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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 15.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193904150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390415
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-15
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Monat
1939-04
-
Jahr
1939
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nalstrafe nahm sie in ltz erbitte ich nochl n Honny verpflichtet wahren und niemals ! davon Kenntnis zu unen. Wahrlich, die be es nicht ablehnen, lich! Oder trauen Sie lieber!" Mu Baronin Honnh r dann dem Bruder alein Vera Brinken lt.' Genügt es Ihnen r Ausfertigung von ihlte Frau Martina I von fünfzigtausend gewechselt und dann a seltsamen Vertrag (Fortsetzung folgt.) ramm il — 8.00: Aus Dresden: relmustk. Gespielt von ieich der Deutschen. — hallplatten.) — 11.05: „Viva Alemania!" — H-Schütz-Stunde Der vrchester und Solisten orchester. — 14.00: Zeit (Jndustrieschallplatten nks.) - 15.00: Aus was er will! Lustiger »ldiswalde: Zum 100 Der bunte Sonntag- Jungnickel liest seine eiteres auf Industrie- isches Spiel von Wolf- » Lafcadio Hearn — dnachrichten. — 20.15: Deutschland — Mutter- Musik aus allen deut- Wettermeldungen und rt: Unterhaltung und enders Frankfurt. Das Musikkorps eines itz: Für die Arbeits- lngsmusik Der Gau- 10 - 10.00: AuS Erzeugung und Ver- u Aus Dresden: Mit- :ello). das Dresdener Börse. Anschließend: und Aufnahmen des r Ehrlichkeit, auch in ne-Quinlett. — 16.00: nieorchester — 18.00: ul Willi Damm - r Cello und Klavier Wien — 18.40: Um- Mixed Pickles Eine 19.40: Ans Breslau: nierl - 20 15: Eine des frohen Lebens Große Leipziger Sin- s 24.00: Aus Köln: Engels «Tenor« und - 8.00: Wetterbericht, challplatten«. - 8.20: Sonntag aufs Land! S.00: Sonntagmorgen ischa Jgnatjeff <Bäla- 10.00: Leidenschaft er trägt! Morgenfeier, ielen (Ausyahme). — 0: Fantasten auf der Musik zum Mittag. Wien. - 12.55: Zeit- ): Glückwünsche. - aS Rundfunkorchester, del. Spiel nach einem ts Paris. Das Tri» lientsche Opernarien, ustav Beck. — 15.30: und Aecker erzählen, r Otto Dobrindt. — antag Wunschkonzert w Ohlischlaeaer. - er. — 18.40: Polifem. Ausnahme.) — 19.45: -richten und Wetter- Erdmann lSopran«, rchester des Deutsch- re Gesicht Schuberts Tages-, Wetter- und «o. - 22.30: Eine Wetterbericht. — 23.00 altungsorchester des ahme.) as MustkkorpS eines - 10.00: Alle Kinder Ichulsunk" — 12.00: «nd Merten (Violon- FrödSrtc Htppmann Küche unserer Rach- ib.OO: Aus Leipzig: fonieorchester. — In - 18.00: Der erste 18.10: und di« ietstern! Die Vogel- ustker. - 18L5: Die -Dur Op. 26. Am ton Woche zu Woche, sturznachrichten und folgende Sendung. 'teunteS Philharmo- er. — In der Pause «z Grillparzer. - leine Orchester de ine kleine Melodie Nur der Rensch Mt auf den Kops Tiere fallen auf die Fitste — Bedeutsame Ausführungen auf dem Chirurgenkongretz. Es ist ein alter Erfahrungssatz, daß man für alle Vorrechte und Glücksgüter im Leben auch seinen Tribut entrichten, sie mit höheren Leistungen oder Opfern' bezahlen muß. Wie weit diese „Tributleistung" gehen mag, dafür zog Pros. Bauer lBreslau) auf der 63 Tagung der deutschen Gesellschaft für Chirurgie im Langenbeck-Virchow-Krankenhaus in Berlin einen neuen Beweis heran. Zur Diskussion stand das Thema „S w ä d e l b r u ch". Eine Erscheinung, die nach Pros. Bauer nur bei Menschen vorkommt, nie beim Tier, nicht einmal bei unseren Haustieren Diese häufig zu beobachtende Ver letzung stellt mithin gewissermaßen den Tribut des Menschen an die Natur für die überstarke Entwicklung des Gehirns und für den aufrechten Gang dar. Ebenso überraschend wie diese Tatsache ist die weitere, daß der Schädelbruch erst den Menschen unserer Zeit betrifft, während an den un zählbar Tausenden von Schädelsunden aus der Vorzeit nie mals Spuren dieser Kopfverletzung hätten festgestellt werden lönnen. 