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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 28.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193906287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-28
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Monat
1939-06
-
Jahr
1939
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Avvell a« -ie Wal-beAtzer Staatssekretär Körner über die Erfolge unserer Forstwirtschaft. Staatssekretär Körner, der ständige Vertreter Mr den Beauftragten für den Vierjahresplan, wies in seinem Vortrag über die „Stellung der Forstwirtschaft innerhalb der Gesamt- Wirtschaft im Rahmen des Vierjahresplans" auf der Groß- deutschen Reichstagungder Forstwirtschaft an Hand von statistischen Zahlen auf die Erfolge hin, die auf dem Gebiet der Erzeugung wichtiger Rohstoffe in den letzten Jahren erzielt worden sind. An diesen Erfolgen hat, so be tonte Staatssekretär Körner, auch die deutsche Forstwirt schaft wesentlichen Anteil, da das Holz sich im Laufe der letzten Jahre wieder zu einem der wichtigsten Grundstoffe unseres Gebens entwickelt haL Allerdings war bereits klar, daß mit dem wertvollen Roh stoff Holz sehr vorsichtig gewirtschaftet werden mutz. Denn beide Quellen der Bedarfsdeckung, die heimische Erzeu gung sowohl wie die Einfuhr, waren begrenzt. Der weitaus größere Teil des gesamten Holzanfalls stammt dabei, wie bekannt, aus unseren deutschen Wäldern. Nur der Rest wurde durch Einfuhr gedeckt. Dabei ist zu be rücksichtigen, daß der Einfuhrüberschuß an Holz in den Jahren 1937 und 1938 niedriger war als im Jahre 1936. Der Mehrverbrauch an Holz, der seit 1936 festzustellen ist, ging also allein zu Lasten der heimischen Forstwirtschaft. Die Nutzholzerzcugung aus dem deutschen Wald ist von 34 Millionen Festmetern Derbholz mit Rinde im Jahre 1936 aus 45 Millionen Festmeter im Jahre 1938 gestiegen. Damit belief sich im Altreich der Anteil der eigenen Erzeugung an dem gesamten Nutzholzverbrauch im Jahre 1938 auf 84 Prozent gegenüber 77 Prozent im Jahre 1936. Allerdings konnte dieses Ergebnis nur durch den Mehr- ei »schlag erzielt werden. Es wurden also hier für die Durchführung des Vierjahresplans Opfer an Reserven und sogar an Substanz gebracht, die auf die Dauer nicht durch zuhallen sind. Aus der anderen Seite sind diese Opfer kei nesfalls vergeblich gewesen. Sie haben wichtigste Wirtschaftszweige nachhaltig befruchtet und damit das Natio nalvermögen um ein Vielfaches ihres Eigenwertes vermehrt." Der Befehl des Reichsforstmeisters, alle zur Verfügung stehen den Mittel zur Leistungssteigerung einzusetzen, muß von allen Waldbesitzern ausgeführt werden. Das gilt selbst verständlich in erster Linie für denjenigen Waldbesitz, der heute mit seiner Leistung weit unter dem Durchschnitt liegt. Während im Altreich der Staatswaldbesitz im Jahre durch schnittlich 4,50 Festmeter je Hektar, der Gemeindewaldbesitz 3,65 Festmeter je Hektar, der gebundene Privatwaldbesitz 4,10 Festmeter je Hektar erzeugt, hat der freie Privatwaldbefltz lediglich 2,15 Festmeter je Hektar auszuweisen. Diese Minder leistung darf in einer Zeit nicht geduldet werden, die von allen Produktionsgebietcn Höchstleistungen erfordert. Neben den Maßnahmen der Produktions steige- rung wird besonderer Wert auf sparsame und zweckmäßige Holzverwertung gelegt werden müssen. Auf dem Gebiete des Papi er Verbrauchs kann die Verwertung von Altpapier noch Entlastungen bringen Man rechnet, daß durch 3,3 Tonnen Altpapier 1 Festmeter Holz erspart wird." Nottenattion -er Japaner AuSlandsmächte zur Räumung der Küstengewässer von Fukier aufgefordert. In Fortsetzung der an der südchinesischen Küste etngelei teten neuen Matznahmen