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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 19.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193904197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390419
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-19
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
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n m und die Bestim- -gruppen erweitern, ist eine Verordnung des Rundfunkftn- eßend gab Autzen- die außenpolitische le Verordnung über nialverwaltung zur in SibraUar Gibraltar sind dort wsammengezogen. zndon, Corbin, war r. Schatzkanzler Sir im Ueberseehandels- nig empfangen. Hetze Kriegsfall bereits r englischen Regie stellung der lebens- für den Kriegsfall diesen Plänen die haben. eitungen getroffen, ruch sofort von der von Lebensmitteln Bevölkerung wich- lndustrie überwacht ormulare und Le- seien bereits ge- ; Lebensmittelüber- n die Lebensmittel- lngriffes zu sichern el seien geschaffen Lebensmittelzufuhr ganze Handel und aller Art wie auch >e unter Kontrolle erwacht. Eine be- die Organisation lebersee. Nach den >r der Käufer sein, bernehmen. Kurz- ld zwar innerhalb i Kriegsfälle sok-»-^ en Partei, oer vom lmal mehr die Iden- rer Komintern erwie- r rechnen ist. licher? lm Moskau russischen Botschafter Quai d'Orsay nähe rn französisch-englisch- Nen Optimismus zur eiteren Aeutzerungen Führer am 28. April tzenminister same Fragen von Ribbentrop emp° nministers in Berlin sencu zu einer länge- Numänien betreffen- eführten Unterredung ng der Ausfassungen en festaestellt. ischen Außenministers lebe: Herr Minister! -zellenz in der Hauvt- i heißen. Ich begrüße Nation und als den s Carol II. von Ru- heil zu einem offenen , daß sie dazu beitra- tehenden freundschast- d zu vertiefen. Die der sowie die gedeih- l Gebiete berechtigen ft- s auf die Gesundheit ick und Gedeihen des e Wohlergehen Eurer ir Easencu antwortete Auswärtigen mit fol- lfgabe und in voller Deutschen Reich ange- s eine Pflicht ist. an besseres Verständnis r. rtfchaftsoertrag baut ;r ehemaligen Wirt- wie wir aufrichtig Im Interesse beider iner friedlichen Ord- cch unsere Arbeit zu rlfen. ft als Außenminister ens zu unterstreichen, ver Führer des deut ln Ziele bekunden, en, durch die sich das ationalem und sozia- altet hat erlaube ich Seiner Exzellenz des ,d Glück des deutschen hen Eurer Exzellenz. lerlw schall Göring und Serltn eingetrosfcn. iißung eingefunden: . llttolico, ferner Ge- nann, der Ches des l Kastner, und bei Oberst Jeschonnek. Das gad es einmal Berühmte Narrenrepubliken. In früheren Jahrhunderten bestanden recht häufig an den Höfen Narren- und Geckenorden, Vereinigungen von Hofbediensteten, Edelleuten und hohen Beamten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Pie Narrheiten der Zeit zu geißeln. Die Verhandlungen dieser Narrenorden und deren Veröffentlichungen vertraten gewissermaßen die späteren Witzblätter. j Der berühmteste dieser Narrenorden war die soge nannte „Babinische Republik", eine Narrenvereinigung von polnischen Großen und Adligen, die im Jahre 1564 gegründet wurde und sehr lange bestand. Den Namen erhielt die Vereinigung von einem Großgrundbesitzer, der ein Landgut mit Namen Babin hatte. Die „Babinische Republik" richtete sich ein Statut ein, das ganz den Zu schnitt einer Monarchie hatte. Es gab in ihr einen König, einen Reichskanzler, Erzbischöfe, Bischöfe, Fürsten, Reichs räte usw. Nach und nach gewann dieser polnische Orden immer mehr Anhänger. Jedermann unter den polnischen Großen bemühte sich, Aufnahme zu finden. Da aber die