28 Prozent aller im Verkehr Verletzten wiesen Schä- velbrüche auf, und gar 59 Prozent aller tödlichen Unfälle überhaupt sind auf diese gefährliche Verletzung zurückzuführen. „Das Tier", so sagte Prof. Bauer, „Pflegt auf dieFüßezu fallen, der Mensch meist auf den Kopf". Männer gefährdeter als Frauen Ebenso interessant ist, daß 76 Prozent der auf solche Weise m Schaden Gekommenen Männer waren, nur 24 Prozent grauen Am häufigsten wird das Lebensalter des dritten bis fünften Jahrzehnts betroffen Der Schädelbruch fordert eine hohe Zahl von Opfern Von 100 Verletzten kommen nur an nähernd 60 mit dem Leben davon. Wie bedeutungsvoll ist es daher für den Chirurgen, rechtzeitig diese Verletzung zu er kennen und die geeigneten Maßnahmen zu treffen! Bei der Besprechung der Art solcher Schädelbrüche machte Prof. Bauer darauf aufmerksam, daß die Schädelbasis, also der untere Teil der Hirnkapsel, ähnlich gebaut sei wie ein Auto- chassis mit verstärkten Strebepfeilern und daß die Bruch linie sich folgerichtig immer an den schwächeren Stellen findet Zwei Drittel aller Schädelbrüche fanden sich übrigens an der Schädelbasis. Pros Bauer besprach nun die verschiedenen cheraprutischen Maßnahmen, die der Chirurg zu treffen habe. Unter ihnen räumte er der Wegnahme von Flüssigkeit aus dem Nückenmarkskanal, der ja bekanntlich mit der Schädelkapsel in Verbindung steht, die erste Stelle ein. „Ei« lieblich Speis' für Läikermäuler.. Drei Jahrtausende Spargelbau. Wenn ein warmes Frühjahr allenthalben die Knospen, und Blätter sprießen läßt, dann ist auch die große Zeit des Spargels gekommen. Es sind nicht nur die FrühgemüseZ Vie in dieser Jahreszeit dem Menschen besonders wohltun;, vie jungen und zarten Spargel mit dem frischen Aroma ver duftenden Frühjahrserde sind so recht geeignet, die Frühjahrsmahlzeil zu verschönen. Dies allein würde schon genügen, um ihm die Zuneigung des Landmannes wie des Städters in gleicher Weise zu sichern, wenn es nicht be sonders der gesundheitliche Wert wäre, der dem Spargel schon seit Jahrtausenden eine pflegliche Behandlung ge sichert hätte. Ursprünglich war der Spargel eine Kulturpflanze des südlichen Europas, wo er auf sandigen Flächen am Mee resstrand und an den Flußufern gebaut wurde. Gerade der Spargel kann ja in ungewöhnlichem Maße unter star ker Sonnenbestrahlung gedeihen, wenn ihm nur die not wendigen Wassermeügen zugeführt werden können. Je mehr sich im Laufe ver Jahrtausende die Bewässerungs technik verbesserte, desto größer wurde auch das Verbrei tungsgebiet dieser Pflanze. Und heute haben wir selbst in norddeutschen Gebieten, die nicht zu den regenreichsten gehören, auf besonnten Sandhügeln bemerkenswerte Spargelbaugebiele mit allererster Qualitätserzeugung. Gewiß ist es ein hartes Arbeiten, wenn an warmen Früh jahrstagen die Sorge um den besten Qualitätsspargel von der allerersten Morgenfrühe bis in die Abenddämmerung hinein alle Kräfte des Spargelbauers erfordert. Aber wie die alten Griechen schon den Kulturspargel bei mancherlei Krankheiten als Heilmittel nahmen, wie ihn die Römer des Altertums als feinstes Tafelgemüse schätzten, so wird er sich auch in