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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 07.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193903070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390307
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
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Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-07
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Monat
1939-03
-
Jahr
1939
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- —„m, Nachrichten und Anzeiger sür Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebfen und Umgebung Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1889 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1SV4 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." SO. Jahrgang Dienstag, den I. März ^939 Nummer 39 Betrie-sgestattung und Leistung Meffeabend der DAF. Gauobmann peitsch und Prof Or. Arnhold sprachen ! ng! sgefchäft kommt den Auch der zweite Messetag zeigte einen lebhaften Be kehr. Die Stimmung der Ausstellerschast ist auf Grun der bisherigen Entwicklung des Messegeschäfts recht zu oersichtlich. uer üpnsr ieki. SeNvirvi 8. 8. 1939, '/,2 Oki. eröffne ich in d in Nizza, bald in m — einen „armen Passanten mit Geld Schenkfreudigkeit der ?. Von dem Idioten n Geldstück von 2» von 50 Centimes ter für das größere >er Größe wertvoller ern das Experiment Z Tages einmal ein immer das Geldstück times wähle, meinte H die 50 Centimes : mit mir das Erpe- doch schließlich!" i einen Verhängnis- es Müllers in dem bei La Roche-su» lbstmord bewahren Das Mädchen hatte chtung gemacht, daß eschlagenes und ge- r Vater eines Tages ng sich nicht zeigte, ich in seiner alten Da der Vater noch er rasch ein Messer mrch, ohne in ihrer ater dabei zu Boden a so unglücklich auf und aus der Stelle ie Tochter also das ollte. Dorothy Berry aus Indiana vom Schei- >, die Geschichte ihres ? ihre chronologische den kürzesten Zeit- rem derartigen Pro- »erung des ehelichen r auf die Vorgänge i — 12. November 10 bis 13 Uhr: „Er Uhr: Trennung. - Mrs. Berry nach ng am 27. Dezember izeß wird demnächst Ber u fserz ich ungs werken Bedeutung uncl unerwartet :r unä Urokvater Zer Malermeister rimma Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof Druck u Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Rus 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr Vorm Sudetenland und Leipzig Die Eingliederung in die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung Um der Tatsache, daß an der ersten Reichsmesse Groß deutschlands die sudetendeutschen Aussteller und Einkäufer zum erstenmal als Reichsdeutsche teilnehmen, einen festlichen Ausdruck zu geben, veraustalieten der Oberbürgermeister der Reichsmessestadt und das Leipziger Messeamt im Festsaal des Neuen Rathauses ein Sudetenlandlreffen Den Willkommcnsgruß der Neichsmessestadt entbot Bür germeister Haake Er stellte den Willen der Reichsmessestadt fest, die Beziehungen auch zu dem Sudetengau zu vflegen und ru kärdern Zn Vertretung des Gauleiters Konrad Henlein sprach dann der Gauwirtschaftsberatcr Richter. Er führte u. a. aus: Wir Sudeleudemsche sind keine Fremden hier auf dieser Messe. Sie hatte für unsere Wirtschaft mmer überragende Bedeutung. Und der Erfolg der Leipziger Messe wär in den letrten Fahren für den Beschäftigungsgrad besonders unserer Export industrie entscheidend. Mit dem Zusammenbruch der Donau-Monarchie verlor die sudetendeuische Industrie mit einem Schlag zwei Drittel ihres früheren Absatzgebietes und ein Binnenmarkt, der durch die Kaufkraft von 51 Millionen Einwohnern bestimmt war, schrumpfte aus 11 Millionen Einwohner zusammen. Heute ist die gewaltig gesteigerte Bedeutung der Neichs- messe Leipzig sür die sudetendeutsche Wirtschaft in der gewal tigen Erweiterung unseres Inlandsmarktes gegeben. Unsere Wirtschaft hat