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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 14.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193910142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19391014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19391014
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-14
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Monat
1939-10
-
Jahr
1939
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M einem sächsischen Znfantene-Regiment in Polen (PK.) Die Entscheidung ist gefallen! Wir marschieren nach Polen! Die ganze Nacht marschieren die Bataillone in naß kaltem Wetter. Reicht rieselt der Regen. Morgens im Bereit» stellungsraum angelangt, steht Vie Sonne blutrot über uns. Mit unbändigem Drang nach vorn, wird bei Neumittelwalde der erste Schritt über die Grenze getan.fDie Nerven sind bis zum Äeußersten gespannt. Jeden Augenblick kann es zum Zu sammenstoß mit den Polen kommen. Das Zollhaus am Weg, von der 13. Kompanie beschossen, birgt den ersten toten Feind. Sonst bleibt alles ruhig. Tücken des Geländes — Tücken des Feindes Gleich beim Marsch über die Grenze wird jedem der Unter schied zwischen hüben und drüben klar: Daheim schöne, wohlge pflegte Straßen mit Dauerbelag — hier Sand, Staub, Schmutz und grundlose Wege. Diese „Straßen" sind ein nicht zu unter schätzender Bundesgenosse der Polen, und gegen die Tücke des Sandes kämpften wir während des ganzen Feldzuges. Die Sol daten können sich nicht einmal waschen. Trotz der Tücken des Geländes, trotz des scharfen Klein krieges geht es rasch vorwärts. Die Tagesziele werden überall erreicht. Gewaltig sind die Marschleistungen des Regimentes unter so schwierigen Verhältnissen. Am ersten Tag wurden von Teilen des Regimentes über 70 Kilometer mit vollem Sturm gepäck zurückgelegt! Der Gegner fühlt sich diesem Schwung nicht gewachsen. Er acht zurüch allerdings planmäßig, die tapferen Männer des sächsischen Infanterie-Regiments wie Spürhunde hinterher. Schon am ersten Tag macht sich die Verhetzung der Bevölkerung bemerkbar. Der erste Tote ist das Opfer eines Heckenschützen. Der erste Sieg Unter wirksamer Artillerie-Unterstützuna wird angegriffen. Ein feindlicher Stützpunkt, von einem Bataillon besetzt, wunder voll ausgebaut. wird von den Polen, die dem schneidigen An- ;riff des I. und II. Vatl. nicht widerstehen können, geräumt. Die- er Tag gekört dem II Bataillon. Unbekümmert üm das MG.- , ?euer von der stark besetzten Botcina-Höhe geht das II. Vatail- on beinahe exerziermäßig vor. Auch das Flankenfeuer aus dem Gut Olszyna kann das Bataillon nicht aufhalten. Unter Einsatz der Reserven, ja sogar des Bataillons-Stabes gelingt es, das Grabensystem des Gegners in die Hand zu bekommen. Das erste MG. und andere Waffen werden erbeutet, ein Dutzend Gefangene gemacht. Mit dem Besitz dicker Höhe ist auch Schild- Herg für den Feind unhaltbar. Gegen Abend wird es genommen. Feldwachen werden ausgestellt. Das Uebrige sinkt sofort in bleiernen Schlaf. Oefter bäumt sich einer der Schläfer auf — selbst im Schlaf beherrschen ihn die Tagesereignisse.... ' Eine Kriegslist öer Polen? Abwechselnd das I. und II. Bataillon in vorderer Linie mar schiert das Regiment nach Nordosten. Feindliche Spähtrupps und die verhetzten Einwohner sind die Gegner. Mensch und Tier geben ihr letztes, um das Ziel zn erreichen. Der Feind darf keine Zeit zum Festsetzen haben. Infolge dieses schnellen Vor marsches kommen die Nachschubkolonnen nicht immer schnell ge nug nach. Notgedrungen beginnen