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2 Z L* L 3 2. 8 Z L c: 2 ? O Z 2 ? 8 -! 3 LZ BZ L 3 ß !?ZZ^Z - A" s -2' D Z -»sT? ü 8 Z "'S 3 » „ -Z-^" 3 s -S-7^8. x» L 2 F ZlM u E, Z. Z .-SN»» ^.. u» - ß'^"ÄZ j S » xZ Lj. v- A v-» Ä -i - o- -, 8 <» Z <» ^ Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Nekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitungisthervorgegangen aus den 1890gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1SV4 gegr.„Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu u. Umg." ; Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) ; Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlatz nach feststehender Preisliste. Für Platz- ; wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr ;für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. ; Druck u. Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts- ; stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9Uhr vorm. Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) Z nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monätl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. * Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus : zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf! Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück-! gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.: Nachrichten und Anzeiger siir Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebseu und Umgebung w o P-L l L 3 c: ? a.L 2.W Z i w 2 >0 — 3 o 2 L § A" 3 3- m io 2 w-ZLaZ. Z-M L.cr —w w m 7 ? 7 Hummer 99 Moniag, öen 22. Mai ^939 Historische Tage in Berlin Freiherr»» von Doeruberg. den Vertretern der Par tei und des Staates vorgesiellt. Ain Svuntagvvrmtttag nm ll Uhr traf der Königlich Italienische Minister des Acußeren. Galeazzo Gras Ciano di Cortellazzv zu dem angclündigten zwei tägigen Staatsbesuch auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo sich zu feiner Begrüßung der Reichsminister des Auswärtigen non Ribbentrop mit dem deutschen Botschafter in Nom, von Mackensen, hohen Beamten des Auswärtigen Amtes und den Mitgliedern des persön lichen Stabes eingesunden hatte Zur Begrüßung waren ferner zahlreiche Reichsminister, Reichsleitcr und weitere führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehr macht erschienen. Außerdem waren der Leiter der italieni schen Handelsdelegation, Botschafter Giannini, der italienische Botschafter in Berlin, At 1 olico, mit den Herren der italienischen Botschaft, Vertreter des Fasciv und der italienischen Kolonie zu egen. Ferner waren die Botschafter Spaniens und Japans sowie die Gesand ten von Ungarn, Jugoslawien, Mandfchukuo und Alba nien erschienen. Nachdem Reichsaußenminister von Ribbentrop den italienischen Gast und die Herren seiner Begleitung aüfs herzlichste begrüßt hatte, schritten der italienische Außen minister und der Reichsminister des Auswärtigen mit dem italienischen Botschafter in Berlin die vor dem Bahnhof Mgctretenen Ehrenkompanien ab. Unter stürmischem Jubel der Bevölkerung begleitete Reichsaußenminister von Ribbentrop den italienischen Minister des Aeußeren zum Hotel Adlon, wo Graf Ciano während seines Berliner Aufenthaltes wohnt. Mit Graf Ciano traf der Staatssekretär im italieni schen Kriegsministerium und Oberbefehlshaber des italienischen Heeres, General Pari- ani, mit Oberstleutnant Piazin 1 ini und Hauptmann Gilardi ein. In der Begleitung des italienischen Außenministers befanden sich der Ministerialdirektor für politische Angelegenheiten für Europa, Botschafter Gino Buti, der Ministerialdirektor für Allgemeine Angelegen heiten, Graf Leonardo Vitetti, der Chef des Proto kolls, Gesandter Andrea Geisser Celesta di Vegliasco, fer ner eine große Zahl weiterer Persönlichkeiten der italieni