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»Schwimmende Wielen" des ANanttls Geheimnisvolles Sargassomeer. Zwischen dem 20. und 40. Grad nördlicher Breite und dem 35. und 75. Grad westlicher Länge liegt das Sargasso- meer, jener Teil des Nordatlantiks, der schon im Bericht des Kolumbus über seine historische Fahrt nach der Neuen Welt erscheint und seither die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich gezogen hat. Diesem Sargassomeer. gleichsam ein Ozean im Atlantik für sich, widmete der Franzose Louis Germain eine höchst bemerkenswerte Ab handlung, in der die Fragen nach Entstehung Alter und Bedeutung des mehr als zweieinhalb Quadratmeilen großen Gebietes beantwortet werden. Aber diese Antworten sind in jedem Fall nicht ein deutig oder gar abschließend; noch zu viele Geheimnisse umgeben der Meeralgengründe, über die der Südamerika fahrer gleitet. Schon die Begrenzung des Sargassomeeres macht erhebliche Schwierigkeiten, und die eingangs an gegebenen Längen- und Breitenbestimmungen sind nur ein Ungefähr und können sich verschieben, wenn man als äußerste Begrenzung die Linie annimmt, an der der Tang noch häufig vorkommt. Diese Grenze bild« ein ziemlich gleichmäßiges Oval, das lediglich nach den Bermudas zu ausgebuchtet ist. Kolumbus hat als erster zuverlässige Nachricht von der einzigartigen Erscheinung heimgebracht. Tatsächlich muß das Sargassomeer schon früher bekannt gewesen sein, denn in alten Schriften aus dem Mittelalter und aus noch früherer Zeit werden auch schon „Seekrautwiesen" in jener Region genannt. Lange nach Kolumbus Zeiten setzten die ersten genaueren Untersuchungen ein. War schon früher die ungewöhnliche Durchsichtigkeit der Sargassosee aufgefallen, so suchte man sich nun den überraschend hohen Salzgehalt und die hohe Wassertemperatur zu erklären. Das war noch verhältnismäßig einfach, aber schon die Frage nach der Herkunft des Tangs, der mit den Winden wandert, wurde verschieden beantwortet. Früher wiesen die Meeresforscher auf den Golfstrom, der die schwimmenden Wiesen von den westindischen Küsten und den Bahama-Jnseln heranführt. Vor ungefähr zwölf Jahren ist diese Theorie durch die Untersuchungen Winges indessen erheblich ins Schwanken geraten. Danach hätte man es mit an Ort und Stelle sich fortpflanzendem Tang zu tun. eine Annahme, die noch dadurch eine wesent liche Stütze erfährt, daß sich zwischen den an den amerika nischen Küsten auftretenden Tangarten und den Sargasso- algen keine Brücke schlagen läßt. Anders die ungemein reichhaltige nnd in hohem Maße an die Tanggründe angepaßte Fauna, die mit der der Küstengebiete viel Aehnlichkeit hat. Besonders inter essant sind die Fische, und da wieder die Aale, die aus den europäischen Gewässern, aus dem Mittelmeer, der Nordsee und dem Kanal ihre berühmten Wanderungen in die warmen und salzreichen Wasser der Sargassosee antreten. Die Hochzeilszüge der Aale werden mit dem großen Laichgeschäft abgeschlossen. Während die jungen Tiere den europäischen Küsten zuwandern, bleiben die alten bis zu ihrem Ende im Sargassomeer. Für jeden Aal ist es nach fünf- bis siebenjährigem Aufenthalt im Osten letztes Ziel, das im Laichen seine Krönung findet. Die Entstehung des Sargassomeers will Germain durch das Dasein eines vor langer Zeit untergegangenen atlantischen Kontinents erklären, der die gegenwärtige Größe des Tangsees besessen habe. Demnach wären die schwimmenden Wiesen lediglich die Ueberoleibsel von Pflanzen, die früher an den Küsten des untergegangenen Landes beheimatet waren, und die sich allmählich der neuen Umgebung angepaßt haben. So könnte man auch die auffallende Tatsache erklären, daß