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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 25.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193904251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-25
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
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Dienstag, den 2S. April ^939 6V. Jahrgang Hummer 78 Pans diktiert London Haft in Plauen und Widerstand del: vnMle IMIbM w Regierung werde, daß zwischen 18 rald" schreibt, die Militärbehörden hätten für die ein Memorandum ausgearbeitet, in dem betont die „Einführung der Wehrpfilcht für junge Leute und 21 Jahren absolut wesentlich sei". Aus der anderen Seite ist jedoch mit größtem mmer gepvtrk Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. Druck u Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9Uhr vorm. esem Jahr Kämpfe um ben, denn das Facham die Meisterschaftsspiele >enturniere am 17. und mde der vier Eruppen- sgetragen werden. Tie rg statt. '11. Schreiter, Chemnitz, . Stemmler. Frankfurt, Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1889 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1994 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu u. Umg." n Haft ;et, aus dem Plauener te Wohnungsernbrecher sgebrochen. Der Aus rufung eines Plauener »er festgenommen wer- uswärts begeben, war ehrt. hnung tube, Stube und KW :agen in der GeschästsM Kattes, Naunhof, Marits Frankreich fordert die Wehrpflicht in England Nach den Berichten der Londoner Zeitungen wird sich die britische Negierung auf der nächsten Kabiuettssihung mit der Frage der Einführung der Wehrpflicht in England befassen. Sämtliche Zeitungen lassen er kennen, daß Frankreich einen starken Druck aus- übt, um England für diesen Schritt zu gewinnen. Der Pariser Vertreter der Belgrader Zeitung „Breme" meldet in diesem Zusammenhang, daß Frankreich von London eine klare Entscheidung fordere, Englands Theorie aber, daß Frankreich sein Blut vergießen solle, wäh rend England sich damit begnüge Waffen und Munition zu liefern, heute verwerfe. Die britische Negierung selbst möchte offenbar einer klaren Entscheidung ausweichen und Frankreich mit halben Maßnahmen beruhigen. Nach der „Daily Mail" ist ein Beschluß über die Einfüh rung einer „gewissen Art" von Wehrpflicht „für Männer unter 25 Jahren" zu erwarten. Den übrigen Zeitungen geht aber selbst das schon zu weit Das Oppositionsblau .Daily He- Malten inSMen s der NS.-Eemeinschaft hland heute 10 786 Ve- l steht unter den Gauen :bs-Sportgemeinschasten ten Berlin (967), Ham- senWIci aäsn LULb ^uöböclcn unl ppen nickt. wenn cüe« I^6I5I^-i1arlwacd8 de ckelt weesen m.icd No'? xexen Wasser M mut?, unempfinäliLk 8» » aukvviscken. nock .eÄ > Kürsten ersckeinl 0Ian2 wiecker. öaiier Nachrichten und Anzeiger sür Naunhos, Brandis, Borsdorf, Beucha, N und Umgebung r den gesamten Text- den Bilder: Fritz Eüiiz. r: Hans Eünz, Naun- Naunhof. D.-A. 193^ iste Nr. 3 gültig. London umwirbt Gafencu Rumänischer Außenminister dämpft die englische Stimmungsmache. Der rumänische Außenminister Gafencu, der von Ber lin kommend in London eintraf, wird von der englischen Presse eifrig umworben. Fast einheitlich meldet sie, daß die britischen Minister es nicht verfehlen würden, Gafencu „genauestens über ihre Einstellung zu unterrichten". „Daily Telegraph" meint, Halifax werde die Frage er örtern, wieweit es möglich sei, den britischen Wunsch auf Hin zuziehung der Sowjetunion in die neue europäische „Frie ¬ nd unsicher die beiden Oberullers- Erich Schneider zu je Ehrverlust verurteilt, >lich vorbestraft, hatten Bauernhäuser verübt :, eingekochtes Obst in ndet. Außerdem hatten : geschlachtet und mit- aus feiten der Opposition und der Gewerkschaften zu