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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 10.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193907103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390710
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-10
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Monat
1939-07
-
Jahr
1939
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> Aus Stadt und Land I z 2 Von diesem Augenblick an gehört keinem von uns mehr sein Leben, keiner muß daraus rechnen, das Ende des Kampfes erleben zu wollen, ein jeder sei freudig bereit, in den Tod zu gehen für das Vaterland und den König! Bork, 1813, an seine Truppen. 1t. Juli. 1657: König Friedrich I. von Preußen in Königsberg geb »gest 1713) - >897: Der schwedische Ingenieur Salomon August Andree steigt aus Spitzbergen im Freiballon zur Fahr: nach dem Nordpol auf, blieb lange verschollen, bis seine und seiner zwei Begleiter Leichen am 6. August 1930 auf der zum Spitzbergen-Archipel gehörigen Weißen Insel gefunden wur ¬ den. — 1920: Abstimmungstag in Ost- und Westpreußen. Sonne: A. 3.49, U. 20.21; Mond: U. 11.26, A. -. llrlaubsgeld mpMdbar Zwei bedeutsame Gerichtsentscheidungen. Für das Urlaubsrecht bedeutsam sind zwei Gerichtsent scheidungen, die im Gegensatz zur herkömlichen Auffassung fest- stellen, daß das Urlaubsgeld unpfändbar ist Das Landgericht Lübeck (3 T. 34/39) formuliert: „Die Forderung auf Ur laubsentschädigung ist als zweckgebunden zu betrachten und da her der Zwangsvollstreckung nicht unterworfen. Die Entschädi gung soll den Schuldner instandsetzen, sich von seiner Arbeit zu erholen, indem er mit der Arbeit ausfetzt oder, wenn er das nicht will oder kann, sich anderweitig Annehmlichkeiten ver schafft, die einer Erholung gleichkommen. Diese Möglichkeit darf ihm durch den Gläubiger nicht genommen werden." Aehn- lich äußert sich auch das Amtsgericht Stolberg (Harz) in einem entscheid (M 124/38). Das Ami für Rechtsberatungsstellen im Zentralbiiro der DAF., das diese beiden Entscheidungen bekanntgibt, unter streicht ihre grundsätzliche Bedeutung. Bisher sei man fast einhellig davon ausgegangen, daß die Urlaubsvergütung sowohl während wie nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses grundsätzlich pfändbar ist und lediglich den allgemeinen Lohn pfändungsbeschränkungen unterliegt. Zweifel an der Richtigkeit dieser Auffassung müßten aber zwangsläufig auftreteu, nachdem die Bedeutung des Urlaubs für die Gesunderhaltung des Schaffenden im Interesse der Gesamtheit erkannt ist und nachdem auch die Auffassung durch drang, daß der Urlaubsanspruch dem Anspruch auf die Frei zeitgewährung und aus die Lohnfortzahlung nach ein einheit licher Anspruch ist. Darüber aber, daß der Anspruch auf Gewährung der Frei zeit ein höchst persönlicher, nicht übertragbarer ist, habe bereits , nach der früheren Lehre von der Rechtsnatur des Urlaubsan spruchs kein Steil bestanden. Wenn nach neuerer Auffassung der Anspruch aus Urlaubsvergütung lediglich unselbständiger Bestandteil des einheitlichen Urlaubsanspruchs sei, dürfe auch er nicht mehr der Pfändung zugänglich sein. Das Amt äußert den Wunsch, daß nunmehr auch das Reichsarbeitsgericht Ge- legenheit erhalte, zum Gesamtfragenkreis der Pfändung des Urlaubsgeldes Stellung zu nehmen. Eine Tat: Rar 30 Mark Miete SA.-Siedlung durch Obergruppenführer Schepmann geweiht In Gemeinschaftsarbeit aller städtischen und staatlichen Stellen, der Partei und ihrer Gliederungen entstand in zwei Bauabschnitten auf dem Guckliß bei Riesa, dem alten Pionier- Uebungsplatz der Wehrmacht, der 1918 vernichtet werden mußte, die SA.