die Soldaten Selbstver- pfleaer zu werden. Obst, Tomaten, Rüben, herrenloses Vieh, werden »verarbeitet" und bilden einen willkommenen Zusatz für die Feldküche. Endlose Kolonnen ziehen an uns vorbei, eine nicht abreißende Staubwolke hinter sich lassend. Die Leute sehen aus wie Schornsteinfeger. Und obwohl manchem die Füße schmerzen, ist alles guter Dinge. - Die Ptösna wird bei Grabow nach kurzem Kämpf über schritten. Ohne Widerstand werden Dörfer und Städte besetzt. Das Verhalten des Gegners ist allen unverständlich. Ist es Schwäche ist es List? Sollen wir in eine Falle gelockt werden? Die Offiziere schütteln den Kopst Die Aelteren tippen auf Kriegslist, die Jüngeren in ihrem Draufgängertum auf Schwäche des Gegners. So ist es auch. Der Feind weicht der überlegenen Führung der Deutschen, die den.Gegner immer wieder umklam mern. Schon jetzt berichten Gefangene, daß sie tagelang nichts zum Essen bekommen haben. Todesmutiger Einsatz unserer Sachsen Wir schreiben den vierten Kriegstag. Aus der Höhe von Warta und der Niederung, in der der gleichnamige Fluß m fünf Armen dahinfließt, stehen der Divisions- und der Regiments- Kommandeur mit ihren Stäben. Nichts regt sich, kein Geschütz, kein MG. spricht seine stählerne Sprache. Diese Ruhe kommt allen unwahrscheinlich vor. An diesem Flusse sollte sich doch die Hauptwiderstandslinie des Feindes befinden! Die günstige Gelegenheit wird wahrgenommen. Pioniere und das x. Bataillon rücken in die Stadt ein. Die Kommandeure eilen zur ersten der fünf Brücken, die an einem die weite sump fige Flußniederung überquerenden Damme eingebaut sind. Die Brücken sind von den Polen schon zur Sprengung fertig gemacht, und jeden Augenblick können sie in die Luft fliegen. Todesmutig machen sich Teile des Bataillons und Pioniere daran, die Lei tungen zu zerschneiden. Während sie nocb damit beickäffiat find. .. schamlose Beleidigung der deuMen Bollr" Die unverschämte Rede Chamberlains hat in Uruguay ein viel geringeres Echo gefuyden als die Führerrede. Bezeich nend ist, daß die gesamte Presse nicht die Rede selbst, sondern das Berliner Echo sensationell herausstellt. Die Zeitung „El Debate" erklärt in einer Riesenschlagzeile auf dem Titelblatt: ..Chamberlainrede eine schamlose Beleidigung des deutschen Volkes." Die Blätter geben im übrigen den deutschen Kommentaren ausführlich Raum. Zwelselhast, «d England seinen Krieg dnrchdaiten lano Bei seinem Eintreffen in Yokohama erklärte der bis herige japanische Botschafter in Rom, Shiratori, daß der Plan einer Trennung Italiens von Deutschland vollkommen unmöglich sei. Deutschland sei durch seine Verbindung mit Rußland und den Südoststaaten diesmal viel stärker als beim letzten Krieg. Deutschland sei also in der Lage, den Krieg für lange Jahre zu führen. Dagegen sei es zweifelhaft, ob England den Krieg durch hallen werde, da es zu große Opfer bringen müßte. Die.polnische Frage hält Bot schafter Shiratori jetzt für erledigt. Scotland Yard jagt Friedenrsreunde Die Propaganda derjenigen in England, die sich für einen vernünftigen Frieden einfetzen, hat der „Daily Mail" zu folge derartige Ausmaße erreicht, daß eine Sonderabteilung von Scotland Aard vom Innenministerium mit der bis „ins einzelne gehende Ueberwachung" der Stimmen der Ver nunft beauftragt wurde. Mrolratie würgt die englische Mrtschast Unter der Ueberschrift „Würgegriff" führt die eng- lischt Zeitung „Daily Mail" in einem Artikel wieder einmal laute Klage über die Mißwirtschaft in England. Schatzkanzler Sir John Simon, so schreibt das Blatt, habe nahezu