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M 51, 3, März 1820, «edaMoneller Teil ÜNteriru^u»t1'»'^krent Äirulscy»-! -Vuryyaavt«:. und Buchhandlunfls Gehülfen. Bank-Konto: Dresdner Bank, Depositenkasse L, Berlin, (Postscheckkonto der Dresdner Bank 25 848.) Bekanntmachung. I. Neueingetreten sind mit: -^l IS,— W, Sohnrcy !, Fa, Deutsch« Landbuchhandlung, Berlin, ,7t 5,— Eugen Neutsch, München, 58,— Georg P, Pag«, Darmstadt, 58.— Gustao Vogel, Leipzig, 16,— Walter Severin, Hagen i, W, -4l 18,— dl. Raunecker, Klagensurt, 36,— L, Cappelli, Bologna, ,/t 18,— Georg Pilz, Guben, 28- M, Arthur Willhelm, Leipzig. 5.— Michael Laßleben, Kallmlinz. 18,— Walter Erhard, Waiblingen, ,/l 18.— Ernst Opitz, Dresden, 18,— Gcbr. Koppel, Oscherslcben, 38 — Max Ahnert, Kassel, 28,— Paul Ott, Evang, Buchh,, Gotha, ,/l 28,— E, Kampmann I, Fa, Anthropos-Verlag, Prien. 5,— A, Bernccker, Melsungen, 25,— Hans Wustmann, Slugsburg, 25,— lir. Peter Reinhold i, Fa, Der deutsche Geist Verlag, Leipzig, 3,— Johann Egloss 3,— Erich Gerwanski 3,— Emil Grimm i/s 3,— Blbrecht Hirsch tkk 3,— Walter Kahncrt X 3,— Editha Mühlbach -/l 3,— Kurt Pincus 3,— Oe, Hans Preist 3,— Earl Sacriy täl 3,— August Selberg 3.— Kate Witkowski ,/k 26,— Moritz Steinhardt, Charlottcnburg, 3,— Hch, Vestner i, H, Kr, Pustet, Negcnsburg. Vk 25,— JIIustrations-Verlagsgesellschast G, m, b, H,, Berlin, ,4l 28,— vr. N. H. Meier t, Fa, Emil Richter, Dresden, II. Den Beitrag erhöhten auf: 5,— Fritz Dalquen i, H, Rincklake 3r Rüth, Leipzig, ,/l 18,— Herbert O, Böhme, Gcschüstssllhrer der Fa, Cour, Klost, Hamburg, 188— Paul Schmidt, Direktor der Firma Rcimar Hobbing Verlag und Norddt, Buchbruckcrei u, Verlagsanstalt, Berlin, III. An Geschenken gingen ein: 38,78 Silvester-Sammlung bei Oe. P. in Berlin-D, -kt 188,— Nich, Kupser t, Fa, Sperling L Kupser, Lugano, lzs 58,— Süchsisch-Thüring, Buchh,-Verein, Halle, als Butze von H, S, V.-H. wegen Verletzung der Verkaufsbestimmungen, l4s 38,— Oe, Eysler, Berlin, als Beihilfe zur Unterst, einer Gehilfen- Witwe. Allen Spendern herzlichen Dank! Etwaige Veränderungen der Firmen oder Stellungen bitte dem Unterzeichneten mitzuteilen, da hierdurch die Führung der Mitgliederliste wesentlich erleichtert wird. i, H, A, Asher L Co,, Berlin, 1 erlin, den 31, Januar 1826, W. 35, Potsdamerstr, 41 a. Max Schotte, Schatzmeister, Von deutscher Musik und deutschem Musikalienhandel. i, «1818, III siche Bbl. 1818, Nr, 151.) Uber die Ausnutzung aufgcivandter Kräfte, — Statistik über die Ve>° össentlichungen im ersten bis vierten Vierteljahr 1318, »Die Musik überhaupt ist die Melodie, Zu der die Welt der Text ist,» Als ich dieses merkwürdige Wort unlängst in einer neuen Musikzcitschrift fand, glaubte ich, daß cs von einem Idealisten, von einem romantischen Musiker stamme und war nicht wenig erstaunt zu ersehen, daß einer unserer schärfsten und grössten Denker es geprägt: Schopenhauer, Diese hohe Stellung, die Schopenhauer der Musik zuerkennt durch absolut« überirdische Eigenschaften, die nur ihr eigen sind, erklärt in mancher Hin sicht das, was wir jetzt auf musikalischem Gebiete erleben. Wenn man in Deutschland seit geraumer Zeit sich geradezu fanatisch auf die Musik stürzt und jeder — »wie er es verdient« — ein musikalisches Obdach sucht in den vielgestaltigen Hausungen, von den Keller-Räumen der seichtesten Tanzklänge bis hinaus zu Beethovens unsterblicher dllss» sowmvi», so ist das »nicht von ungefähr«. Die Musik ist die Macht, die das furchtbare Rauschen der Zeit übertönt, die uns, wenn die Arbeit beendet ist und wir uns fürchten, untätig unserem Erleben in das wahre Antlitz