-Siedlung mit insgesamt vierzig Härüern, die je eme Eesamtwohnfläche von 72,5 Quadratmeter, Waschhaus, Stall, Heu- und Wäschetrockenboden haben. Zu jedem Siedlungshaus gehören rund 1000 Quadratmeter Land. Dank des Einsatzes aller amtlichen und privaten Stellen zahlt ein SA.-Mann in diesem Haus nur 30 Reichsmark monatlich Miete einschließlich Tilgung. Ber herrlichstem Sonnenschein wurde die Siedlung in Ge genwart von Vertretern der Partei, der Gliederungen und der Wehrmacht durch SA.-Obergruppenführer Schepmann feierlich geweiht, der im Auftrag der Obersten SA.-Führung der Sied lung den Namen „SA.-Siedlung" verlieh. Dieser Name ver pflichte für die Zukunft, er sei aber berechtigt nach den Lei stungen, die bisher beim Bau der Siedlung vollbracht wurden. «elchrmwel lür die Bienenzucht Für das Geschäftsjahr 1939/40 hat das Reich wiederum namhafte Mittel zur Verteilung an die sächsischen Imker zur Verfügung gestellt. Die Verteilung der von den Imkern zuvor beantragten Beihilfen regelt die Landesfachgruppe Imker im Einvernehmen mit den 27 sächsischen Krersfachgruppenvorsitzen- den. In'erster Linie sollen die bereits früher ernqereichten Bei hilfe-Anträge prozentual berücksichtigt werden. Außerdem wur den für die Durchführung der Standbegebung in Sachsen im Lahr 1939 rund 4500 Reichsmark zur Verfügung gestellt. „Gras Zeppelin" i« Leipzig Das Erotzereignis der Reichsmessestadt Nun ist das Erotzereignis von Leipzig und Umgebung vor über. Während aus dem Luftschiffhafen Rhein-Main an, Sonnabend das Luftschiff „Graf Zeppelin" ausgewogen, aus dei Halle gezogen und am Ankermast für den Start bereitgemachi wurde, trafen viele Tausende ihre Vorbereitungen für den Besuch in Leipzig-Mockau, wo der Luftriese bei seinem Besuch der Reichsmesseftadt niederging. 120 000 waren es, die seine Ankunft geduldrg erwarteten Für die Besucher war es ein Erlebnis, für die Besatzung des „Graf Zeppelin" galt es auch, einige technische Erprobungen vorzunehmen, die gleich nach dem Start, der 10.54 Uhr erfolgte stattfanden. Und dann ging es «ach Leipzig. Um 17 Uhr wurde das Luftschiff am Rand der Stadt gesich tet, aber es erfüllte den Wunsch der Versammelten, deren War ten durch allerlei Darbietungen verkürzt wurde, noch nicht. Zu nächst stattete es der nördlichen Umgebung von Leipzig' einen Besuch ab, kreuzte hier längere Zeit und erschein gegen 18 Uhr erneut über dem Flugplatz. 18.13 Uhr erfolgte die Landung, die glatt vonstatten ging. Stadtkämmerer Köhler sprach für die Stadt Leipzig Worte der Begrüßung, denen sich Flughafen- direktor Reinsberg anschloß. Kapitän Sammt, unter dessen Befehl das Luftschiff stand, antwortete. Zu schnell war dann die Zeit zum Wiederaufsteigen gekommen. 18.45 Uhr erhob sich der Luftriese unter dem Gruß der Tausende wieder in die Lüste. Alle Blicke waren auf das Lustschiff gerichtet, diesen Zeugen dafür, daß das Erbe des Grafen Zeppelin gewahrt ist, als es sich nach oem Völkerschlachtdenkmal wandte, um hier den Bug zum Gruß zu neigen. Und dann war das Schiff schnell den Blicken entschwunden.... * Das Luftschiff „Graf Zeppelin" befand sich auf dem Flug «ach Leipzig um 14.35 Uhr über Aschaffenburg, um 14.21 Uhr über Bao Brückenau und um 15.08 Uhr über Gera. Das Luftschifft hatte, nachdem es zunächst einige Zeit über Westdeutschland kreuzte, eine herrliche Fahrt mit Rückenwind. Die Rückfahrt erfolgte direkt nach Frankfurt. Luftschiff „Graf Zeppelin" glatt gelandet. DNB Frankfurt/Main, 10. Juli. — Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Sonntagabend von seiner zweiten Städtefahrt nach Leipzig zurückgekehrt und um 23.20 Uhr auf dem Flug- und Lufffchrffhafen Rhein/Main glatt gelandet. Das Luftschiff hatte auf seinem Rückflug um 20.27 Uhr Rudolstadt und um 21.42 Uhr Bad Kissingen passiert. 