Statuten vorschrieben, daß nur solche Personen ausgenommen werden konnten, die schon irgend eine große Narrheit begangen hätten, so soll es öfter vor gekommen sein, daß Adlige und hohe Beamte irgendeinen losen Streich begingen, um die Aufnahme zu erzwingen. Die satirischen Veröffentlichungen der „Babinifchen Re publik" erzeugten mehr Furcht als staatliche Dekrete. Alles, was nur irgendwie das staatliche und private Interesse anging, einzelne Handlungen von Privaten und Beamten, kam vor das Forum dieses polnischen Narrenordens, wurde dort besprochen und ging dann in beißenden Sati ren von Mund zu Mund. Auch die Mitglieder des Ordens hatten keine Scho nung zu erwarten, wenn ihr öffentliches Auftreten nicht den Wünschen der übrigen Mitglieder entsprach. Diese Narrenrepublik existierte, wie schon bemerkt, sehr lange, das Jahr ihrer Auflösung ist jedoch nicht bekannt. Seltlame Kiiure Und noch seltsamere Sammlungen. „Was sammeln Sie?" Es wird wohl wenige Men schen geben, die auf diese Frage mit gutem Gewissen „gar nichts!" antworten. Irgendein Steckenpferd hat jeder mann, seien es nun Briefmarken oder Reiseandenken, Zinnsoldaten oder Zigarettenbilder. Zu welch merkwürdigen Verirrungen aber zuweilen diese Leidenschaft führen kann, . zeigte eine Sammler-Ausstellung in New York. Hier stellte z. B. ein Amerikaner eine umfangreiche und zweifellos „gewichtige" Sammlung von Gully-Deckeln zur Schau, ein anderer eine Kollektion von Zahnstochern „aus Ver gangenheit und Gegenwart". Nicht weniger eigenartig waren eine Sammlung von Mehlsäcken und die „Schau" von 800 Herrenhüten eines amerikanischen Schauspielers. Eine 80jährige Greisin war auf der Ausstellung mit fast 1000 Paar Pantoffeln vertreten, die sie im Laufe ihres langen Lebens gesammelt hatte. Der Anekdoten um lolcbe merkwürdiaen Samm- Peker im falschen Ing Skizze aus einer KdF.-Fahrt vön Josef Clemens Lohr Hastig riß Born den Wagenschlag auf und kletterte in den fahrenden Zug. „Verdammt, war höchste Zeit!" stöhnte er und entledigte sich seines Gepäcks. Dabei ergab sich, daß erst Platz geschaffen werden mutzte. Bis an die Decke war alles belagert mit prallvollen Rucksäcken, Kof fern, Mänteln und langen Brettern, den Skiern. Der dicke, bequeme Born, Lichtbildner eines großen Konzerns, brachte zuerst seine Photogeräte an sicheren Ort, wickelte sich aus seinen Umhüllungen und ließ sich ver schwitzt, außer Atem auf einem frei gemachten Platz nieder. Jetzt erst hatte er Zeit, seine Mitfahrer genauer in Ruhe zu mustern, wobei ihm manches recht merkwürdig vorkam. Vor allem die Tatsache, daß nur junges Volk den Wagen bevölkerte. Seine Partnerin zur Linken war ja nicht übel, dachte er trotz seines Phlegmas in solchen Dingen. Die jungen Männer aber waren ihm recht un sympathisch mit ihrem ewigen Geträtsche von Pappschnee und Harsch. Deshalb zog er es vor, bei der Blonden, und das war sie wirklich, Anschluß zu suchen. „Fräulein", meinte er bieder, „ist es nicht komisch, daß hier alles Skier bei sich hat? Was machen die Leute im Karneval mit Skiern? Der Zug geht doch nach Köln?" „Nach Köln? Wieso nach Köln?" lachte sie. ..Wir wollen doch Ski laufen!" „Sie also auch?" meinte Born. „Klar. Das ist doch der Skizug von KdF. ins Allgäu." „Wieso?" brauste Born nun doch auf, jetzt wurde ihm die Sache zu dumm. „Ist das nicht der Fahrplanmäßige nach Köln?" Jetzt aber lachte das ganze Abteil. „Da haben Sie sich aber mächtig geirrt, Dicker. Jetzt geht's ins Allgäu! Was wollten Sie denn in Köln?" „Faschingsbilder aufnehmen, verdammt nochmal! Da muß ich ja raus. Was soll ich im Allgäu?" „Das wird wohl nicht gehen", meinte seine Nachbarin, „der Zug hält nämlich nirgends? Es war kein Gelächter mehr, eS war ein Gebrüll. Born sah ein, daß er jetzt gute Miene zum bösen Spiel machen mußte. „Schön", sagte er, „fahren wir eben ins Allgäu, eS wird sich da auch etwas aufnehmen lassen." Und das gefiel dem Mädel. Das hätte sie nicht ver- mutet in ihm. „Kannst ja beim Skilaufen Bilder machen, oder weißt du was", unwillkürlich fiel sie in das vertrau tere, kameradschaftliche, bei KdF.