eine Milliarde Pfund als voraussichtliche Steuerein nahme im laufenden Jahr veranschlagt. Wie könne er se hof fen, auch nur annähernd einen solchen Steuerbetrag aus dem englischen Volk herauszupressen, solange der gesamte Handel Englands durch schlecht überlegte bürokratische Methoden sehr erheblich geschädigt werde. Allein die Ben zin- und Autosteuern seien sinnlos, da niemand im Land die Zulassung eines Autos verlangen werde, solange er nicht sicher sei, daß er auch Benzin bekomme. Der gesamte englische Außenhandel und auch der Handel im Innern würden abge- drosselt durch merkwürdige Einkaufs-, Verkaufs- und Verrei- lunosmetboden. Die aeradezu bürokratischen Methoden, mit stürmen die ersten Teile des Bataillons darüber hinweg. Der Divisions-Kommandeur erfaßt sofort die Gelegenheit. Durch Handstreich, ohne Artillerie, soll der Ueberäang erzwungen werden! Schnell werden in Kraftwagen MG.-Trupps heranbe- fördert. Während sich diese anschicken, die Brücke zu überschreiten, folgt ein orkanartiges ME.-Feuer vom gegenseitigen User der Warta. Es gibt nur diesen einen Damm, der über die Warta führt. Auf diesem engen Vormarschweq rst der Feind aut ein geschossen. Unaufhörlich pfeifen die Geschosse um die Ohren der Deutschen, die auf beiden Seiten des Dammes vorstürmen. Keine Deckung bietet sich, aber auch kein Feind ist zu sehen. Die zwei Kompanie-Chefs der 1. und 3. Kompanie sind mit vorn. Beide fallen aus: der eine tot, der andere verwundet. Junge Leutnants übernehmen den Rest und stürmen weiter vor. Sie wollen den Feind sehen, fassen, vernichten! Flucht artig wird die erste Verteidigungsstellung vom Gegner geräumt. Dort liegt nun das kleine Häuflein deutscher Soldaten, abge schnitten. dem MG.-Feuer ausgesetzt Da greifen Regiments- und Bataillons-Kommandeure persönlich ein. Verstärkungen werden vorgeworfen. Ein Pakgeschütz wird unerhört schneidig bis zur dritten Brücke vorgebracht. Ein Panzer spähwagen folgt. Die Mutigen vorne, die inzwischen von den Polen angegriffen wurden, werden befreit. Gegen Abend sind alle fünf Brücken in deutscher Hand! Polnische Nachtangriffe abgewehrt Jetzt kommt es darauf an. das Errungene zu sichern. Der 1. und 3. Kompanie fällt diese Aufgabe zu. So gut es geht, richten sich die Kompanien in dem sumpfigen Gelände zur Ver teidigung ein. Von rückwärts kommen die angesorderte Muni tion und die Handgranaten. An der Brücke liegt ein Kompanie- führer mit sechs Mann und wehrt vier Nachtangriffe der Polen, die unbedingt die Brücke zerstören wollen, mit Handgranaten und MGs. ab. Als am Vormittag das II. Bataillon unter star ker Artillerieunterstlltzung vorstößt, weicht der Gegner zurück. Der Brückenkopf ist nun endgültig in unserer Hand. Rossos- zyca, wohin der Rgt.-Gefechtsständ kommt, zeigt Spuren des heftigen Artillerie-Feuers. Tote Pferdeleiber und ausgebrannte halbeingestürzte Häuser sind augenscheinliche Zeugen. Noch eine „Ueberraschung" hat der Feind Ein polnischer Panzerspäh wagen schießt auf einen zurückgehenden Spähtrupp. Infolge dessen werden Straßen und Annäherungswege mit vielen Paks besetzt. o I Wieder heißt es marschieren. Durch knöcheltiefen Sand. Die Leute ertragen es gerne Sie wissen: Regenwetter in dieser Gegend hätte ein Steckenbleiben der Fahrzeuge und damit unselige Mühsal zur Folge. Wenn das Regiment an die sem Tage wenig vom Feind zu sehen bekommt, verdanken wir das mit der Aufklärungsabteilung, die in außerordentlichem Schneid Vorsicht und dem Gegner keine Möglichkeit zum Fest setzen gibt. Feindlicher Widerstand schnell gebrochen lieber