlonjvnftur für Diebe in England Der Londoner Korrespondeni des Amsterdamer „Telegraaf" meldet, daß im Herzen Londons zahlreiche Taschen diebe in der Dunkelheit am Werke seien. Diese trie ben vor allem an den Haltestellen der Omnibusse ihr Unwesen. Die Nachteile der Verdunkelung machten sich aber auch außer halb der großen Städte Englands bemerkbar. Neulich seien vom Gericht erst wieder zwei Angehörige der englischen Ma rine vernrtciU worden, weil sie in der Dunkelheit Benzin von einem Kriegsschiff gestohlen hätten. — sprich Hörigkeit —, in die sich Frankreichs Regierung bege ben hat. „Financial Dews" macht darüber im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Beratungen des englischen Schatzkanzlcrs und des französischen Finanzministers in Paris aufschlußrei che Angaben. Das Ziel der finanziellen Zusammenarbeit sei einmal „Gleichschaltung der finanziellen Operationen im Ans tand". Auch Frankreich soll, so besagt diese Floskel, seine aus ländischen Wertpapiere verkaufen oder wenigstens als Deckung für britisch-französische Anleihen benutzen. Ein gemeinsamer Finanzagent — wie im Weltkrieg der Jude Morgentau — soll in jedem ausländischen Finanzzentrum für beide Länder auf- treten. Weiter werde man zu einer „Verständigung über die gleichmäßige Verteilung der finanziellen Bürden" kommen müssen. Die Besserung der finanziellen Lage Frankreichs, so erklärt das Blatt der Londoner Citv, versetze es in die Lage, England zu entlasten, also die bereits gezahlten Blutgelver an die ehemalige Tschechoslowakei und das gewesene Polen sowie die etwa noch zu vergebenden Anleihen mit zu übernehmen. Neues Saus der deutsch-italienischen Gesellschaft In Gegenwart zahlreicher hoher Vertreter des öffentlichen Lebens beider Nationen wurde am Dienstag das im Berliner Westen gelegene neue Haus der deutsch-italienischen Gesellschaft eingeweiht. Frankreichs wahres Kriegsziel
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