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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 11.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193911112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19391111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19391111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
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Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-11
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Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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in die Leipzig. (Vom Tode ereilt.) Am Freitagmorgen gegen 6 Uhr bestieg an der Haltestelle Könneritz-/Ecke Schnorrstraße der 55jährige Richard Quarch eine landwärts fahrende Straßen bahn. Wenige Minuten später sank er besinnlungslos zusam men; er starb auf dem Transport zum Krankenhaus. Da Quarch eine Kopfverletzung Hatz ist es möglich, daß er vor dem Be rau fen ¬ treten der Straßenbahn einen Unfall erlitten hat. Leipzig. (Todessturz aus dem Fenster.) Eine c stürzte am Freitagmorgen in der Moritzstraße aus Zum Opfersonntag am 12. November sollst -u nicht nur eine Spende geben, sondern wirtlich fühlbar opfern. Des halb gib mehr als bisher und lös« die Psundspende außerdem durch einen enisprechenden Betrag ab. i im Kriege: Deckung ront, Versorgung der laß an alle Behör- >anisationen gerich- I Tätigen, auch den ^verständliche Wei- ommende Hal- genossen das i zu sein hat. Ich ihre Arbeit D i e nst eutige schwere Zeit chkeit oder gar An denn je Raum hat. i verstehen, daß er a da ist, und daß er !sgenossen ist. Wer affes verstößt, wird unter gleichzeitiger ns bestraft werden, on jedem etzelnen Schwere der Zeit Selbstdisziplin übt. en Behörden ihre etzt in erster Linie nachungen und An- iezugsscheine, Ar- andere kriegswirt- oissenhaft beachtet, len, sondern beden- Tätige unter dem rgen Anweisungen samtheit unbedingt l Deutschen richte, nze! Frage nicht le nach der Pflicht, Widerstands, sich auch im Alltag kleinen Widerwär- jenblicks. Die Zeit draußen im Felde Sind die Hauptgas- und Hauptwasserleitungshähne Ordnung? An alle Hausbesitzer ergeht die Aufforderung, Hauptgas- und Hauptwasserleitungshähne nachzuprüfen, ob sie sich in Ordnung befinden und nicht etwa eingerostet sind. Die Instandsetzung muß, wo nötig, umgehend erfolgen. (Siehe Be kanntmachung.) MW r VehSrdenvertreter mgen begnügt, und lbedingt erforderte, um Einzelfälle, die verten Opferwillig« lung der großen tlichen Dienst Täü- en. Sollte aber ein S Benehmen Schule ich bringen, die ich und Verlagerungen aß die Deutsche Ar beit über den Außen- icrigen sechs Außen- Name sagt, jeweils essenen Zeck entsore« jung der DAF. über m 2. und 3. Dezem« er des Auswärtigen nd des Reichsfinanz« and der handelsvob- jet-Rußland, Siivost- en sprechen. Neben für die behandelten eine persönlich indi« gen zur 7. sächsischen zum 28. November öerufserziehung und möchte. Also kochen wir auf Als. Wenn man nun aber für jede Kleinigkeit einen besonderen Kocher verwenden würbe, so könn ten sich wohl die wenigstens Hausfrauen das Kochen auf Gas erlauben. Man kann es aber auch billiger und praktischer ein richten. Wir putzen sämtliche Töpfe, die wir benutzen wollen, auf her Unterseite mit einem Scheuermittel blitzblank. Wir wollen nämlich unser