Poddebice geht der Marsch nach Parzeczew. Das Re giment verläßt eben Poddebice, als der Ordonnan,i-Ofsizier der Division erscheint und dem Regiment den Befehl überbringt, die Enge von Leczyca nördlich Wartkowice zu besetzen und zu halten. Dieser Befehl verlangt schnellsten Einsatz Das II Ba taillon hat diesmal die Spitze. Ein anfahrender polnischer Pan zerspähwagen wird von einem Geschütz der wachsamen 14. Kom panie erledigt, ein Offizier gefanqengenommen. Bei Annähe- ruW an Leczyca schläar den vorderen Teilen des Regiments ME.-Feuer entgegen! Der Widerstand am Ortsrand wird durch Artillerie-, Infanteriegeschütz- und Panzerabwehrgeschützfeüer und durch das scharfe Zufassen der Schützenkompanien schnell gebrochen. Der Ort wird besetzt, Feldwachen werden ausgestellt und an den Straßen durch Pak verstärkt. Vergeblich versucht der Gegner durch Artilleriefeuer die wohlverdiente Ruhe zu stören. Husarenstück des sächsischen Regiments Auf zwei Wegen treten die Bataillone den Marsch auf Pia- tek an, das in einer Rekordzeit erreicht wird. Nach Beseitigung des schwachen Feindwiderstandes stößt das Regiment sofort nach Bielawy durch. Trotz gegnerischer Einwirkung werden Teile des Regiments auf Fahrzeugen nach vorn gebracht. Die Gefan genen und die männliche Zivilbeoölkerung werden für die Nacht sichergestellt. Das Regiment hat sein Aeutzerstes herge geben, um das Marschziel zu erreichen und damit eine gewaltige Leistung vollbracht. Ueber Lowicz, das uns später noch zu schaffen machen sollte und jetzs bereits von einer motorisierten Kolonne genommen ist, erreicht das Regiment in dauerndem Pendelverkehr auf Fahr zeugen Sochaczew. Hinter Such«, Halbwegs zwischen Lowicz und Sockazcew, geraten die Wagen, die mit Männern des I. Ba taillons besetzt sind, überraschend in das Feuer eines Panzer zuges. Zwei Wagen gehen in Flammen aus, und einige Kame raden deckt bald dort der kühle Rasen. Schnell eingesetzte In fanteriegeschütze vertreiben den Zug so schnell, wie er gekommen. Versprengte polnische Teile schießen sich mit dem ll. Bataillon denen man Benzin, Oel, Kohle. Eisen, Stahr, Lebensmittel und Leder kontrolliere, verursachten wesentliche Störungen in der Belieferung der Industrien. Die großzügige Be schlagnahme von Hotels habe zur Entlassung von 20 000 Angestellten geführt, und die Benzineinschränkungen hätten weitere 70 000 Handelstreibende brotlos gemacht. Geschäftshäuser und Vergnügungsstätten kämpften einen harten Kamps, um ihre Betriebe trotz der strengen Ver- dunkelungsbestimmungen ausrechtzuerhalten. Die Regierungsämier ertränken allmählich schon selbst in all ihren vielen Verordnungen. Das Leben des gesamten Lan des drohe zum Stillstand zu kommen. Wenn die Industrie nicht voll arbeite, dann müsse die Arbeitslosigkeit wachsen, und sobald die Arbeitslosigkeit steige, verfalle die Indu strie noch tiefer. Was tue man für die Leute, die durch den Krieg arbeitslos geworden seien? Man verspreche ihnen le diglich, daß sie früher oder später in den Nüstungsbetrieben wieder Arbeit finden würden. Die Wahrheu aber sei: die Planung der briti schen Kriegswirtschaft ist leichtsinnig an ge faßt worden, und man habe nicht an die Folgen gedacht. Ter richtige Bürokrat habe schon von jeher nie über seine Nase hinaus sehen können. Umgebung der Wassenaurjuhrveraoter Aufschlußreiche Andeutungen über Möglichkeiten zur Um gehung des Waffenembargos oder der cash-and-carry- Klaüsel enthält ein Washingtoner Sonderbericht der „New Bork Times", der angeblich durch diplomatische Kreise enthüllte britische Pläne zur Einspannung Kanadas in die Kriegsproduk tion wiedergibt. Der Artikel besagt, amerikanische hohe Regie- runasbeamte gäben zu, daß den amerikanischen Firmen nichts im Wege stänoe, kanadische Zweigfirmen zu gründen und ihre Produktion, z. B. von Flugzeugen mit Rohstoffen, die aus den Vereinigten Staaten kommen, auf kanadischem Gebiet fortzu setzen. Einige USA.