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Allgemeiner Anzeiger : 30.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191801304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19180130
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19180130
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-30
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 30.01.1918
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Selsssenkeit unä Ltolr. Lon Aenerallt. Frhrn. v. Freytag-Loringhove». In dem Aussteigen des Karthagischen Feld- hcrrnaeschlechis der Barkiden sieht Treitschke eir^ „Reaktion des Heldengeistes gegen eine rein materielle Austastung des Staates". Solche Reaktion hat uns der Weltkrieg gebracht, und dock erhebt sich die Frage, ob wir sie fest- gehastet haben. Zwar mit Worten wird bei ünS nicht gekargt. Gerade jetzt ist überall be tont ws«den, daß Brest-Litowsk doch haupt- s Schlich die Folge Hindenburgscher Siege sei. In der Tat reist dort jetzt die Lat von Lannenberg, den Masuren- und Polen-Schlachten, von Wilna, Dünaburg und Riga. Hochgemut und voll Vertrauen steht -enn auch unser Westheer der Zukunst ent gegen. In der Heimat dagegen herrscht solche Empfindung nicht allgemein. Hier wird immer wieder vergessen, daß „die Hoheit des Krieges" darin liegt, daß der kleine „Mensch ganz ver schwindet vordem großen Gedanken des Staates". E- ist allerdings richtig, was Camille Rousset sagt: „Wenn die edlen und erhabenen Ge fühle, oie der Krieg Hervorrust, sich rein und unvermsscht erhalten sollen, darf er nicht zu lange dauern. Zieht er sich mit wechselnden Aussichten hin, so überwuchern die schlechten Regungen mehr und mehr die guten; die Be geisterung läßt nach, die Beunruhigung wächst, Interessen leiden und werden erregt; die Achtung vor dem Gegner läßt nach; man befleißigt sich nicht mehr, ihm gegen über gerecht und loyal zu sein; man sucht ihm nur auf alle Weise zu schaden. Die Regierungen teilen die Erbitterung der Völker; selbst die Diplomatie vergißt gelegentlich ihre überkommenen Regeln der Ruhe, der Anstandes 'and der Mäßigung; auch sie läßt sich vom Zorn hinreiben." Wenn dem so ist, wenn wir Deutsche gezwungen wurden, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, wenn der Ausspruch Roussets über die Diplomaten durchaus auf die uns feindlichen Staatsmänner paßt, so mag man das beklagen und soll gewiß mit allen Mitteln trachten, unser! Volk aus solcher Lage hinauszuführen, aber dem ! Umstande, daß die auf die Kriege Ludwigs XIV. ! gemünzten Worte Roussets auch heute noch f Gültigkeit, ja vermehrte Gültigkeit haben, müssen wir Rechnung tragen. Darum aber gilt eZ, sich! in der Überzeugung zu bestärken, daß gerade f jetzt nur die denkbar festeste und entschlossenste Haltung in Politik und Kriegführung uns an das Ziel bringen kann. Jegliche Nervosität, wo sie'auflritt, zu bekämpfen, ist Pflicht des Deutschen. Nervosität tritt in der Heimat in wechselnder! Form immer wieder auf. Es gibt Leute, denen nichts schnell genug gehen kann, denen die Ein sicht zu fehlen scheint, daß auch beim redlichsten Friedenswillen ein derartiges Wirrsal wie dieser ' Weltkrieg sich nicht von heute auf morgen lösen läßt. Das Gleichmaß, die Gelassenheit dürste einem großen Volke, bei dem Heer und Heimat in solcher Weise die denkbar schwerste Probe bestanden haben, gar nicht verloren gehen können. Das auszusprechen ist wahr haftig keine Verherrlichung