schen Regierung, sowie die führenden italienischen Jour nalisten. Festliche Reichshauptstadt Festlicher Sonntag in der Neichshauptstadt. Die strah lende Maisonne überglänzt ein wunderbar belebtes und farbiges Bild Die Innenstadt ist in ein leuchtendem Fahnenmeer getaucht. Von den Häuserfronten, von zahllosen weißen Bannermasten und ragenden Pplonen wehen die Trikolore Italiens und die Hakenkreuzfahne, grüßen die faschistischen Likwrenbündel und die Hoheits zeichen des Reiches. Sie kennzeichnen den Weg, den der Außenminister der befreundeten italienischen Nation, Graf Ciano, bei seinem Einzug in die Neichshauptstadt nimmt Historische Tage sind angebrochen. Und du Be- völlerung Berlins, im Bewußtsein der weitwirkenden ge schichtlichen Bedeutung dieser Stunden, hat sich zu unge zählten Tausende», eingesunden, um im Namen des gan zen deutschen Volkes dem Sendboten des Duce einen jubelnden Empfang zu bereiten. Dichte Menschenmengen umlagern vor allem die An- sahrtstraßen vom Anhalter Bahnhof zum Hotel Adlon und halten in weitem Umkreis den Bahnhofsvorplatz besetz,, der ein besonders prächtiges Festgewand trägt. Der Wil helmplatz vor der Reichskanzlei gehört der Hitler- Jugend, die hier formationsweise in mustergültiger Ordnung aufmarschiert ist. Der breite mit roten Teppichen ausgelegte Treppen aufgang des Bahnhofs ist mit einem Blütenmeer herrlicher Frühlingsblumen und frischem Blattgrün verkleidet; aus dem Bahnsteig öffnet sich eine Fahnenwand in den ita lienischen und deutschen Farben, hinter der ein mächtiger von Goldbändern durchflochtener Block aus lichtem Tan- nengrün aufragt. In langer Front haben Ehrenfor - mationen der Partei und ihrer Gliederungen und mehrere Fanfarenzüge der Hitler-Jugend Aufstellung ge nommen. Unter den Ehrengästen sieht man die Reichsminister Gürtner und Dhrr6, Großadmiral Raeder. Reichsminister Lammers, Generaloberst vonBrau - chitsch, Generaloberst Milch, Admiral Canaris, Staatssekretär Weizsäcker, General der Polizei Daluege, den Kommandeur der Lcibstandarte Adolf Hitler, Obergruppenführer Dietrich, den stellvertreten den Gauleiter, Staatsrat Görlitzcr, Bürgermeister Steeg in Vertretung des Oberbürgermeisters, usw. Fanlaren grüben den Galt LentWands Kurz vor 11 Uhr erschienen Rcichsaußenmtnister von Ribbentrop und der italienische Botschafter Attvlico. Wenige Minuten später künden Helle Fanfare,Höne das Eintreffen des Sonderzuges, der nun in langsamer Fahrt einrollt. Brausende Heilrufe tönen auf, als der italienische Außenminister Gras Ciano als erster aus dem Sonderzug tritt, um zunächst von Außenminister von Ribbentrop empfangen zu werden. Nach herzlichen Wor ten der Begrüßung werden dann Graf Ciano und die Lcrrcn seiner Begleitung durch den Chef des Protokolls, Fahrt durch iudeludes Spalier Als Graf Ciano gemeinsam mit Neichsaußenminister von Ribbentrop vor dem Bahnhofsporta. erscheint, schlägi ihm eine Welle von Heilrufen entgegen: zwischen durch klingt es immer wieder in lautem Chor: „Duce, Duce, Duce". Ein dichter Wald bunter Fähnchen in den italienischen und deutschen Farben wogt über den Köpfen. Unter den Klängen der italienischen und deutschen Natio nalhymnen schreiten sie die Front der drei Ehrenkompa nien ab. Und nun beginnt die FahrtdurchdaSsestliche Berlin, durch das Spalier der jubelnden Menschen menge, die den hohen Gast der befreundeten italienischen Nation mit triumphaler Begeisterung begrüßt. In Ab ständen von je lOO bis 200 Meter haben die Musikzügc der verschiedenen Formationen Aufstellung genommen, und im ununterbrochener Kette wird die Wagenkolonne von schmetternder Marschmusik empfangen. Die Freuden- kundgebungen der Hunderttausende in den Straßen reißen nicht ab. Aus allen Fenstern beugen sich Menschen und grüßen fahnchcnschwingend