-Firmen arbeitet-N bereits nach dieser Me thode. Ebenso stehe es solchen Zweigfirmen frei, der britischen Regierung oder Kaufagenten Kredite in jeder gewünsa-ten Höhe und für jede Dauer zu gewähren. Der Artikel führt werter aus, England habe bereits 100 Millionen Dollar zum Ausbau der kanadischen Kriegsindustrie bewilligt; doch hänge die Benutzung des Umweges über Kanada wesentlich von dem Ausgang der amerikanischen Neutralitätsdebatte ab. Kanada sei eigentlich von den britischen Plänen nicht erbaut, va es nach Kriegsschluß eine scharfe Deflation befürchte. Aurnahmegejetz in Finnland Durch Verordnung hat der finnische Staatspräsident Polizei- und Provinzverwaltungen unter Ausnahme- ges-etz erklärt. Es handelt sich jedoch noch nicht um die Erklä rung des Belagerungszustandes. herum, werden aber bald verjagt. Abends erreichen die ersten Teile Sochaczew. Es ist ein Husarenstück, das sich das Regiment geleistet hat. Allein auf weiter Flur, 30 Kilometer allen deutschen Truppen teilen voraus, liegt das sächsische Regiment in Sochaczew. Rings um Polen! Aufgabe des Regimentes ist es, hier oben an der Bzura einen vorgeschobenen Brückenkopf zu bilden, um der pol nischen Armee den Rückzug nach Warschau abzuschneiden. Ein Heitzer Kampftag Für uns heginnt der neue Tag, es ist ein Sonntag mit einem Alarm. Das I. Bataillon konnte noch die Bzura-Brücke überschreiten und einen Brückenkopf bilden. Der Regimentsstab hat eben Stellungswechsel vom Stadtrand auf den Marktplatz gemacht, als, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, gegen 6.30 Uhr mehrere Flugzeuge über der Stadt erscheinen. Zuerst glaubt jeder, es seien deutsche. Die rauhe Wirklichkeit belehrt uns eines anderen. Ein Bombenregen prasselt herunter. Die Mauern fallen zusammen wie Kartenhäuser. Die- meterdicke Kirchen mauer stürzt unter Donnergepolter zusammen. Die Bomben reißen Trichter von 5 bis 6 Meter Tiefe und 10 bis 20 Meter Durchmesser. Nach Minuten, die wie eine Ewigkeit erschienen, drehen die Bomber gegen Osten ab. Schnell werden die Der- bände geordnet, Schützenmulden und Schützenlöcher ausgehoben, und jeder richtet sich zur nachhaltigen Verteidigung ein. Ein Artilleriebeschuß und ein Angriff der Polen, der gegen Nach- mittag erfolgt, wird abgewiesen. Für die Nacht werden die schärfsten Sicherungsmaßnahmen getroffen. Die Nacht verläuft wider Erwarten ruhig. Am nächsten Morgen kotnmt der Abmarschbefehl. Hinter dem letzten Mann des Regiments fliegt die Brücke über die Bzura in die Luft, und ein erbeuteter Proviantzug geht in Flammen auf. Das Regiment hat seine Aufgabe erfüllt, der Gegner ist durch die schnelle Stellungsoeränderung der deutschen Truppen getäuscht. Auf Kraftwagen der 14. Kompanie und zu Fuß geht es zurück nach Lowicz. Dort werden Teile unserer Division, die an ande rer Stelle gebraucht werden, ersetzt. Erbitterter Kamps um Lowicz Wir schreiben den 11. September. Die große Schlacht in Polen hat begonnen, fim Kutno ist schwerer Kampf entbrannt. Hier wollen die Polen durchbrechen. Wir sind ein Teil des Ringes, der sich um die polnische Armee legt. Unsere Aufgabe ist es, den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Lowicz gegen