nun ein Fundament erhalten, auf dem sie selbst sich festigen kann. Von diesem Fundament aus wird sie je doch nicht nur der Bedarfsdeckung des einzelnen Volksgenos sen dienen, sondern der alten Tradition und dem Willen des Führers entsprechend die gesamte deutsche Exporlkraft stärken und weiterhin entwickeln. Mit der Eingliederung der sudeien- deutschen Wirtschaft in das Eroßdeutsche Reich erwächst ihr aber auch die Aufgabe, ihren Produktionsapparat zu moder nisieren. In seinen weiteren Ausführungen gab der Redner einen Uebcrblick über die Struktur der sudetendeutschen Wirtschaft, wie sie eindrucksvoll in den Ständen der sudetendeutschen Aus stellung zum Ausdruck komme. Die sudetendeutsche Wirtschaft haben den tschecho slowakischen Außenhandel stets aktiv gestal tet. Etwa 50 Milliarden Kronen insgesamt habe die suoelen- dcutsche Wirtschaft im Laufe ihrer zwanzigjährigen Zugehö rigkeit zur Tschccho-Slowakei an Devisenüberschüssen abgege ben. Durch die Erträgnisse der sudelendeutschen Arbeit habe Prag den Ausbau Innerböhmens und der Slowakei finanziert. Nun soll endlich, so schloß der Redner, unsere Kraft und un sere Leistung dem deutschen Volk und dem wiedergewonnenen Vaterland allein dienen. Zufriedenstellendes Geschäft aus der Leipziger Messe. Leipzig. Auch der zweite Messetag zeigte einen lebhaften Verkehr, der allerdings nicht mehr so groß war wie am Eröff nungssonntag. Die Stimmung der Ausstellerschaft ist auf Grund der bisherigen Entwicklung des Messegeschäfts recht zuversichtlich. Auf der Textil- und Vekleidungsmesse melden sich verhältnis mäßig viele Einkäufer aus europäischen Ländern, darunter auch Vertreter großer Konzerne. Gut abgeschnitten haben bis jetzt Strickwaren und Handarbeiten, Leinen, Teppiche, Decken, Kissen und Vesatzartikel. Auch die Aussteller von Damen- und Herren- Oberbekleidung sind zufrieden. Dasselbe gilt für Herren- und Damenwäsche und Strümpfe. Es ist erfreulich, daß das zweite Haus der Textilmesse guten Zuspruch findet. Die Spielwarenmesse setzte am Montag gut ein. Begehrt sind Neuheiten in Vlechspielwaren. Von Haus- und Küchengerä ten erklären sich die Hersteller von neuartigen Küchenmaschinen und Waagen recht befriedigt. Sehr gut gekauft werden Artikel aus nichtmetallischen Werkstoffen. Auf der Papier- und Schreib warenmesse kam das Geschäft noch nicht richtig in Fluß, doch wur den vereinzelt Weihnachtsaufträge erteilt. Einen unterschied lichen geschäftlichen Verlauf fanden Eisen- und Stahlwaren. Die Erwartungen der Aussteller von Galanteriewaren sind an beiden Messetagen erfüllt worden. Künstliche Blumen, Vesatzartikel und Schnitzereien wurden viel verlangt. Guten Zuspruch fanden auch neue Muster in Beleuchtungskörpern, für die sich 2n- und Aus land interessieren. Auf der Sportartikelmesse erbrachten Trai ningsapparate befriedigende Umsätze, ferner Sportschuhe und Sportbekleidung. Aufträge hierin gaben u. a. Holland, Rumä nien, Frankreich und Jugoslawien. Auf der Automatenmesse wurden Spielautomaten und Warenautomaten hauptsächlich ge kauft. Die Bedarfsdeckung in modernen Serienmöbeln niedriger Preislage sowie in Küchen- und Kleinmöbeln war sehr gut. Auf der Messe für Lederwaren und Reiseartikeln gingen die Auf tragseingänge wiederholt über die Vorjahrsziffern hinaus. Edel metall, Uhren und Schmuckwaren zeitigten ein befriedigendes Jnlandsgeschäft. Das Ausland beschränkte sich noch auf Orien tierungen. Gute Messeumsätze kamen in kunstgewerblichen Tex tilien und Elaswaren zustande. Auf der Technischen Messe herrschte am Montag wieder reger Betrieb. Flott gekauft wurden Werkzeugmaschinen, Vüroma- schinen, Verbrennungskraftmaschinen, Holzbearbeitungsmaschi nen und ähnliches. Die Aussteller für Werkstatt und Industrie bedarf haben mehr Abschlüsse hereinnehmen können als an den beiden ersten Tagen der vorjährigen Frühjahrsmesse. ner er Emma! Jahren Köstritzer hr für