rechnen. Sollten alle diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen, meldet die liberale „News Chronicle", so werde die Labour Partei ihren Widerstand gegen derartige Zwangsmaßnahmen nicht aufgeben, und damit werde Chamberlain und seine Regie rung zu rechnen haben. Die „Times" meint, Lord Halifax habe kürzlich erklärt, daß durch die Einführung des Zwangsprinzips niehr verloren als gewonnen werden könne. Es gebe aber mehr als eine Form des zwangsmäßigen Dienstes, und es sei nicht über raschend, wenn aus oern gegenwärtigen diplomatischen Hinter grund diese Frage den Ministern in verstärktem Maße auf- gezwungen werde In Paris fühlt man sich nach dem neuen diplomatischen Erfolg der Achsenmächte bei der italienisch-jugoslawischen Zusammenkunft in Venedig völlig in die Defensive gedrängt Angesichts der neuen Mißerfolge der Einkrcisungshetze wird nun in vergrößerter Lautstärke nach der englischen Wehrpflicht gerufen. In Paris ist man derart bestürzt, daß die Zeitun gen sogar die so f o r 1 i a e Einführung der Mililärdienstpflichi in England fordern. Gleichzeitig steuern die Treibereien, das französische und das englische Volk Hals über Kops in die Arme der Sowjets zu stürzen, einem neuen Höhepunkt ent gegen. Wenn das englische Volk in Uniform gekleidet ist und wenn die Sowjets die „Macht im Osten" halten, so glauben die Pariser Blätter, dann werden sich auch die kleinen euro päischen Staaten ans die Seite Englands und Frankreichs stel len. Pertinax spricht den Engländern im „Ordre" guten Mut zu und schreibt: Findet euch ab mit der Militärdienst- pflicht, und sogleich wird der Frieden gerettet sein. So kehrt das Wort „Frieden" in den verschiedensten Färbungen in den Pariser Zeitungen wieder Was man darunter zu verstehen hat, erklärt der dem Quai d'Orsay nahestehende „Petit Parisien" seiner Leserschaft recht eindeutig schon in einer Ueberschrift, in der in gleichem Maße Anschein und Wirklichkeit der französisch-britischen Politik enthalten sind: „Die britischen Bemühungen gelten 1. der Er haltung des Friedens, 2 der Vorbereitung des Krieges." linier diesen Umständen kann man verstehen, daß die Pariser Blätter die denisch-italienischen Bemühungen aus diplo matischem Gebiet mit einem gewissen „Unwillen" beobachten ^m übrigen herrscht über die internationale Lage Unklarheit Einige Zeiinngen erklären, die englisch-sowjetischen Verhand lungen seien aus dem loten Punkt angelangt, andere wieder behaupten, der Londoner Sowjelbotschäfter werde nach seiner Rückkehr in die britische Hauptstadt „entscheidende Besprechun gen" mit den führenden englischen Persönlichkeiten haben. Englilche Krämer um Ihre GeldMe besorgt „Financial News" zufolge sind in den letzten Tagen wie der größere Goldverschiffungen nach den USA erfolgt So sind am Freitag für 14,7 Millionen Pfund und am Sonnabend für 9 Millionen Pfund von Großbritannien nach Amerika verschifft worden. Es handelt sich hierbei zweifellos wieder um Gold, das die durch die englische Pressekampagne ängstlich gemachten Besitzer aus diese Weise sicherzustellen hoffen. „Enge Minus mit Mosln«- Chamberlain soll die Einkreisung beschleunigen. Im Laufe der Untcrhausaussprache mußte Minister präsident Chaükberlain eine Reihe von Anfragen bezüg lich Sowjetrußland beantworten, wobei sich die Abge ordneten insbesondere nach dem Stand der Verhandlun gen erkundigten und den Ministerpräsidenten drängten, die Verhandlungen zu beschleunigen. Ministerpräsident Chamberlain erwiderte jedoch lediglich, die britische Ne gierung halte „enge Fühlung" mit anderen Negierungen unter Einschluß der Türkei und der Sowjetunion. Er sei aber noch nicht in der Lage, seinen früheren Er klärungen etwas hinzuzufügen. Auch auf die Frage, ob der Ministerpräsident in der Lage sein