des Krieges, sondern nur eine Feststellung der Tatsachen. Sollen wir uns etwa nicht der glänzenden Lage freuen, in der wir uns nach bald 3Vs Kriegsjahren be finden? Etwa nicht des Heldenmutes unserer Truppen, unserer tapferen U-Boots-Desatzungen, und der vollendeten Technik, die mit ihnen zusammenarbeitet, in stolzer Dankbarkeit gedenken? Es kommt nicht so sehr darauf an, hohe Töne des Lobes zu finden, deren hören wir genug. Wahres Nach empfinden menschlicher Großtaten ist am Platze, sie bildet die echte Dankbarkeit. Es dürste bei uns Zweiielssucht überhaupt nicht aufkommen vor dem innerlichen Miterleben der Taten unserer Brüder. Solches lehrt uns weiter Geduld üben, lehrt uns jene echte Demut vor Gott, die stolz macht vor aller Welt. Und das deutsche Volk hat sicherlich ein Recht, stolz zu sein auf seine Leistungen im Weltkriege. Einem gerechtfertigten Selbstbewußtsein ent spricht aber nicht ängstliches Hinhorchen auf jeden Laut, der auS dem Osten herübertönt oder auf jede Prahlerei feindlicher Staatsmänner. Dor allem jedoch entspricht er ihm nicht, wenn Scheelsucht, Prinzipienreiterei und Parteigezänk, diese Erbübel aus der Zeit unserer früheren Klein staaterei, wieder um sich greifen. Wir sind der Schicksalswendungen, die der Weltkrieg uns brachte, nicht wert, wenn wir das alles jetzt nicht hintanzuletzen wissen. „In dem Augen blick, wo der Streit ruft", sagt Treitschke, „jetzt gilt es mir und meinem Dasein I muß die soziale Selbstsucht zurücktreten und jeder Partei haß schweigen." Der'Staat rust immer nochl Befolgt das deutsche Volk, vor allem befolgen feine führenden Geister nicht diese Mahnung, so lassen sie die sckvldige Ehrfurcht vor der Größe derjenigen außer acht, die sich nicht be sonnen haben, ihr Leben fLr Deutschlands Dasein und seine Zukunft zum Opfer zu bringen. ES wäre traurig, wenn wir uns von einem Fremden beschämen lassen sollten, der uns sagt: „Der moderne Krieg ist der bitterste Ernst auf dieser Erde und eine uner bittliche Lehre des Startes, ohne ander: Rück sicht auf die einzelnen Menschen als auf deren Bedeutung für den Staat." Solchem „bittersten Ernst" hat sich unsere Haltung anzupassen bis zum Ende, wenn anders dieser, das schon unter dem Glanze unserer Waffen zu schimmern be ginnt, nicht noch in letzter Stunde sür die Folge bitter werden soll. Bleiben wir uns selbst treu und halten wir den Blick fest auf dir Größe unseres Volkes gerichtet. Zur Zrage -er Aalan-smseln. Bel den letzten Verhandlungen in Brest-Litowsk -wischen den Delegierten der Mittelmächte und den Vertretern der russischen Abordnung wurde auch die Frage der AalandSinseln berührt. Staattzfekretär v. Kühlmann betonte dabei, daß bei Erörterung dieser Frage auch das durch seine geographische Lage an der Sache in hervorragendem Maße interessierte zur Lc.wrr^uuu uuo MuuuuuMchuuug des in Aussicht stehenden Vertrages heranzuziehen sei. Schweden sei zwar bei den gegenwärtigen Be ratungen nicht vertreten, der Staatssekretär habe aber Grund zu der Annahme, daß die Wünsche der schwedischen Volkes sich in dieser Richtung bewegten. Herr Trotzki behielt sich eine Antwort auf diese An regungen für später vor. Politische AunÄsA-u. *Bei der Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Payers (6. württember- gischer ReichsiagswahlkreiL) Ncutliugen-Notten- burg-Tübingen fielen auf den Kandidaten der fortschrittlichen Volkspartei, Landtagsabgeord- neten Bezirks-Notar Schnees (Tübingen) bei 16 886 Wahlberechtigten 4421 Stimmen. Die Nalionalliberalrn, die Konservativen, der Bund der Landwirte und das Zentrum hatten ihren Wählern unter Wahryng des Burgfriedens Wahlenthallung empfohlen. Die Sozialdemo kratie hatte die Wahl sreigegeben. *Die Landfrauen - Tagung in Berlin war aus allen Teilen des Reiches gut besucht. Präsident v. Waldow gedachte dankbar der stillen, tapferen Landfrauenarbeit. Der IMKiggLNger. kj Romo.n von H. Courths» Mahl er. Regina Ruthart gehörte bald zu den gefeiertsten Frauen in ihrem .Kreise. Klaus war sehr stolz darauf. Seine eigene Be wunderung und Anbetung hatte in den letzten Wochen gemäßigtere Formen angenommen; nun flammte sie von neuem auf. Er betrieb das Schmücken ihrer Person geradezu als einen Sport. Immer reizvoller, schönere Tollelten schm er sür sie aus, und ihr Aussehen war sür ihn von größter Wichtigkeit. Regina ermüdete das ein wenig. Sir sand es auf die Dauer gar nicht amüsant, immer Meder Neue Toiletten probieren zu müssen, und leie laute und leise Bewunderung, die ihre Schönheit ihr errang, verursachte ibr Pein. War sie denn nichts als. schön, hatte sie keine Vorzüge, dir wertvoller" waren als ihre äußere Schönheit? WaS blieb dann von ihr, wenn die Schönheit einmal durch Alter oder Krankheit zerstört wurde? Sie legte Klaus einmal diele Frage vor. Da umfaßte er sie lächelnd. „Liebste, du wärst nicht halb so schön, wenn die Anmut deines Geistes, die Tiefe deiner Seele nicht aus deinen Zügen spräche. Du wirst immer schön sein, auch wenn du alt «der krank würdest, woran wir tz« nicht denken wollen." „Aber dn solltest endlich aufhören, niich immer von neuem mit Schmuck und kostbaren Toiletten zu beschenken." ' Dar verjtmWe ch«. „Willst du mir die einzige Freude entziehen, die mir der Reichtum bringt?" Da küßte sie ihn schweigend. Sie hatte ihn viel zu lieb, um ihn zu betrüben, und ließ ihn gewähren. Geduldig ließ sie sich nun weiter schmücken und von einer Festlichkeit zur anderen führen. Sie beklagte sich nicht, daß sie manchmal zu müde sei sind am liebsten mit ihm allein zu Hause geblieben wäre. Sie vermißte schmerzlich die schönen, trauten Stunden, da er nur ihr und sie ihm gehörte hatte. Das Gesellschaitstreiben befriedigte sie nicht. ES gab so wenig Menschen, um die eS sich lohnte, Ruhe und Behagen zu opfern, mit denen man sich wirklich anregend unterhalten konnte. Es erschien ihr eine er müdende Plage, immer wieder geistvolle Gemein plätze auf den Markt zu bringen und anzu- hören. Zudem beunruhigte sie Klaus Wefen, je weiter der Winter fortschritt. Er war un ruhig und nervös und jagte ohne Unterlaß von einem Vergnügen zum HNdem, ohne zur Ruhe zu kommen. Sie ahnte nicht, daß ihr Diann es empfand, wie die alte quälende Langeweile die Arme wieder nach ihm ausstreckte. Er liebte Regina tief und innig, aber langsam brach sich die Elksnntnis b«i ihm Bahn, daß auch diese Liebe nicht imstande sei, ihn vor der schrecklichen Leere seines Daseins z» retten. Je mehr er sich durch gesellige Betäubung von dieser Er kenntnis besreien wollte, je mehr nahm sie von ihm Besitz. Er fürchtete sich, einmal zur Ruhe zu kommen, denn er wußte, dann stand das Gespenst der tödlichen Langeweile vor ihm. Vergeblich suchte er dat selige stürmische Un» ES gelte jetzt die Zusammenfassung aller Kräfte zur letzten Anstrengung. Unterstaatssekretär Müller wies darauf hin, daß für den Ausgang der Krieges die Durchführung der