4. Gängerfest des Kreises VII in Grimma Allüberall lag reichlich Sommersonne über den der Ernte entgegenreifenden Fluren und den im Winde wiegenden Wipfeln der Wälder unseres Kreises: Sonnabend, und der gestrige Sonntag, zwei Sonnentage, just die rechte Zeit und Stimmung, wo es im deutschen Eemüte singt und klingt, deutsches Lied zur liederfrohen Lippe dringt. Dem 1. Sängerfest unseres Sänger kreises waren so vornehm schlichte Harmonien des Klanges und der Gemüter beischieden, daß es allen, die daran beteiligt waren, eine bleibend erhebende Erinnerung sein wird. Am Sonnabend, dem 8. Juli, 15.30 Uhr, fanden sich zunächst die Vereinsführer und Liedermeister im Ratskeller Grimma zusammen. Nach der Begrüßung durch Kreisfllhrer Viel gab dessen Stellvertreter Eörfchel den Jahresbericht, worin er die rege Tätigkeit der im Kreise VII (Borna-Grimma) verbundenen 169 Sängerver einigungen schilderte. Kreisschatzmeister Ehrlich erstattete den Kassenbericht, und darauf hielt Chorleiter Herbert Dietze- En gelsdorf einen fesselnden Vortrag über „Zukunftsarbeiten und Pflichten der Männer- und Frauenchöre." Das Schlußwort über nahm Eauschatzmeister Korndörfer, das in wesentlichen Ausführungen über die Pflichten der Vereinsführer gipfelte. — Inzwischen waren die Sangeskameraden aus vielen Ortschaften der näheren und weiteren Umgebung eingetroffen. 17.30 Uhr fand in Vogels Ballhaus das Eröffnungskonzert statt. Männer chor, Männergesangverein Concordia und Sängerinnen-Erimma, sowie das auf 40 Mann verstärkte Orchester der Flieger- horstkapelle Brandis boten unter der ganz vorzüglichen Leitung unsres so vorbildlich begeisterten und allzeit bewährten Kreisliedermeisters Kantor Müller-Großbardau ein Chorkonzert, das sich auf beachtlicher Höhe hielt. Kantor Müller hatte ein tiefdurchdachtes Programm aufgestellt und, anschlie ßend an die vier letzten deutschen Sängerfeste, es unter die Worte: Besinnung (1924 Hannover), Sammlung (1928 Wien), Hoffnung (1932 Frankfurt) und Erfüllung (1937 Breslau) ver teilt. Eingangs erklang die ernste Weise „dem Andenken der Gefallenen" von unserem Gustav Wohlgemuth, zugleich zu dessen ehrendem Gedächtnis. Darauf erhoben sich alle Anwesenden tief bewegt von den Plätzen zur Ehrung der Gefallenen des Welt krieges und der Bewegung. Kreisführer Viek dankte und eröff nete das Sängerfest. Kreisliedermeister Kantor Müller bewährte sich nun nicht nur als geschickter Chorleiter, sondern auch als hervorragender Dirigent des Orchesters, das Schuberts h-moll- Sinfonie und vor allem Beethovens Egmont-Ouverture mit reißend vortrug; von den Gesängen seien Schuberts „Im Gegen wärtigen Vergangnes" und das „Lied des Glöckners" von Kaum für Männerchor, Mezzosopran und Orchester als besonders wohl gelungen hervorgehoben. 20 Uhr begann das zahlreich besuchte schöne Marktfest.' Prächtig war das altertümliche Grimmaer Rathaus ge schmückt, späterhin wirkungsvoll angestrahlt, und in der zehnten Stunde illuminierten alle Häuser am Markt, der, reichlich mit Tischen und Stühlen bestanden, kaum all die frohen zufriedenen Volksgenossen aufzunehmen vermochte. Das Amt des Sprechers hatte Kantor Graupner-Seelingstädt übernommen; in recht liebenswürdig humorvoller Weise brachte er die einleitenden und zwischen den einzelnen Darbietungen verbindende Worte poetisch zum Ausdruck. Musikmeister Karl Rohland bestritt mit seiner schneidigen Kapelle die Orchestermusik; Gruppenchormeister Kantor Römer, Trebsen, leitete die trauten Sangeswei,sen; Turn- und Sportverein 1847 Grimma stellte unter Leitung von Gerda Dubrow ansprechende Tanz gruppen, so war u. a. von besonders zarter Anmut der Walzer reigen, die leichtschwebenden weißen Mädchengestalten unterm bestirnten Firmament. Die Gssamtleitung des Abends hatte Sängergruppenführer Paul Schmidt-Grimma, der zwi schen