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che Verwüstungen angerichtet hat, ist ag des Führers. P?7ä/Sy III Was ift politische Haltung der Lrau? bleiben, denn das Wohlbefin^ en, das Glück und die Valtvr Bezirken ist mgen zerstört e Windhose i zur Andacht wcggerissen, Turm luger. Bisher sind meindemi tgliedern 8pencien nng ?ur en Dunk n ^Vorte ebenäen ui ciem 8cstei6en F38tXVirt8 teil- und eine ver- Frauen wollen wir in unserem Volke formen, die mit natürlicher Lebensart, geistigem Format und absoluter Wahrhaftigkeit VS-e« rinnen kommender lebensstarker Venerattonen stnü. vertruü Scholtz-Klink. Halleys „Sterbetafeln", aufgebaut auf Caspar Neu manns Grundlagen, wurden veröffentlicht und fanden die Anerkennung der wissenschaftlichen Welt. Aus ihnen baute üch die Lebensversicherungsmathematik der späteren Zeil ruf. Caspar Neumann war — ohne es zu ahnen, geschweige denn zu erleben — der Sämann dieser Ernte, die in den folgenden zweieinhalb Jahrhunderten Millionen von Wit wen und Waisen versicherter Gatten und Väter vor Hun ger und Elend schützte. Die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink hat einmal in einer Frauenversammlung ausgesprochen, was sie unter der „politischen Haltung der Frau" versteht. Es bedeutet nämlich einfach, daß jede Frau, ganz gleich, an welchem Platz sie steht, ihn voll ausfüllt und sich bewußt ist, daß sie damit eine Verantwortung im Staat und für den Staat mitträgt. Es kommt nicht allein auf die Größe der Aufgaben an. Gerade die kleinen Aufgaben des täglichen Lebens sind es zuerst, die erfüllt werden müssen: eine Familie kann arm sein und wenig Mitte! haben, aber die Mutter kann sich doch Mühe geben, ihre Kinder sauber zu waschen oder ein zerrissenes Schnürband nicht zu knoten, sondern ordentlich zu nähen. aen gesamten Text- Bilder: Fritz Eünz, Hans Eünz, Naun- aunhof. D.-A. 1939: Nr. 3 gültig. Jede Frau, die die Aufgabe, für ihre Familie nach besten Kräften zu sorgen, ernst nimmt und sie gewissenhaft er füllt, bekundet damit auch eine „politische Haltung", denn ihr Verhalten im kleinen Kreis wird sich auf den großen von Staat und Volk wieder auswirken, und zwar auf allen Gebieten, die fraulicher Obhut besonders anveriraut sind: es mag sich um Pflege und Gesundheitsführung, um Erziehung der Kinder handeln, um richtige Ernährung und sachgemäße Kleidung, schließlich um die Führung des ganzen Haushalts überhaupt oder um die Erhaltung von Haus llnd Hof. Es gehört viel Tatkraft, Bereitschaft und Aufopferung dazu, wenn selbst unter schwierigen Um stünden die Wirtschaft in Haus, Hof und Garten wie am Schnürchen laufen soll. Aber der Dank wird nicht aus sssnontkSftenl Das berühmte Werk eines Unberühmten Wenig bekannte soziale Großtat eines Deutschen. Der „Geselle" des Apothekers Vollgnad am Hinter- markt in Breslau war ein seltsamer, verschlossener, eigen brötlerischer Mann, der wie viele große und kleine Geister feiner Zeit geheimnisvolle, alchimistische Arbeiten betrieb, um aus unedlem Stoff Gold zu machen und den Stein her Weisen zu lindern Heimlich, wenn der Vrinrival schlief shingion ation. — Hetzpresse gen. Berliner Ankündi- einberufen hat, um große Ereignis des ras lange Gesichter, sich ihre „Voraus- Herausforderung un- geht ja dahin, die tung in den letzten endgültig auf ihre schwer verwrrknchen gelobten demotrati- frühen Morgen bis - Trommelfeuer von Schamlosigkeit ha- dessen „Bekehrung" üner „Friedensbot- l ihm die Nachricht gewiß: Der Inhalt urch und kommt an Volkes! on der Einberufung indruck wurde noch hrer „sich für seine tte eine überstürzte neben einer Serie elbständigen Juden- ne zwischenstaatliche ;er gesehen. In