Mittagessen nur auf einer einzigen Gas flamme zubereiten, auch wenn wir Suppe, Fleisch und Kartof feln zu kochen haben! Kommt noch eine Gemüsebeilage hinzu, sodaß wir vier Töpfe brauchen, so müssen wir zwei Gasflam men anzünden. Der Sinn der Gasersparnis liegt darin, daß wir die Gasflamme viel mehr ausnutzen, als bisher: wir stellen das Fleisch im Topf unmittelbar auf die Flamme; statt eines Deckels setzen wir den peinlich gesäuberten Gemüsetopf darauf, der ganz fest auf dem Fleischtopf aufsitzen und abschließen muß. Die im Fleischtopf entstehende Hitze genügt, um den Obertopf so weit zu erwärmen, daß auch das Gemüse weiterkocht. Ebenso machen wir es bei der Nebenflamme mit dem Suppen- und Kartoffeltopf. Wir können sogar jedem der Topfgebäude noch einen dritten Topf aufsetzen und zwar -den mit dem Abwasch wasser, das immerhin so heiß werden wird, daß es zum Ab waschen genügt. Auch gibt es praktische Einlegeringe für das „Turmkochen", die es ermöglichen, auch einmal einen kleinen Topf auf einen großen zu setzen. Borsdorf Nehmt auf die werktätigen Frauen Rücksicht! Freitag nach mittag 5 Uhr versammelten sich die Werkfrauengruppen der Borsdorfer Betriebe im Feldschlößchen zu einer Besprechung. Die Kreisfrauenwartin Pgn. Gaudlitz umriß in ihrer An sprache die Aufgaben, welche die Kriegszeit den Werkfrauen gruppen bringt. Eine rege allgemeine Aussprache förderte An regungen und Beschwerden zu Tage. Besonders wurde von den werktätigen Frauen darüber Klage geführt, daß sie nach Ar beitsschluß lange in den Geschäften, besonders aber beim Flei scher, sich anstellen müßten, da um diese Zeit noch viel Haus frauen, die sich doch die Zeit der Einkäufe besser aussuchen könnten, den Laden füllten. Die Hausfrauen werden gebeten, auf die werktätigen Frauen Rücksicht zu nehmen und ihre Ein käufe in den Vormittags- und zeitigen Nachmittagsstunden oor- zunehmen. Nach der Aussprache wurden zwei Filme oorgeführt: „Die Aufagben der Werkfrauengruppen" und „Mit KDF. in Ler Ostmark". Beide Filme fanden viel Anerkennung. Der Orts- obmann der DAF., Pg. Ufer, schloß die Besprechung mit dem Gruß an den Führer. Eröffnung der Geflügelschau. Heute nachmittag eröffnet in Gegenwart des Ortsgruppenleiters und des Bürgermeisters der Geflügelzüchterverein Borsdorf u. Umg. seine Geflügelschau in -er Turnhalle. Wir weisen auf die Anzeige im Veranstaltungs kalender hin. Der Eintritt ist für alle Volksgenossen frei! Unfall. Am Freitag ereignete sich im Geschäfte des Fuhr unternehmers M. E. Eriep, Borsdorf, ein Unfall. Der Bei fahrer Otto Heine lud aus dem Anhänger Zement ab. Nachdem er die eine Wagenseite entleert hatte, wollte er den Anhänger drehen, um so bequemer die Zementsäcke herunternehmen zu können. Beim Einlenken kippte der einseitig belastete Anhänger um und die Zügstange brach dem Beifahrer den linken Unter schenkel. Er wurde ins Krankenhaus überführt. NaUtlhos mit OrtsteU Lindhardt Verdunkelung duldet keine ungeschützten Hindernisse. Wenn man sich abends jetzt so durch die verdunkelten Straßen be wegt, wird man selbstverständlich die nötige Sorgfalt walten lassen und nicht daherstürmen, als werde man von allen Ge spenstern der Geisterwelt verfolgt. Wir müssen uns eben daran gewöhnen, für unsere Wege etwas mehr Zeit zu benötigen. Diejenigen aber, die nie zeitig ihre Wohnung verlassen können, die immer warten