hat der japanische Generalkonsul ir Schanghai, Miura, dem dänischen Generalkonsul Scheel als Doyen des ausländischen Konsularkorps eine Note überreicht in der dem Konsularkorps bekanntgegeben wurde, datz di« japanische Flotte neue Operationen bei Futschau und Went schau an der Küste der Provinz Fukien begonnen habe. Di« ausländischen Mächte wurden daher in der Note gebeten, btt zum 29. Juni, 12 Uhr mittags, Tokio Zeit, ihre Kriegs- unt Handelsschissahrt aus den genannten Häfen zurückzuziehen. Gleichzeitig wurde auf die Gefahr hingewiesen, die mii dem etwaigen Versuch verbunden sein würde, in diese Häfen !nach Ablauf der Frist einzulaufen und erklärt, daß die japa nische Flotte keine Verantwortlichkeit für die Folgen über- nehmen könne, die sich aus solchen Versuchen ergeben könnten Inzwischen sind die Häfen von Futschau und Wentschan von den Japanern besetzt worden. Bestürzung in London In London haben die neuen Hiobsposten aus dem Fernen Osten Bestürzung hervorgerufen. Um der Bevölkerung des britischen Weltreichs Tröst zuzusprechen, versucht das Reuter büro oen Eindruck zu erwecken, daß die britischen Stellen im Fernen Osten sich den japanischen Maßnahmen nicht fügen würden. So habe die britische Flottenleitung ihre Zerstörer Knuterbmtt aus aller Welt Polizei von Saloniki auf Licbespärchenjagd. Die stets in den Sommermonaten zu verzeichnende starke Zunahme der Liebestragödien hat den Polizeipräsi denten von Saloniki veranlaßt, seinen Beamten einen Spezialaustrag zu erteilen: Sie haben künftig Jagd auf Liebespärchen zu machen, um festzustellen, ob es sich bei ihnen um bereits großjährige Menschen handelt. Treffen sie bei dieser Kontrolle auf „grünes Gemüse", dann wer den unverzüglich die Eltern alarmiert, um ihren liebes- dürstigen Sprößlingen einen etwas handgreiflichen Will komm zu bereiten, wenn sie aus der Wachstube der Polizei entlassen worden sind. Die Polizisten sind nämlich beauf tragt, unmündige Liebespärchen zunächst zu arretieren, um ihre Personalien an Hand der polizeilichen Unterlagen genau festzustellen und die Papiere mit einem Hinweis auf das frühzeitig gehegte Liebesbedürfnis zu versehen. Damit hofft man nicht nur künftigen Liebestragödien vor zubeugen, sondern auch die Opfer neuer Liebestragödien schneller indentifizieren zu können. Als „König der Bananenesser" zu Grabe getragen. Die Sucht, in Amerika, dem Lande der selbstgefällig gepriesenen Musterdemokratie, immer neue »Könige" zu erküren, stirbt nicht aus. Weil es so einen Potentaten bis her noch nicht gab, beschlossen kürzlich spleenige Leute in Los Angeles, durch ein Bananenwettessen einen „Ba nanenkönig" zu ermitteln. 50 Kandidaten nahmen daran teil. Nach Abschluß der Fresserei wurde folgender „amt licher Bericht" veröffentlicht: „Nach der 60. Banane be fanden sich nur noch 14 Teilnehmer im Rennen, nach der 80. nur noch drei. Zwischen diesen setzte ein scharfer End spurt ein, den Jack Wirbler schließlich mit 103 Bananen als Sieger beendete. Leider starb Jack Wirbler zwei Stunden später im „Staatlichen Krankenhaus". Das hat er nun davon. Nicht einmal die Ehre, als „König der Bananenesser" zu Grabe getragen zu werden, kann ihm mehr Freude bereiten... Ein stummer Kongreß i« Versailles. In Versailles, dem Schauplatz mancher hitziger und lärmender Debatten, wird nächster Tage ein Kongreß ver anstaltet, auf dem es mucksmäuschenstill zugehen wird. Die Mitglieder des französischen Verbandes der Taub stummen werden sich nämlich zu einer gestenreichen „Aus sprache" versammeln. Auf dem Programm der Tagung, die in Erinnerung des 150. Todestages des Abbö de l'Epöe veranstaltet wird, stehen zahlreiche Vorträge, die 3000 helfen, doch des dauern Last