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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 01.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193907012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-01
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Monat
1939-07
-
Jahr
1939
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Amtliches Montag, den 3. Juli 193g, 9 Uhr, solle» im „Feldschlöhchen" in Beucha 1 Sofa, 1 Ausziehtisch, 5 Stühle, sowie 11 Uhr in Borsdorf „Stadt Leipzig" 1 Schreibtisch meist bietend gegen Barzahlung versteigert werden. Grimma, am 1. Juli 1939 St.-Nr. 6/376, 9/371. Bollstreckuugsstelle des Finanzamtes. Naunhof Keitversorgung -er minderbemittelten Bevölkerung Die Reichsverbilligungsscheine für Speisefette sowie Be zugsscheine und Zusatzscheine für Konsummargarine auf Juli bis mit September 1939 werden Montag und Dienstag, den 3. und 4. Juli 1939 von 8—^1 Uhr im Fürsorgeamte — Eingang Lange Str. — ausgegeben. Die Ausgabe der Bezugsscheine erfolgt buchstabenweise, und zwar Montag: A—L. Dienstag: M—Z. Bei der Abholung der Fettkarten sind Nachweise über die Einkommensverhältnisse vorzulegen. Der letzte Monat (Juni) ist maßgebend. Nachzügler erhalten ihre Fettkarten Dienstag, den 11. Juli 1939, von 10—12 Uhr im Fürsorgeamte ausgehändigt. Der Bürgermeister der Stadt Naunhof» 29. 6. 1939. Colditz in Ermattung -er Männer der OAK. zur Kreisarbeitstagung 22 Einzeltagungen der Hauptabteilungen — Aufmarsch der Formationen vor dem Gauobmann Peitsch Am kommenden Sonntag steht Colditz im Zeichen des Haken kreuzes im Zahnrad. Alle Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront aus sämtlichen Ortsgruppen des Kreises Grimma sollen in der Kreisstadt für die künftigen großen Aufgaben der Organisation aller Schaffenden politisch und fachlich erneut aus gerichtet werden. Dazu sind 22 Einzeltagungen vorgesehen, die am Sonntagvormittag, 9 Uhr in den von den Gaststätten zur Verfügung gestellten Tagungsräumen zur Durchführung kom men. Die ehrenamtlichen Helfer, die Tag für Tag, jeder an seinem Platz uneigennützig zur Betreuung der schaffenden Men schen ihre Pflicht tun, sollen aber auch in großen Umrissen durch die Mitarbeiter der Kreiswaltung die Ergebnisse ihrer Arbeit erfahren. Gleichzeitig werden die Betriebsführer aus allen Wirt schaftszweigen, als die unmittelbar mit der Menschenführung in den Betrieben und Werkstätten Beauftragten, an der Ta gung teilnehmen. Die Eröffnung der Kreisarbeitstagung findet heute abend 6 Uhr im festlich geschmückten Saal der Kreisleitung durch den Kreisleiter Naumann und den Kreisobmann Fehrmann im Beisein des Gauobmannes Peitsch von der Gauwaltung Sachsen ftatt. Den weiteren Verlauf des Abends bildet im Saale des „Wett. Hof" zu Colditz ein großer. Kameradschaftsabend, der seinen Anfang mit einem vom Streichorchester des Kreismusik zuges der NSDAP, ausgeführten Konzert nimmt und anschlie ßend zum Tanz einladen wird. Den Höhepunkt erreicht die Kreisarboitstagung am Sonn tagmittag durch den Aufmarsch der Formationen der DAF. und der Ehrenstllrme der Gliederungen der NSDAP, aus der Schützenhauswiese. Der Gauobmann Peitsch wird hier in einer Rede den Männern in großen Zügen die noch vor dem deutschen Volke liegenden und vom Führer gesteckten Ziele übermitteln und zu weiterem Einsatz auffordern. IIIIIIIIIlI!!IIIIII!IIIIIII!MIIIII!