würde, noch vor der Nededes Führers hierüber etwas zu sagen, erklärte Chamberlain nur, er könne das nicht sagen. Als der Labourabgeordnete Thurtle eine Zusicherung des Ministerpräsidenten ver langte, daß die Negierung das „Arrangement mit Sowjet rußland" so schnell wie möglich abschlietzen solle, er klärte der Ministerpräsident ausweichend, er wisse nicht, was Thurtle mit diesem „Arrangement" meine, die Hal tung der britischen Negierung sei völlig klar... >iite en Ihnen Ihre Böden lei-! wenn Sie diese mit RaiA' vachS Augusts pflegen en, denn Augusta-Wachst bt den Böden nicht nM Inden Hochglanz, sondern ediert sie auch und ist ini seiner Härte erstaunlich >m im Verbrauch Jede sta-Dose trägt den M- siempel der Versuchsstelle! »rutschen Frauenwerks, deck ewähr fürGüte und Preis'! igkeit bietet. »ck!»: Sslttosi, Slüvksuk-orogsä! Englisches Kabinett beriet Steuererhöhungen Das britische Kabinett trat im Unterhaus zur Be sprechung der Haushaltsvoranschläge zusammen, die Schatzkanzler Sir John Simon am Dienstag dem Unter haus übermitteln wird. Die Beratung war streng geheim. Das Publikum ist stark beunruhigt, da man allgemein mit neuen Steuern oder Steuererhöhungen rechnet, die besonders durch die letzten Nüstungsmaßnahmen der Ne gierung erforderlich geworden sind. Belorgnis ln Polen Von der polnischen Presse werden die Verhandlungen Englands und Moskaus mit gespannter Aufmerksamkeit ver folgt und das um so mehr, als der Sowjetbotschafter in Lon don. Alaisky, von Moskau aus die Rückreise angetreten bat. -vie man annimnu, mit erheblichen Gegenforderungen. Offen bar fordert Moskau, daß die englische Garantie sich auch aus die östliche Grenze der Sowjetunion erstrecke In dieser Situation weist das Blatt „ABE" in aller Schärfe darauf hin, daß Polen unbedingt Vorbehalte machen müsse gegen die Versuche, die Sowjets in irgendeine Aktion hineinzuziehen. Das Blau schreibt, man dürfe nicht vergessen, daß die Sowjetpolittk nicht nur voii den Interessen des Staates bestimmt wird, sondern in einem erheblichen Ausmaß von den Interessen der Dritten Internationale. Polen dürfe sich nicht in das Spiel gewisser internationaler Faktoren hineinziehen lassen, die unter dem Deckmantel der klbwehr „deutscher Aggressionen" ihre eigenen Rechnungen mit dem verhaßten Nationalsozialismus erledigen wollten. Polen wünsche nicht, an der Sowjetpolitik mitzuwirken und werde niemals damit einverstanden sein, daß fremde Truppen durch sein Gebiet marschieren unter dem Vorwand, mit dem ge meinsamen Gegner zu kämpfen. Kriegshetzer Amery Zehnmal soviel Soldaten verlangt. — Sein Plan: „Bürgerdienst" für Jugendliche. Der frühere englische Minister Amery, einer von den Kriegshetzern, kritisierte in London die Maßnahmen der englischen Regierung. Die Ausbildung der jungen Leitte, die sich sür die Territorialarmee gemeldet hätten, meinte Amery, reiche für einen modernen Krieg nicht ans. Wenn G r ö ß b r i t a n n i e n morgen zum Kriege schreite (!), so könne es nicht einmal davon träumen, die Territorialarmee ins Feuer zu schicken, be vor diese nicht weitere drei bis vier Monate ausgebildet sei. Sollte man anders handeln, würde es glatten Mord bedeuten. Die Schaffung des Munitionsministeriums be- deute, daß die Regierung bis zur letzten Woche die Aus rüstung der 250 000 Mann nicht einmal ins Auge gefaßt habe. Es bedeute aber auch, daß die Negierung noch nicht einmal jetzt Vorbereitungen treffe oder ins Ange fasse, um mehr als 26 Divisioneu auszurüsten. Weuu aber Großbritannien zum Kriege schreite, müßte es die zehn fache Zahl an Mannschaften ausrüsten. Amery setzte sich dann für einen Plan ein, wonach Jngenvliche beiderlei Geschlechts zwischen 15 und 18 Jahren ausgebildet werden sollen, und zwar in einer Art B ü r g e r d i e n