-Fahrern und erst recht zünftigen Skiläufern übliche „Du, „du läufst mit uns Ski!" Er gefiel ihr ganz gut, der dicke Born; das strenge Zivil, das der Mensch normalerweise zur Schau trägt, fiel in zünftiger Gesellschaft rasch ab, er entpuppte sich als ganz vernünftiger Kerl. Auch war ihr sympathisch, daß er nicht lamentierte. „Dein fetter Bauch kann die Massage vertragen, mein Lieber, fünfzig Pfund hast du zuviel, der reinste Schweine friedhof, den du da herumschleisst. Ich nehme dich in die Kur, verlaß dich drauf. Wie heißt du eigentlich?" „Peter! Wie kann ein anständiger Mensch denn sonst heißen?" „Also, Peter, auf gute Skikameradschaft!" Und Peter schlug ein. Sie hieß Else. Und schon waren sie mitten drin im Erzählen von herrlichen Abfahrten, dem Schnee und der Sonne. „Skiläufen kannst du wohl nicht, Peter?" fragte sie. „Rein, weißt du, eigentlich sind mir dazu meine Knochen zu schade." lungen ist Legion. Ein reicher Antiquitätenhändler in New York, der zwar aus der Sammelwut seiner Kundschaft reichen Profit zog, selbst aber nicht im Traum daran dachte, etwa dieser Leidenschaft zu sröhnen, wurde von seiner Frau mit der Bitte bestürmt, ein Klavier anzuschaffen; da er jede Art von Musik Hatzte, weigerte er sich lange, diesen Wunsch zu erfüllen. Schließlich entschloß er sich, ein altes, unmodernes Instrument billig zu erwerben. Seine Frau verlangte jedoch ein neues Klavier. Der Antiquar gab nach — und fand dte Kluvicrkäufe so anregend und interessant, daß er noch weitere Pianos anschafste. Er mußte schließlich in ein anderes Hans ziehen und seine Sammlung zuletzt in einem besonderen Gebäude unler bringen, denn er besitzt jetzt bereits über hundert Klaviere und Flügel aus den verschiedensten Zeiten. Der englische Bildhauer Sir Charles Lawes- Wittewronge besaß eine besondere Vorliebe für alte Bett stellen, die er in seinem Landhause in der Grafschaft Hert- ford zur Schau stellte, während Major Grantham sich der umfangreichsten Sammlung von Eisenbahnfahrkarlen aus allen Teilen der Welt rühmt. .Eine Engländerin, Mrs. Evans, ist im Besitz von 30 000 Streichholzschachteln, während sich andere „Kollegen" auf Fahrradlampen, alte Phonographen, Flöhe und andere ausgefallene Dinge spezialisiert haben Man kann angesichts dieser Tatsachen wirklich behaupten, daß kaum ein in Serien hergestellter Artikel von der Sammlerwut verschont bleibt. 1 Schlechte Aussichten sür englische Ehemänner Wenn man von neugierigen Frauen spricht, dürfte dies wohl ungefähr dasselbe sein, als wenn man sagte: ein schwarzer Rappe, ein weißer Schimmel, ein großer Riese usw. Frauen sind eben neugierig. Davon machen die englischen Frauen keine Ausnahme. Für sie hat jetzt eine Abgeordnete im Parlament einen Gesetzesantrag ein gereicht, demzufolge jeder Ehemann verpflichtet werden soll, in Zukunft seiner sogenannten besseren Hälfte dte Höhe seines Einkommens genau mitzuteilen. Das heißt praktisch, daß der englische Ehemann künftig über die Ver wendung seines Geldes Rechenschaft ablegen soll. Zwar heißt es haß die Mehrzahl der Frauen es bereits durch eigene Initiative erreicht hat, Uber die