«!II!IIIIIIIII!IiIlI!IIIIIlIIIIII»IIlIIIIIIIIIII>IIIIII!IIIIIÜII>IIIIIIIIIIlIIIIIlI!IIIIIIIIIIIIlüI!IIIIIIIIII!IIIl!IIIIIIlIIlIIIIIIIIIiIIIlIIIIIIIIIIIII!II„III,I„!III,U!I,IIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Bors-orf Sparkaffe und Girokaffe Horsdorf im Rathaus zu Borsdorf unter Haftung der Gemeinde Vorsdorf. Kaffenzeit an allen Werktagen vorm. 8 — 1,1 Uhr in Ausnahmefällen auch nachm. 724—148 Uhr außer Sonnabends u Mittwochs werden können, hat das Beispiel der Preise für Oel sa a t e n gezeigt. Schon auf der 5. Reichsnährstandsaüs- stellung hatte Reichsbauernführer Darrs auf die Not wendigkeit hingewiesen, verstärkte Anstrengungen zur Schließung der Fettlücke zu machen und eine Verviel fachung des Oelfruchtanbaus durchzuführen. Um dieser Vervielfachung des Oelsaatenanbaus auch von der finanziellen Seite her einen Anreiz zu geben und gleich zeitig einen Ausgleich für die damit entstehenden Mehr kosten zu schaffen, sind die Preise für Oelsaaten entspre chend erhöht worden, und zwar auch für die Oelsaaten des Erntejahres 1939. Wieviel auf diesem Gebiet bereits in den letzten Jahren geleistet worden ist, beweisen uns nm besten die Ziffern der Anbaufläche, die bei Raps und Rübsam von 6000 Hektar im Jahre 1932 auf 60 000 Hektar im Jahre 1938 gestiegen ist. Tie Ernteerträge stie gen in der gleichen Zeit von 7000 auf 28 000 Tonnen. Da aber diese Mehrerzeugung noch nicht ausreicht, wird das deutsche Bauerntum jetzt durch die um über 15 v. H. bzw über 20 v. H. gebesserten Erlöse angespornt, den Oelfrucht- anbau weiter vorwärts zu treiben. j Aus Gta-t un- Lau- Ote Klei-ung. Sie deckt — und sie enthüllt zugleich, Gibt strenge Form — fließt zart und weich, Zeigt sich als Rahmenwerk des Leibes — Womit es wirkt und wagt und wägt Und — oft die kühnsten Schlachten schlägt! Otto Promber. DAF.-AnwarMakte« erhalte«! Neue DAF.-Beitragsmarken ab 1. Oktober 1939 Wie die Gauwaltung Sachsen mitteilt, werden am 30. September 1939 die bisher im Umlauf befindlichen Beitragsmarken der Deutschen Arbeitsfront eingezogen und außer Kraft gesetzt. Ab 1. Oktober 1939 kommen Mar ken in neuer Ausführung zur Verwendung. Es ist nach diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, bestehende Beitrags rückstände noch mit alten Beitragsmarken auszuholen. Es wird allen Volksgenossen empfohlen, ihre DAF.-Mit- gliedsbücher auf etwa vorhandene Beitragsrückstände zu überprüfen. Diese müssen bis zum 30. September 1939 aufgeholt werden, da sonst die Gefahr besteht, daß die erworbenen Anwartschaften verlorengehen. .Kral Zeppelin" S. Suk in Leipzig Am morgigen Sonntag, dem 2. Juli, startet das Luft schiff „Graf Zeppelin" zu seiner ersten angekündigten Landungssahrt. Sie wird den Luftriesen u. a. nach Kat- serslautern führen, wo der Gau Saarpfalz der NSDAP, seinen diesjährigen Gautag abhält. Die weiteren Fahrten sehen Meiningen, ebenfalls am S. Juli, Görlitz, Bielefeld und Münster i. W. sowie Kassel vor. Der Besuch in Leipzig wird voraussichtlich am Freitag, dem 9. Juli, erfolgen. Leipzig hat sich inzwischen gerüstet, um den Grafen Zeppelin ein einwandfreie Lan- vung und einen