den anfangs gebotenen Liedern die Anwesenden begrüßte und willkommen hieß, ebenso richteten Bürgermeister Dr. Hor nig und Ortsgruppenleiter Wappler herzliche Worte der Be grüßung an die fröhliche Menge. Die Ansprache hatte in Ver tretung unsres Kreisleiters und Gruhandwerksmeister Otto Naumann der Kreisamtsleiter Rektor Ehemann übernom men. Dieser überbrachte die Grüße und Wünsche des Schirm- Herrn des 1. Sängerfestes Otto Naumann und führte ungefähr folgendes aus; anknüpfend an Hans Schemms Wort „Unter den kulturellen Gütern des deutschen Volkes steht die Musik an erster Stelle; sie ist die deutscheste aller Künste": Das deutsche Lied ist der Ausdruck des Freiheitssehnens (Befreiungskriege, Theo dor Körner; 1870/71 Wacht am Rhein; 1914/18 Deutschland lied, Langemarck; die Lieder der Bewegung, das Horst-Wessel- Lied) ; das deutsche Lied ist der Ausdruck der Volksseele (Volks lied); das deutsche Lied hat eine gemeinschaftsbindende Kraft, man singt sich zusammen, während das gesprochene Wort auch trennen kann; das deutsche Lied hat erhaltende Kraft im Dienste des Volkstums; den schlichten markigen Worten ließ der Redner Rektor Ehemann den Gruß an den Führer, dem Förderer der Kunst und des Gesanges, folgen. Die Nationalhymnen erklangen. 23 Uhr boten die Sänger im Schützenhausgarten noch eine Nachtmusik. Dem venetianischen Anblick der festlich beleuchteten Ruderboote des Ruderklubs folgte die beschließende Höhenbe leuchtung. Der Sonntagvormittag wurde mit der Chorfeier der Gruppe Borna eingeleitet unter Führung des Kantors Max Andreas, Geithain; verbindende Worte sprach Armin Hoier-Lobstädt. Diese Feier trug das Motto „von deutscher Art", die folgende Feier „Fröhlich Volk" leiteten Kantor F r i e d e - Burkartshain und Chormeister Herbert Dietze, wobei besonders schön „Ge sellige Lhormusik", eine Kantate, zum Vortrag kam (mit dem Baßsolisten Philipp Eöpelt-Leipzig); hieran waren namentlich Gesangvereine von Engelsdorf, Borsdorf, Beucha und das Dop pelquartett Naunhof beteiligt. Die Hauptaufführung war am Nachmittag in der Sporthalle der Straßburg-Kaserne, die Män- nerchöre und Gemischte Chöre brachte, begleitet von der Flieger- horstkapelle Brandis unter Leitung des Kreisliedermeisters Kan tor Ernst Müller, dessen Komposition „Der Grenadier", Chor mit Orchester, durch ihre lebensbejahende charakteristische Art besonders fesselte und mit aufrichtigem Beifall ausgenommen wurde. In der Ansprache des sächsischen Sängergauführers Dr. Richter, welcher der Stadt, der Wehrmacht, allen Beteiligten und Gästen herzlich dankte, wurde mitgeteilt, wie gerade am heutigen Tage die sudetendeutschen Sangeskameraden zum deutsch. Sängerbund zurückkehren. Mit sichtlicher Freude wurde auch aus genommen, daß Arbeit und Streben des deutschen Sängerbundes allerseits beachtet und mehr als einst gewürdigt werde. Den Ausklang des Sängerfestes bildete der Gesang des Gemischten Chores „Zum Lobe der Musik." Arbeitstagung -er Kreishan-werkerschaft Grimma Am Freitag führte die Kreishandwerkerschaft Grimma in Grimma ihre 34. Obermeisterdienstbesprechung durch. Nach Be grüßungsworten berichtete Kreishandwerksmeister Vräuer-Col- ditz vom Verlaufe der 10. Tagung der Arbeitskammer Sachsen in Dresden. Weiterhin dankte der Kreishandwerksmeister allen Obermeistern für die Förderung der kürzlich in Colditz durch geführten Wanderausstellung „Deutsche Werkstoffe im Hand werk", die mit einer Besucherzahl von nahezu 8 000 einen großen Erfolg in unserem Kreisgebiet aufzuweisen hatte. Den bei einer Dienstfahrt ums Leben gekommenen verdienten Kammerinspek tor Waldschlägel aus Leipzig und das verstorbene langjährige Krmmermitglied Pg. Schneidermeister Dörr aus Leipzig ehr ten die Anwesenden. Sodann erfolgte die