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Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichuug der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Raunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthüll auch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1889 gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1SV4 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." SV. Jahrgang Montag, den 27. März 4939 Kummer 66 Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Tertterl (Zgespalt.) Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste Für Platz wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird kerne Gewähr für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. Druck u Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts stelle in Brandis, Bahnhofftr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr vorm. Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebseu und Umgebung Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) ? nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr, t Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus Z zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf Z Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- . gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.! Schneller Vormarsch der Nationalen am Sonntag 70V Quadratkilometer mit 40 Ortschaften besetzt / Mehrere tausend Gefangene MimMm Francos Verhandlungen gescheitert — Neue nationalspanische Offensive Aus Nationalspanien verlautet, daß die Verhandlungen zwischen Vertretern des roten sogenannten Verteidigungsrates" in Madrid und Vertretern des Generals Franco betreffend die Uebegabe von Madrid zu keinem Ergebnis geführt haben. Der Verteidigungsrat soll sich außerstande erklärt haben, große kom munistische und anarchistlsche Gruppen zur Uebergabe und damit zur Beendigung des Blutvergießens zu bewegen. Das Hauptquartier der nationalspanischen Truppen richtete ein Ultimatum an Sowjetspanien, in dem es u. a. heißt: Ein weiterer militärischer Widerstand ist verbrecherisch, weil er nichts anderes als unnützes Blutvergießen bedeutet. Sonntag begann die seit einiger Zeit erwartete neue natio nalspanische Offensive. Sie setzte jedoch nicht im Abschnitt von Madrid ein. sondern ging im Abschnitt von Cordoba vor sich. Die Sowseisront wurde an mehreren Stellen durchbrochen. Guter Fortgang -er Offensive in Andalusien Die nationalen Truppen 35 Kilometer vor der Provinzhaupt stadt Jaen DNB Sevilla, 26. März. — Die am Sonntag einge leitete nationale Offensive in Andalusien, die von dem Befehls hab. der Südarmee General Pietro de Llano, persönlich geleitet wird, macht nach den letzten Nachrichten gute Fortschritte. Die nationalen Abteilungen setzten auch im Laufe des Nachmittag ihren Vormarsch fort und stießen dabei nur auf geringen Wi derstand. Mehrere Regimenter Kavallerie sind eingesetzt worden, die die schwach besetzten bolschewistischen Stellungen überrannten und sofort die Verfolgung des Feindes aufnahmen. Die natio nalen Truppen stehen 35 Kilometer vor der Provinzhauptstadt Jaen, die von den Sowjetspaniern zu einem bedeutenden mili tärischen Stützpunkt ausgebaut wurde. DNB Vurgos, 27. März. — Die nationalen Truppen setz ten am Sonntag nachmittag ihren Vormarsch an der gesamten Cordoba-Front fort. Die motorisierten Kolonnen stießen dabei teilweise über 40 Kilometer tief vor. Ein Gebiet von mehr als 700 Quadratkilometern wurde besetzt. Dabei wurde der bedeu- tende Ort Pozoblanca im Kohlengebiet erobert (40 Kilometer südlich Almadens). Insgesamt wurden 40 Ortschaften besetzt, darunter Santa Eufemia. Mehrere tausend Bolschewisten konn ten gefangen genommen werden. Verschiedene rote Einheiten hiß ten beim Nahen der nationalen Truppen die weiße Fahne. Nur an einigen Stellen versuchten die Roten Widerstand zu leisten, der jedoch ohne Schwierigkeit überwältigt werden konnte. „Die Versuche, die Achse Rom-Verlin