Zukunft seine Verehrer erhalten. Die ersten Altertumszeugen von der Spargelkultur finden sich in Wandgemälden unter den Ausgrabungen von Pompeji, wo Spargelstangen, sauber gebündelt, neben Rüben, Rettichen, Zwiebeln und kleinen Kürbissen abge bildet sind. In das germanische Kulturgebiet muß der Spargel erst verhältnismäßig spät eingedrungen sein. Denn noch die um 812 n. Ehr. abgefaßten „Capitulares", die Verwaltungsakten der Hofgüter Karls des Großen, er wähnen den Spargelbau nicht. Selbst die sieben botani schen Bücher des Albertus Magnus, der im 15. Jahrhun dert lebte und wohl der berühmteste zeitgenössische Ge lehrte auf dem Gebiete der Naturkunde war, enthalten keine Hinweise auf den Spargel. Erst der deutsche Geist liche Hieronymus Bock erwähnt im Jahre 1551 in seinem „Neuen Kräuterbuch" den Spargel als einen „gemeine« Sallat der Welschen und Hispanier, der nunmehr auch, wie andere Leckerbißlein, ins Deutschland gekommen ist, ein lieblich Speis' für Läckermäuler". Erst die Neuzeit hat den Spargel in Deutschland zu einem wahren Volksgemüse gemacht. Freilich geht die Art der Zubereitung, wie sie heute am beliebtesten ist, schon auf recht alte Rezepte zurück. Be reits im 17. Jahrhundert empfahl der Engländer John Gray seinen Landsleuten, den Spargel in Salzwasser zu kochen und mit brauner Butter zu übergießen! Aber dar über hinaus gibt es heute noch eine große Zahl neuzeit licher Zubereitungsarten, die namentlich auch auf die Not wendigkeit zu sparsamem Fettverbrauch Rücksicht nehmen, ohne im geringsten dem Wohlgeschmack dieses köstlichen Gemüses Abbruch zu tun. Daß der Spargel ein echtes Volksgemüse geworden ist, verdankt er ja schließlich nicht nur seinem guten Geschmack, sondern auch seiner guten Konservierungsfähigkett, so daß er nicht nur im Spätsom mer, sondern über das ganze Winterhalbjahr als schmack hafte und gesundheitsfördernde Nahrung genoffen werden kann. Namentlich auch für die Ernährung von Kranken und Kindern hat er seinen besonderen Wert. Darum ist Spargelbau nicht ein beliebiger Wtrtschaft-zweta Les Landvolkes, sondern es ist Dienst an der Volksernahrung und Volksgesundheit. Die harte Arbeit, in der der Spar gelbauer die Beete -übereilet, düngt und pflegt, ist nicht minder lebenswichtig wie der Acker- und Gartenbau über haupt. Gerade dies soll nicht vergessest werden, Wenn nult wieder die Tage und Wochen kommen, jn denen es gilt, die jungen Spargel zu stechen, sobald sie beginnen, die Erde zu hdben. Denn in diesen Wochen gibt es für den Spargel anbauer keinen Achtstundentag, der ihm ohnehin fremd ist, fondern er muß sich ganz nach den Erfordernissen des Wetterverlaufs und des Spargelwuchses richten, will er das Beste vom Besten liefern. Warum nicht den,neumodisches Kram? Die Technik will der Kausfrau das Leben leichter machen Torten bäckt man neuerdings auf Blechen, die mit drehbaren Asbeststreifen versehen sind. Man fährt mit ihm einmal rund um das Blech, und mühelos löst sich der Tortenboden. Praktisch ist auch der auswechselbare Flaschenverschluß mit verstellbarem Drahtbügel; er paßt auf jede Flasche. Auswechselbar ist ferner der Schuhabsatz. Vielleicht läßt er sich nicht so leicht einführen wie vw Schuhbürste mit selbsttätiger Kremezuführung; die Bürste benutzt man zum Aufträgen und Glänzen. Neu ist weiter ein Gerät, mit dem man den Mopp staubfrei ausschütteln kann. Wenn Vater sich darüber grämt, daß ihm die Schlei fen seiner Schnürsenkel immer aufgehen, besorge man einen Schnürsenkelhaller. Man sieht, daß sich Erfinder und Technik auch darum bemühen, daß der Hausfrau die Arbeit entweder abge nommen oder doch erleichtert wird. Da müßte sich die Hausfrau etwas dankbar zeigen. Sie muß diesen „neu modischen" Kram nicht immer ablehnen. Weil Großmut- >er ihren Weg zur Stadl zu Fuß machte, laufen wir heute nicht, und wenn Großmutter sich am Reibeisen die Finger wundschencrie. brauchen wir nicht dasselbe zu tun. Aufnahme: Dr. Weller/Bavaria — M. Die Nähmaschine — eine Wohltat der Technik für die Hausfrau. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß ge setzt. Von dieser kleinen Weisheit könnte auch die Haus frau ein Liedchen singen, denn hinter appetitlicher Sauber keit verbirgt sich ein gutes Stück Arbeit. Nun, ganz so ge fährlich ist es nicht mehr, seitdem die Technik sich die löb liche Aufgabe gestellt hat, der Hausfrau jede nur erdenk liche Erleichterung zu verschaffen. Die Fleisch- und Gemüsehackmaschinen waren sozu sagen die ersten Brücken, die die neuzeitliche Technik der Hausfrau in der Küche baute. Die Vereinfachung und Verbilligung des Haushaltsbetriebes ist inzwischen durch eine Reihe weiterer Maschinen vervollkommnet worden, die gleichzeitig eine hygienisch einwandfreie Zubereitung der Speisen ermöglichen. Da ist eine Reibemaschine, die man so konstruiert hat, daß in ihr rohe und gekochte Kartoffeln, weiches nnd hartes Brot, Schokolade, Zwiebeln, Mohr rüben, Aepfel, Bananen, ja selbst Mandeln, Nüsse, Apri kosen und Hartkäse restlos zerrieben werden. Man Hai ferner das Problem gelöst, mit einer einzigen Maschine zu schneiden, zu reiben und zu schnitzeln. Dieser segens reiche Apparat hat drei auswechselbare Arbeitsscheiben aus nichtrostendem Stahl. Der Druckklotz, mit dem die Hausfrau bisher die Kartoffeln oder irgendein anderes Reibegut in die Maschine pressen mußte, ist ebensalls ver schwunden. Ersetzt wird er durch eine Führungsklappe, die nur mit zartestem Druck angezogen zu werden braucht, wodurch die harre Semmel oder die widerspenstige Karotte wie von magischen Kräften in den Trichter gedrückt wird. Verweisen wollen wir auch auf eine bequeme Fleisch- saftpreffe. Nicht zu verachten ist die fahrbare Wring maschine, die sich in eine prachtvolle Fruchtpresse verwan delt, wenn man den Preßkorb aus Metall durch einen hölzernen ersetzt. Praktisch ist auch die Gewürzvorrats- büchse, in der man sechs verschiedene Gewürze aufbewah ren kann. Die Motorisierung der Küche hat durch Schaffung neuer Geräte wesentliche Fortschritte gemacht. Ein gro ßer deutscher Elektrokonzern hat seinen Haushallsküchen motor um einen Brotschneider, Eismaschinen von einem bis zwei Liter Inhalt und eine Kaffeemühle bereichert. Am Brotröster ärgerte uns oft genug, daß man zur Er reichung des gewünschten Nöstgrades verzweifelt an der Zuleitungsschnur zerren müßte, um den Strom zu unter brechen. Das hat jetzt aufgehört, denn der neue Brot röster hat einen Druckschalter. Durch die Verwendung der neuen Werkstoffe bahnt sich eine völlig neue Haushaltstechnik an. Aluminium, Glas, Porzellan, Steingut und Preßstoff setzen ihren Sie geszug fort. Immer hübscher und praktischer werden die feuerfesten Backformen, die Kochtöpfe, Schüsseln und Psan- nen, die noch dazu den Vorteil haben, daß man sie gleich auf den Eßtisch setzen kann, wodurch sich das Umfüllen der Speisen erübrigt. Der Brotkasten besteht nicht mehr aus Eisenblech, sondern aus Steingut oder Porzellan. Die Kohlenkästen, Vorsatzplatten für den Herd, Fensterbänke usw. werden aus Asbestzement gefertigt, den man neuer dings sogar