Breslau brachte er es zu hohen Würden und Aemtern im Kirchen- und Schulwesen. Aber eine Frage mußte ihm besonders am Herzen liegen, da er ja als Theologe tagtäglich zu ihr Stellung nehmen mußte: die Frage des Lebens und des Sterbens. Es war damals eine große Zeit für die Astrologen, die glaubten, daß alles Schicksal von den Gestirnen abhinge. Caspar Neumanns gläubige^ Sinn wollte das nicht wahrhaben, für ihn stand es fest, daß die göttliche Ordnung, die keine Willkür zu läßt, auch für Leben und Sterben Gesetze ausgestellt hatte. So ging er vor 250 Jahren daran, seine „Breslauer Totenregister" aufzustellen. Es war eine monatliche Ab rechnung mit Tod und Leben, eine genaue Statistik über Geburten und Sterbefälle seiner Vaterstadt Breslau. Die Zeit war reif für solche Arbeit, sie verlangte ge radezu danach. Im praktischen England war man schon längst auf den Gedanken gekommen, den traurigen Fol gen, die der Tod des Ernährers für die Familie mit sich brachte, durch eine Sicherstellung in Form einer Lebens versicherung zu begegnen. Aber wie man dafür die Tarife berechnen sollte, darüber war man sich nicht einig. Zwei sehr tüchtige Männer, ein Arzt und ein Verwaltungs- beamter, Petty und Graunt, hatten versucht, eine grund legende Statistik dafür aufzustellen, aber das Hin- und Herwogen der englischen Bevölkerung in den Hafenstädten bot keine sicheren Unterlagen. Die Statistik war unzuver lässig. So wandte man sich in der Verlegenheit an Halley, den berühmten Astronomen, der ein großer Feldherr im Heer der großen Zahlen war. Aber Halley wollte auf sicherem Böden stehen, ihn verlangte nach einer zuverläs sigen Statistik, und darum befragte er Justell, den Sekretär der Königlichen Gesellsck)afi der Wissenschaften. Der wußte Rat und schrieb an Leibniz, den damals wahrhaft welt bekannten Philosophen in Hannover: und Leibniz wiederum, dessen Fäden in alle Welt hinausreichten, ver wies auf den Breslauer Hauptpastor Caspar Neumann, den er gerade mit der Untersuchung des Lebens und Ster bens seiner Breslauer beschäftigt wußte. Eines Tages hatte dann Halley das Material, das er brauchte, gründ liche deutsche, gewissenhafte Forschungsarbeit, und er konnte sich an den Rechentisch setzen. Behaglichkeit der ganzen Familie hängen davon ab. Wie im Kleinen, ist es auch im Großen. Die Aktio nen des Staates im Dienste des Vierjahresplans im Kampf nm die Nahrungs- und Rohstofffreiheit: Erzeu- gnngsschlachl, Kampf dem Verderb, Altmaterialerfassung, Nahrungsmittelverwertung, Vorratswirtschaft, Erhaltung der vorhandenen Werte, all diese Forderungen sind nur durch positiven Einsatz der Frau, vor allem der Haus frau in Stadt und Land, und ihre praktische Mithilfe durch- zufsihren; und daß sie hier mit zupackt und ihre Kräfte in den Dienst dieser Aufgaben stellt, darin eben drückt sich die politische Haltung aus. Die Einsicht, daß eine solche Haltung notwendig ist, und sie nach allen Kräften weiter zu stützen und zü fördern, muß die Grundlage aller Frauenarbeit sein; ihr Einsatz muß immer den vordring lichen weiblichen Arbeitsgebieten und Aufgaben gelten. Was Frauenarbeit im Staat zu leisten vermag, läßt sich nur messen nach den Wirkungen des Einflusses in den Keimzellen der Lebensgemeinschaft eines Volkes: in den Familien. Diese Arbeit kann sich auch nicht von heute auf morgen answirken, sondern sie erfordert Wachstum in der Stille, und ihren Erfmg wird man erst spüren innerhalb der nächsten 25 Jahre, wenn die Heranwachsende Gene- rativn ihre Kräfte mit einsetzt. Durch die Fülle der Ar beit lind das Tempo der Zeit droht manchmal Gefahr, daß das Gefühl für die Gesamtausgabe verlorengeht. Darum