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Nachrichten und Anzeiger sür Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung ' Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) : : Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) r ' Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- : Vc /» // : nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. : ' wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr : fff ij. : Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus ! »sür Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. : 7 'M! R NM : zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf: ' Druck u Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts- : : Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- : ; stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr vorm.: : gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet. : Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Vekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 18S0 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1904 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." Nummer 80 Mittwoch, den 10 Mai HSZS SV. Jahrgang Aamenloses Glend übeWaWna Dem britischen Oberkommissar in Palästina sind in der leisten Zeit mehrere Hilferufe der schwerbedrängten arabischen Zivilbevölkerung zugegangen, durch die die Weltöffentlichkeit erneut Kunde erhält von dem namenlosen Elend, das durch die „Befriedungs"-Methoden der Londoner Regierung, die sich doch nie genug ihrer „Humanitären" Gesinnung rühmen kann, ver schuldet wurde. Vor allem aber sind es die Frauen, die uner meßliches Leid zu ertragen haben. Nicht allein, daß ihre Män ner, eng zusammengepfercht, in menschenunwürdigen Konzen trationslagern gequält werden, nur zu oft müssen sie zusehen, wie ihre Kinder brutal ausgepeitscht und dann weggetrieben werden, ja, sie müssen selbst ihre neugeborenen Kinder einem ungewissen Schicksal hilflos überlassen. Frauen in Eeburtswcqen wurden, wie es in einer Eingabe an den Oberkommissar heißt, von den Soldaten gezwungen, das Bett zu verlassen und im Freien zu gebären. Andere wieder muhten ihr Kind kurz nach der Geburt im Stich lassen. Das Militär verlieh das Dorf erst, als die Einrichtungen und die Borräte zerstört und alle Hütten niedergebrannt wären." Besonders eingehend haben die Frauen des Dorfes Beit- Rima ihre Leiden in einem Schreiben an die fremden Konsulate in Jerusalem dargelegt. Es heißt darin: Jeder Verkehr mit den umliegenden Dörfern ist verboten. Die Frauen und Männer sind getrennt an einem Platze außer halb des Dorfes seit dem ersten Tage eingeschlossen. Als Speise werden ihnen Prügel, Marter und zweifacher Tod gereicht. Drei Tage lang gab man ihnen nichts zu essen. Zu trinken bekommen die Frauen und Kinder nur Wasser, in dem sich die Soldaten gewaschen haben. Die Männer müssen den ganzen Tag mit erhobenem Kopf in der Sonne stehen, und wehe dem Schwachen» der diesem Befehl nicht nachkommen kann: er wird durchge prügelt, bis er zusammcnbricht. Alle Felder und Häuser sind zerstört. Keine Mauer, kein Pflaster, kein Haus, die nicht durchgehakt wurden und kein Brunnen, der nicht zerstört wurde. Kein Korn und kein Oel wurde in den Häusern gelassen. Das Dorf kann sich nie wieder erholen. Die Zahl der unschuldig Getöteten ist noch nicht be- lannt. Lue truppen entführten zahlreiche Manner nam einer unbekannten Richtung und schossen auf sie. Jeder wird solange geschlagen, bis er aussagt. Selbst Frauen und Kinder werden nicht geschont. Zahlreiche Fehlgeburten sind die Folgen dieser Greueltaten. Auch die Gräber werden geschändet und die Kno chen verbrannt. Die Bewohner der umliegenden Dörfer, die den Einwohnern von Veit-Nima Brot und Decken bringen woll ten, wurden daran gehindert und mit den Dorfbewohnern ein geschlossen und geprügelt. Bände sprechen solche Hilferufe, deren wir unzählige wieder geben könnten. Englische Flak ständig bemannt Das britische Mobilmachungsgesetz vor dem Unterhaus Kriegsminister Hore-Belisha brachte im Unterhaus die neue Gesetzesvorlage in zweiter Lesung ein, durch die die zustän digen Wehrminist'er ermächtigt werden, ohne die bisherigen Formalitäten sämtliche Reserven der britischen Flotte, des Land heeres einschließlich der Luftwaffe und der