anzubohren, sind kindisch!" DNB Rom. — Auf dem Generalappell der faschistischen Kampfbünde führte Mussolini aus, daß das Italien von heute geschlossen, kriegstüchtig, diszipliniert und imperial dasteht. Fer ner betonte er u. a. mit Nachdruck, alle Versuche, die Achse Berlin -Rom aus den Angeln zu heben oder anzubohrcn, seien kin disch. Die Achse sei nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Staa ten, sondern die Begegnung zweier Revolutionen. Wir werden uns und werden uns von der Kriegspsychose, die eine Mischung von Hysterie und Furcht ist, nicht anstecken lassen. Unser Kurs ist festgelegt. Unsere Grundsätze sind klar. Ihr werdet sie jetzt mit der gebotenen Aufmerksamkeit anhören: 1 .) Obwohl die berufsmäßigen Pazifisten besonders ver ächtliche Kreaturen sind und das Wort „Friede" viel zu abgenutzt ist und wie falsches Geld einen falschen Klang erhalten hat, obwohl es weiter bekannt ist, daß wir den ewigen Frieden als eine Katastrophe für die menschliche Kreatur betrachten, sind wir doch der Ansicht, daß eine lange Friedenszeit notwendig ist, nm die Entwicklung der europäischen Kultur zu retten. Aber trotzdem werden wir, obwohl unlängst dazu aufgefordert, keine Initiative ergreifen, bevor nicht unsere heiligen Rechte aner kannt sind. (Stürmischer Beifall). 2 .) Die Zeit der „Extra-Touren" ist endgültig vorbei! Schon daran erinnern zu wollen, ist für uns und alle Italiener eine Beleidigung. (Stürmischer Beifall). Die Versuche, die Achse Nom Berlin aus den Angeln zu heben oder anzubohren, sind kindisch (stürmischer Beifall, stürmische Hitler-Rufe.). Die Achse ist nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Staaten, sondern die Begegnung zweier Revolutionen, die in kraßem Gegensatz zu allen Weltanschauungen der Gegenwart stehen. Darin liegt die Kraft der Achse Rom—-Berlin und ihre Dauer begründet. Aber da es immer Klüngel gibt, die oberflächlich denken und die Vernunft ausschalten, erkläre ich auf das allerbestimmteste, daß das, was sich in Mitteleuropa zugetragen hat, mit Naturnotwen digkeit eintreten muhte (stürmischer Beifall). Ich erkläre, daß, wenn ein Volk, das über so viele Männer und über so unge heure Waffenarsenale verfügt, nicht einer einzigen Geste fähig ist, es reif, ja überreif für sein neues Schicksal ist. Ich erkläre weiter, daß, wenn die geplante Koalition gegen die autoritären Regime zustande kommen sollte, diese Regime die Herausforderung annehmen und zur sofortigen Gegenwehr und zum sofortigen Gegenangriff in allen Teilen der Welt über gehen würden. (Stürmischer Beifall). Der Duce kam dann auf die italienischen Kolonialforde rungen zu sprechen und schloß schließlich mit folgenden Worten: Letzte aber grundlegende Voraussetzung: Man muh rüsten! Das ist die Losung! Mehr Geschütze, mehr Schiffe, mehr Flug zeuge! Um jeden Fall und mit allen Mitteln (Zurnf: Jawohl!), auch wenn man mit allem, was man unter bürgerlichen Leben versteht, reinen Tisch machet mühte. Wenn man stark ist, ist man den Freunden lieb und wird von den Feinden gefürchtet. Seit Menschengedenken gellt durch die Geschichte der Schrei: Wehe dem Wehrlosen! (Stürmischer, tosender Beifall). Dos ruhmreiche Schwarzhemd, so schloß der Duce, mit dem wir gekämpft haben und kämpfen werden, hat heute ein klei- nüs Abzeichen erhalten, auf das ihr besonders stolz sein müßt, ein Abzeichen von roter Farbe, rot wie jenes Blut, daß von uns und anderen vergossen worden ist, und das wir bereit sind, stets .