den Feind, der mit zäher Beharrlichkeit nach Warschau durchstoßen will, zu halten. Die Front muß einem zahlenmäßig weit über legenen Feind standhalten. Auf unser Regiment entfällt ein Verteidigungsstreifen von etwa 6,5 Kilometer. Der mit großer Wucht und ohne Rücksicht auf Verluste ge führte Angriff der Polen trifft auf das III. Bataillon. Der Feind dringt im Sturme zu den Vzura-Vrücken vor. Wild gellt das Telephon im Zimmer des Regiments-Adjutanten und mel det neue Feindnachrichten. Hier aeht es ums Ganze! Die 1. Kompanie wird schnell vorgeworfen. „Offiziere und Regiments-Stab fertigmachen!" ruft der Kommandeur, und an der Spitze der Schreiber, Nachrichtenleute und Pferdehalter eilt er seinem Stabe auf den oberen Markt von Lowicz voraus. Hier gibt der Regimentskommandeur jedem seiner Offiziere einen Abschnitt und dazu einen schnell zusammengestellten Zug. Er selbst begibt sich an den meistgefährdeten Platz an der großen Brücke. Nun steht die Front! Die vorstürmenden siegestrun kenen Polen werden mit wohlgezieltem Feuer abgewehrt. Zivilbevölkerung mit MG. und Handgranaten Die Dunkelheit bricht herein unv findet das Regiment in Verteidigungsstellung längs der Bzura. Ta die Polen nicht durchkommen, sondern unerhörte Verluste erleiden, beginnt ihre Artillerie wild auf Lowicz zu schießen. Immerwährend steigen Leuchtkugeln gegen den Himmel und machen ein Durchstoßen des Feindes unmöglich. Oder sind doch welche vurchgekommen? Aus einzelnen Häusern fallen Gewehr- und MG.-Schüsse. wer den Handgranaten auf deutsche Soldaten geworfen. Man merkt nun deutlich: die Zivilbevölkerung macht an Seite der Polen mit! Eine wilde Schießerei beginnt in einzelnen Teilen der Stadt. Rasch zusammenaefaßte Stoßtrupps säubern die Häuser. Allmählich wird es ruhiger. In diesem Kampfe werden der Regiments-Adjutant und der Oberstabsoeterinär verwundet. Andere werden vermißt, finden sich aber am nächsten Tage beim Regiment wieder ein. Besonders auch dem persönlichen Eingreifen aller Vorge setzten, insbesondere des Regimentskommandeurs, ist es zu dan ken, daß alles erfolgreich abgelaufen ist. Gegen 2 Uhr morgens, nachdem alle Brücken gesprengt sind, verlassen die letzten Teile des Regiments Lowicz auf Befehl der Division. Sie beziehen an günstiger Stelle mit verkürzter Front eine Verteidigungs stellung bei llchan. Der mit Schneid vorgetragene Angriff der Polen findet hier sein endgültiges Ende. Langsam schieben sich links und rechts Nachbar-Regimenter heran. Das sächsische Infanterie-Regiment kann trotz heftigem feindlichen Artillerie- feuer am nächsten Tag bis zur Straße Lodz-Lowicz vorgehen. (Fortsetzung folgt.) Französische Kabinettssitzung Das französische Kabinett trat am Freitagvormit tag in einer Sitzung zusammen. Nach dem Abschluß der Sitzung wurde ein Kommunique veröffentlicht, in dem es heißt, daß die Beratungen hauptsächlich der diplomatischen und mili tärischen Lage gewidmet waren, über die Ministerpräsident Daladier einen Bericht erstattete. Der sowseiisch japanische Ausgleich Der japanische Botschafter in Moskau Togo wurde am 12. und 13. Oktober von dem stellvertretenden sowje tischen Außenminister Losowski empfangen. Dabei wurden diejenigen Fragen weiter erörtert, die sich aus dem sowjetisch- japanischen Ausgleich vom 16 September d I. ergeben, darun ter insbesonders die Bildung von gemischten Erenzkommissionen in dem Gebiet an der mandschurisch-mongolischen Grenze. BelgW-vrltWe Belprechunge« über Milderung der Bloitade Die belgische Abordnung, die mit den Verhandlungen zur Milderung der britischen Blockade beauftragt ist, fuhr am Freitag nach einer längeren Unterbrechung der Verhandlungen wieder nach London. Ihre Reise wird von der belgischen Presse mit neuen scharfen Protesten gegen die britischen Blockade methoden begleitet. 