VolkSernäh- rung von entscheidender Bedeutung sei. Wenn der Hungerfrieden vermieden werden soll, so müssen alle ganz gleichmäßig, Erzeuger und Verbraucher, sich Einschränkungen auferlegen. Es folgten Vorträge über Ernährungssragen, über die dann die Landfrauen in ihrer Heimat sprechen sollen. L)st«««ch.U«s<n«. "Bei dem Wiederzusammentritt deS öster reichischen Abgeordnetenhauses gaben die deutsch- nationalen Abgeordneten Böhmens die Erklä rung ab, sie wünschten die Loslösung der deutschen Teile des Königreichs Böhmen und die Vereinigung dieser Teile zu einer selb ständigen österreichischen Provinz „D eutj ch b ö hm en". — Damit wird eine alte Forderung erneuet, di« von den Deutsch- Nationalen wiederholt gestellt wurde, von den Tschechen aber immer bekämpft worden ist. "Der Streit um Caillaux nimmt immer leidenschaftlichere Formen an. Die Blätter der Rechten beschwören Clemenceau einzulenken, und es hat den Anschein, daß Clemenceau tat sächlich entschlossen ist, der Untersuchung eine Wendung zu geben, die Caillaux günstig ist. Im übrigen bleibt bestehen, daß die Nationalisten noch immer gegen Caillaux schüren, daß sie anderseits aber seine Enthüllungen sülchten. — Die Anklage, gegen die sich der srühere Minister deS Innern Malvy vor dem Senat als Aus- nahmegerichtshof zu verantworten- hat, geht dahin, Malvy habe auf dem Gebiet der fran zösischen Republik bei der Ausübung seines Amtes als Minister des Innern 1. dem Feinde über militärische und diplomatische Pläne Frank reichs, besonders über die Operationen am Chemin-des-DameS, Auskunft gegeben, 2. den Feind durch Verursachung von Militärmeutereien begünstigt. * Der ,Matin' schreibt zur Rede Lloyd Georges, in französischen Parlamentslreisen er blicke man in Lloyd Georges Hilferuf nach der Verlängung der englischen Wehrpflicht bis zum 55. Iahre nur einen Vorläufer einer gleichen Maßnahme für Frankreich. Darauf sieben auch bestimmte Äußerungen ClemenceauS im Heeresausschutz der Kammer am letzten Mittwoch schließen, die von einer „restlosen An spannung der verfügbaren französischen Mann- f schaftsbestände" handelten. En«la«-. ! * Der aus dem Kriegskabinett zurückgetretene j Sir Edward Carson schrieb an Lloyd George, ! iein Rücktritt stehe in Zusammenhang mit der 'irischen Konvention, deren Beschlüsse f die Negierung vor ernste Entscheidungen in der irländischen Politik stellen dürften. Als Führer der irländischen Ulsterunionisten halte er seine Anwesenheit im Kriegkkabinett sür bedenklich, wenn das Kriegskabinett über Entscheidungen in der irländischen Politik zu beschließen habe, denn er müsse seine Verpflichtungen gegen seine unionistischen Freunde in Ulster innehalten uud vollständig frei sein, um selbst Stellung zu nehmen in einer neuen Lage, die entstehen könnte, angesichis der Verpflichtung aller Kriegs- kabinettmilglieder bei Fortsetzung des Krieges mitzuwirken. "Die Leben smittelkrise, die die Regierung vergeblich zu beschönigen sucht, macht sich mit jedem Tage schwerer bemerkbar. Die Zeitungen bringen Zuschriften, aus denen her vorgeht, daß man nicht nur die deutsch-öster- reichisch-ungarische Offensive und die Radikali sierung des Landes, sondern mehr noch die immer deutlicher aussteigende Gefahr einer Hungersnot fürchtet. Dazu kommt, daß weile Arbeiterkreise mit dem neuen Aushebungsgesetz unzufrieden sind. Sie drohen mit dem General streik, falls bis zum 31. Januar das Gesetz nicht zurückgezogen