st, der jährlich eine viermonatige Aus bildung in militärischen Lagern vorsteht. „Britische Agitation eine Kriegsgefahr" Warnung vor einer amerikanischen Einmischung in Europa. In einer Ansprache vor dem Irischen Patriotischen Verband erklärte der demokratische Bundessenator Rey nolds, die Verbreitung der britischen Agitation, die sich die Vergiftung der Seele des amerikanischen Volkes gegen die autoritären Staaten zur Aufgabe gemacht habe, Pelle ciue wirkliche Gefahr dar, weil sie die Vereinigten Staa ten in einen europäischen Konflikt verwickeln könne. Es sei kein Grund.vorhanden, weshalb die Jugend Amerikas in den Krieg ziehen sollte, um die sogenanuten Demokra tie» Europas, das imperialistische Großbritannien und das kommunistische Frankreich, zu retten. Länderraub im Schatten der Kriegsdede Die USA.-Jmperialisten legen sich jetzt keinen Zwang mehr auf, deun angesichts der allgemeinen Panikmache sehen sie ihr Geschäft blühen. So schlägt der ehemalige Stabschef der amerikanischen Marine Konteradmiral Stir ling im „New York Journal American" die Schaffung von Flugzeugstützpunkten auf dem Gebiet der unabhängigen Staaten Haiti und San Domingo vor. So also sehen die „Beschützer" der kleinen Staate» aus. Erfreulich allerdings ist, daß gerade diese Habgier der Dollarpolitiker dazu beiträgt, daß das scheinheilig« Gerede der „Demokratien" immer mehr durchschaut wird. lchiSsältU verurteilt Bernhardt wurde vom cd Diebstahls in insge- ichthaus und drei Iah- rde auf Sicherungsver- wllig haltloser Mensch, seine Mitmenschen zu md um Rlefa" sich das erste gauosfene Vom RV Adler Riesa t. nahm der von 95 Ju ne Wettbewerb „Rund uf. Wie nicht anders um Riesa" mit einem Franz Heller, der jetzt das schwere, über drei reter lange Nennen in nt Chemnitz, sowie den skeit, Bolte und Kühn, besonders auf der Teil- inem sturmartigen Ce- der Fahrer zehrte und ;ruppe der HI.-Klasse I m 35 Verfolaern der 1 Kilometer. Auch hier den jugendlichen Horst tzeit von 1:19:49 den er Hein Thierbach im Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. Einzelnummer 10 Pfg„ Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück gabe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet. Mn Amten m Siidosten Die letzten Tage haben eine Klärung über die erfolg losen Bemühnngen der britischen Einkreisungspolitik im europäischen Südostraum gebracht. Die Begeguuug zwi schen dem italienischen Außenminister Graf Ciano und dem jugoslawischen Außenminister Cincar Markowitsch in Venedig hat Ergebnisse gezeitigt, die wieder einmal eindrucksvoll bekunden, wie man von feiten der Achsen mächte eine konstruktive Friedenspolitik betreibt nnd dieft wahrhaft europäische Aufbauarbeit der kriegslreiberischen Einkreisungspolitik der Demokratien gegenüberstellt. In Jugoslawien hat man jedenfalls nicht das mindeste Ver ständnis für die friedengefährdende demokratische Haß politik unter dem Patronat des roten Zaren Stalin, son dern man orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen des eigenen Landes und den wohlverstandenen Interessen für den europäischen Frieden. Das Ergebnis von Venedig ist nicht, wie ein guter Teil der Einkreisungspolitik, das Erzeugnis politischer Improvisationen, herausgeboren aus einer Mischung von Haß- und Angstpsychose, sondern die natürliche Entwicklung einer allmählich herangereiften Einsicht über die natürliche Verbundenheit und Uebereinstimmung mit den geopolitischen Nachbarn des südslawischen Reiches. Wenn man jetzt in einem förmlichen Nervenschock in London bestürzt feststellt, daß die Achse zur diplomatischen Aktivität übergegangen ist nnd ihr erster Schlag ein deut licher Erfolg für die Achsenpolitil und gegen die Einkrei sung ist, so kann man zwar nur befriedigt feststelleu, daß Jugoslawien in