ist groß Oer Reichsarbelts-ienst zur Erntesicherung eingesetzt Mehrfach wurde auf die sich ständig verschärfende Notlage unserer Bauern und Landwirte hingewiesen, die ihnen, und damit unserem ganzen Volk, durch den empfindlichen Mangel an Arbeitskräften entsteht. Auf dem Landesbauerntag in Dres den im Februar, auf der Reichsnährstandsschau in Leipzig und auf dem Internationalen Landwirtschaftskongreß in Dresden vor wenigen Wochen wurde diese Frage eingehend behandelt. In diesem Sommer wird uns in unserem Heimatgau Sachsen der Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften in emer verstärkten Weise deutlich werden; die eigenartige Witterung wird die Erntearbeiten auf einen kurzen Zeitraum zusammen- dränaen. Woher die Arbeitskräfte nehmen? Wer soll die Nahrung unseres gesamten Bolles bergen, sie durch rechtzeitiges Einbringen vor dem Verderben bewahren. Teuerung, Hunger und Not und damit von uns halten? Ueber- all ziehen die Jungen und Mädel, Männer und Frauen, von den Trugbildern eines angeblich angenehmeren Lebens in der Stadt angezogen, von den Bauernhöfen weg; seit Jahr und Tag hält diese Landflucht unverändert an. Die Bauern und die ihnen treugebliebene Gefolgschaft können ihre Pflicht, die Ernährung des Volkes zu sichern nicht mehr ausreichend nachkommen. Neben allen anderen Möglichkeiten, den Bauern wenigstens zu einem kleinen Teil m helfen, um die schlimmsten Schaden zu vermeiden, setzt der Reichsarbeitsdienst seine Män ner an den am meisten gefährdeten Stellen ein. Fast die Hälfte sämtlicher Arbeitsmänner im Gau Sachsen arbeitet seit Anfang Mai bei den Bauern in der Heuernte und Hackfruchtbearbeitung. Mit Rücksicht auf die erzieherischen Aufgaben des Reichsarbeits dienstes an den jungen Männern kann der Einsatz in der Haupt sache nur truppweise erfolgen. Der Truppführer zieht mit seinem Vormann und seinen zwölf Männern geschlossen zur Arbeit; sie kehren geschloßen heim, wie die Eememschaft auch hier durch gemeinsame Unterbringung, gemeinsame Arbeit und gemeinsame Erziehung aufrechterhalten bleibt Die Landarbeit wird als^ Dienst angesehen und hält sich an die Arbeitszeit des üblichen Landarbeiters. Durch eine sinnvolle Tageseinteilung wird die körperliche und geistige Förderung des Arbeitsmannes während seiner Landarbeit bis zum Ablauf seiner halbiähriaen Dienstzeit vorwartsgedracht. Allerdings geht den Männern VW abgeschlossene weltanschauliche, arbeitsmäßige und vormilitä rische Erziehung eines geregelten Lagerdienstes verloren. Die ses große Opfer muß aber vom Reichsarbeitsdkenst gebracht werden, weil die Lebenserhaltung unseres Volkes durch oie Si» cherung der Nahrung als vordringliche Aufgabe vor uns steht. Um den zahlreichen Wünschen der Bauern und Landwirte nachzukommen, die in Anbetracht der weniger großen Fläche ihrer Felder und Wiesen nur einen oder zwei Mann als Hilfs kräfte benötigen, entschloß sich die Leitung des Arbeitsgaues Sachsen» mehrere hundert Arbeitsmänner schon nach vier bis fünf Wochen Ausbildungsdienst in den Lagern zu entlassen. Diese Männer wurden von den Arbeitsämtern dorthin ver mittelt, wo die Not am größten ist. Der Einzeleinsatz von Män nern kann aber nur in wenigen Fällen erfolgen, weil die vor zeitig entlassenen unvorbereitet im Herbst zur Wehrmacht gehen müssen. Die Bauern und Landwirte, denen die Arbeitsmänner kek- fen, zahlen an den Reichsarbeitsdienft den üblichen Landaroei- terlohn, stellen eine angemessene Unterkunft zur Verfügung und geben die Verpflegung. Der RAD. gewährt den Männern für sie Dauer ihrer Landarbeit eine Zulage zur Löhnung, weil sie hier je nach den Erfordernissen mehr Dienst haben als im Lager. Vertreter der sächsischen Presse konnten sich