gilt es, sich immer von neuem bewußt zu werden, daß die Arbeit jeder einzelnen Frau sich einsügt in einen großen Zusammenhang, und daß sie in der Tiefe immer gebunden bleiben muß an die hütenden und pflegenden Aufgaben, die niemals der Mann ihr abnehmen kann. Darum wird die wesentlichste Aufgabe für uns Frauen immer darin liegen, Hüter und Wächter zu sein, damit dem Volk an den Wurzeln des Lebens kein Schaden geschieht. oDer nicht daheim war, kochte er aus allerlei Chemikalien in Tiegeln und Retorten eine Mischung zusammen, von der wir heute nur wissen, daß sie ein „Petschierstecher", ein Verfertiger von Petschaften, zu kaufen pflegte. Der Bote, der dem Petschierstecher das Metall mit „eigenen Hände allemal vertragen", war der zwölfjährige Lehrling der Apotheke, eine Waise, der Sohn eines kürzlich verstorbenen Ratssteuereinnehmers. Dem Knaben gefiel der Beruf, die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Dingen lag ihm im Blut; vielleicht war das mütterliches Erbteil, denn die Fa milie der Mutter durfte sich mehrerer angesehener Gelehr ter und Geistlicher rühmen. Nur ein Jahr dauerte die Be schäftigung in der Apotheke. „Das folgende", so schrieb nach Jahrzehnten der frühere Apothekerlehrling, „haben mich die Meinigen aus der Apotheke weggenommen und ermah net, alle Gedanken auf das Studium Theologia zu wenden, weil ich solches meinem Vater auf seinem Totenbette ver sprochen. Ich hatte aber umb diese Zeit mehr Lust, das Studium Medicinae zu ergreifen, als was anderes." So kam er aufs Gymnasium, der junge Caspar Neumann. Dgs war im Jahre !66l. Am 13. September 1667 nahm Caspar Neumann von der Schule Abschied und bezog mit einem Stipendium des Magistrats seiner Vaterstadt die Universität Jena. Wieder an einem Dreizehnten, im August 1670, wurde er Magister der Philosophie und hielt Vorlesungen vor denselben Bänken, auf denen er eben noch als Lernender gesessen. Drei Jahre später wurde er von Herzog Ernst dem From men dazu ausersehen, den jungen Erbprinzen Christian auf einer großen Fahrt ins Ausland als Reiseprediger zu begleiten. So lernte er Süodeutschland, Frankreich und Italien kennen und kehrte nach zweijähriger Abwesenheit wieder ins Vaterland zurück Im April 1678 wurde er Hofprediger an der Kirche zu Altenburg. Er heiratete um dieselbe Zeit die älteste Tochter des Leibarztes des Fürsten von Sachsen-Friedenstein; schon im nächsten Jahr berief man ihn als Seelsorger nach seiner Vaterstadt, der er nun bis an sein Lebensende treu blieb. Vas gute Beispiel macht es Verkehrte und richtige (niehung rur Sparsamkeit Sparsam sein im kleinen will von klein an gelernt sein! Das aber beachten leider Eltern und Erzieher viel zu wenig. Sie glauben, es genüge schon, wenn man die Kinder zur Sparsamkeit anhalte. Meist geschieht dies durch allgemeine Redensarten und Ermahnungen. Die aber gehen nur zu oft zu einem Ohr herein, um am ande ren ohne wesentlichen Eindruck wieder herauszuspa zieren. Will man aber, daß etwas hasten bleibt, sö muß man es schon auf eine andere, einprägsamere Art beginnen. Man muß vor allem der Jugend einmal zeigen, wo und bei welchen Gelegenheiten sich sparen läßt, ohne daß man dies allzu viel spürt. Da siyd in erster Linie die täglichen Gebrauchsgegen stände, mit denen vorsichtig umzugehen, ein Gebot der Sparsamkeit ist. Kleidungsstücke, unachtsam in eine Ecke geworfen, verlieren bald jedes Ansehen. Man achte also darauf, daß das Kind beim An- und Ausziehen sorgfältig mit seinen Sachen umgeht. Dabei ist es nicht nötig, daß man dem Kinde ständig vor Augen hält, wieviel seine Kleider kosten und wie schwer deren Beschaffung den Eltern ost genug