diesen Nat tritzer Schwarzbier Zuerst hatte es mir >etan. Dann lernte !eit und Nährkrasi n Vorrat Köstritzer Otto Franz, Naun- 05; Paul Wcrndt, 228. Die Neichsmesse in Leipzig ist eine gewaltige Heer schau der Leistungen und Erfolge, die die Schaffenskraft des deutschen Menschen hervorgebracht hat. Wenn aber die Leistungen und Erfolge der deutschen Arbeit gezeigt werden, dann kann man nicht vorübergehen an den. Wirken der Deutschen Arbeitsfront, die den schaffenden deutschen Menschen betreut. So war der Messeabeno. den die Deutsche Arbeitsfront, Ganwaltung Sachsen, durch- führte, einmal von svmbolischer Bedeutung. Andererseits stellte er Herans, welchen großen Anteil die Deutsche Ar beitsfront an den bisher vollbrachten Leistnngen unserer Wirtschaft hat. Sie ist ja Vermittler der Gedanken, die schließlich den deutschen Menschen davon überzeugen, wie notwendig sein Einsatz ist. Sie gibt aber auch dem Be triebsführer die wichtigen Hinweise, welchen Weg er in der Betreunna der Gefolgschaft zu gehen hat, wenn die für die deutsche Wirtschaftsentwickluna so wichtige Lei stungssteigerung gewährleistet bleiben soll. So war es wertvoll, gerade anläßlich der Neichs messe mit Gauobmann Peitsch einmal Prof. Dr. Arnhold, den Leiter des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung, hören zu können und aus seinen Ausführungen fruchtbringende Anregungen zu emp fangen. Die Ausführungen sind um so mehr zu beachten, als die Methoden, die in Amerika unter ganz anderen Verhältnissen zu Erfolgen geführt haben, in Deutschland zum Fehlschlag wurdet: und eine Abneigung gegen jede Rationalisierung erzeugten. Wir sprechen daher bewußt von der „Organischen Betriebsgestaltung", bei der der schaffende Mensch im Mittelpunkt steht. Der Eigenart seines Wesens wird alle technische Apparatur zugeordnet. Bei uns ist Führung, dort nur Organisa tion. Prof. Dr. Arnhold kennzeichnete mit seinen Aussührun- pen das Wesen des Vierjahresplanes und den Mangel an Arbeitskräften So wenig uns Arbeuskraiireserven zur Ver fügung stehen, so sehr sei der Einsatz von Ausländern mit Vor sicht auszunehmen; denn die Abhängigkeit vom Ausland auf menschlichem Gebiet sei noch gefährlicher wie auf dem Gebiet der Rohstoffe Dagegen verspricht sich Gcncrnlfeldmarschalt Göring als der Beauftragte sür die Durchführung des BicrjahrcsptancS von der Durchkämmung der Betriebe und großer Berwaltungsapparate sowie volkswirtschaftlich unwichtiger Berufe eiucu Erfolg. Es wurden dadurch etwa drei Mil lionen Kräfte frei. Bereits 101 MW Handwerker aus Einmann betrieben konnten einer wichtigeren Tätigkeit zugcsührt wer- den. Nach einem Hinweis ans die notwendige Mobilisierung der Werksalten nnd der Arbeitsbeschädigten im Rahmen des Möglichen betonte Pros Dr Arnhold, daß eine Fe hl len- kung von Arbeitskräften zu vermeiden und deshalb eine Rangordnung der Bernie ansznstellen ist. die vordringlich mit jungen Arbeiiskräfien zn versorgen sind Die freie Berufswahl wird der noiwcudigcn Einsicht wei chen müssen, daß bestimmte Berufe für Deutschland le benswichtig sind. Je härter aber diese äußeren Notwen digkeiten sind, um so größer muß die innere Freiheit sein, unter der die deutschen Menschen in Miseren Betrieben schaffen. Hier erwächst dem deutschen Bctricbsführcr eine ganz neue große Aufgabe. Leistungsreserven erschließt vor allem die Arbeits schulung tü den L e h r l i n g s w e r k st ä t t e n, die von der DAF. besonders betreut werden. 