Bindeglieder zwischen den Meeresalgen der Küstengebiete und denen des Sargassomeeres fehlen, und könnte weiter den Küsten charakter der Sargassomeer-Fauna begreifen. FW alle »lume« lehre« sich der Sonne r« Die Distel erblüht im Tau der Nacht. — Mimosen sind äußerst empfindlich. — Appetit auf Insekten. Es ist eine wunderbare Einrichtung in der Natur, daß sie auch oen Blumen eine Empfindung gegeben hat. Man weiß, daß fast alle Blumen sich der Sonne zukehren, und daß manche zu bestimmten Zeiten schlafen. Die Lotosblume schließt sich vor der Sonne, sie liebt das milde Mondlicht. Die weiße Wasserrose öffnet sich am Morgen unter dem Strahl der Sonne und hebt fick über das Wasser empor; sie schließt sich am Nachmittag und senkt sich auf die Wasserfläche zurück. Die Weißen Blüten der Eisblume breiten sich im Sonnenschein, ganz besonders gegen Mittag, aus, um sich dann wiederum zu schließen. Auch viele Kleearten öffnen ihre Blüten weit bei hei terem Wetter, schließen sie aber fest, wenn Ungewitter und Regen bevorstehen. Die Passionsblume öffnet sich mii de/ ausgehenden Sonne, um zu erblühen, schließt sich aber beim Sonnenuntergang und verwelkt. Bei einigen gro ßen Distelblüten ist es umgekehrt: sie erblühen im Tau der Nacht. Der Sonnentau öffnet sich an heiteren Tagen um zwölf Uhr mittags, um sich schon um ein Uhr wieder zu schließen. Zu den empfindsamsten Blumen zählen die Mimosen. Die „empfindliche Mimose" legt abends ihre Blättchen zusammen und neigt sich herab gegen den Stengel; mor gens öffnen sich die Blättchen und der Stengel richtet sich wieder empor. Die „schamhafte Mimose" öffnet und erhebt sich schon im Dunkeln. Andere Mimosenarien werden, wenn ihre Blätter sich gefaltet haben, so steif, daß, wollte man sie in eine veränderte Lage bringen, man sie zerreißen müßte. Uebrigens legen die meisten Pflanzen mit gefiederten Blättern diese bei Sonnenuntergang zusammen. Man könnte dann fast auf ein Schlafen der Blumen schließen, und bei der afrikanischen Ringelblume zeigt sich das ganz deutlich; sie erwacht bei heiterem Wetter um sechs oder sieben Uhr nachmittags; schließt sie sich früher oder schläft sie morgens länger als üblich, so bedeutet das Regen. > Viele Blumen zeigen sich äußerst empfindlich gegen den Besuch auch des kleinsten Insekts; sie umschließen den Eindringling so fest, daß er das Leben einbüßt. Man hat daher diese Blumen fleischfressende Pflanzen genannt in der Annahme, daß sie sich von den Insekten nähren; allein es ist nicht der Appetit auf ein lebendes Wesen, sondern die Empfindlichkeit gegen jede Berührung, die diese Blu men so feindselig gegen die sie umschwärmende geflügelte Welt macht. Der Mensch im Wasser Man muß nicht ertrinken. — Menschenleben, die gerette« werden könnten. Alljährlich, wenn der Sommer seine Herrschaft aniritt, erscheinen in den Zeitungen in ewiger Wiederkehr dic Meldungen, die von den Opfern der heißen Jahreszeil berichten. Da erkranken Menschen an verdorbenen Nah rungs- und Genußmitteln, andere brechen unter der Hitzc zusammen, dort finden sie infolge ihrer Unvorsichtigkeit beim Baden allzu früh ein kühles Grab. Es ist in jedem Jahr dasselbe. Alle Erfahrungen vergangener Sommer sind vergessen, alle guten Mahnungen werden in der ge wiß begreiflichen Freude über den Beginn des warmen Wetters in den Wind geschlagen. Daß sich ein gesunder junger Mensch leicht und frei im Wasser bewegen könne, um bei Unglücksfüllen nicht zu ertrinken, war ein Gesetz, das schon die Lebenskunst der Antike vorschrieb. Daher war das Schwimmen bei den alten Griechen und Römern kein eigentlicher Sport, sondern etwas, das der für das praktische Leben ausge bildete