müssen bis zum allerletzten Augenblick, ge fährden sich und andere. Anderen Volksgenossen gegenüber ist ihr Verhalten — ihre Uebereile in der Dunkelheit — gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Sie selbst aber werden bestimmt bei der einen oder anderen passenden Gelegenheit, wenn ihre Nase erst einmal mit dem Erdboden nähere Bekanntschaft ge macht hat, einsehen, daß das alt^ Sprichwort: „Eile mit Weile" auch heute noch seinen guten Klang hat. Denn auch die Unbe lehrbarsten werden bei einer solchen Gelegenheit daran er innert, daß der Erdboden besonders da, wo er gepflastert ist, bedeutend härter ist als ihr Dickschädel, oder daß unsere Bäume nicht gerade aus weichstem Gummi bestehen. Wie wir das Ver halten solcher Volksgenossen schärfstens mißbilligen, so können wir uns genau so wenig über die Leute freuen, die uns für die Dunkelheit unnötige Hindernisse in den Weg legen oder sie zum mindestens nicht entfernen. Es ist oft genug im Rundfunk und* in der Presse darauf hingewiesen worden, daß alles Gefähr dende aus den Straßen verschwinden muß oder mindestens aus reichend gekennzeichnet sein muß. Trotzdem stellt man auch heute noch unbeleuchtete Fahrräder an die Bordkante oder lehnt sie an die Häuserfronten. Daß sich daraus nicht nur Gefahren für den Fußgänger, sondern auch für den Fahrradeigentümer er geben, beweist folgender Vorfall,! der sich in Mügeln ereignete. Dort hatte einer sein Rad an der Bordkante vor einem Geschäft in der Hindenburgstraße abgestellt. In der Dunkelheit sah es ein Fußgänger nicht, der es umstieß. Im selben Augenblick kam ein Lastzug, und nun war es um das schöne Rad geschehen. Der Lastzug fuhr darüber hinweg. Man kann sich denken, daß von dem Fahrrad nur noch breitgequetschte, völlig demolierte Eisen teile übrigblieben. Ein warnendes Beispiel für Volksgenossen, die furchtbar schwer begreifen! „Flucht ins Dunkel" im Sternlichtspielhaus. Das ist ein mal ein Film außerhalb des Alltäglichen. Ein Mann verläßt seinen Truppenteil und ist doch kein Deserteur. Ein anderer setzt sich durch eine gefälschte Unterschrift in den Besitz einer größe ren Summe und ist doch kein Verbrecher. Beide Male sind die Motive edel und gut. Aber nur durch den Glücksumstand, daß ihnen am Ende der Erfolg recht gibt, bleiben die beiden Män ner vor dem Zugriff der rächenden Nemesis bewahrt. Der neue Terra-Film „Fluchs ins Dunkel" erzählt uns von Menschen schicksalen aus der Nachkriegszeit, von den anständigen Charak teren, die sich den Mächten des Niedergangs entgegenstemmen. Zwei Frauen stehen mitleidend, mitkämpfen- im dramatisch bewegten Ablauf dieses Films, den Arthur Maria Rabenalt inszenierte. Hertha Feiler, Ernst von Klipstein, Joachim Gott schalk und Annemarie Sauerwein sind die Hauptdarsteller. Philipp Lothar Mayring schrieb das Drehbuch; nach Earl Un selts Roman „Gespenst im späten Licht". Im Beiprogramm finden wir einen sehr schönen Film über die Ausbildung des Nachwuchses unserer Binnenschiffahrt, einen kleinen Kriminal film und die wieder sehr interessante Wochenschau. Lehrzeit endet mit der Lehrabschlußprüfung. Aus den Leit sähen, die vor kurzem mit Billigung des Reichswirtschafts ministers von Ler Reichswirtschaftskammer erlassen wurden, geht hervor, daß die Berufsausbildung auch im Kriege unbe dingt in der bisherigen Weise durchgeführt werden soll. Größter