1280 betriebseigene Lehr werkstätten, 31 Gemeinschaftslchrwerkstätten und 581 Lehr ecken sind ersaßt. Für die Weiterbildung der Erwachsenen ien? In einer eng- w> behandelt Lord gsmethoden. Dabei >en ersten „Arbetts- hsne, England habe auch wie es es neh- nmen, daß man erst um die Eingebore- ätten dann die Mis- „Laßt uns niever- chorenen ihr Haupt die britische Flagge erobert gewesen sei. Im Auftrage der Tagen der Dampfer um dort zwei Men- ihnsinnig geworden ne oon elf Flücht- eblich abgeschafsten. menen französischen linge waren zuerst d dann aber wieder -frist von sechs Mo- l zwei Booten nach st verschollen Das ris. Von den vier n schadhaften Boot -Küste zu gelangen, .'m Tode nahe seien. zu; hierzu sind auch die für die technische Führung wichtige Ingenieuraitsbildung, aus dem Gebiet der Meuschcnfühnlug die Arbeitswochen für Betriebssichrer zu zählen, des weiteren die Reichsschule sür Werkmeister in Gelsenkirchen und die Aeichsschule für Ausbildungsleiter im PolkSwagemverk, die sich besonders der Unterweisung der Leiter von Lehrwerkstätten annimmt. Außerdem finden sür Zeitstudien und Kalkulations- ingcnieure Lehrgänge in Augustusburg statt. Die organische Betriebsgestattung erst läßt Arbeitskönnen und Leistungswillen zur Entfaltung kommen. Es kommt dar- nnf an. alle Hemmnisse zu beseitigen, die die Arbeit schwer machen und alle diejenigen Hilfen einzubauen, welche die Ar beit erleichtern. Als sachliche Arbeitshemmnisse gelten falsche Werkzeug- und Maschinenanordnung, schlechtes Licht, dumpfe Luft, Staub und Lärm. Zweckmäßige Arbeitsplatzgestaltung dagegen macht jedes Werkzeug griffbereit. Zum anderen spielt der seelische Z u st a n d des Schaffenden eine große Rotte. Ter seelische Zustand aber hängt wieder von der sozialen Wer tung ab. So ist die Behandlung nichts Nebensächliches für die Leistung. Schließlich aber muß der deutsche Arbeiter wissen, worum cs im Betrieb geht. Eine große Hilfe ist die Entwick lung der Arbeitsbest verfahren, ein Verfahren also, das mit geringstem Aufwand an Kraft und Zeit die höchste Leistung im Gefolge hat. Von ganz besonderer Wichtigkeit füx den Arbeitsantrieb ist aber das Problem der Bctriebsgercch- tigkeit. Mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Gesundheits- snhrung schloß Prof. Arnhold seine Ausführungen, die dem Bctriebssührer eine Fülle von Ausgaben stellten. Zeigte Prof. Arnhold, wie sehr der Bctriebssührer die Lchlüsselstellung der deutschen Nationalisierung innehat, so hatte Gauobmann Peitsch zu Beginn der Kundgebung, an die Worte des Führers vom 30. Januar 1939 anknüpsend, die hervor ragende Nolle der DAF. bei der Lösung der vor uns stehenden Fragen unterstrichen. Rotes Chaos Die letzten Zuckungen Sowjetspaniens. Was jetzt aus Sowjetspanien an Nachrichten zu uns kommt, muß mit äußerster Vorsicht ausgenommen werden. So sicher es ist, daß das rote Spanien in seinen letzten Todeszuckungen liegt, so wenig bestimmt wird man aber sagen können, wie lange diese Agonie noch währt. In solchen Zeiten blüht natürlich der Nachrichtenhandel ge wisser rein geschäftlich aufgezogenen Agenturen. Hinzu kommt die Sensation- und Tendenzmache jener Blätter und Agenturen, die von bestimmter Seite ansge-^ halten werden. Aber im Grunde werden alle Phantasie produkte einer gewissenlosen Berichterstattung in sehr kur zer Zeit durch die Tatsachen überholt sein. Was sich jetzt in dem rötlichen Restspanien zeigt, sind! die bekannten Symptome des Zusammenbruchs Wenn sich in Madrid ein Putsch gegen Negrin erhoben hat und diesen sogenannten Ministerpräsidenten zum Teu fel jagte oder verhaftete, so mögen die Beweggründe zu nächst einmal einer ganz unpolitischen Zornesstimmung entspringen. Die Kämpfer in Madrid haben, es mit an sehen müssen, wie die rote Regierung eines Tages nach Valencia übersiedelte. Sie haben dann gehört, wie diese selben Häuptlinge nach Barcelona weiter ausrückten, und schließlich ist ihnen mindestens durch die nationalen Sender bekanntgeworden, wie die roten Bon-! zen im Gefolge ganzer Autokolonnen, die mit geraubtem Gut beladen waren, über die französische Grenze flüchte ten. Nun kommt im Flugzeug dieser Herr Negrin er neut nach Madrid, um dort die Friedensstimmung und -neigung zu sabotieren. Gleichzeitig aber traf er wohl^ Anstalten, wenn alles schief gehen sollte, sich