Mensch eben einfach kennen mußte. Einen Men schen, der zu nichts taugte, kennzeichneten die Römer mit den Worten: „Er kann nicht schwimmen". Dennoch ist nicht jeder ein Schwimmer. Freilich „mancher möchte schwimmen, aber nicht ins Wasser gehen", zumal da zum „Schwimmen mehr gehört als zum Wassertrinken", wie die Schweden sagen. Am schlimmsten ist aber der daran, § von dem man sagen muß: „Jetzt nachdem das Schiff ge scheitert ist, will er schwimmen lernen". Was man bisher wissenschaftlich über den Ertrin kungstod wußte, ergab sich aus den Feststellungen der ge richtsärztlichen Praxis und neuerdings aus der experi mentellen Forschung. Die beste Bekämpfung des Ertrin kungstodes aber ist, unbekümmert um die Untersuchungen der Wissenschaft, daß der Mensch beizeiten gut und exakt schwimmen lernt. In Deutschland können aber von allen Bewohnern des Reiches nur etwa drei Prozent schwim men, und das ist um so bedauerlicher, als von den 3000 bis 4000 Menschenleben, die alljährlich durch Ertrinken zugrunde gehen, viele gerettet werden könnten, wenn mehr Menschen des Schwimmens kundig wären. Nun dürfen aber auch die Gefahren, die für den Schwimmer bestehen, keineswegs gering geachtet werden. Vielfach kann man beobachten, daß der Schwimmer durch eine rein seelische Beeinflussung in seiner Sicherheit ge hemmt ist. Ist er weit geschwommen, so überfällt ihn plötzlich die Angst, die Kräfte könnten ihn verlassen. In solchen Fällen kommt der Schwimmer, ohne daß er am Ende seiner Kraft ist, oft in schwere Ertrinkungsgefahr, weil er sich einbildet, nicht weiter zu können. Anstraffung des Willens kann aus dieser Lage befreien; daneben ist Geistesgegenwart und ruhige Ueberlegung das erste Ge bot. Wer unvermutet in einen Drehwirbel gerät, wird die Lage häufig meistern können, wenn er kaltes Blut be wahrt. Daß Herzkranke und Personen, die an Kreislauf störungen leiden, auch dann, wenn ihre Leiden verhält nismäßig leicht auftreten, dann besonders gefährdet sind, versteht sich von selbst, wie überhaupt für jeden Schwim mer gilt, daß er sich immer vorher ärztlich untersuchen lassen sollte, ob sein Körper den Anstrengungen des sonst für Körper, Geist und Seele in gleicher Weise gesunden Sports gewachsen ist. Der Mensch hat es im Schwimmen heute ziemlich weit gebracht, sowohl was die Schnelligkeit der Vorwärtsbewe gung anbelangt, als auch in Beziehung auf die Zeit dauer, die er schwimmend im Wasser zubringen kann. Sollte es da nicht auch möglich sein, den Menschen für Gefahrfälle die Kunst des Langsamschwimmens beizubrin gen? Denn vielfach kann weder fester Wille und Kalt blütigkeit noch gutes Schwimmen die Gefahr bannen, wenn ein körperliches Versagen eintritt. Zwar läßt sich auch hier mit Ruhe und Besonnenheit der Gefahr beikommen, etwa dann, wenn sich ein Wadenkrampf einstellt. Statt den Kopf zu verlieren, hat sich der Schwimmer zu bemühen, mög lichst ruhig zu bleiben, bis der Krampf vorüber ist. Präsident Lmcol« als Erfinder Seit den fünfziger Jahren des vergangenen Jahr hunderts stand im Keller einer New-Yorker Bank ein Geldschrank, um den sich jahrzehntelang niemand küm merte, so daß er in Vergessenheit geriet. Als kürzlich zu fällig einer der Direktoren der Bank den Keller inspizierte, stieß er auch auf den alten Geldschrank. Niemand aber konnte dem Direktor die Frage beantworten, welchen: Zweck der Schrank diente. So verfügte der Direktor, daß der Geldschrank geöffnet und aus dem Keller entfernt werden sollte. Da sich aber nirgends Schlüssel vorfanden, mußte die Oeffnung gewaltsam vorgenommen werden. Natürlich hatte man geglaubt, der alte Geldschrank fei entweder leer oder er enthalte vielleicht