Flakeinheiten untei die Fahne zu rufen. Um die Reserven des britischen Heere-r mit dem Umgang der modernen Waffen vertraut zu machen beabsichtige die Negierung, in dieiem Jahre in regelmäßigen Abständen die Reservisten zu Hebungen auf ihren Kriegsposten heranzuziehen. Die Reservisten der Flakeinheiten würden eben falls laufend und jeweils einen Monat zu Hebungen herange zogen werden. Diese Ankündigung Hore-Belishas bedeutet, daß die Flak von Reservisten ständig bemannt sein werden. Der liberale Abg. Mander versuchte im Unterhaus, die Abgeordneten für eine Gesetzesvorlage zu gewinnen, die vor sieht, daß im Kriegsfälle diejenigen, die wegen ihres hohen Vermögens Sondersteuern zahlen, einen Teil ihres Vermögens dem Staat für Rüstungszwecke zur Verfügung stellen sollen. Der Vorschlag Manders wurde jedoch von den anderen Rednern scharf kritisiert, und es gelang ihm nicht, die notwendige Mehr heit zur Einbringung seiner Vorlage zusammsnzubringen. Absarischer Protest «ege« Pole« Verhöhnung Ungarns durch beleidigende Presseangriffe Der halbamtliche „Pester Lloyd" verwahrt sich heute an leitender Stelle unter der Ueberschrift „Eine offene Frage an Polen" in nachdrücklicher Form gegen polnische Preßeangriffe gegenüber Ungarn. Demgegenüber wird festgestellt, daß sowohl die verantwort lichen ungarischen Staatsmänner als auch die ungarische Presse seit der Verwirklichung einer gemeinsamen polnisch-ungarischen Grenze Polen gegenüber stets die traditionelle Freundschaft betont hätte und von dieser Haltung auch im Zusammenhang mit den Ereignissen der jüngsten Zeit, die Polen in eine schwie rige Lage gebracht hätten, nicht abgewichen seien. Um so größeres Befremden, ja bittere Enttäuschung, habe es erweckt, daß seit einiger Zeit in mehreren angesehenen Orga nen der polnischen Presse Artikel erschienen seien, die Ungarn in beleidigender Weise verhöhnten. Der „Pester Lloyd" erklärt sodann: Die polnischen Angriffe berechtigen uns zu der offenen Frage, wie sich die verantwort lichen polnischen Kreise zu den Angriffen stellen. So wie die Dinge heute liegen, sehen wir uns zu der Annahme gezwungen, daß in Polen Ungarn gegenüber eine neue Strömung die Ober hand gewonnen hat, die sich von keinem guten Glauben leiten läßt. Wenn unsere Frage ungehört verhallen oder nicht die Antwort erhalten sollte, die wir erhoffen^ mit anderen Worten, wenn sich die schwerbeleidigenden Aeußerungen polnischer Presse organe Ungarn gegenüber wiederholen sollten, dann müßten wir notgedrungen eine Aenderung der Lage zur Kenntnis nehmen. Setzt soll es Liberia sei« Herr Tilho spricht von einem deutschen Ueberfall Der für seine deutschfeindliche Einstellung berüchtigte fran zösische Reservegeneral Tilho tischt den erstaunten und sicherlich nicht wenig erschreckten Lesern des „Journal" ein neues Schauermärchen in Form eines längeren Aufsatzes auf. Er stellt darin die bange Frage, ob Deutschland „vielleicht einen Newaltstreich gegen die afrikanische Negerrepublik Liberia vor bereite". Tilho stützt diese von außerordentlichem Scharfsinn zeugende Vermutung auf die Behauptung, daß das deutsche Geschwader vom Mittelmeer wieder in den Atlantik ausgelaufen sei und — so spinnt der Herr General lustig weiter — vielleicht einen Handstreich gegen Liberia im Schilde führe. Damit sich aber alle Gutgläubigen bald wieder von ihrem Schreck erholen können, fügt er tröstend hinzu, es sei sicher, daß England und Frankreich sowie zahlreiche amerikanische und europäische Staaten auf der Seite Liberias stehen würden... Moskau widerlegt Reuter! Eine peinliche Feststellung der sowjetamtlkchen Telegraphen- agcntur Die sowjetamtliche Telegrapbenagentur verbreitet folgende Mitteilung: „Nach Nachrichten, die aus London kommen, hat die Agentur Reuter durch Rundfunk verbreitet, daß die englische Antwort auf die Vorschläge der Sowjetunion folgende haupt sächlichen Gegenvorschläge enthält: 1 Die Sowjetunion soll jedem ihrer Nachbarstaaten einzeln eine Garantie geben. 