den italienischen Außenmini ster. der immer wieder mit frohem Lachen nach allen Sei ten dankt. Als Graf Ciano und Neichsaußenminister von Rlb- bemrop vor dem Hotel Adlon aussteigen, schlagen ihnen noch einmal die Heil-Rufe entgegen Die Neichshauptstadt hat dem Abgesandten des ita lienischen Volkes einen herzlich-begeisternden und würdi gen Empfang bereitet: Der Einzug des Außenministers des Duce war ein Fest der tiefen Verbunden heit der deutschen mit der befreundeten i t a l i e n i s ch e n N a , i o n. Kranzniederlegung am Ehrenmal Zu vielen Tausenden säumten die Berliner wieder die Linden und den Vorplatz des Ehrenmals, als sich Graf Ciano und der Staatssekretär im italienischen Kricgs- Ministerium und Oberbefehlshaber des italienischen Hee res, General Pariani, mit den Herren ihrer Beglei tung, geleitet von einem hohen Offizier der Wehrmacht, zum Ehrenmal Unter den Linden begaben. Formationen der Partei standen zu beiden Seiten der festlich geschmückten Straße vor den dichtgestaffelten Rei hen der Berliner. Zur Linken des Ehrenmals waren die Berliner Fascio und die in Berlin lebenden italieni schen Studenten in ihren schwarzen Uniformen aufmar schiert, während Avantguardisten, Jungfaschisten, die Ba* lilla, die Jungfaschistinnen und Jungüalienerinnen in ihren kleidsamen Uniformen an der anderen Seite des Males Aufstellung genommen hatten. Gegen ll.30 Uhr hatte ein Doppelposten auch im Innern des Ehrenmals Ehrenwacht bezogen, während sechs Männer des Berliner Fascio das Mahnmal im Innern flankierten. Unter den Klängen des Präsentter marsches, der in die Giovinezza und die Königshymne überging, schritten Graf Ciano und General P a r i a n i, begleitet vom Kommandanten von Berlin, Generalleut nant Seifer,, und dem italienischen Botschafter in Ber lin, Attvlico, die Front der Ehrenkompanie ab. Die Fahne senkte sich und das Lied vom guten Kameraden klang auf, als Graf Ciano mit der Begleitung und den deutschen Ehrengästen das Ehrenmal betrat. Hier legte er einen Lorbeerkranz nieder, der ihm von Unteroffizieren des Wachregiments und italienischen Offi zieren vorangetragen worden war, und verharrte mit er hobener Rechten im Gedenkeü an die Gefallenen. Nach der Heldenehrung nahmen Außenminister Graf Ciano und Generalleutnant Seifert den Vorbeimarsch einer Ehrenkompanie des Wachregiments ab. Unterredung Ribbentrop-Eiano Nach dem feierlichen Akt am Ehrenmal stattete Graf Ciano in Begleitung des italienischen Botschafters in Berlin, Attvlico, dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop im Auswärtige»! Amt einen Besuch ab. Die beiden verantwortlichen Leiter der auswärtigen Poli tik der Achsenmächte hatten Gelegenheit, in einer längeren Unterredung die in Mailand geführten Besprechungen über die außenpolitische Lage fortzusetze»!. Bei seiner Hin- und Rückfahrt durch die festlich ge schmückte Wilhelmstraße wurde Graf Ciano von der feil Stunden ausharrenden Menschenmenge begeistert begrüßt. Nach der Rückkehr Graf Cianos begab sich Neichsaußen minister von Ribbentrop ins Hotel Adlon, um dem italie nischen Außenminister seinen Gegenbesuch abzustatten. Am Mittag gab der Neichsaußenminister zu Ehren des italie nischen Gastes ein F r ü h st ü ck i m Hotel K a i s e r h o f. Der Führer empfing Sraf Liano Längere Aussprache im Beisein des Reichsanßenministers von Ribbentrop Der Führer empfing am Sonntagnachmittag in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den zur Unterzeichnung des deutsch-italienischen Freundschasts- und Biindnispaktes zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Perlin so. Jahrgang Cianos Empfang in der Weltbild (M) weitenden Königlich italienischen Außenminister Graz »Liano zu einer längeren Aussprache. Außenminister Gras Ciano, der