würdigen Empfang zu bereiten. Aeblansbelömvstt«« i« Sachle« Sine Verordnung des Wirtfchaftsminifter» Da in einzelnen Teilen der Gemeinden, die zum Weinbau bezirk Sachsen gehören, wiederum die Reblaus ausgetreten ist, hat der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit eine Ver ordnung erlassen, in der auf die für die Bekämpfung der Reb laus im Weinbaugebiet vom Reich nach der Verordnung vom 23. Dezember 1935 angeordneten Maßnahmen hingewiesen wird. Hiernach ist in den reblausverseuchten und reblausverdächtigen Gemeinden die Ausfuhr von Reben und Rebteilen sonne die Ausfuhr von aus Weinbergen stammenden Bodenbestandteilen verboten. Die Ausfuhr von gebrauchten Rebpfählen gebrauch ten Rebbändern und gebrauchten Weinbaugeräten ist nach ge nügender Entseuchung gestattet. Bis auf weiteres ist jedoch die Ausfuhr von Dünger und Kompost sowie die Ausfuhr von nicht aus Weinbergen stammenden Vovenbestandteilen gestattet. Die Ausfuhr von Trauben ist gestattet, wenn sie nicht in Rebblättern verpackt sind. Die Ausfuhr von Maische, Most und Wein unterliegt keiner Beschränkung. In bestockten Weinbergen ist das Einschulen oder Einschla gen von Reben verboten. Jedes beabsichtigte Heraushauen von Rebstöcken ist vom Eigentümer oder Nutzungsberechtigten vor Beginn der Ausführung der zuständigen Örtspolizeibehörde an- Lureiaen. Es sei noch daraus hingewiesen, daß im jächsischen Wein baubezirk nur Propfreben angepflanzt werden dürfen, daß also die Heranzucht von Wurzelreben durch Pflanzen von Blindreben oder durch Absenken einzelner Teile eines vorhan denen Rebstockes verboten ist. Dies gilt auch für den Ersatz ein zelner abhängiger, eingegangener oder ausgebliebener Stöcke. Der sächsische Weinbaubezirk umfaßt die Landkreise Dres den, Grimma, Großenhain, Meißen, Oschatz und Pirna sowie die Stadtkreise Dresden-Freital, Meißen, Pirna, Radebeul, Riesa und Wurzen. Heute abend im Rundfunk Sonnabend, den 1. Juli 1939. Leipzig: 20.15 Zur Unterhaltung. Berlin: 20.15 Flieger empor! Luftwaffen-Eroßkonzert zugunsten des Hilfswerkes Mut ter und Kind. Deutschlandsender: 20.15 Buntes Unterhaltungs konzert. Hamburg: 20.15 Tanz mit Schwung für jung und alt. Breslau: 20.15 Mit dr schwäb'sche Eisebah! Königsberg: 20.15 Konzert. Danzig: 20.15 Konzert. Köln: 20.10 Konzert. München: 20.15 Das große Rätsel. Stuttgart: 20.15: Mit dr schwäb'sche Eisebah! Frankfurt: 20.15 von Stuttgart. Saarbrücken: 20.15 Ge meinschaftskonzert. Wien: 20.15 Das große Rätsel. Böhmen: 20.15 Konzert. Sonntag, den 2. Juli 1939. Leipzig: 20.15 Konzert. Deutschlandsender: 20.15 Unterhal tungskonzert. Berlin: 20.15 Konzert am Sonntagabend. Ham burg: 20.15 Konzert. Breslau: 25.10 Noch sind die Tage der Rosen. Königsberg: 20.15 Hitzeserien. Köln: 20.10 Wir singen und sangen vom alten Rhein. München: 20.15 Konzert. Stuttgart: 20.15: Wie es EM gefällt. Frankfurt: 20.15 Konzert. Wien: 20.15 Schaut her ich bins. Ab Zuli Ausgletchszulage für Kriegshinterbliebene u. Kriegsbeschädigte Eine wesentliche Härte des Reichsversorgungsgesetzes be stand darin, daß Hunderttausenden von Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeschädigten die einfache Ausgleichszulage nach K 28 Reichsversorgungsgesetz Vorbehalten bliebcs Das lag an den Bestimmungen