zu schauen, in eine bessere Welt versetzt. Gerade wir scheinen uns, nachdem wir in Politik und Materialismus ge- scheitert, mehr und mehr unserer wahren Heimat zu erinnern, das Volk der Denker und Träumer wendet sich, angeekelt von der Politik, ab, überläßt es den Siegern, sich an dem praktischen Beweis des Wortes höchster Unmoral »vss vielt»» zu berauschen, und versenkt sich in Wissenschaft und Kunst, Alles, was mit Musik zu schaffen hat, dürfte sich dieser musikalischen Hochkonjunktur eigentlich freuen — doch nur eigent lich —, bei näherem Hinschauen ist die Freude doch recht getrübt. Wir tun nämlich so, als ob der jetzige Zustand ewig so bleiben müßte; wie das Geld ausgegeben wird, als ob es nie »alle« werden könnte, so Wirtschaften wir auch musikalisch planlos, nicht wie ein fllrsorgender Vater, der mit allen Kräften sparsam für die kommenden mageren Jahre haushält! Gerade angesichts unserer absolut sicheren Verarmung hätte Wohl jeder Komponist die Pflicht, nicht darauf los zu komponieren, jeder Verleger es sich reiflicher denn je zu überlegen, ob er ein ihm verlockend erscheinendes Werk erwerben und veröffentlichen soll, jeder Sorti menter in der Aufgabe seiner Bestellungen vorsichtig zu sein. Die brennende Frage heißt: wie halten wir mit unseren Kräften Haus, wie nutzen wir die einmal aufgewandte Kraft voll aus? Bei einem Besuch von Opern-Festspielen trat mir diese Frage unlängst (Herbst 1919) besonders scharf entgegen; mehrere Herren von verschiedenen musikalischen Fakultäten hatten sich durch Zufall zusammengefunden. Nachdem wir in der Oper Franz Schrekers »Die Gezeichneten« gehört, versammelten wir uns zu einem kleinen Kreis in einem stillen behaglichen Lokal, ^Alle schienen durch die Aufnahme des recht schwierigen Werkes ziemlich erschöpft, erst nachdem die müden Geister durch unge- I wöhnlich gute Speisen und Tränke wieder etwas gestärkt waren, kam in zunehmendem Crescendo Leben in die Gesellschaft. Mir zur Seite saß ein trotz seiner Jugend gefürchteter Kritiker, der, ohne zu schielen, es fertigbringt, durch seine scharfen Brillengläser ^ mit einem Auge höchst erstaunt in die Welt im allgemeinen über ' das Nächste hinweg zu schauen und mit dem anderen Auge seinen Redepartner durchdringend und siegesgewtß anzusehen; ! daneben saß, behaglich rauchend, mein alter Sortimenterfreund, ^ dann kam ein feinsinniger Musikverleger, der ohne viel Auf hebens die Modernen Pflegt und hegt, endlich, den Kreis schließend, der Komponist B,, der entgegen seinem etwas schul meisterlichem Äußeren, das stark an Franz Schubert erinnert, sehr fortschrittlich gesinnt ist. Das Gespräch drehte sich, wie selbstverständlich um das heute gehörte Werk; Pfitzners Pale- strina, Strauß' schattenlose Frau wurden vergleichend, vorbild lich, abschreckend mit herangezogen. Die Redeschlacht gestaltete sich heftiger und heftiger, als der Kritiker aus dem feingeschlif fenen Glase noch einen herzhaften Schluck nahm und, nachdem Ruhe eingetreten war, also zu reden begann: »Ich fürchte, daß der Erfolg unseres heftigen Debattieren?, wie so oft, in keinem Verhältnis zur aufgewandten Lungenkraft steht, wir müssen aus dem überreichen Bctrachiungsstosf, den ein solches Werk bietet, bestimmte Fragen herauslöseu und ihnen scharf zu Leibe gehen; das will ich versuchen zu tun, wenn Sie noch nicht müde sind, mir etwas Gehör schenken zu wollen: Daß Schreker eine starke Begabung, vielleicht sogar ein Genie ist, darüber sind wir uns einig, auch darüber, daß seine Oper »Die Gezeichneten« musikalisch Wundervolles enthält. Wenn ich trotzdem das Werk als Ganzes ablehne, so ist der 211