^"tttessen Italiens und des Faschismus zu vergießen, veute ist euer großer Tag. Mit eurem Mut, mit eurem Opfer sinn, mit eurem Glauben habt ihr dem Rad der Geschichte einen machtvollen Schwung gegeben. Heute frage ich euch: Wollt ihr Ehren? (Sie antworteten: Nein!). Wollt ihr Belohnungen? (Nein!). Wollt ihr ein bequemes Leben? (Nein). Gibt es für euch ein Unmöglich? (Nein!). Was sind eure drei Losungsworte? (Aus der Menge erschallt es im Sprechchor „Glauben! Gehor chen! Kümpfen!") Gut so, Kameraden! In diesen drei Worten war, ist, und wird immer da sein das Geheimnis jeglichen Sieges!" Der Duce an den Führer Auf das Glückwunschtelegramm des Führers an den Duce anläßlich des zwanzigsten Jahrestages der Gründung der Faschi stischen Kampsbünde hat Benito Mussolini folgendermaßen ge antwortet: „Ich danke Ihnen für die Botschaft und das Telegramm, das Sie mir anläßlich der Feier des zwanzigjährigen Bestehens des Faschismus übermittelt haben. Eine neue Lebensauffassung vereint unsere beide revolutionären Bewegungen, die dazu bestimmt sind, die reaktionäre und konservative Position der alten Welt aus den Angeln zu haben und gleichzeitig die Ge fahren der bolschewistischen Weltanschauung zu beseitigen. Das kann nur zum Wohl unserer beiden Völker und zur friedlichen Entwicklung der europäischen Kultur auf neuen Grundlagen erfolgen." — Ein symbolischer Alt Gefallenenehrung in Prag durch General der Jnfänterie Blaskowitz Prag erlebte am zweiten Sonntag nach dem Einmarsch deutscher Truppen am Grabe des Unbekannten Soldaten eine feierliche Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blaskowitz, legte in Begleitung des Kommandanten von Prag, Generalmajor Freiherr von Gablenz, einen großen Lorbeerkranz am Ehrenmal und in der Krypta nieder. Grü ßend standen die deutschen und tschechischen Offiziere sowie die Ehrengäste vor dem Ehrenmal. Die Menge verharrte entblößten Hauptes auf dem weiten Platz, während die Ehrenkompanie das Gewehr präsentierte. Unter den Ehrengästen sah man zahl reiche höhere Offiziere der Wehrmacht, u. a. den Oberbefehls haber oer Polizeieinsatzgruvoe, Oberst Querner, als Vertreter der tschechischen Regierung Armeegeneral Sirovy und Brigade general Fiala, als Vertreter der Stadt Prag Primator Dr. Klapka und seinen Stellvertreter Professor Pfitzner. Oberbürgermeister Klapka hieß General der Infanterie Blaskowitz aw Inhaber der vollziehenden Gewalt aillchließend im Rathaus willkommen. Sein Stellvertreter Professor Pfitz. ner unterstrich in einer längeren deutschen Ansprache die vor bildliche Haltung der deutschen Truppen, die durch ihr muster- gültiges Auftreten die erste grundlegende Vorarbeit für die veutlch-tschechische Verstand,gung geleistet hätten. Dann trug sich der Oberbefemshaber in das Goldene Buch der Stadt Prag ein mit den Worten. „Möge Prag — in Erfüllung seiner historischen Aufgabe — einer großen Zeit ent gegengehen!" * Die „Narodni Noviny" schreiben zu der Feier. Die Prokla mation des Führers, die Erklärungen, daß das tschechische Volk nicht germanisiert werde und der symbolische Akt Generals Blaskowitz sind Beweise dafür, daß das tschechische Volk auch im Rahmen des Dritten Reiches eine Stellung einnehmen wird, die es auf Grund seines kulturellen und wirtschaftlichen Lebens verdient. . Der Schnitt ins eigene Fleisch „Wenn einzelne Kreise des Auslandes etwa glaubens sollten, uns mit wirtschaftlichen Druckmaßnahmen treffens zu können, so steht fest, daß man ein Millionenvolk im^ Herzen Europas niemals auf die Dauer ausschalten kann,! ohne im eigenen Lande selbst Rückschläge zu erhalten"! Diese Worte des Reichswirtschaftsministers Funk, ge-z sprachen auf der Kreis- und Gauamtsleiter-Taguna in Sonthofen, sind die beste Antwort auf die Handelsschimne, die die Vereinigten Staaten sich in diesen Tagen gegen Deutschland erdacht hat, und die nichts anderes alS! einen politischen Kampfakt darstellt, ausgelöst durch die! „Entrüstungen" der Demokratie über die führende Stel lung Großdeutschlands in Mitteleuropa. Vom 22. April ab werden eine Reihe deutscher Erzeugnisse mit Sonder-! Zöllen von 25 v. H. belegt. Diese Maßnahme schließt sich würdig an die schon einmal im Jahre 1936 vorgenommene! Zollerhöhung auf deutsche Waren um 23 bis 58 Prozent! an. Diese Zollerhöhungen waren und werden mit dem! Artikel 303 begründet, der bestimmt, daß die Waren einest Landes, daß mit staatlicher Hilfe die Ausfuhr fördert, mit