polieren kann. Immer stärkere Beachtung findet Weiler der Holzstoff, aus dem man jetzt Wannen, Schüsseln und Eimer macht. Damit hat auch das ver maledeite Klappern dieser Geräte aufgehört. schickt aus, erwirkte sich die Genehmigung, direkt an der Po lizeiwache in Marienbrunn eine wundervolle Ausstellung sämt licher Erzeugnisse der Heimarbeit von Familie Langohr zu arrangieren und erntete mit seinem „Ostern im Märchenland" bei den kleinen, größeren und ganz großen Kindern eitel Lob und Dank. Aber auch der kam an diesen herrlichen Ostertagen auf seine Rechnung, den sein Spaziergang nicht zufällig auf die Spur des Leipziger Gemeinschaftsosterhasen brachte. Die Wirte der Gartenlokale machten den ihnen von Herzen zu gönnenden „Schnitt" und betrachteten mit Wohlbehagen den bunten Flor der sich um die in die Sonne gerückten Tische scharenden Gäste. Nur die erlebten eine kleine Enttäuschung, die die „Märchen wiese" zum Ziel ihres Osterspaziergangs machten. „Märchen wiese", wie vielverheißend klingt das doch! Was mögen sich in der Vorstellung des Fremden für wundersame Bilder malen, wenn er auf dem Zielschild der Linie 14 der Leipziger Stra ßenbahn das Zauberwort „Märchenwiese" liest! Wird er nicht sogleich versucht, sich auf den Strom zu schwingen,, um ins Märchenland zu fahren? Dort angekommen, wird sich des Ent täuschten Gesicht bedenklich in die Länge ziehen. Statt Märchen land findet er Siedlungshäuser, Brachland und eine langge streckte Wiesenfläche. Gewiß, „Märchenwiese" ist eben nur ein Name wie Rosenthal auch, wo die Rosen schon seit schier un denklichen Zeiten verblüht sind. Darum soll man sich auch unter „Märchenwiese" nicht das Paradies vorstellen. Immer hin möchte sie, deren Name nun einmal einen bezaubernden Klang hat, wenigstens einigermaßen bezaubernd auf den Be sucher wirken. Das ist der Wunsch des mit Schönheitssinn wohl begabten Leipzigers, und deshalb wird die lange Grünfläche dieses Jahr noch in ihrem westlichen Teil eine gefällige Aus- gestaltung erfahren. Und was jetzt Brachland ist, und wo man zwischendurch den so nützlichen Maisbau betrieb, das wird im Herbst eine Anlage von Musterkleingärten werden. Auf einer 24 000 qm großen Fläche mit vorgelagertem Schmuckplatz und Blumenbeeten werden vorerst einmal 85 Gärten von etwa 20V qm Größe mit schönen, praktischen Lauben erstehen. Besonders zur Zeit der Baumblüte wird dort draußen . . . aus der „Mär chenwiese" wenigstens zum. Teil ein Märchengarten werden. Will man auch die Rasenfläche größer und schöner machen, mit der wirklichen Märchenwiese wird's wohl nie was Rechtes werden. Als solche könnte man schon eher die Grünflächen im Rosenthal ansprechen, wo wilde Kaninchen in Masten herum hüpfen oder männchenmachend die Löffel spitzen und wie nied liche Osterhäschen anmuten. So reizend das anzusehen ist, so wenig wird die kleine stummelschwänzige Gesellschaft von den Jagdbehörden geschätzt, bei der sie größtenteils gar auf der schwarzen Liste steht und neuerlich die Veranlassung zu schar fen Maßnahmen für den Abschuß gab. Da geht's dem Osterhäschen doch viel bester. Ueberall ist es beliebt, und um ihm nahe zu sein, scheut man selbst lange Reisen nicht. Auch Leipzig lieferte diesmal wieder zu der Maste der Osterreisenden ein ansehnliches Kontingent. Das be weist der starke Osterverkehr auf dem Hauptbahnhof. Vom 4. bis zum 13 April wurden dort allein zur Entlastung der fahr planmäßigen Züge, die bereits um eine ganze Reihe vermehrt worden waren, 371 Sonderzüge abgelasten, darunter eine statt