der Tat den englischen Regenschirm höflich llnd bestimmt ablehnt und sich für eine Teilnahme an der friedenbedrohenden Einkreisungspolitik bedankt. Vene dig ist letzten Endes das Schlußergebnis eiysr längst von Mussolini angebahnten weitsichtigen Friedenspolitik. Sie begann mit einer freimütigen Aussprache über die italie- nisch-jugoslawischen gemeinschaftlichen Interessen an einer Friedenspolitik in der Adria und führte logisch weiter zn dem Freundschaftsvertrag' zwischen Italien und Jugo slawien. Mussolini hat dem europäischen Frieden tm Süd osten seinerzeit ungefähr den gleichen wertvollen Dienst gelei stet wie Adolf Hitler durch seinen Vertrag mit Polen. Aber während Jugoslawien den vollen Wert einer kontinuier lichen Friedenspolitik erkannt hat, hat sich Polen ins eng lische Netz verstricken lassen. Vielleicht bringt gerade die klare und friedenstrene Haltung Jugoslawiens Polen zum Nachdenken. Der jugoslawische Außenminister Ciucar Markowitsch wird seiner Reise nach Venedig einen Besnch in Berlin folgen lassen, wo man ihn von seiner Gesandtentätigkeit her noch besonders schätzt. Mit Recht wird ja auch in der Verlautbarung über den Besuch vou Venedig die ver- iranensvotte Znsannnenarbeit zwischen Jugoslawien und Deutschland ans politischem nnd wirtschaftlichem Gebiete erwähnt. Damit wird der Welt kundgetan, wie eng ver bunden die Politik der Achsenmächte untereinander ist. Mussolinis Friedenspolitik verfolgt aber gleichzeitig noch eine wichtige Aufgabe. Zwischen Ungarn und Jugoslawien bestehen seit der Pfuscharbeit der Friedens- diktatoren in den Pariser Vororten verständliche Gegen sätze. Nunmehr hat Mussolini als ehrlicher Makler zwi schen Ungarn und Jugoslawien einen Ausgleich vor bereitet, der sich in einer ungarisch-jugoslawischen Ver ständigung dokumentiert. Der Reise des jugoslawischen Außenministers nach Venedig und Berlin ist ein Besnch des ungarischen Ministerpräsidenten Gras Teleki und des Außenministers Csaky in Rom voransgegangen. Der ungarisch-südslawische Ausgleich wurde auf diese Weise sorgsam vorbereitet. Nunmehr darf man feststellen, daß die Konsolidierung in Südostenropa weitere Fortschritte ge macht hat. Bei dieser Gelegenheit sei noch daran erinnert, daß der Rumänische Außenminister Gafencu in Berlin mit Herzlichkeit nnd Offenheit begrüßt worden ist. Er wird von den Berliner Eindrücken sicher für seine Weiterreise nach Brüssel und London wertvolle Erkenntnisse mit genommen haben. Für Rumänien ist das Problem in der Tat so gestellt, daß es eine politische Distanzierung von Jngoslawien kaum vertrage« kann. Steht so die Achse nen gestärkt da, so geht cs bei den Einkreisnngsmächten mit gedämpfter Trommel Klang Immer deutlicher wird, daß ein England, das nur Ka nonenfutter für seine Zwecke sucht, kein erfolgreicher Wer ber ist. Frankreich zieht aus dieser fatalen Situation wenigstens den eine» Vorteil, daß es dem englischen Freund mit wachsender Bitterkeit immer wieder vorhält, daß seine diplomatischen Mißerfolge aus seiner militäri schen Schwäche resultieren. Was nützen, so schlußfolgert die französische Presse, den Staaten des europäischen Süd ostraums schon die englischen Schiffe, wenn sich England nicht dazu entschließen kann, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Improvisationen in dieser Frage aber, die noch dazu unter so starkem außenpolitischem Zwang nnd innerpolitischer Abneigung vor sich gehen fvürden, ver besserten jedoch die Anssichten des „Kreises" nicht. Er ist im Südosten schon bis nach Griechenland durchstoßen, und auch die Türkei wird es sich dreimal überlegen, ob man dem alten Feind der Osmanen, als der sich England stets erwiesen hat, die Kastanien ans dem Fener holen soll.
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