Wert wird darauf gelegt, daß der Lehrling die Lehrzeit mit der Lehrabschlußprüfung beendet. Eine vorzeitige Zulassung zur Lehrabschlußprüfung kommt nach den Richtlinien der Reichs- wirtschaftskammer nur in den Ausnahmefällen in Frage, die in den „Grundsätzen für die Zulassung zur Lehrabschlußprü fung in Ausnahmefällen" vorgesehen sind. Die hier angegebenen Zeiten können bei Einberufung zum Wehr- oder Arbeitsdienst bis zu einem halben Jahre unterschritten werden, sofern das Ausbildungsziel als erreicht angesehen werden kann. Diejeni gen Handwerkslehrlinge, die sich bereits zu den Herbstgesellen prüfungen 1939 angemeldet hatten und inzwischen zum Heeres dienst einberufen wurden, können nach einer Anweisung des Reichsstandes des deutschen Handwerks den Gesellenbrief ohne Gesellenprüfung erhalten, sofern sie zur Ablegung ihrer Prü fung Urlaub nicht erhalten, bezw. bereits im Felde stehen. Diese Ausnahmeregelung gilt jedoch nur für die Herbstgesellen- prüsungen 1939 und nur dann, wenn bestimmte Voraussetzun gen erfüllt sind. Brandis ülttlllllllllllllllUIÜIIIIIIIIIII!« ht es in allen Orten nd Euch keine Vor gesehen hätte, würde m deutschen Männer verschont. Die Polen 70jähvigen Ehepaar : gespalten, die vier- Kirchdorfe alle 43 ;e blieb am Leben. Pfarrhause die El den Zungen an den r und Gewehrkolben njmengetrieben und ein Erdloch, in das dergeworfen werden, den deutschen Trup- mit herzergreifenden rcht niederlegte, mit leutschen erschienen? deutsche Flieger ka- unbeschreiblich schön! , wie unser Haus so nsterscheiben klirrten . Sogar die auf dem :ch ein Wunder alle :uhiger als wir. Wir :hen gabs gar nicht, ie polnischen Horden tten hereingestürmt: ren Fahrrädern, die Ställe leuchten, Wa- , 15 Schweine, alle ortfahren. „In zwei ischer Uhr sind diese mer noch nicht um!! Rückkehr. So haben eingebüßt. Wir sind ille und Böden sind ; gegeben. Nur Kar ich in der Erde. Nun nweit kaufen gehen, lls der erste deutsche leinen Maschinenge- ch Hakenkreuzfahnen ischen Soldaten weg. der. Nun wurden sie »aten gefangen. Aus r einen gemütlichen Truppe. Kaffee und >ar es noch niemals st aber das Gefühl, ;n Mutterlande ge- du!" „Aufruhr in Damaskus" in Märkers Lichtspielen. Dieser außergewöhnliche Film verdankt seine Entstehung folgender wahrer Begebenheit: Im Jahre 1917 meldete sich der Freiwil lige Herbert Tjadens für den Krieg im Orient. Er wurde mehrfach auf Tropenfähigkeit untersucht, and schließlich blie ben von 15, die in engere Wahl gekommen waren, 5 übrig und fuhren nach Kleinasien. Der Weltkrieg hatte Syrien und Pa lästina ergriffen, und deutsche Soldaten verstärkten die Positio nen der Türken, die dep Engländern uyL den von englischen Versprechungen und englischem Geld geköderten Beduinenstäm men gegenüberlagen. Hinter einer verhältnismäßig kurzen Front dehnte sich eine riesige Etappe aus, und hier begann Anfang 1918 der heimliche Aufstand der Araber. Die von Krankheiten, Hunger und den Tücken des Klimas erschöpfte Truppe wußte jetzt, daß der schwerste Abschnitt des Krieges ge kommen war. Die Eisenbahnschienen, auf denen Lebensmittel, Munition und Ersatz befördert wurden, lagen aufgerissen, die Züge und Kolonnen wurden aus dem Hinterhalt überfallen, und die Händler verkauften gleichzeitig an Freund und Fein- Md spionierten für denjenigen, der am besten zahlen konnte. Tjadens machte den