des genannten Paragraphen. Seine Härte be stand darin, daß von den Versorgungsberechtigten der Nachweis zu erbringen war, vor der Einziehung zum Heeresdienst einen Beruf erlernt oder ausgeübt zu haben, der über dem des unge lernten Arbeiters lag. Die eingetretene Rechtskraft der bisherigen Entscheidungen der Versorgungsbehörden über die Ausgleichszulage verhin derte in fast allen Fällen eine erfolgreiche Wiederaufnahme zu gunsten der Berechtigten. Auch der Einwand, durch erhöhte Tat kraft und Aufwendung noch nachträglich die Berufsbedingungen des K 28 Abs. 2 Reichsversorgungsgesetz erlangt zu haben, schei terte ebenfalls in den meisten Fällen. Mit dieser großen Härte hat die Regierung ebenfalls ge brochen und ab 1. Juli 1939 all diesen versorgungsberechtigten Personenkreisen die einfache Ausgleichszulage gewährt. — Die Zulage wird von Amts wegen durch die zuständige Versorgungs behörde (Versorgungsamt) gewährt. RaUNhos mit Ortsteil Lin-Hardt Das B e e r e n s a m m e l n im Walde ist noch nicht erlaubt! Das Forstamt Naunhof teilt uns mit: Das Sam meln von Heidelbeeren ist erst von dem noch bekanntzugebenden Eröffnungstage an erlaubt. Der Besitz eines Beerenscheines be rechtigt nicht zum Sammeln vor diesem Tage, dieses ist viel mehr strafbar und führt zur Entziehung des Scheines. Dieser Hinweis gilt für alle Waldungen, nicht nur sür den Staats wald. — In jedem Jahre ist Lie gleiche Erscheinung zu beob achten, daß eine ganze Anzahl Volksgenossen aus Angst, andere könnten die Veerenfrüchte des Waldes vor ihnen wegholen, vorzeitig in den Wald laufen, obgleich das verboten ist. Die Regelung des Aberntens der Waldfrüchte soll bezwecken, daß Sie gesamte Ernte geborgen werden kann und daß Unvernünftige nicht vorher noch unreife Früchte abreisen oder niedertreten. Das Forstamt greift durch, denn es geht nicht an, daß die einen das Verbot respektieren, während es andere mißachten. Es mußten deshalb bereits eine Anzahl Abstrafungen erfolgen. Wer Reichsverbilligungsscheine für Speisefette und Bezugs scheine und Zusatzschoine für Konsummargarine zu erhalten hat, muß diese am kommenden Montag, bezw. Dienstag im Für sorgeamt entnehmen. Näheres besagt die Bekanntmachung in vorliegender Ausgabe. Im Sternlichtspielhaus der frischsröhliche Film: „Spiel im Sommerwind." „Haustochter, 18 I., sucht Reisebeal. Am liebsten jg. Herrn m. Auto. Ang. unter Nr. 1637." — Mit diesem In serat fängt die fröhliche Geschichte dieses Films, der von einer jungen Liebe und einer Reise durch die schönsten Gegenden Deutschlands erzählt, an. Die Fahrt beginnt in Hamburg und endet dort wieder. Dabei gibt es genug Konflikte und Span nungen, aber am Schluß bleibt alles ein Spiel im Sommer wind. Hannelore Schroth, ein neues Gesicht im deutschen Film und erst 16 Jahre alt, spielt die weibliche Hauptrolle, und ihr Partner ist Rolf Moebius, seit seinem Erfolg in „Urlaub auf Ehrenwort" in bester Erinnerung. Sie geben neben einer An zahl anderer, bekannter Schauspieler diesem frohgestimmten Film das lachende Gesicht, von dem man sagen kann: Junge Leute, junge Liebe und siehe da, die Welt ist schön! Viel Näffe auf einmal! Es hat sich in diesem Jahre bis jetzt niemand über zu wenig Nässe draußen in der Natur zu beklagen brauchen