feierliche Einweisung des Tischlermeisters Eottweis Grimma durch den Kreishand werksmeister als Beauftragter der Handwerkskammer Leipzig in das Obermeisteramt der Tischler-, Boots- und Modellbauer- Innung Grimma. Geschäftsführer Dr. Körner erläuterte darauf die Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes auf dem Gebiete der Handwerkswirtschaft und die inzwischen hierzu er gangenen Anweisungen. Den Obermeistern werde eine sehr ver antwortungsvolle Aufgabe mit der Durchführung dieser Gesetz gebung auferlegt. Es folgten interessante Berichte verschiedener Obermeister von den Reichstagungen, aus denen hervorging, daß die verschiedenen Handwerkszweige zum Teil ganz neue Aufgaben im Rahmen der Wirtschaftsführung erhalten haben. Holz-, eisen- und stahlsparende Arbeitsweisen behandelten Zim merobermeister Schwalbe-Nerchau u. Schlosserobermeister Schulz- Wurzen. Müllerobermeister Gruhl-Walzig wies auf die Neu regelung der Mühlenkontingentierung und die sich aus der Raumwirtschaftslehre ergebenden Folgerungen für den Stand ortwechsel verschiedener Wirtschaftszweige hin. Nach dem Bericht des Tischlerobermeisters Eottweis Grimma steht das Tischler- Handwerk vor neuen zweckmäßigen Holzeinsparungsmaßnahmen bei der Herstellung von Türen und auch vor einer Umstellung von Eisen- auf Leichtmetallbeschläge. Buchbinderobermeister Meutzner-Grimma wies auf die vollständig neuen Werkstoffe des Buchvinderhandwerks hin. Die Tagung des Bauhandwerks in Wien erreichte nach dem Bericht des Obermeisters Hahn-Grech- witz ihren Höhepunkt in einer Rede des Generalinspektors für das Straßenwesen Dr. Todt. Er habe in Wien ausge führt, daß der vorbildliche Einsatz des Bauhandwerks bei der Errichtung des Westwalles Veranlassung gegeben habe, das Bau- Handwerk zum Ausbau der Reichshauptshadt in besonderem Maße heranzuziehen. Vöttcherobermeister Karich-Großbardau kündigte für den Herbst eine weitere große Vierjahresplanschu- lung seines Handwerkszweiges an. Das Fleischer- und das Bäk- kerhandwerk befassen sich nach den Ausführungen des stellver tretenden Fleischerobermeisters Gey-Erohsteinberg und des Bäckerobermeisters Haupt-Grimma mit neuen Arbeitsmethoden, die beachtliche Verbesserungen mit sich bringen. Die Berichte der einzelnen Obermeister riefen bei allen Anwesenden lebhaftes Interesse hervor und gaben manche Gelegenheit zu wertvoller Aussprache. Ueber den Stand der Nachwuchsfragen berichtete Be rufsberater Hietschold vom Arbeitsamt Grimma. Er forderte alle Innungen auf, weiterhin vorbildlich vorzuforgen und zu werben, um den Nachwuchsmangel auf ein Mindestmaß zurück zuführen. Nach ergänzenden Worten schloß Kreishandwerksmeister Bräuer mit dem Gruß an den Führer diese Arbeitstagung. TlaUNhof mit Oristeil Lindhardt Der Kameradschaftsabend der Turn- und Sportgemeinde Naunhof am vergangenen Sonnabend im „Heidekrug" in der Clade war von herrlichstem Sommerwetter begünstigt. Viele hat ten sich den schönen Abend- oder Nachtspaziergang nach dein idyllisch gelegenen „Heidekrug" nicht nehmen lassen, um in klarer, gesunder Waldluft ein paar nette Stunden zu verbringen. So saß ein frohes, tanzlustiges Völkchen der Turner und Sport ler in gemütlicher Runde beisammen. Der Sternwirt Herr Heller, der bekanntlich die Bewirtschaftung des „Heidekruges" innehat, hatte in rühriger Weise für passende Illumination und das andere Nötige gesorgt. Einladende Tanzweisen der Kapelle Kaufmann klangen in den ruhigen Sommerabend. Vereins führer Ernst Heyde wünschte nach seinen Begrüßungsworten allen Kameraden und Gästen frohe Stunden. Er erwähnte, daß auch dieser Abend uns wiederum so richtig zeige, welch schönes, ideales Sportplatzgelände der ehemalige Sportverein Naunhof mit in den Besitz der neugegründeten