2. England verpflichtet sich, die Sowjetunion zu unterstützen, wenn diese in, Ergebnis der Durchführung der übernommenen Garantien in einen Krieg eintritt. Auf Grund von Angaben aus autoritativen sowjetischen Kreisen kann die TASS erklären, daß diese Mitteilung der Agentur Reuter nicht ganz den Tatsachen entspricht. Die Sow- jctregierung hat in Wirklichkeit am 8. Mai die „Gegenvorschläge" der englischen Negierung erhalten, gegen welche auch die fran zösische Regierung keinen Einspruch erhebt. In diesen Vorschlägen ist nicht die Rede davon, daß die Sowjetrcgierung jedem ihrer Nachbarstaaten einzeln garantie ren ,ou. Larin yetgt es vrelmeyr, ore wowierregrerung «oue England und Frankreich sofort Hilfe leisten in dem Falle, wenn diese letzteren in militärische Aktionen eintreten in Ausübung der von ihnen übernommenen Verpflichtungen für Polen und Rumänien. In den „Gegenvorschlägen" der englischen Negierung wird jedoch nichts erwähnt von irgendeiner Unterstützung, welche die Sowjetunion von England und Frankreich auf der Basis der Gegenseitigkeit erhalten würde, wenn sie gleichermaßen in mili tärische Aktionen hineingezogen würde in Wahrnehmung der von ihr übernommenen Verpflichtungen gegenüber dem einen oder anderen der Staaten Osteuropas. Gemischte GeMle NSA. Zeitung warnt vor Englands Freundschaft. Mit welch gemischten Gefühlen die englisch-amerika nischen Freuudschaftsbeteuerungen in Amerika ausgenom men werden, geht aus einem Artikel der größten Zeitung Amerikas, der „New York Daily News", hervor. Das Blatt hält es für notwendig, seiner großen Leser schaft Verhaltungsmaßregeln für den Besuch des englischen Königspaares in den Vereinigten Staaten zn geben, und betont, cs Ware unhöflich, das Königspaar auszuzischen oder auch nur schweigend zu empfangen. Das amerikanische Volk solle wenigstens höflich applaudieren, cs solle aber keinen Augenblick vergessen, dasr das Königspaar nicht nach Amerika komme, weil es das amerikanische Volk liebe, sondern um den Amerika nern einzureden, daß ihre Interessen mit den britischen identisch wären. Die Briten wollten in Amerika nicht nur britische Waren, sondern auch britische Konflikte und Händel ver kaufen. Das Blatt warnt vor den „internationalen Ame rikanern", die den Königsbesuch propagandistisch aus schlachten würden, um Amerika in einen Krieg für Eng land hineinzutreiben. Amerika baut 144 «eue Kriegsschiffe Das Abgeordnetenhaus der Vereinigten Staaten nahm die Marinevorlage au, die 773,4 Millionen Dollar für den Bau von l 4 4 Kriegsschiffen, darunter zwei 45 OOO-Tonnen-Schlachtfchifse, die Anschaffung 500 neuer Marineflugzeuge usw. bewilligt. Die angenommene Vorlage, die im Nahmen des Flottenbaugesetzes ein gebracht wurde, bewilligt auch 2,9 Millionen Dollar sür die Errichtung von Marineflugzeugstützpunkten, die der Budgetausschuß aus der ursprünglichen Vorlage gestrichen hatte. Die Vorlage geht nun an den Senat weiter. Stelldichein der Setzer Blum reist nach London zu Attlee und Eden. Der französische jüdische Marxistenhäuptling Leon Blum hat sich nach London begeben. Dort wird er Be sprechungen mit dem englischen Arbeiterparteiler Attlee und den nicht ganz unbekannten Hetzern Churchill und Eden haben. Wie die radikalsoziale Zeitung „Ere Nouvelle" be richtet, ist die Zahl der eingeschriebenen Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Frankreichs im Verlauf des vergangenen Jahres um rund 100 000 auf 180 000 für ganz Frankreich gefallen. Dieser Mitgliederrückgang hat das ohnehin schwache Budget der Partei aus dem Gleich gewicht gebracht. Der Stahlblau In einer Unterredung vor seiner Rückkehr aus Ita lien hat Reichsaußenminister von Ribbentrop die Bedeu tung des Mailänder Paktes dahingehend umschrieben, daß Deutschland und Italien g e g en jeden Angriff gewappnet sind und zur gleichen Stunde hat Lloyd George, einer der Väter des Versailles-Geistes, der nun mehr einen neuen Schlag erhalten hat, im englischen Unterhaus eine Tirade über die neue militärische Kräfte verteilung von Stapel gelassen, die immerhin kennzeich nend für den Katzenjammer der Demokratien über den Achsenschachzug gegen die Einkreisungspolitik Londons ist. Lloyd George hat darauf hingewiesen, daß im Konflikts falle auf der einen Seite Frankreich und Polen stehen würden sowie England, das im Bestfall ein Expeditions korps entsenden könne, das so stark sei wie 1914. Auf der anderen Seite aber ständen Millionen von Deutschen und das italienische Heer, die zusammen rein zahlen mäßig stärker und außerdem besser diszipliniert und aus gebildet und obendrein noch erfahrener