Geldbörse des Mannes zu verfügen, aber es soll doch einige zarte Ge schöpfe unter dem schwachen Geschlecht -eben, die — man .lese und staune — gegenüber dem Herrn des Hauses auch in Geldangelegenheiten machtlos sind. Diesen Frauen soll durch den Gesetzesantrag geholfen werden. Der erste Wolkenkratzer -er Welt Gustave Eiffel und seine Werke. In diesen Tagen wurde in Paris unter allgemeiner Anteilnahme das 50jährige Bestehen des Eiffelturmes gefeiert. Daß der Eiffelturm nichts mit dem deutschen Eifelgebirge zu tun hat, ist ja allgemein bekannt, aber über den Ingenieur Eiffel selbst, nach dem der 300 Meter hohe Turm in Paris benannt ist, wird wohl wenig be kannt sein. Gustave Eiffel wurde am 15. Dezember 1832 in Dijon geboren. Er studierte zunächst als Jnaenieur in Varis „Du kaufst dir sofort em paar Skier, in Hindelang - oder Oberstdorf, wo wir halt hinkommen." „Ich denke nicht daran, das Gehopse milzumachen!" meinte Peter, innerlich schon längst entschlossen dazu, schon dem Mädel zuliebe; aber die Selbstverständlichkeit, mit der sie das sagte, reizte zum Widerspruch. So schnell und so leicht sollte sie ihn doch nicht kleinkriegen. Inzwischen fuhr der Zug durch die Nacht. " Peter und Else atzen aus ihrem Proviant — er brauchte doch keinen nach Köln —, seine kalten Füße steckten in ihren bunten Latschen, und abwechselnd schliefen sie auf der Bank. Am frühen Morgen kamen sie an. Peter, ungewohnt des langen Sitzens, hatte die Augen voll Schlaf und wollte ins Bett. Aber da kam er schief an bei der Else. „Du nimmst jetzt eine Dusche, frühstückst ordentlich, und dann werden die Skier gekauft." Da war nichts zu machen. Wohl dachte Peter an die ins Wasser gefallenen Bilder, aber nach einer Stunde stand er auf den hölzernen Dingern. Armer Peter! An einem Hang, der ihm Grauen einflötzte. Else in der Kluft der zünftigen Skifahrer weihte ihn ein. „Skier gerade ausrichten, federn, in den Knien nach geben, den Körper nach vorn, noch mehr! So ist es richtig. Die Skier vorn schließen, hinten weit anseinander, nicht kanten, so bremst man im Schuß!" Peter probierte, grätschte, verrenkte die Knochen, rutschte über den Hang, fiel nach vorn, zur Seite, nach hinten, beim Aufstehen verhedderten sich Skier und Stöcke. Es war ein Bild zum Totlachen. Verschiedene taten es auch, freuten sich an dem Säugling mit Schmerbauch; aber Else blieb ernst, war unermüdlich. Peter stürzte, zerschund sich die Knochen, schwitzte und schimpfte, aber noch am Vormittag gelang eine mäßige Abfahrt über den Hang. Else war stolz., Er war gar nicht so steif, wie es schien. Auch Peters Ehrgefühl war jetzt erwacht, und dann eben — die Else! Nach der Mahlzeit lagen sie auf der Veranda im Korbstuhl in der herrlichen Sonne. Else war eifrig, be arbeitete Peters Schuhe und Skier. Dabei folgten ihr seine Blicke. Prächtig war Else, gestand Peter sich ein. Eine gutgewachsene Sportfigur brachte sie mit, kräftige, durchgebildete Beine, einen markanten Kopf mit klaren, offenen Augen. Kein Alltagsmädel mit engem Blickfeld war e5, nichts von der Einseitigkeit der zukünftigen Haus frau, mit vernünftigen Ansichten, weltanschaulich geformt, ohne den üblichen Büroquatsch. Kurz und gut, ein Mädel von heute, wie man es sich wünschen möchte. Ihr schienen seine Gedanken nicht fremd; taktvoll übersah sie seine betrachtenden Blicke. Dann rutschte Peter wieder über den Hang. Der Fort schritt war nicht zu leugnen. Else war vollauf zufrieden, nur die Kamera träumte irgendwo von herrlichen Bildern Am Abend war großer Betrieb. Tanz und Spiel, Gesang und lustiger Frohsinn. Else spielte auf dem