alte Quittun gen oder längst überflüssig gewordene Geschäftsbücher. Daher war die Ueberraschung groß, als man nach der Oeffnung die Feststellung machte, daß der Geldschrank Eigentum des amerikanischen Präsidenten Abraham Lin coln war, dieses erbittertsten Gegners der Sklaverei, der im Jahre 1865 in Washington ermordet wurde. Der Inhalt bestand aus Zeichnungen, Entwürfen und Beschreibungen sowie unzähligen anderen Dokumen ten über Erfindungen, mit denen sich der später Präsident in jüngeren Jahren beschäftigt hatte. Die Zeichnungen, meist von seiner Hand ansgeführt, trugen sämtlich den Vermerk „A. Lincoln, Springfield, Illinois". Bei den meisten dieser Erfindungen handelte es sich um Konstruktionen, von denen der größte Teil niemals voll endet wurde. Dagegen enthielt der vergessene Geldschrank Lincolns eine Patenturkunde über ein Hebewerkzeug für gesunkene Schiffe, die der spätere amerikanische Präsident erfunden hat. Der Wert dieser Ersindungen ist allerdings gleich Null, denn bei ihnen handelt es sich eigentlich nur um technische Spielereien. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Text- teil sowie für die zur Aufnahme gelangenden Bilder: Fritz Günz, Naunhof. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hans Günz, Naun« Hof. — Druck und Verlag Günz L Eule, Naunhof. D.-A. 193g; 1575 im Juni. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig. Ä Heute abend das große Knemerl! s- m» ns-VolbOMdhsfahrt unterbdlt Sl Kleinkinder- und SLusttngskeime. Lies Deine Heimatzeitung! Veransialtungskalender für angeschlossene Verbände der NSDAP, und Vereine Borsdorf SLV, morgen Dienstag, il.r.,20llbr,Zel-schlöKchen,Sloüwarteappell. löLMche keaelmMerliilS in rMsii filiawii-ektion 0. HManr u. Stuttxgrter Verein Versiclierunxs-^ktien-Qeü. 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Juli 1939. unter, ^Oück 80 L Feine Molkereibutter, Stück 78 „ Molkereibutter, Stück 76 „ Handbutter, Stü k 76 „ Eier,ungest.,über55g, St'ick 10 „ ungest, unter55g, Stück 10 „ öandelseier, Stück 10'/,—13 Zahnenquark 500 g 45 „ ^uark, V, kg 25u.3O „ Möhren, Bund 10u.15 „ Weißkraut, V, kg 15 „ Welschkraut Qkg 15 „ Slumenkohl.Stck. 20-40 „ Tomaten, V, kg 40 -50 „ Rhabarber '/2 kg 10 „ Rettiche, Bund 5-10 „ Radieschen, Bund 5 ,. Zwiebeln, neue s, kg 15 „ iwiebetu, kg 20 „ Porreezwiebeln, kg 15 „ Kohlrabi, 1 Stück 8-15 „ Salat, Staude 5 „ Aepfel, ausl., ', kg 55u.6O,, Unionen. 3 Stück 20 ,, Apfelsinen, 1 Stück 10—15 H Apfelsinen 0, kg 45 „ Stachelbeeren '/2 kg 20 „ Erdbeeren '/> kg 40u.45 „ Bohnen 0? kg 30 „ Kirschen '/, kg 45 „ Heidelbeeren Ü2 kg 50 „ Schottenheringe,neue,2Stück 25 „ Schottenheringe, Stck. 10 „ Boll-Heringe, 3 Stück 25 „ Bücklinge, 3 Stück 25 „ Räucheryeringe, 2 Stück 25 „ Seefisch, V,kg 32 —38 „ Salatgurken, Stück 30—40 „ SaureGurken.neueStck. 15u.2O „ Gewürzgurken, Stück 8—15 „ Sauerkraut, V, kg 20 ,, Kartoffeln, gelbe, alte 5 kg 46 „ Kartoffeln, neue, ', kg 10 „ Schlachthähnchen/2ig 150—200 „ Ferkel, Stück 15-22 Mark Auftrieb: 95 Ferkel Ausnahme über Notiz. Wurzener Marktpreise vom 8. Juli 1939 6andbutter 250 g 76 Weißkohl 500 g 14 Dtsch.f.Molkeretbutter „ 78 Zwiebeln „ 10-16 Markenbutter 80 Blumenkohl „ 25-30 Käse, Stück 5-9 Welschkraut „ 15 Quark 500 g 25-45 Rhabarber „ 10-12 Eier,Stück, nicht gekennz. 10 Aprikosen „ 55 Erer, gekennzeichnet 1O'/,—13 Pilze „ 45 Kartoffeln, alte 5 kg Tomaten „ 25—35 Kartoffeln, neue 2'/, kg 50 Heidelbeeren - „ 40 Radieschen, Bund 5—7 Johannisbeeren „ 25-30 Karotten 500 g 15-20 Erdbeeren ., 42-45 Schoten 20-30 Kirschen, süß „ 35-40 Kohlrabi 10-15 Stachelbeeren „ 20-25 Salat, Staude 5-8 Kochhühner „ 90 Gurken, Stück 25-50 Enten „ 120