wird. Holland. *Jn der Kammer wurde mitgeteilt, baß die holländische Regierung dasAbkomrnen über die in den amerikanischen Häfen gestüm zurückzurusen, das ihn in den ersten Monaten seiner Ehe so ganz auSgesüllt hatte. Mit Grauen erkannte er, daß er dem alten Standpunkt der Übersättigung zueilte. Und diesmal war es schlimmer denn je. Früher hatte er sich immer zum Trost gesagt, daß wenn er einmal die Frau sände, die er mit der echten, tiefen Liebe umfassen könne, das Leben für ihn einen Inhalt bekäme, und er- war getaumelt von der einen zu einer anderen, um zu suchen. Jetzt wußte er, wie er Regina liebte, würde er nie eine andere lieben, aber er erkannte auch, daß selbst die größte Liebe nicht imstande sei, daS Leben eines Mannes ganz auszusüllen. Der Diann braucht Kampf und Taten, um Befriedigung zu finden, die Liebe zum Weibe sst nur der Schmuck seines Daseins. — Seine Gesichtszüge wurden wieder, schlaff und müde, seine Haltung lässig, und Regina fühlte, daß seine Liebkosungen etwa? Gewohnheitsmäßiges bekamen. Feinfühlig, wie sie war, zog sie sich leise von ihm zurück. Sie sühlte instinktiv, daß seilie Leidenschaft sür sie sich ablühlte und in ruhigere Bahnen lenkte. Obwohl ihr aber eine ruhige, ausgeglichene Zärtlichkeit sympalbischer war als daS stürmische Feuer der ersten Zeit, io empfand sie doch schmerzlich, daß seine Geiühle für sie Nhler wmden. Schlicht und wahrhaft in ihrem Wesen, jeder Koketterie fremd, verstand sie es nicht, ihn zu reizen und an sich zu fesseln. Seine Natur lechzte uneingestanden nach Kampf, und er fand diesen Kampf nirgends. Wenn sie ihn durch Launen uud Unberechenbarkeit be schäftigt hätte, wäre er nicht jo bald xrnöchtert liegenden holländischen Schiffe unterzeichnet Hst. Die holländischen Schiffe dürfen nicht in der Sperrzone verwendet werden. Schwede«. * Die schwedischen, norwegischen und dänischen Delegierten zur Ausarbeitung eines Vorschlages zum vergrößerten Warenaustausch zwischen den drei Ländern hielten wiederum vom 17. bis 20. Januar in Stockholm gemäß dem Beschluß der vorigen Konferenz in Christiani» Sitzungen ab. Schweden wird nach der ge troffenen Vereinbarung hauptsächlich Waren auS Eisen, Stahl und Holz, gewisse Maschinen und Papiermasse liefern, Norwegen Salpeter, andere chemische Erzeugnisse, Fische, Brennholz, Chemi kalien und Metalle, Dänemark Getreide, allerlei Lebensmittel, Häute und Samen. Auf Ein ladung der dänischen Delegierten werden die Delegierten im Februar in Kopenhagen wieder zusammentreten. SkeMmrd. "Die letzten Nachrichten aus Petersburg lassen erkennen, daß die Maximalisten der Macht nicht mehr s i ch e r sind und daß sie eine Gegenrevolution sürchten. Allem Anschein nach befindet sich das Land — mit Ausnahme der Nandstaaten, die besetzt sind oder sich unabhängig erklärt haben — im Zustande völliger Anarchie, ein Zustand, dec möglicherweise auf die Verhandlungen in Brest- Litowsk nicht ohne Einfluß bleiben kann. ES fragt sich doch, ob die Männer, denen sichtbar das Regiment aus der Hand gleitet, fähig find, ein so weltgeschichtlicher Unternehmen wie den Friedensschluß zu Ende sühren können. Gegen wärtig haben Lenin und Trotzki jedenfalls all« Hände voll zu tun, um Herren der Lage zu bleiben. verschiedene Uriesrnachrichten. Die „Einheitsfront". Wie Schweizer Blätter berichten, deuten ver schiedene Anzeichen darauf hin, daß die Durch führung der einheitlichen Front schnelle Fort schritte macht. Vermutlich