Schifferklavier. Aber da kam noch einer, dem die Else gefiel. Jeden Tanz nahm er für sich, der Sepp, der hei mische Skilehrer. Kein Wort konnte Peter reden mit Else. Tanzen konnte er auch wieder nicht. Er war richtig eifer süchtig geworden auf den schlank gewachsenen, hageren Burschen. Eine Pause benutzte er, um mit Else zu reden. „Du, Else, ich will auch einmal tanzen. Willst du's mir bet- bringen?" „Warum nicht, Peter, komm!" Und beim Rheinländer tanzte Peter die ersten Schritte in seinem Leben. So, jetzt will er's dem Burschen schon zeigen. Aber Else lachte mit dem Sepp, trieb allerlei Unfug, beim Kußwalzer küßte sie ihn sogar, ganz ungeniert. Peter geriet in Wut und trank für den Durst. Tanren macht warm! — Es wurde svät. sprachlich bedeutet „ingSvisur" erfindungsreich oder auch: sich den Kopf zerbrechen). Bei seinen Studien beschäftigte sich Eiffel hauptsächlich mit dem Problem der Eisen- konstruktionen. Nachdem er sein Studium beendet hatte, widmete er sich mit Leib und Seele seinem Lieblingsfach, dem Bauen in Eisen, und erkannte bald die Bedeutung dieser neuen Baumassen. Sein erster Erfolg, der damals schon großes Aufsehen erregte, war der Bau einer großen Eisenbrücke in Bordeaux. Obwohl man Eiffel wegen seiner neuen Bauart sehr viel angriff und vor seinen neuen Bauten warnte, gelang es ihm, in der künftigen Zeit zahlreiche Brücken, Bahnhöfe, Viadukte in Eisen zu bauen, und seine Zähigkeit und seine Erfolge erregten bald die Neugier aller Fachleute in der ganzen Welt. Bevor sich Eiffel an sein Meisterwerk, den Pariser Eiffel turm, machte, errichtete er noch viele Bauten. So sind von ihm erbaut worden der Bahnhof in Budapest, dte Brücke bei Szegedin in Ungarn, deren Bogen 110 Meter lichte Weite haben, für seine Zeit eine unerhörte Neuerung. Auch in Deutschland sind nach seinen Plänen verschiedene Bauten ausgeführt worden, ferner eine Eisenbahnbrückei über den Tajo bei Lissabon. Erst mit der Erfahrung al! dieser Bauten ausgestaltet, wagte und machte sich Eiffeft an sein Meisterwerk, den Eiffelturm in Paris, und ließ ihn auf über 300 Meter hoch hinaufwachsen, zum Erstau nen seiner Zeit und noch zur Bewunderung der heutigen. Seit 50 Jahren steht der Eiffelturm nun auf dem Marsfeld in Paris, zum Ruhme seines Erbauers, des baulichen Fortschritts und des menschlichen Erfindungs geistes. Spieltrieb lehrt Eskimospielzeug — als Schlüssel zu ihrer Geschichte. In Nordkanada, in Grönland, in Alaska — überall hat Ulan bei einer näheren Berührung mit den Eskimos feststellen können, daß diese so einfachen und fröhlichen .Menschen für ihre Kinder ununterbrochen Spielzeug Her stellen. Viele dieser Spielsachen, die aus Knochen oder aus Holz geschnitzt sind, zeigen ein außerordentliches Kunstverständnis. Man patzt natürlich alle Gegenstände der Umwelt der Kinder an. Die Puppen sind kleine Eskimo kinder. Die Tiere sind selbstverständlich Robben und Wal rosse. Nachdem das Renntier bei den Eskimos eingeführt wurde, versuchte man natürlich auch, dieses Tier in Holz auszuschneiden. Wenn man ganz altes Eskimospielzeug ausgräbt, stellt man fest, datz hier Tiere dargestellt wurden oder Gegenstände Auferstehung feiern, die längst aus dem Gesichtskreis der Eskimos entschwunden sind. Man kann gewisse Wanderungen der Eskimos an Hand dieser Spiel sachen verfolgen. Genau so wie auch bei uns das Spiel zeug für das Kind nicht nur ein Gegenstand zum Spiel ist, sondern zur gleichen Zeit ein Mittel, um das Interesse des Kindes in einer ganz bestimmten Richtung zu beein flussen, so war und ist auch bei den Eskimos das Spiel zeug ein einfaches Mittel, um