30 hovöndWe Schisse in englischen Lösen Wie das Amsterdamer Blatt „Vaderland" von zuständiger Seite hört, werden im Augenblick dreißig holländische Schiffe mit einer Eesamttonnage von 171635 RRT. durch die englischen Marinebehörden vorwiegend in den Downs, aber auch in anderen englischen Häfen zurückgehalten. Diese Mel dung, die das holländische Blatt in besonderer Aufmachung bringt, zeigt zu erneutenmal eindeutig, daß die englischen Ver sprechungen an die Neutralen nicht gehalten werden und daß die niederländische Schiffahrt nach wie vor größten Schaden durch die englischen völkerrechtswidrigen Zwangsmaßnahmen zu leiden hat. Kuajereur der nordischeu Staate« Der König von Schweden hat, wie amtlich mitgeteilt wird, die Könige von Dänemark und Norwegen sowie den Staatspräsidenten Finnlands zu einer Zusammenkun t in Stockholm eistgeladen. Die Staatsoberhäupter haben diese Einladung angenommen und werden in Begleitung ihrer Außenminister nach Schweden :eisen. Die Stockholmer Konfe renz wird am 18. Oktober stattfinden. Turn- uni TSG. S Morgen find, Hofer statt. Der haben in letzter . Naunhofer vor ke weit bessere Leisti könnte es leicht an den Gegner f Da die Pflick durchgeführt werd Oberhaus mit 2 ten werden zunä Punktwertung wü den beiden Staff titel des Kreises Gauliga-Mannschc terhaus" einen b< Die Vereine Staffel 1: M Sportfreunde, TS schönefeld, SV. D gau, TV. Groitzsck Staffel 2: T8 SV. Fortuna, TS berg, TSV. 1867, Naunhof, MTV. 1 Unsere Elf he (Möckern, Spielve auch die anderen Polizei, Ost, Co. 5 recht interessante > Morgen Sonn zum ersten Runde Spielvereinig Damit treffen stärksten Mannschc Teil zur Berfügu wir selbst bei diesi Gegner abgeben, werden vor einer beiten zwischen b ilMMMttWIIIllttttW Aria« Wie der Nesi Neichstreuhänder Kriegswirtschaftsv nehmer Urlaub ol gliedes eine Urlau gung von Urlaub bz wenn wegen der K oder nicht vol kann Urlaub in Ei meidung gesundh Schwerbeschädigten notwendig ist. Sä fällen in der er bei N i e d e r k u n s Anlässen zulässig, kungen oder Betri schaftsmitgliedern I Reichstreuhänders stehlt, sich auch in s händer in Verbind Verdunkelung lsbcr die Gewährmi rung bei Unfällen statte haben zur Z rung erfahren. D nach der Schadenei werden kann, wen bei der Entstehung der Arbeitsstätte ni Versicherten bei d Unfallgefahr auch zi seit im Verkehr ve Vorwurf einer dei schließenden groben rerseits haben sie, durchaus Anspruch der Verdunkelung. Der Weihnachtt »orstmeisters hat de sichen Anordnungei Weihnachtsbäumen unternommen, um i schcn Volkes an We größeres Weihnachi Wäldern des Sud Kleinhändler erhalsi ösfcntlichten Termü kaufen. Wieder Schnnw und Bildtelegramn ^nlanddienstes sind stcrinms wieder zux eingestellt. „SA. an allen 1930 Uhr, spricht d Obersten SA.-Führr deutschen Sender dem Zeitgeschehen" Wer ist Schm Amtsblatt des Reid lichen Sonderdruck rung von Sonderz herausgegeben. Mir ten aüsführlich erläi von der Geschäfts^ Saarlandstraße 96, z Lustschutzordnuv chcnde Ermächtig»« und Oberbefehlshab kehrsminister eine A erlassen. Sie regelt und Binnenwassersti Seegebiet. Sie gilt Ter Wortlaut der 4 Ar. 200, vom 11. O Neue Dienstgrad lichen RAD. Im - bernfs, der Führers Reichsminister des ? mmg erlassen. Die bisher als Angestell Arbeitsdienstangehör
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