von dem italienischen Bot- schafter in Berlin, Attolico, begleitet war, wurde in der neuen Reichskanzlei vom Chef der Präsidialkanzlei des Führers, Staatsminister Dr. Meißner, empfangen. Auf der Hin- und Rückfahrt wurde Graf Ciano von der Bevölkerung mit stür mischem Jubel begrüßt. UMenMdiWeMdersW „Graf Ciano wird in Berlin einen Pakt unterschrei ben, der zwei große Armeen zu einer engen Glaubens und Waffenbrüderschaft vereint." Mit diesen Worten charakterisiert die „Tribuna" das dentsch-italienische Bünd nis, das durch den feierlichen Unterzeichnungsakt in Ber lin einen neuen Meilenstein an dem gemeinsamen Wege Deutschlands nnd Italiens zur friedlichen geistigen nnd politischen Erneuerung Europas erhält. Zwei weltan schauliche Ideen, in ihrcn Grundsätzen und Zielsetzungen gleich geartet nnd verwandt, geboren aus dem Lebeus- kampf der beiden Völker und der Sorge ihrer Führung um die Zukunft ihrer Nationen, sind Jahre hindurch unab- häugig ihren Weg gegangen. Es hat sich gezeigt, daß sie nicht nur in politischer und geistiger Hinsicht keine Gegen sätze darstellen, sondern auf allen Gebieten der Staats- und Menschenführung von gleichen Grundsätzen ausgehen, weil sie im europäischen Raum und in der europäischen Atmosphäre dem gleichen Schicksal unterwor fen sind. Aus der Gleichheit des Schicksalhaften und der Urkraft völkischen Lebenswillens ergab sich zwangsläufig eine Anuäheruug der beiden Länder, die dnrch die Neu ordnung ihrer Völker und Staaten die Grundlage schüfe»: zu innerer Einigung und damit zu äußerer Stärke und zur Neugestaltung des europäischen Friedens. Ans der Zu sammenarbeit Deutschlands und Italiens ans politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet gestaltete sich jene Front, für die der Duce die Bezeichnung „AchseRom — B e r l i n" prägte, eine Bezeichnung, die vom Tage ihrer Feststellung an nicht nur Gegeustand böswilliger Verleum dungen, sondern unfreundlicher Aktionen seitens der Ver sailler Mächte und ihrer internationalen Verbündeten wur den, die sich bis zur Gegenfront und schließlich bis zur Einkreisungspolitik steigerten. Aber gerade durch diese unfreundlichen Aktionen wurde diese Achse fester, här ter und widerstandsfähiger denn je. Sie bildete nicht nur ein ideenmäßiges Symbol, das klar die Grenzen in dem politischen und wirtschaftlichen Kampf in Europa aufzeigte. Versailles hatte Europa in die Be sitzenden und Habenichtse geteilt in der Absicht, diesen Zu stand zu verewigen. Jetzt meldeten die „Habenichtse" ihre Forderungen auf der Grundlage des Lebensrechts der Völ ker an. Während des Abessinienkrieges schieden sich deut lich die Geister, in Spanien marschierten die Fronten auf, die klarstellten, in welchem Lager die einzelnen Länder und Völker standen. Die soeben stattgefundene überwältigende Madrider Siegesparade hat vor den Augen der Wett offenbart, daß hinter den Ideen der autoritären und Ord nungsstaaten nicht nur ideenmäßige.Glaubens-, sondern auch leidenschaftliche Kampfentschlossenheit steht. Neben den tapferen spanischen Freiheitskämpfern Francos mar schierten Schulter an Schulter die deutscher: und italieni schen Freiwilligen. Graf Ciano ist nach Berlin gekommen, um einen politischen und militärische,: Pakt zu unterzeichnen, der das deutsch-italienische Freundschaftsverhältnis erweitert zu einem Schicksalsbündnis, das der inneren Einstellung der beiden Vhlker und der politischen Entschlossenheit der beiden Führer entspricht. Die Wett soll wissen, daß zwei junge lebens- und glaubensstarke Völker gewillt sind, ihren Weg gemeinsam zu gehen, um dem seit Jahrzehnten mißhandelten Frieden endlich eine Stätte in Europa zu sichern. Daß es sich hierbei nicht um eine platonische Liebe, sondern um eine heilige Ehe handelt, in der die beiden