das Kindcrgemüt sehr früh mit den Dingen vertraut zu machen, mit denen sich der Eskimo nachher ununterbrochen im ernsten Leben be schäftigen muß. Verdammt! dachte Peter im Bett, aus den Sepp mutzt du auspassen. Aber es blieb bei dem Vorsatz. Am anderen Morgen spürte er die Knochen nicht mehr. Es klopfte: „Raus mit dir aus den Fevern, du Sie benschläfer!" Else kam wecken. „Ich kann nicht, Else!" schrie Peter. „Wo hast du denn dein Wehwehchen?" kam das Echo. „Ich spüre meine Knochen nicht mehr." „Werden wir gleich haben!" Sie verschwand. Peter seufzte, sie ließ ihn in Ruhe, Gott sei Dank! Aber da war sie schon wieder, drückte auf die Klinke und trat lachend ein. „Wo fehlt's denn, mein Lieber? Erst einmal lüften, du hast ja eine Lust hier zum Schneiden!" Peter wollte unter die Decke, aber da war sie schon weg. „Muskelkater!" stellte Else mit sachverständiger Miene fest und began zu massieren. Peter stöhnte vor Schmerz; aber dann kam er sich wie neu geboren vor, und es ging hinaus auf eine neue Abfahrtsstrecke. Peter graute, doch sollte er sich wirklich bei dem Mädel blamie ren? Und es ging, ging besser, als er gedacht hatte. Zähne zusammengebissen vor so einem Steilhang, es setzte Stürze und Wannen, man wird eben nicht von heute auf morgen ein zünftiger Fahrer. Am Abend feierten sie, ausgiebig sogar, nur der Sepp trübte Peters ausgelassene Stimmung. Er war nicht zu vertreiben, klemmte sich eisern neben die Else. Peter war wütend, sein Herz stand in Flammen. Am anderen Tage durfte er faulenzen auf der Ter rasse. Else war auf großer Tour mit dem Sepp. Peter kochte vor Wut auf den Sepp, vermißte die Else, bräunte in der kräftigen Sonne. Aendern konnte er nichts. Der Sepp war ihm über, er mußte die Wahrheit in Kauf neh men. Er, der Sepp, hatte Else einen ganzen, vielleicht den entscheidenden Tag. Zu dumm war das! Am Abend kamen sie an, lachend, strotzend vor Ueber- mut und blendender Laune. „Peter, Peter!" winkte Else von weitem. „Else, hallo!" rief Peter zurück. Der Sepp zeigte beim Lachen blendende Zähne. War er frech oder verlegen? Schnell, nur zu schnell vergingen die sonnigen Tage. Beter und Else und all die anderen saßen wieder im Zug. Die meisten schliefen und dösten, träumten vielleicht schon vom morgigen Arbeitstag. Peter saß still neben Else, sie schaute hinaus in die Landschaft. „Du, Else", sprach Peter ihr leise ins Ohr, „die acht Tage waren wunderschön, du hast dir viel Mühe gemacht. Ich konnte ja nicht reden, weil immer der Sepp dabei war oder die anderen! Willst du mit mir nicht weiter durchs Leben rutschen?" Ruckartig, mit erstaunten Augen wandte Else ihr Ge sicht herüber zu ihm und schien sich lange auf eine Ant wort zu besinnen: „Das weiß ich nicht, Peter, daran habe ich wirkUch noch nicht gedacht. Du gibst mir Bedenkzeit, ja? Eines aber weiß ich: Du bist die paar Tage ein strammes Mannsbild geworden, hast schon etwas deine überflüssige Speckschwarte im Schnee weggeschmolzen, hast dich über- Haupt fabelhaft benommen, zu dem Sepp beispielsweise. Uebrigens, ich glaube, du hast dein ganzes Leben lang bisher im falschen Zuge gesessen!" „Und wann sehe ich dich wieder?" „Wenn du willst, Peter, im nächsten Winter beim Skifahren! Jetzt bist du ja kein Anfänger mehr. Aber nimm den richtigen Zug, Peter, das bitte ich mir aus!" „Wird gemacht, »lse, da kannst du dich drauf ver lassen. Die Fahrkarte kriegst du gleich, damit du stehst, daß ich im richtigen Zug sitze!" Und er küßte sie lange auf den roten, saftigen Mund. Dann teilten sie die letzte Apfelfine . . .
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