Turn- und Sportgemeinds gebracht habe. Dem Gedanken des öfteren Wiederholens solcher Kameradschaftsabende in der Clade werden wohl alle freudig zugestimmt haben. Die Lacher hatte er auf seiner Seite, als er humorvoll „die Richtung nach Naunhof" andeutete, damit sich niemand im gefährlichen Waldesdunkel verliere. So trug dieser schöne Abend bei zwanglosem Zusammensein vielleicht mehr als alle anderen dazu bei, die Kameradschaft innerhalb der Turn- und Sportgemeinde zu vertiefen und zu festigen, Das Luftschiff LZ. 130 „Graf Zeppelin" sah man auch von Naunhof aus gestern gegen 18 Uhr, als es in seiner majestätischen Größe im stolzen Fluge das Völkerschlachtdenkmal schleifenziehend umflog. Aus der Volksschule. Bei der heutigen Flaggenehrung gab Herr Pfeifer als Wochenspruch ein Wort von Ernst Leibl be kannt: „Die Kraft, die nicht rüstet, bleibt fruchtlos und brach." Schulleiter Loose beglückwünschte 3 Lehrkräfte: Herr Pfeifer ist zum nichtständigen Lehrer, Herr Köckritz zum ständigen Lehrer ernannt, Frl. Terl wurde in den Stab der Gaufrauen schastsleiterin berufen, bleibt aber als wissenschaftliche Lehrerin unserer Schule erhalten. Beförderung beim Postamt. Der hiesige Postschaffner Kurt Mehlhorn wurde heute zum Postbetriebsassistenten beför dert. Bran-is Unser Schützenfest. Bei schönstem Wetter nahm der Fest sonntag den erwarteten Verlauf. Ein kurzer, leichter Gewitter regen hatte für staubfreie Straßen gesorgt ohne die Schwüle be seitigen zu können. Daß unser Schützenfest ein richtiges Volks fest ist und bleiben wird, bewiesen die Veranstaltungen. Am Sonnabend hatten sich weit mehr Menschen als sonst auf dem Markte zur Platzmusik eingefunden und am Abend feierte man cher in der Festhalle mit den Schützen. Reicher Flaggenschmuck zeigte wiederum die Verbundenheit der Einwohnerschaft mit den Schützen. Ein stattlicher Festzug bewegte sich durch die Stra ßen, er löste sich auf dem Schützenplatze, wo bereits reger Fest- betrieb herrschte, auf. Die Schießsportanlage mit den aufge stellten 7 Scheiben erfreute sich regen Zuspruchs und gute Re sultate waren das Ergebnis des ersten Tages. Heute abend fin det nun das große Prachtfeuerwerk statt, zu dem unsere Einwoh nerschaft in Hellen Scharen nach dem Schützengelände ziehen wird. Das Königsschießen und die Proklamation des neuen Königs sind die Veranstaltungen des Dienstags. Hoffen wir, daß der Wettergott unserem Fest weiter gnädig gesinnt ist, was ja in diesen Tagen schon viel bedeutet. Borsdorf Zur Zeppelin-Landung in Leipzig hatte Borsdorf gestern gegen 18 Uhr nochmals Gelegenheit, den neuen Zeppelin zu be wundern. Als Punkt tauchte er im Dunst auf. Nur allmählich kam er näher. Unendlich langsam war seine Fahrt. Vielleicht schiens auch nur so, denn wir sind durch den dauernden Anblick der vorüberrasenden Flugzeuge verwöhnt. Nördlich von Bors dorf schwebte er nach dem Flugplatz Mockau. An allen Stellen, die freie Sicht ermöglichte, hatten sich die Einwohner einge funden und bewunderten das elegante Luftschiff. Zweenfurth Fahrt ins Sudetenland. Der Landwirtschaftliche Verein „Mittlere Parthe" veranstaltete in Verbindung mit dem Spar-, Credit- und Bezugsverein Zweenfurth seine diesjährige Aus fahrt nach dem Sudetenland. Das Ziel war fast für alle neu, und deshalb war auch die Beteiligung wieder recht stark. Drei große, bequeme und moderne Omnibusse brachten die Teilnehmer bei schönstem Wetter zunächst ins Muldental in den Grünfelder Park, wo in einer netten Gaststätte das bestellte Frühstück ein genommen wurde. Unterwegs nahmen die Teilnehmer Gelegen heit, den Stand der Felder und der Arbeiten kennen zu lernen. Das Interesse dafür stieg aber noch, als dann die Wagen mitten
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