einem Sonderzoll belegt werden können, der dieser Förde rung entspricht. Bei der Heranziehung dieses Artikels wird völlig außer acht gelassen, daß die deutschen Erport- förderungsmaßnahmen nichts anderes als eine not wendige Folge der D o l l a r a b w e r t u n g sind, die die Amerikaner seinerzeit vorgenommen haben, um sich damit auf den Weltmärkten vor allen anderen Erportländern einen Wettbewerbsvorsprung zu sichern. Daß man in den Vereinigten Staaten bisher den deutschen Ausfuhr förderungsmaßnahmen nach den gegenseitigen Verein barungen voll und ganz zugestimmt hat, wird nicht er wähnt. Man spricht auch nicht mehr davon, daß noch wenige Tage vor Bekanntgabe der neuen Zölle beim Schatzamt seitens der deutschen Botschaft ungefragt worden war, ob es damit einverstanden sei, wenn das „Julaudskonwnverfahren", durch das eine gewisse Ver rechnung der Ausfuhrprämien geregelt wird, künftig nicht nur auf Baumwolle uud Kupfer beschränkt bleibe, sondern auch auf Schmalz ausgedehnt werde. Das Schatzamt er klärte, daß dagegen keinerlei Bedenken bestünde. Außer dem war ebenfalls erst vor wenigen Tagen einem Ab geordneten des Repräsentantenhauses vom Schatzamt auf seine diesbezügliche Anfrage erklärt worden, daß das Jnlandskontenversahren nicht zu beanstanden sei. Wenn sich nach kürzester Frist bereits die USA. von diesen ihren Entscheidungen entfernen, so kann die Gesinnungswand- lung eben nur mit politischen Motiven erklärt werden. Nur eins ist dabei übersehen worden, daß näm lich die Vereinigten Staaten, die bisher im deutsch-ameri kanischen Warenverkehr einen Ueberschuß von 256 Mil lionen Mark erzielten, sich mit der neuen Handelsschikane ins eigene Fleisch schneiden. Amerikas Farmer werden mit die ärgsten Leidtragenden der neuen Zollpolitik Roosevelts sein. Nur ein Beispiel dafür! USA. sitzen heute auf einem Baumwollvorrat von 13 Millionen Ballen fest. Deutschland kann nach den Ausführungen von berufener Stelle sehr Wohl heute 3 bis 4 Millionen Ballen Baumwolle jährlich abnehmen. Daß eine derartige Ab nahme heute nicht mehr in Frage kommt, nachdem USA. unserer Wirtschaftspolitik Schläge zu versetzen sucht, be darf Wohl keiner weiteren Erwägung. Wie die ameri kanischen Importeure über die Zollmaßnahmen der USA. denken, beweist die Tatsache, daß sie sie eindeutig als „einen Verstoß gegen Treu und Glauben" in einer öffent lichen Kundgebung gegeißelt haben. Im übrigen kann sich Wohl niemand darüber wundern, daß zwischen den deut schen und amerikanischen Im- und Erporteuren der Draht intensiver als sonst spielt und die Warenströme hinüber uud herüber bis zum 22. April stärker anschwellen als bisher. Enge Zusammenarbeit mit Rumänien Während England noch mit allen möglichen Machen schaften versuchte, die Welt der Demokratien davon zu überzeugen, daß Deutschland von Rumänien irgendwelche wirtschaftspolitischen Zugeständnisse erzwungen habe, be antworten Deutschland und Rumänien dies verlogene Spiel mit der Bekanntgabe eines Wirtschaftsver trages, der in Form und Inhalt weit über sonstige Verträge dieser Art hinausgeht. Im Zeitalter des zwei seitigen Warenverkehrs sind Abmachungen für die Dauer eines Jahres das Nebliche. Der deutsch-rumänische Wirt schaftsvertrag aber wird auf die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen. Während sonst nur der Austausch dieser oder jener Erzeugnisse in Handelsverträgen geregelt wird, umschließt das deutsch-rumänische Abkommen Abmachun gen, die im weitesten Sinne den nationalwirtschaftlichen Belangen dieser beiden Staaten Rechnung tragen. Der neue deutsch-rumänische Wirtschaftsplan soll auf der einen Seite die deutschen Einfuhrbedürfnisse befriedigen, aus der anderen Seite den Entwicklungsmöglichkeiten der rumänischen Erzeugung auf weite Sicht Rechnung tragen. Rumänien wird uns in Zukunft seine reichen Landwirt- schaftserzeugnisse liefern, wird eine Reihe Agrarerzeug nisse. au deren Bezug uns gelegen ist uud die im Lande doch