auf einem Rittergut in der Nähe von Dresden davon überzeugen, daß di? Männer eines Trupps vollkommen einwandfrei untergebbracht wurden, die Verpflegung nichts zu wünschen übrig läßt und der Rittergutspächter sich freut, mrt ihnen endlich die zweimal verregnete Heuernte einzubringen und die durch einen wolken bruchartigen Regen weggeschwemmten Rübensetzlinge zum zwei tenmal einzusetzen. Der Truppführer trägt die hohe Verant wortung, seine dreizehn Männer in der Arbeit und im Unter richt, in der Körperpflege und im Ordnungsdienst genau so zu führen wie im Lager. — Rund 3000 Arbeitsmänner helfen den sächsischen Bauern und Landwirten; was bedeutet diese Zahl gegenüber der Tatsache, daß allein in unserem Gau 120 000 Arbeitskräfte, von denen 40 000 fehlen, gebraucht wer^ den, um die Ernte einzubringen. W.S. IlIIII«II«UIIiIIIlttIIIIIIIIIIIIIIIIIIIsIUIilIIIIIIIIIIIIIIIIllttIIIlI»IIIlIIttIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»II»IIII»I!IttIIIIIIlUttIIIIIttIII»ttI»lIIIIIIIIII!IIIIi»>IIIIIIIIIIIIIIIIIIIttI»I»IIIIIIIII>IIIII»IIIIIIIUlIlI«»IIlIIIIIIIIIIII» in Vwaiau angewiesen, HanveisMisse, vle ven Hasen auzu- laufen wünschen, lederzeit zu eskortieren. Hinsichtlich der Flottenaktion auf der Höhe von Futschau und Wentschau aber sei den Japanern mitgeleilt worden, daß England es ableh- seine Schiffe und seine Staatsangehörigen aus den beid.n Häfen zurückzuziehen. Gleichzeitig sehen sich die Londoner Zeitungen aber ge zwungen, eingestehen zu müssen, datz infolge der japanisch.» Maßnahmen zwei britische Handelsschiffe Swatau wieder ver lassen mutzten, ohne daß es ihnen gelungen wäre, ihre Ladung zu löschen. Auslieserung der chineMen Terroristen? Es überrascht daher nicht, wenn London bei aller „Festig keit" zugleich auch Erwägungen darüber anstellt, ob es sich nicht durch Zugeständnisse an Japan neue Demütigungen er sparen kann. Bezeichnend dafür ist eine Auslassung Vernon Bartletts, in der dieser Journalist erklärt, er wäre „nicht wei ter überrascht", wenn innerhalb der nächsten Tage ein Vor- wand gesunden würde, um die vier chinesischen Terroristen, die in der englisch-französischen Niederlassung in Tientsin Zu flucht gefunden haben, den Japanern auszuliefern! Der britische Botschafter in Tokio sucht übrigens täglich den japanischen Außenminister auf, und ersucht um eine offi zielle Antwort aus die britischen Proteste vom 18. und 20. Juni. Die japanischen Zeitungen nehmen diese Besuche zum Anlaß, um die Engländer darüber zu belehren, daß ihre Pro teste der Begründung entbehren, und Englands japanfeindliche Haltung jedoch zur Genüge durch die böswilligen Lügenmel dungen unter Beweis gestellt wird. Vorrechte siir Palästina-Juden Araber werden dem Verdursten preisgcgeben und ermordet. Auf Befehl des britischen Krlegsministeriums hat der Oberstkommandierende in Palästina, General Haining. seinen Truppen angeordnet, bei den sogenannten „Durchsuchungen" einen sichtbaren Unterschied zwischen Arabern und Juden zu machen. Die „Durchsuchungs"-Methoden der britischen Truppen in arabischen Dörfern in Palästina sind hinreichend bekannt Eine endlose Kette bilden die Fälle der Häusersprengungen, der Svrenauna aanrer Stadtviertel, der Nerniwtuno kebenä- wichtiger DorfBrünnen (so daß Mensch und Pieh im heißen Sommer dem Verdursten preisgegeben sind), der Er mordung willkürlich herausgeholter, unabgeurteilter Ara ber, des Zmammentreibens der Dorfbewohnerschaft auf freiem Feld und ihr tagelanges Dortbelassen ohne Wasser und Brot, des Raubens von Geld und Schmucksachen durch die wild ge wordene Soldateska und anderer Schandtaten mehr. Zur Durchsuchung jüdischer Siedlungen und Stadtviertel hat man sich erst ganz neuerdings