Was uns aber der gestrige Gewitterregen nachmittags in einem Zeitraum von einer Stunde brachte, war doch etwas reichlich viel, denn in dieser kurzen Zeit zeigte der Regenmesser 33 mm!! an. Nun könnte tatsächlich einmal besseres Wetter eintreten, denn die Heuernte ist noch nicht einmal rest los untergebracht. Diese Neugierde! Ein Hiesiger schreibt: Gestern traf meine neue Hausgehilfin ein. Um ihre Eltern von der Ankunft auf einer Ansichtskarte zu benachrichtigen, suchte sie ein Geschäft auf. „Heil Hitler! Haben Sie schöne Ansichtskarten?" — „Ach, Sie sind wohl hier neu zugezogen?" — „Ja!" — „Bei wem sind Sie denn in Stellung?" — „Bei T.!" — „In der Eroßsteinberger Straße?" — „Ich weiß noch nicht, wie die Straße heißt!" — „Sind Sie mit der Familie verwandt?" — „Nein!" — „Sagen Sie mal, warum ist denn das letzte Mädchen entlasten worden?" — „Bitte, haben Sie Ansichtskarten zu oerkaufen?" „Sind die Leute bei Ihnen aber neugierig", sagte das 17jährige Mädchen, indem sie mir vorstehende Unterhaltung wiedergab. „Liebes Kind", versuchte ich es zu erklären, „es ist nicht Neu gierde, es ist vielmehr jener Drang, welcher den Schmeißfliegen eigen ist, die ihren einzigen Lebenszweck darin erblicken, jeden vermutenden Dreckhaufen aufzusuchen, um diesen dann in der Nachbarschaft herumzutragen. I. L. Leichtsinnige Veruntreuungen mit Gefängnis gesühnt. Vor der 38. Großen Strafkammer des Landgerichtes Leipzig hatte sich jetzt der 27 Jahre alte Heinrich T. aus Naunhof bei Leipzig wegen einer ganzen Reihe von Straftaten zu verantworten. T. war geständig, während seiner Tätigkeit als Buchhalter bei einer Leipziger Firma folgende Verfehlungen begangen zu haben: In der Zeit von Ende 1935 bis etwa Mürz 1936 nahm er als Verwalter der Barkasse seiner Firma nach und nach in kleineren Beträgen zu fünf bis zehn Mark insgesamt etwa 500 Mark aus der Kasse und verbrauchte das Geld für seine persönlichen Zwecke. Weiterhin führte T. von einkassierten Geldern seiner Firma Spitzbeträge von 20—130 Mark — ins gesamt 1533 Mark — nicht ab. Außerdem verstand es T., mit Hilfe verschiedener äußerst gerissener Scheckfälschungen zu Eelde zu kommen. So girierte er im März 1938 unberechtigt einen Verrechnungsscheck über 128,05 Mark mit dem Firmennamen und konnte sich dann die Schecksumme anstandslos auszahlen lassen. Das gleiche tat er im Oktober 1938 mit einem Scheck über 127,50. Der Angeklagte hatte weiterhin die Aufgabe, Ver rechnungsschecks auszuschreiben und zur Unterschrift der Inha berin seiner Firma vorzulegen. Im Juli 1938 legte er dieser verschiedene Schecks zum Unterschreiben vor. Damit seine Ar beitgeberin nicht etwa mißtrauisch wurde, legte er gleichzeitig Begleitschreiben an Lieferfirmen bei, in denen diesen die Ueber- sendung von Verrechnungsschecks zum Bezahlen von Forderun gen angekiindigt wurde. 