erneut ins' Flugzeug zu setzen, um endgültig nach dem rettenden Frankreich zu eilen. Das hat die Kämpfer in Madrid ausgebracht, die rote Madrider Garnison hat sich gegen Herrn Negrin aufgelehnt, ihn kurzerhand abgesetzt und einen „Verteidigungsrat" eingesetzt. Die letzten Nachrichten, die man von dem Negrin- Ausschuß aus Madrid hörte, gingen dahin, daß der Be fehlshaber sämtlicher roten Streitkräfte in Mittelspanien, General Mtaja, von Herrn Negrin seines Amtes ent setzt wurde, weil er jeden Widerstand für unnütz erklärt hatte. Herr Negrin war es, der ihm schließlich noch die militärische Führung in Madrid lassen wollte. Zum Ober befehlshaber aber wurde „General" Casado eingesetzt. Der neue Befehlshaber hat sehr rasch mit seinem „Ernen- ner" abgerechnet. Im Madrider Sender kann man jetzt, von der Politik Negrins allerlei zutreffende Charakte ristiken hören. Der ehemalige Bolschewistenhäuptling wird beschuldigt, einen sinnlosen nnd verbrecherischen Wi derstand zu leisten mit dem einzigen Zweck, sich persönlich an dem Elend Notspaniens zu bereichern und es auszn- raubcn, um dann rechtzeitig noch mit den Anhängern und natürlich mit den: geraubten Gute sich ins Ausland zu rückzuziehen. Herr Negrin wird als Verräter bezeichnet, und man mißt ihm auch die Schuld an dem Zusammen bruch Kataloniens zu. Zwischendurch hört man, daß der Verteidigungsrat für einen „ehrenvollen Frie den" eintritt, notfalls aber auch den Widerstand bis zum Ende fortsetzen will. Die naive Drohung mit dem „Wi derstand bis zum Ende" dürfte General Franco mit Recht nicht sehr ernst nehmen. Wenn der Verteidigungsrat kapitulieren will, so steht dem nichts im Wege. Hoffent lich macht er wenigstens seine Ankündigungen wahr, kei nen der bisherigen Häuptlinge auskneifen zu lassen, son dern sie mit ihrer Verantwortung an den Endausgang zu binden. Das wäre gleichzeitig die gerechte Strafe' für die Hetzer um Negrin, die den Widerstand solange be trieben haben. Die Frage ist jetzt nicht mehr, wann Madrid fällt, sondern ob es gelingt, den letzten Kampf hier zu vermeiden. General Franco zieht rund 200 000 Mann mit 400 Tanks und 900 Flugzeuge um die ehe malige Hauptstadt. Seinen Truppentransporten folgen schon die Lebensmittelkolonnen — ein Beweis, daß man mit einem ernsthaften Widerstand jetzt nicht mehr rechnet. Der Verteidigungsrat schwatzt von einem ehrenvollen Frieden. General Casado hatte schon vorher die Neigung erkennen lassen, mit Burgos Besprechungen einzuleiten. Notspanische Parlamentäre wollten im Flugzeug nach Burgos kommen. Natürlich könnte es sich dabei höchstens über die Erörterung der technischen Einzelheiten der Waffenstreckung handeln. Bedingungen wird Genera! Franco in keiner Form annehmen. Das ist gerade von seinem Standpunkte aus vollkommen verständlich. Er kennt die rotspanischen Schwätzer zu gut, als daß er nicht wüßte, daß jedes Entgegenkommen von den internationa len Hetzern schamlos mißdeutet wird. Es würde natürlich sofort die Legende in die -Welt gesetzt werden, daß das rötliche Restspanien, also Madrid mit seinen roten Mili zen ungeschlagen aus dem Bürgerkriege hervorgegangen sei. General Franco hat allen Anlaß, solchen Legen denbildungen von vornherein den Hals nmzudrehen. Ungeklärt bleibt in diesem Zusammenhänge das Schicksal der roten Flotte. Eine amerikanische Nach richtenagentur wußte von einem nationalen Ueberrumpe- lnngsversnch in Cartagena zu berichten. Die dortige Gar nison sollte sogar znm Teil zn Franco übergegangen und den Marinesender der Noten besetzt haben. Die Nach richten haben sich bis jetzt nicht bestätigt, und es sieht säst so ans, als wollte man hier nachträglich einen roten Wiedercroberungsversuch künstlich konstruieren. Tatsache scheint daaeaen in sein, daß dierotsvanisckeKrieas- Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. 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