wird einbritischer Admiral das Kommando sämtlicher Flotten übernehmen. In der Angelegenheit der Vereinheitlichung der Kommandostellen läßt sich eine Schwenkung der öffentlichen Meinung in England erkennen. Schon der Rücktritt Nepingtons als militärischer Bericht erstatter der ,Times' zeigt, daß das Weltblatt sür den Gedanken eine- französischen Gene ralissimus' gewonnen ist. Man glaubt, Lloyd George sei sür diese Lösung ganz gewonnen, und man nimmt an, daß die neuesten Er nennungen die Vorbereitung dazu bedeuten. * Amerika- Rüstungen. Washingtoner Meldungen zufolge hat di« nunmehr abgeschlossene Untersuchung der Gründe der Verzögerung in derAusrüstung des amerikanischen Heeres seitens deS besonderen SenatSausschusses eine Reihe so grober Nachlässigkeiten ergeben, datz der Rück tritt des Chefs deS KriegsmaterialdepartementS Generals Crozier unmittelbar bevorsteht und die Stellung der Kriegssekretärs Baker erschüttert erscheint. Es wurde unter anderem sestgestellt, datz die Armee Lei der Kriegserklärung leine Maschinengewehre besaß, obwohl Mitte des Vorjahres dafür 12 Millionen Dollar bewilligt worden waren, daß die ent sprechende Bewaffnung nicht vor April fertig gestellt werden wird, datz die in Frankreich be findlichen amerikanischen Truppen französisch« Maschinengewehre benutzen und solche auch sür Ausbildungszwecke in Amerika von Frank reich bezogen werden müssen. Crozier schob die Schuld dafür Baker zu, der monatelang habe experimentieren lassen und schließlich die Einlichrung eines Browning-Maschinengewehr« versügt habe, ohne praktilche Vergleiche mit anderen Typen, die sich im Felde bewährt haben, angestellt zu haben. Die Untersuchung ergak ferner, daß die amerikanischen Truppen bislang mit Holzgewehren von veralteten Modellen exer zieren, da erst ganz kürzlich neue Gewehr« ge- liefert werden konnten. worden. Sie hätte ihn dadurch vielleicht länger gefesselt als durch ihre stille, ausgeglichene Freundlichkeit und Sanftmut. Wenn er frei lich ehrlich gegen sie war, so mußte er sagen, daß gerade dieser Charakterzug den größten Wert ihres Wesens ausmachte, aber sein Zu stand machte ihn eben ungerecht. Mit einem Wort, Regina fing an, ihn zu langweilen. Zwischendurch kamen freilich wieder Stunden, wo er sie mit Zärtlichkeit überschüttete und be seligt erkannte, daß er st« lieble, nach wie vor, aber diese Stunden kamen immer seltener. Fritz Hartenstein, der fast täglich, wenn auch meist nur sür Minuten, bei Rut Harts vorsprach, merkte bald, wie eS um Klau? stand. Regina tat ihm leid. Er war ihr näher getreten von Tag zu Tag, und seiner Freundschaft für sie hatte sich längst ein wärmeres Gefühl beige mischt. Ec verehrte sie und ihr Glück lag ihm am Herzen, ohne daß er viele Worte gemacht hätte. Er fürchtete, Weh und Leid über si« kommen zu sehen, und auch für Klaus bangte er von neuern. Wenn er mir hätte helfen können! - Eines Tages traf Hartenstein Regina allein zu Hause. ES war am Tage nach Neujahr. RuchartS hatten eine große Neujahrrgesellschast aeaeben, uud eS mochten wohl Vie Folgen deS Feste- sein, daß Regina ein wenig bleich aur- sah. Aber die leise geröteten Au^n!id«r ver- rieten ihm mich, daß sie geweint hatte. Inniger Mitleid erfüllte sein Herz, während er st« be trachtete. Sie war noch schöner geworden. DaS Das elsenbeinfarbige Haarkleid auS feinem Tuch hob die Vorzüge ihrer SrMMa- HA lMU -'
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