seien. Deutsch land und Italien, zusammen könnten zweimal so starke Heere äufstellen wie Frankreich, Polen und England zusammen. Frankreich müsse außerdem die Pyrenäengrenze bewacht halten und die italienische Grenze. Frankreich könne somit nur 150 000 Mann in einem Angriff auf Deutschland zur Unterstützung Polens werfen. Die drei Garantien an Polen, Rumänien und Griechenland seien die unverantwortlichsten Verpflichtun gen, die je ein Land auf sich genommen habe. Außerdem übersehe man im heutigen Bild die Stellung Japans. Japan sei in seinem Feldzug jetzt 2000 Meilen der indi schen Grenze nähergerückt. Im letzten Krieg habe Eng land eine Million Mann aus Indien holen können. Frankreich eine halbe Million aus Indochina. Das sei heute nicht mehr möglich, und hier liege die größte Ge fahr, die es für das britische Empire je gegeben habe. Wir haben diese „Randbemerkungen" Lloyd Georges deshalb so ausführlich noch einmal zitiert, weil sie die Krüfteverlagerung auf militärischem Gebiet gegenüber dem Weltkrieg in bemerkenswerter Weise beleuchten, wenn hinter diesen Ausführungen auch der Wunsch steht, durch das Schreckgespenst der militärischen Ueberlegenheit der Achsenmächte die britische Regierung dazu zu bewegen, umgehend den Pakt mit Moskau abzuschließen. Man weiß in den Hauptstädten der großen Demokratien ganz genau, daß d i e A ch s e st a h l h a r t ist und daß nach dem militärischen Bündnis die Macht und die Festigkeit der Verbindung Berlin—Rom noch beträchtlich gesteigert ist. Die Fühlungnahme zwischen der Wehrmacht Großdeutsch- lands und des Imperiums datiert nicht erst seit heute, so daß auch in dieser Hinsicht das Mailänder Ereignis den Abschluß einer organischen Entwicklung darstellt. Die Zusammenkunft Keitel—Pariani in Innsbruck Anfang April, die Teilnahme des italienischen Generalstabschefs an der Führerparade und der Besuch des Generalobersten von Brauchitsch in Italien und Nordafrika waren Etap pen auf diesem Wege, nachdem bereits im Sommer 1937 sich der Duce anläßlich der großen Wehrmachtsmanöver in Mecklenburg von der Ausbildung und Schlagkraft der deutschen Armee hatte überzeugen können und Adolf Hit ler vor Jahresfrist bei seinem Staatsbesuch in Italien einen starken Eindruck von der Stärke der italienischen Wehrmacht vermittelt erhalten hatte. Die engste kame radschaftliche Verbundenheit der deutschen und der italie nischen Armee wird in Zukunft noch vertieft werden und hoffentlich allen politischen Hasardeuren die Lust nehmen, den Einsatz dieser gewaltigen Kampfkraft herauszu fordern. Das italienische Kriegspotential hat heilte eine Höhe erreicht wie nie zuvor. In 21 Armee korps mit 65 Divisionen ist das italienische Heer heute gegliedert, zu denen noch die Divisionen der Faschisti schen Miliz, die Grenztruppen und die Jnselkommandos treten. Die Kriegsflotte verfügt über 400 Einheiten durchweg modernster Bauart, und die Luftwaffe be steht aus 93 Gruppen von Lnftstaffeln, die in Blockge schwadern zu je 400 Maschinen zusammengefaßt sind. Wenn auch die genaue Zahl der Luftgeschwader nicht bekannt ist, so kann Italien nach Angaben Mussolinis rund 30 000 Flieger sofort einsetzen. Kürzlich ist die italienische Armee einer tiefgreifen den Nmorganisatiou unterzogen worden, wobei die Kricgserfahrungeu in Abessinien und Spanien eine wich tige Rolle gespielt haben. Man hat die sogenannte „zweigleisige Division" eingeführt, die außer ordentlich schlagkräftig und beweglich ist. Sie verfügt über zwei Jnfanterieregimenter — gegen bisher drei — und hat durch die Zuteilung einer großen Anzahl von Maschinenwaffen eine erhöhte Feuerkraft neben wesent lich gesteigerter Beweglichkeit erhalten. So kommen auf je 1000 Infanteristen 80 bis 100 Maschinengewehre, Minenwerfer, Granatwerfer und Geschütze. Parallel zur Strukturveränderung der italienischen Division ist eine vermehrte Motorisierung und eine Neuordnung der Kom- mandobehörden gegangen. Alle diese Maßnahmen haben die Einsatzbereitschaft nnd Kampfkraft der italienischen Wehrmacht weiter gesteigert, was bei der schnellen und reibungslosen Besetzung Albaniens wieder deutlich ge worden ist. Von entscheidender Bedeutung aber ist nicht zuletzt der Geist, der die italienischen Soldaten vom jüngsten Rekruten bis zum höchsten Offizier beseelt. Die-