kleinasiatischen Krieg als Funker mit. Zwei Lahre hielt er mit seinen Kameraden durch, dann kam der Rückzug und das Ende des Krieges. Herbert Tjadens faßte spä ter sein Erlebnis zu einem Manuskript für den Film zusam men, und so erleben wir jetzt einen Teilabschnitt des großen Krieges aufs neue. Es ist ein außergewöhnlicher Film, groß uud ergreifend. In ihm erleben wir deütsches Soldatentum und den Heroismus einer Pflichterfüllung, die alles Private hint onstellt, wenn das Größere ruft. Turmkochen spart Gas. Kochen mit Kohlen auf dem Herd ist umständlich und auch nicht gerade billig, besonders, wenn man die Kohlen lieber zum Heizen her Zimmer verwenden ster des zweiten Stockwerks auf den Hof. Sie trug schwere Verletzungen davon, denen sie auf dem TränSport zum Kran kenhaus erlag. Leipzig. (Empfindliche Geldstrafen wegen Ueberhöhung der Preise.) Wie uns von der Preisüberwachungsstelle des Regie rungspräsidenten mitgeteilt wird, ist Anfang August ds. Js. ein hiesiger Häutegroßhändler mit einer empfindlichen Geld strafe belegt worden, weil er, wie jetzt ermittelt worden ist, in den vergangenen Jahren nicht nur die Preise bei dem Ein kauf überhöht und so an seine Kuüden weiter berechnet, son dern auch Rechnungen fingiert und durch falsche Eintragungen in die Bücher die Preisverstöße zu verdecken versucht hat. Dem Schuldigen ist außerdem von der UeberrMchungsstelle für Lcderwirtschaft die Großhandelsbescheinigung unter Auferle gung einer hohen Geldstrafe entzogen worden. Von einer Schließung des Betriebes und von einer Freiheitsstrafe ist nur deshalb abgesehen worden, weil die Verstöße schon längere Zeit zurllckliegen. Die Firmen, die dis unzulässig erhöhten Preise gezahlt haben, haben noch ihre strenge Bestrafung zu gewär tigen. Auch in anderen Branchen (Schuhe, Eisen, Holz, Nähr mittel usw.) mußten in den vergangenen Monaten wieder eine Anzahl Firmen und Gewerbetreibende mit hohen Geldstrafen belegt werden, weil sie teils bewußt, teils fahrlässig die Preis vorschriften unbeächtet gelassen hatten. Es können nur immer wieder alle in der Wirtschaft stehenden Personen an ihre Pflicht erinnert werden, sich fortlaufend über die Preisvorschriften zu unterrichten und darüber zu wachen, daß in ihrem Betrieb jeder gewährte und jeder geforderte Preis gerechtfertigt ist. Leipzig. (Erfolgreiche Arbeit der Kriminalpolizei.) In der ! letzten Zeit häuften sich die Diebstähle aus Personenkraftwagen aus den Parkplätzen am Thomaskirchhof, Dittrichring und Roß platz. Der Kriminalpolizei gelang es jetzt, den 19jährigen Fritz Müller und den gleichaltrigen Paul Rudi Blockwitz als Täter festzunehmen. Sie stahlen in 15 Fällen aus Personenkraftwagen u. a. wertvolle Photoapparate, ärztliche Instrumente, Koffer und Aktentaschen mit Inhalt. In neun Fällen zerschnitten sie die Verdecke der Kraftwagen und richteten erheblichen Schaden an. Beide Diebe hatten Arbeit und verdienten gut. In Ver wahrung -er Kriminalpolizei befinden sich noch verschiedene Gegenstände, die nach Angaben -er Täter aus Kraftwagen stammen, die am Hauptbahnhof und auf dem Roßplatz parkten. Leipzig. (Noch einmal am Zuchthaus vorbei.) Nachdem er sich nach seinen letzten Straftaten neun Jahre lang tadellos geführt hatte, ist der 30 Jahre alte Friedrich Wilhelm W. wie der rückfällig geworden, so daß er sich wegen Rückfalldiebstahls in zwei Fällen vor