entschlossen, nachdem der radikale Teil der Judenschaft in Palästina zu den bekannten großen Terrorakten in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa über gegangen ist, die jedesmal 50 bis 100 Tote und Verwundete und mehr zur Strecke brachten. Jedoch dürfen nach dem jüngsten Befehl aus London diese i Durchsuchungen nur „zart", wie es wörtlich heißt, also mit Glacehandschuhen durchgeführt werden. Kein Jude darf hart ungefaßt, keine Jüdin überhaupt berührt werden. Unter dem britischen Militär, besonders unter den Offizieren herrscht Helle Empörung über diesen Befehl. Man beschwert sich, in Palästina immer nur für die Juden eingesetzt zu werden und für sie die Haut zu Markte tragen zu müssen. Dem General Haining wirft man vor, um seinen Posten zu bangen; andernfalls Hütte er gegen diese Maßnahme, die auf den englischen jüdischen Kriegsminister Hoare Be- lisha zurückgesühri wird, protestieren müssen und sich ihr nicht unterwerfen dürfen. Araber erlthollen Im Postbriefkasten am Gebäude des syrischen Waisen hauses in Jerusalem explodierte eine Bombe. Der Brief kasten wurde zerstört. Das gesprengte Mauerloch ist zweiein halb Meter hoch. Fünf Personen wurden verletzt. Einern Araberkind wurde ein Fuß abgerissen. Unweit einer Polizei- station wurde ein Araber, als er seinen Laden schließen wollte, erschossen. Ein anderer Araber wurde in Haifa erschossen auf- gefunden. SyrieuproNftleNsegeäSoMchal-veks-acherung Die syrische Regierung sowie der Präsident deS syrischen Parlaments sandten Noten an das französische Außenministe- rium, den Quai d'Orsav, und an die Genfer Liga, in denen gegen die Verschacherung des Sandschaks Alexandrette an die Türkei schärfstens vrotestiert wird durchweg in der Zeichensprache der Taubstummen gehalten werden. L'Ep^e war der Erfinder des Systems dieser Zeichensprache. Herr Mohär macht Ferien Die älteste Urlaubsreise der Welt. Als Herr Mohär in Urlaub ging, war die Erde noch 3400 Jahre jünger als heute. Und vierunddreißig Jahr hunderte dauerte es, ehe es gelang, die seltsamen Hiero glyphen zu entziffern, in denen Herr Mohär die Erlebnisse seiner Urlaubsreise aufzeichneie. Aber die Mühe lohnte sich. Die Reise brachte nämlich reichlich unliebsame Ueber- raschungen. Wie Herr Mohär, der dem Hofe des ägyptischen Königs Ramses-Sesostris angehörte, zugleich aber auch Richter und Kommandant der Mietlingstruppen und darum ein wohlhabender Mann war, in Wirklichkeit hieß, verraten die Aufzeichnungen nicht. Denn das Wort „Mohär" hat — nach Forschungen von Lauth — eigentlich nur die Bedeutung des heutigen Wortes „Reisender". Da indes kein anderer Name genannt ist, muß es bei dieser Bezeichnung bleiben. Bei der Hinreise, die Herr Mohär von Aegypten aus nach Syrien, Phönizien und Palästina führt, scheint alles ziemlich glatt gegangen zu sein. Sie erfolgte zu Schiff und verlief ohne besondere Zwischenfälle. Anders aber die Rückreise, die im Reisewagen zurückgelegt werden mutzte. Zudem war es nun mit der Freiheit des Urlaubs vorbei, denn sie brachte dem Beamten wichtige Berufspflichten. In Aegypten gab es damals noch nicht die schon leidlich bequemen Reisewagen der Römer ebensowenig die Reise büros, die dem römischen Reisenden vor dreitausend Jahren die Auskünfte erteilten, die er benötigte. Herr Mohär war vielmehr auf sich selbst angewiesen, fuhr in einem Wagen, der mühselig über die Wege zottelte und den der Reisende schieben Helsen mutzte, wenn, was oft genug vorkam, die Stränge der Pferde rissen. In der Gegend südlich von Aleppo, der „fetten Stadt", wie Herr Mohär sie nennt, wartete feiner eine nicht ungefährliche Ausgabe. Er sollte eine Strafexpedition gegen die dort hausenden Räuber unternehmen. Aber