15 dieser Schecks girierte aber er selbst ohne Recht und ließ sie sich in der Folgezeit auf der Bank aus zahlen. Insgesamt ließ T. auf diese Weise im Laufe von drei Jahren bis zu seiner im Dezember v. I. erfolgten Entlassung rund 3 300 Mark in seine eigne Tasche wandern. — Die Straf kammer verurteilte den Angeklagten wegen Untreue, Unter schlagung, gewinnsüchtiger Urkundenfälschung und Betrugs zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr drei Monaten Gefängnis und Geldstrafen in Höhe von zusammen 700 Mark. Das Gericht hatte dem Angeklagten mildernde Umstände gewährt. Man hielt ihm zugute, daß er noch verhältnismäßig jung und unerfahren war, außerdem unbestraft und geständig. Aus bestimmten Grün den verfiel T. einem unsoliden Lebenswandel und suchte oft die Wirtshäuser auf, w>as natürlich zu größeren Geldausgaben führte. Es war also weniger verbrecherischer Wille als vielmehr Leichtsinn für seine Straftaten bestimmend. Auf der anderen Seite mußte aber auch das Gericht bei der Strafzumessung be rücksichtigen, daß es sich bei den Verfehlungen um einen größeren Betrag in einem längeren Zeiträume handelte. Tp. Brandis Heute abend Gartenkonzert. Mag die Witterung sein, wie sie will — das große Konzert des Musikkorps der Fliegerhorst kommandantur im „Parkschlößchen" findet statt. Schön wäre es natürlich, wenn der Himmel den Besuchern einen Aufenthalt im Freien ermöglichte, gerade jetzt, wo die Natur am schönsten, die Luft am würzigsten ist. Alle Klassen der Volksschule versammelten sich am Mittwoch vormittag in der Volksschule mit ihren Lehrern auf dem schön gelegenen und gepflegten Schulhofe zu einer Stunde des Geden kens an die vor 20 Jahren erfolgte Unterzeichnung des „Frie- Lens"-Diktates von Versailles. Nach Flaggenhissung und Lied unterstrich Lehrer Thiele in einer Ansprache die Bedeutung des Tages und den Wandel der Dinge zwischen damals und heute. Um dem militärischen Charakter des Tages Ausdruck zu geben, war die Fliegerhorstkapelle erschienen und erfreute die Zuhörer, auch «ne Anzahl Erwachsene hatten sich eingefunden, durch sehr beifällig ausgenommene Militärmusik. Musik in der Schule, eine Neuerung, die sinnvoll ist und allen gefällt. Gesamtniederschlagsmeuge im Juli 1939 und Halbjahrs bilanz im Vergleich zum Vorjahr. Seit Anfang Juli 1937 haben wir einen Regenmesser aufgestellt und konnten bereits regel mäßig über besonders starke Tagesniederschläge und monatliche Zusammenfassungen berichten. Es lassen sich jetzt noch interessan tere Abschlüsse und Vergleiche erzielen, da wir ja auf immer mehr Eintragungen in unserer Regenmesser-Tabelle ^uriickgrei- fen können. Im Juni 1939 hatten wir eine Niederschlagsmenge von 100>4 mm, während es 1938 im gleichen Monat nur 3174 mm waren. Der Juni war also ein recht feuchter Geselle. Das 1. Halbjahr 1939 (Januar bis Juni) ergab eine Eesamtnieder- schlagsmenge von 366)4 mm, im Vorjahr im gleichen Zeitraum nur 305 mm. Wie aus folgender Tabelle zu ersehen ist, ist im Juni in diesem Jahre die größte und ausgerechnet im April die kleinste Niederschlagsmenge zu verzeichnen. 1938: 1939: 1 mm — 1 Liter pro 1 qm. Januar 109 mm Januar 65 NI m Februar 27 mm Februar 40 mm März 49 mm März 63 mm April 29'/, mm April 34'/, MIN Mai 59 mm Mai 63'2 nun Juni 317, mm Juni 100'/, mm zusammen: 305 mm zusammen: 366'. mm Aus Märkers Lichtspielen. „Maja zwischen zwei Ehen" — was soll dies heißen? Vor Jahren hatte ein Mann Abschied genommen von Weib und Kind. Die Unruhe des Blutes und eine besondere Leidenschaft jagen den Mann aus seiner bürger lichen Ordnung. Achtlos verläßt er die Seinen. Was er dadurch
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