fällt. Dergleichen Hinweise kann man wohl bei passenden Gelegenheiten einmal machen. Wirk samer ist aber bestimmt, durch persönliches Beispiel dem Kinde zu zeigen, um wieviel hesser ein ordentlich gekleide ter Mensch ausschaut als ein unordentlicher. Das sollte sich besonders die Haussrau und Mutter merken. Leider aber gibt es viele, die sich in dieser Bezie hung vernachlässigen. Kann man sich da noch wundern, wenn sich auch die Kinder einer solchen Muter gehen lassen und ihre Sachen nachlässig behandeln? Uebrigens bietet gerade der Alltag unzählige Gelegen heiten der Erziehung zur Sparsamkeit. Wenn man z. B. abends ein Zimmer verläßt und läßt das Licht brennen, so braucht man nicht erstaunt zu sein, wenn aych die Kin der diese üble und kostspielige Angewohnheit beibehalten, besonders, da ja die Kinder nicht die Kosten zu tragen haben. Hier aber kann man dem Kinde gut beweisen, daß man nicht nur in seine eigene Tasche sparen soll, sondern auch im Hinblick auf andere. Achtlos fortgeworfene, noch verwendbare Brot- un^ Speisereste erwecken auch in dem Kinde das Gefühl, daß dergleichen Verschwendung doch nicht schlimm sein kann. Mutter tut es ja auch! Sieht dagegen das Kind, wie sorgfältig die Mutter auch mit dem kleinsten Rest um geht, so wird ihm das bestimmt eine wettvolle Lehre für später sein. Es braucht dazu nicht vieler ermahnender Worte, denn das gute Beispiel redet hier für sich selbst. Oder das Kind öffnet, ohne sich weiter viel dabei zu den ken, den Wasserleitungshahn und läßt west mehr Wasser laufen, als benötigt wird. Ein kleiner Hinweis, daß auch Wasser wertvoll ist, dürste hier schon genügen Gewiß, Schuhe sind in erster Linie ein Gebrauchs gegenstand; aber es ist nicht unbedingt notwendig, daß nun die Jugend, wie sie das so gerne tut. das arme Schuhwerk geradezu mißhandelt. In solchen Fällen dürf ten allerdings Hinweist auf die Kostspieligkeit von Leder und Sohlen wohl am Platze sein! Kinder, besonders wenn ste schon älter und verständiger sind, können auch spielen und sich austoben, ohne ständig alles zu zerreißen und unnötig zu beschmutzen. Ein gelegentlicher Riß oder Flecken kann selbstverständlich vorkommen; dafür wird bestimmt jede Mutter gesunder und munter spielender Kinder das nötige Verständnis haben, aber gegen mut willige Zerstörung sollte man immer mit der nötigen Strenge eintreten. Estern dürfen nie vergessen, daß ja auch für ihre Kin der einmal die Zeit kommt, wo sie, im Leben stehend, ge zwungen sind, für sich selbst aufzukommen und zu sorgen. Dann aber wird ihnen sicher die von Jugend an geübte Sparsamkeit in allen Dingen gut zustatten kommen. Man vergesse nie — Sparsamkeit ist eine Tugend, und Tugen den wollen von Jugend an gelernt sein!" I. Adams. Ein paradiesisches Eiland W An der Insel Sark gingen die Jahrhunderte vorbei Nach einer dreimonatigen Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten traf die Regentin der kleinen Insel Sark in Paris ein, um dort vor der Geographischen Ge- .ellschaft über Land und Leute ihres Baronats zu plau- M oern. Sark, das zur Guernsey-Gruppe gehört und 33,6 As Kilometer von der französischen Küste entfernt liegt, kann M man wirklich als ein paradiesisches Eiland bezeichnen, au dem die Jahrhunderte nahezu spurlos vorbeigegange» A sind. Gegen die Entrichtung von zwei Pfund, !5 Schilling und 9 Pence an den König von England, den man in Sark lediglich als „Herzog der Normandie" respektiert, genießt die Regentin der winzigen Insel die Vorzüge des einzigen noch bestehenden Feudalbaronats. Die Insel Sark ist etwa sechs Kilometer lang und drei Kilometer breit. Ihre rund 600 Bewohner leben vom Fischfang, von