liche Zahl von Wehrmachtsurlauberzügen. Nun geht schon alles wieder im alten Gleis, auch der Betrieb in der großen Pleiße- stadt, jedoch nur auf ein paar Tage. Dann hebt eine neue Völ kerwanderung an hinaus zur Kleinnresse, die am Sonntag ihre Pforten öffnen wird und diesmal ganz besondere Attrak tionen bringen soll. Doch davon das nächste Mal! E. Schr. Leipziger Brief Osterspaziergang mit Ueberraschungen — Die „Mürchen- wiese" — Fahrt zum Osterhasen. „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Früh lings holden belebenden Blick." — Dieses Faustische Lob des Frühlings kam einem bei dem heurigen sonnendurchwärmten Osterwetter unwillkürlich in den Sinn, und die Szenerie des Osterspaziergangs in unseres Dichterfürsten unsterblicher Tra gödie, die übrigens zu Ostern in Leipzig in wohlgelungener Bühnengestaltung über die Bretter ging, wiederholte sich xmal in zeitgenössischen Bildern an der Peripherie der Stadt: Ueber all festlich geputzte, frohgestimmte Menschen in der erwachenden Natur. Manchem so mit Kind und Kegel lustwandelnden Leip ziger ward neben dem österlichen Frühlingszauber noch ein an deres Wunder offenbar, und das verdankte er dem Leipziger Osterhasen. Der hatte sich wieder einmal von seiner schönsten Seite gezeigt und in rührendem Gemeinschaftssinn seine bunt bemalten Produkte für jedermann zum Suchen versteckt, ein unverhofftes Osterei für alle, ein Oster-aller(1)-Ei. Den ver schlagenen Reinecke Fuchs und den schnatternden Juno-Vogel, die sich beim Abtransport der leckern Ware, sonst einander spinnefeind, dem staunenden Publikum einträchtig als Zwei gespann produzierten, erst 'mal zusammenzukriegen, mar schon ein diplomatisches Meisterstück Freund Lampes. Diese den Spa ziergängern im Mariannenpark gewordene Osterüberraschung wäre, hätte der Osterhase des Beistands der zuständigen Orts gruppe sowie des Gaumusikzuges, eines Männerchors und einer singenden Jungmädelgruppe als Hauskapellen entraten Müssen, kaum so ausgezeichnet gelungen. Auch seine guten Beziehungen zur heiligen Hermandad nutzte der freundliche Herr Hase ge- Ein schöner Frauenberuf Die Ausbildung zur Kindergärtnerin oder Hortnerin. Der große und ständig wachsende Bedarf an Kinder gärtnerinnen und die vorzüglichen Arveitsaussichten, die sich in dem Beruf eröffnen, machen es notwendig, auf den Ausbildungslehrgang noch besonders hinzuweisen. Die Ausbildung als Kindergärtnerin oder Hortnerin dauert zwei Jahre. Für die Aufnahme in den Seminaren sind folgende Bedingungen zu erfüllen: 1. Vollendetes 18. Le bensjahr 2 Schlußzeugnis eines Lyzeums oder einer an erkannten nennklassigen Mittelschule bzw. der Nachweis einer gleichwertigen Bildung. 3. Hauswirtschaftliche Vor bildung in der Frauen- oder Hanshaltsschule oder Betä tigung in der Familie. 4. Nachweis der Zugehörigkeit zum BDM. oder zur NS.-Frauenschaft oder der Ablei stung des Frauenarbeitsdienstes ivirlleichi nach Abschluß der Ausbildung abzuleisten). 5. Aerztliches Gesundheits zeugnis. Für die Ausbildung als Jugendleiterin gilt sinn gemäß dasselbe. Sie baut auf der Ausbildung als Kin dergärtnerin und Hortnerin auf. Nach dreijähriger prak tischer Bewährung als Kindergärtnerin oder Hortnerin kann die Ausbildung als Jugendleiterin in einem Jahr erfolgen. Es besteht in allen Teilen des Reiches eine Anzahl von NS.-Seminaren und Schulen für die Ausbildung als Kindergärtnerin oder Jugendleiterin. Nähere Auskunft erteilen die zuständigen Gauamtsleitungen der NSV.
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