dem Einzelvichter verantworten mußte. W. hatte ausreichenden Verdienst, und nur Neugierde will ihn dazu getrieben haben, das unverschlossene Zimmer seines Mit untermieters in Abwesenheit der Wirtin zu betreten. Dort öff nete der Angeklagte mit seinen eigenen Kofferschlüsseln Len Koffer des Zimmerinhabers und entwendete aus einer vorge fundenen Aktentasche zunächst zwei Zwanzigmarkscheine, um sich wenige Tage darauf auch noch den Rest von noch einmal zwei Zwanzigmarkscheinen sowie aus dem unverschlossenen Schrank einen Mantel anzueignen. Das Geld wurde restlos verjubelt. Der Angeklagte gab zu seiner Entschuldigung an, daß er durch den Tod seiner Frau „etwas aus dem Gleichgewicht" geraten sei. Das Gericht ließ, obwohl das Gesetz für schweren Rückfall diebstahl Zuchthaus vorsieht, noch einmal Milde walten un verurteilte W. zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Leipzig. (Eine teure Aalgeschichte.) Obwohl dem 29 Jahre alten Albert Emil Th„ der schon mehrfach vorbestraft ist die beiden letzten Straffälle Lurch den Gnadenerlaß des Führers als eingestellt betrachtet worden sind, hat er sich durchaus nicht veranlaßt gefühlt, nunmeht den Weg Les Verbrechens zu mei den. Eine Anklage wegen Rückfallbetruges brachte ihn jetzt erneut auf die Anklagebank. Th. war als Markthelfer bei einer hiesigen Fischhandlung tätig, und zu seinen täglichen Oblie genheiten gehörte es, auf der Bahn für die Firma eingegangene Eilgüter abzuholen. Wie weit er Las Vertrauen seines Auf traggebers genoß, ergeht daraus, daß er mit einem Scheckheft Neueste Meldungen Unveränderte Lage im Weste« DNB. Berkin, 11. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weste» schwache Artillerie- und Spähtrupptätigreit. Ein französischer Fesselballon wurde bei Kolmar durch ei» deutsches Jagdflugzeug abgeschossen. die darin enthaltenen Blankoschecks mit dem Frachtbetrag aus zufüllen hatte. Gesprächsweise hatte ein Gastwirt den Wunsch nach Aalen geäußert, und Th. beschloß nun, den Wirt, obwohl der Angeklagte keinen Auftrag dazu hatte, zu beliefern. Aus einer neuen Eilgutsendung öffnete Th. zwei Küsten und ent nahm ihnen 10 bis 20 Aale. Dem Güterbeamten, der den Vor gang beobachtete, erklärte Th., daß er Liese Aale gleich wei terliefern solle und sie am Nachmittag abholen würde. Der Be amte war gber mißtrauisch und unterrichtete die Firma, wo durch -er Schwindel herauskam. Das Urteil lautete auf drei Monate Gefängnis. Borna. (Kameradschaft der Tat.) Als Zeichen kamerad schaftlichen Zusammenstehens von Siedlern Lars verzeichnet werden, daß die Männer einer Siedlung an der Halde bei Borna sämtliche Siedlungsgärten, deren Inhaber Kriegsdienst verrichten, in der Freizeit umgegraben, in Ordnung gebracht und damit den Soldatenfrauen ein schweres Stück Arbeit abge nommen haben. Eilenburg. (Fast jeder Eilenburger hat ein Sparbuch.) Der neue Sparkassendirektor Gröbe gab in einer Sitzung des Stadtrates einen Ueberblick übet die Lage der Stadtsparkasse. Er konnte dabei über ein ständig wachsendes Vertrauen der Sparer zur Stabilität unserer Wirtschaft berichten. Da bisher insgesamt 19 000 Sparbücher ausgegeben worden sind, kommt auf fast jeden Eilenburger ein Sparbuch. Waldheim. Beim Spiel ertrunken. In das Kläranlaqenqelände in Hartha waren durch eine Oeffnung in der Umzäunung eine Anzahl Kinder eingedrungen, um dort zu