er führte sie schneidig und erfolgreich durch, worauf es dem Libanon zuging, wo ihn besonders die fast überhohen Zedern entzückten, weniger allerdings die peinliche Tat sache, daß es auch Löwen, Wölfe und Hyänen gab und nicht zu knapp, wie er seufzend feststellte. Dann kam eine böfe Nacht. In einer kleinen Rast station, in der er mit „zermahlenem Fleisch, zerbrochenen Knochen und völlig entkräftet" von einer langen Bergfahrt eingetroffen war, wachte er mitten aus einem tiefen Schlas auf und entdeckte, daß sich gerade ein Dieb mit seinen Klei dern davonmachen wollte. Und als er seinem Diene, befahl, den Dieb zu verfolgen, packte der Ungetreue den noch daliegenden Rest der Kleider und ergriff nun eben falls die Flucht. Nun war es aber für einen so großen Herrn, wie Herr Mohär einer war, vermutlich nicht schwer, sich binnen kurzem mit neuem Gepäck und einer neuen Dienerschaft zu versorgen. Er setze also bald darauf seine Reise fort, aber jetzt zeigt sich Herr Mohär auf einmal von einer recht ungemütlichen Seite. Der Ueberfall hatte ihn nämlich der art erbittert, daß er, als er in dem kleinen Städtchen Zarau nicht genug Gastfreundschaft fand und sich ange feindet glaubte, befahl, daß ganz Zarau in Asche gelegt werde. Was auch sofort geschah. Nicht lange nachher gelangte er jedoch abermals in recht unsichere Gegenden. Er mußte „mit Bogen und Eisen in den Händen" dahinschretten, und nicht genug damit, so wußte er auf einmal den Weg nicht Weiler und hatte auch zu wenig schützende Mannschaft bei sich. Zudem scheuten auf einem Weg, der jäh von einem Abgrund begrenzt wurde, die Pferde. Der Wagen prallte wuchtig gegen vie Felswand und zerbrach, während ein starker Regen alles durchweichte und die Pferde sich obendrein in einem Dorn busch verfingen und nicht weilerkonnten. Nachdem auch dieses Erlebnis überwunden war und Herr Mohär ohne wettere Unbill die Stadt Jaffa erreichte, packte ihn aber zu guter Letzt noch der Uebermut. In einem Obstgarten wurde er zu der Besitzerin so liebenswürdig, daß er sich nur mit einem hohen Lösegeld ans der galanten Lage befreien konnte. Diesem Pech in der Liebe folgten neue Unannehmlich keiten, da es ihm nur schwer gelang, die nötigsten Lebens mittel aufzutreiben, und die Handwerker sich weigerten, seinen schwer beschädigten Wagen wieder instand zu setzen. Auch dieses Mißgeschick löste in Herrn Mohär ein heftiges Rachebedürfnis aus. Aber wieder nicht gegen die ihm den Schaden zugefügt hatten, sondern diesmal gegen räu berische Bergvölker, deren Wohnstätten er ebenso wie in Zarau unbarmherzig ntederbrennen ließ. Dann atmete er befriedigt auf, besuchte noch ein paar Städte, auch seine Geburtsstadl, worauf die Reise wieder nach Aegypten zurückging, das er ohne weiteren Zwischenfall denn auch glücklich erreichte. M. A v. Lütaendorkk. Werden die Angesichts von Strang i Vie englische ! das Zustande! die bedmgung erkaufen, sammenhang, worden sind, und diese Ein kau an einem Um die A im Fernostpro der Londoner baltischen Stac auch in Londc lisch-sowjetruss Ihren Platz f eigentlichen T Protokoll, auch zu sofor reit erklären, mit ihnen sel liegt, ist die, sowjetrussischer dieser Augst h sich jetzt selbst London—Pari Spiel eigentlic les Spiel s Etwas ge1 Instruktionen, neue Unterredi tigstellung des nicht abgeganc würden. Ans rungsschw > ist, da Molotc peinlichsten Ul Holungen schm LW Große Ers An der mc rem Bezirk vc nnem außeror! «panische Mili Flugzeuge abjck »ie Außenmong »es sofort unb sie außenmon« Kilometer südli Teile der auf d ftört wurden, beklagen. s Große Gauleiter Donnerstag ft stadt des Prot großen öffentl Henlein wi grenze vom Krc oen. 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