der Landwirtschaft oder vom Fremden verkehr. Kinos, Automobile, Straßenbeleuchtung und Zei tungen sind dort ebensowenig bekannt wie etwa Schei dungsprozesse oder Gewerkschaftskundgebungen. Dafür genießen die Einwohner aber eine Unabhängigkeit wie j wohl nirgends sonst auf der Welt. Obwohl nach den noch heute geltenden Bestimmungen des von der Königin Elisa beth im Jahre 1565 errichteten Baronats die „Dame von Sark" selbstherrlich regieren kann, teilt sie ihre Befugnisse mit einem Parlament, in dem 52 Abgeordnete der 600- köpfigen Bevölkerung sitzen. Die Regentin hat sich aller dings ein uneingeschränktes Vetorecht Vorbehalten und kann jede Vorsorge treffen, daß von außen her kein Ein fluß auf die Geschehnisse auf der wellenumspülten Insel genommen wird. An Steuern haben die Einwohner von Sark ein ' Zehntel ihres Einkommens in bar oder in Naturalien, > das heißt in Weizen oder in Fischquantitäten, zu entrich ten. Darüber hinaus ist jeder verpflichtet, jährlich so viel lebende Hühner abzuliefern, wie sich Schornsteine auf sei nem Haus befinden. Aur Unterhaltung der Wege auf der Insel muß jeder Einwohner zwei Tage im Jahr gemein nützig tätig sein. Die Lehenszahluug der „Dame von Sark" an den König von England oder vielmehr an den Herzog der Normandie beträgt jährlich l8 Pfund. Im Kriegsfälle hat sie dem britischen Imperium 40 Soldaten zu stellen. Die Insel Sark, die einst ein Teil des englischen Her zogtums Normandie war, ist ererbter Besitz der heutigen A Regentin. Wenn sie stirbt, übernimmt nicht etwa ihr Ehe mann, sondern ihr Sohn die Erbschaft und damit die Herrschaftsrechle. Französisch ist die offizielle „Landes sprache", obgleich die Einwohner fast alle englisch sprechen. Vorsitzender des Parlaments ist ein von der „Dame von Sark" ernannter „Seneschall", dem gleichzeitig die Befug nisse eines obersten Richters zustehen. Er hat einen idea len Posten, denn das Parlament kommt nur dreimal im Jahr zu einer kurzen Sitzung zusammen, und das kleine Gefängnis auf der Insel Sark ist bisher noch niemals in Benutzung gestellt worden. „Queen Marys" erster blinder Passagier Jetzt Gegenstand diplomatischer Verhandlungen. Vor einigen Tagen lief der englische Ozeanriese „Queen Mary" mit dem ersten blinden Passagier seit der Indienststellung des Schiffes in Southampton ein. Es handelt sich um einen 19jährigen Burschen, der sich in New Uork an Bord geschlichen hatte, um kostenlos zu sei nen in England wohnenden Eltern zu gelangen. Augen blicklich befindet er sich in Gewahrsam der Southamptoner Polizei, weil sein „Fall" inzwischen zum Gegenstand diplomatischer Verhandlungen geworden ist. Der junge Mann ist nämlich italienischer Staatsangehöriger und be darf der Genehmigung der britischen Einwanderungs behörden, wenn er in England bleiben will. Obgleich man sonst mit blinden Passagieren kurzen Prozeß zu machen pflegt uno sie gewissermaßen schisfswendend wieder in Richtung der kostenlos verlassenen Heimat verfrachtet, liegt hier der Fall insofern komplizierter, als der Vater des Neunzehnjährigen sich sofort bereit erklärt hat, die Passage seines Sohnes aus der „Queen Mary" nachträglich zu be zahlen. Der Herr Vater ist sogar großmütig genug, den vollen Fahrpreis an die Reederei zu überweisen, obwohl sein „hoffnungsvoller" Sprößling sich während der Ueber- fahrt nur von Neaenwasser ernährt lind auf dem Sport- ^deck des Dampfers genächtigt hat. Wahrscheinlich hätte man ihn gar nicht erwischt, wenn er seinen Hunger noch peinige Stunden länger bezähmt hätte und nicht schon ttt 1 Cherbourg, in der Meinung, bereits in Southampton -« 1 sein, aus seinem Versteck hervorgekrochen wäre.