spielen. Dabei fiel -er vierjährige Heinz Ulbricht in das gefüllte Wasserbecken. Als die Kinder daheim von dem Unfall erzählten, kam die Rettung zu spät. Der Kleine war bereits ertrunken und konnte nur noch als Leiche ge borgen werden. Chemnitz. Unter die Straßenbahn gera ten. Beim Ueberschreiten des Zöllnerplatzes wurde ein Mann von der Straßenbahn angefahren. Dabei wurde ein Fuß des Verunglückten unter die Schutzvorrichtung des Triebwagens eingeklemmt. Der Pionierzug der Feuer löschpolizei mußte den Straßenbahnwagen heben, um den Mann aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. Der Ver unglückte wurde dem Krankenhaus zugeführt. Plauen. 1300 EHW-Schweine im Kreis gebiet. Im Kreisgebiet Plauen werden nach dem Stand vom 1. November 117 EHW.-Schweine gemästet. Davon entfallen auf Plauen 732, Reichenbach 204, Netzschkau 50, Mvlau 26, Elsterberg 33, Pausa 10 und Mühltroff 12. Das Gesamtgewicht der eingestalUen Schweine betrug bei 11 006 Kilo Zunahme im Monat Oktober am 1. Novem ber 88 782 Kilogramm. Im Kreisgebiet wurden im Okto ber 323 600 Kilo Küchenabfälle gesammelt, davon allein in Plauen 246 500 Kilo. In Plauen-Kleinfriesen wird ge genwärtig ein weiterer Stallteil errichtet, der zur Auf nahme von 140 Tieren dienen soll. In Reichenbach find in einem inzwischen fertig gewordenen Neubau wettere 60 Läuferschweine zur Mast eingestallt worden. Auch die Städte Netzschkau und Mylau errichten weitere Neubauten. Mit deren Fertigstellung darf das Ernährungshilfswerk im Kreisgebiet als endgültig ausgebaut betrachtet werden. Laufend können dann gegen 1300 Schweine aus Küchen abfällen gemästet werden. Weißenberg. Vom eigenen Fuhrwerk über fahren. Ein Maulesel, der einen Wagen zog, wurde in der Bahnhofstraße durch einen Lastzug scheu. Dabet wurde der Geschirrführer, der 83jährige Landwirt Bern hard Albert, zu Boden gerissen, von seinem Gefährt über fahren und schwer verletzt. Das kann ja einen Seemann nicht erschüttern! Vo» Obermptr. Milli Z e i - l e r - Ammelshain. Leise schwankt Las Boot im Winde, Langsam zieht es seine Bahn. Ich tret meine Wache an ! und die Nacht ist hell und linde. Wohl gefüllet ist -er Magen von des Abendbrotes Menge. Und dieweil der Dienst nicht strenge, läßt er sich ganz gut vertragen. So vergehet Stund um Stunde. Rasch enteilet Raum und Zeit — Und in der Unendlichkeit schließt Lie Andacht jede Wunde. Doch unmerklich pocht es stärker an des Schiffleins graue Wände. Schon durchzieht es meine Lende aber ach, es kommt noch ärger: Kaum, daß man es recht begriffen, hat ein Sturm sich aufgemacht. Und er kommt um Mitternacht gar bedrohlich angepffffen! Einen Seemann zu erschüttern, sang schon Rühmann, — hat kein' Zweck — Doch nun ist das Ende weg und die Galle tuts verbittern. Ach, es melLet sich der Magen. Speck und Erbsen woll'n — nach oben — denn -ie Brüder, soll mans globen, wollen sich nicht mehr vertragen! S'ist zum Kotzen — und ich tu's mir ist alles Wurschtegal. Ueber Bord, es ist 'ne Qual, fliegt -er ganze schöne Mus! Immerhin, dies nöt'ge Opfer tat mir wohl, wie ich gemerket; denn es hat mich frisch gestartet 1 und mich frei gemacht und tapfer. Wieder ziehet nun aufs neu Wohlichkeit durch meine Knochen. Gut gefüttert, halb gebrochen — Lebe wohl, mein Schatz, — Ahoi! Brttage »» Nr. 248. 11. 11. 1838. !
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