Volltext Seite (XML)
Memeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöche.anch'zweiMat: Mittwoch und Sonnabend. Nbonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. oei freier Zusendung durch Boten ins Ho»s 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeimngsboten gern entgegen. Amts blatt für die HrisßeGrd? oea Kemeinderat zu Vretniq. Inserate, die 4gespal- tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Loksl-Hnreigrr kür Sie Srifchskirn -smmq, llsürwalcle, 7rz»he»l!>sl umi Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 9. Mittwoch, den 30. Januar 1918. 28. Jahrgang Nach einer Reutermeldung erblickt man in Was- Ad-t" äußerte Tr^ wohin die Kammerspicle damit kommen' (WTV.) Neues. Die „Schreckensherrschaft" Lenins. l-chem Gewahrsam genommen hatte. — DaS 1897 geborene Dienstmädchen Marie Gadooics U. 571 St.; in Haus walde für H. L4, für U. 70 St. Großröhrsdorf. Nach längerer Pause gastieren die Dresdner Kammerspiele wieder ein mal iin Hotel Haufe und zwar bringen sie den erfolgreichen Operettenschlager „Polnische Wirt (-661 St.), mithin ist Landtagsabg. Uhlig, Leubnitz-Neuostra gewählt. — Abgegeben wurden oerMLer uns ZächM». Bretnig. Dem Pionier Alfred Nitsche (Sohn des Wirtschaftsbesitzers Herrn Emil Nitsche) wurde das Eiserne Kreuz verliehen. — Neichstagswahlergebnis im 3. sächs. Wahlkreise: Bei der Stichwahl er hielt Dr. Herrmann (8763 St.) und Uhlig Die französische Presse bezeichnet die Rede des Grafen Czernin als Fortführung des alten Ränkespiels. In Petersburg wächst die Unzufriedenheit mit der Maximalistenherrschaft: neue Ünruhcn werden befürchtet. Nach französischen Meldungen sind an der ame rikanischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deutsche U-Boole gesehen worden. Im Laufe des Unterseeboot-Krieges sind 15 Prozent der italienischen Handelsflotte ver senkt worden. Aus der Hochfläche der Sieben Gemeinden stei gerten sich die Artilleriekämpfe in der Gegend des Col del Rosso zu größter Heftigkeit. An der Westfront brachte uns ein Erkundungs- Vorstoß nördlich von Becelaere Gefangene ein. Unsere Unterseeboote haben im Sperrgebiet um England wieder 20 000 Tonnen versenkt. Staatssekretär Dr. v. Kühlmann und Graf Czernin haben sich wieder nach Brest-Litowsk begeben. Lloyd George wird die deutschen und österrei chisch-ungarischen amtlichen Auslassungen vor aussichtlich am nächsten Sonnabend beant worten. Radoslawow, der bulgarische Ministerpräsident, wies darauf hin, daß sich Bulgarien von Pirot, Nisch und den übrigen Städten der Morawa nicht trennen könne. Motono, der japanische Minister des Aeußeren, erklärte, das Anwachsen der deutschen Macht sei die größte Bedrohung für die Sicherheit deS fernen Ostens. Die Aufstandsbewegung in Berlin ist nicht in dem ««gekündigten Umfange eingetreten, wohl aber -wird teilweise gestreikt. Die Zweite Kammer des sächsischen Landtages nahm den Antrag auf Beteiligung der Frauen an der Gemeindevertretung einstimmig an. Eine italienische Offensive zwischen Asiago und der Brenta. Berlin, 28. Jan., abends. (Amtlich,) Zwischen Asiago und der Brenta sind mit italienischen Angriffen heftige Kämpfe entbrannt. Don den andern Kriegsschauplätzen nichts Neueste Ns»rlcdten Südlich der Oise und in den Vogesen wurden bei kleineren Unternehmungen Gefangene eingebracht. Auf der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta war der Feuerkampf sehr lebhaft; ein italienischer Angriff auf den Monte Pertica scheiterte. schäft", der am Dresdner Residenztheater weit über 100 Aufführungen erzielte. Polnische Wirtschaft ist von unverwüstlicher Zugkratt, Über lösung der Siegel von den in dem Florenzer Kassenschrank gefundenen Schriftstücken beizu- mohnen. Loustalot wurde von Leutnant Jous- selin verhört. Die Arbeiteraufstände in St. Etienne. Bern, 26. Januar. Die „Berner Tag wacht" teilt zu den Unruhen in NewDork und Saint Etienne noch weitere Einzelheiten mit: In den beiden Städten kam es am 16. Januar zu Ausständen, in New Dork zu einem de, Straßenbahnarbeiterinnen, in Saint Etienne zu einem der Munitionsarbeiter. Darauf zogen die New Dorier Demonstranten, gefolgt von zahlreichen Frauen und Kriegskrüppeln, vor das Rathaus, wo der Gemeinderat Sitzung hatte, und verlangten von den Behörden bessere Ver teilung der Lebensmittel und den Frieden. „Gebt uns unsere Männer, gebt uns Brot!" riefen die Frauen. Die Gendarmerie wurde aufgeboten und es kam zu blutigen Zwischen fällen, in denen es auf beiden Seiten Opfer gab. Der Stadtrat wurde bis in die frühe Morgenstunde hinein belagert. Am folgenden Morgen versammelten sich die Aufständischen schon früh. In den verschiedenen Teilen der Stadt wurden Barrikaden errichtet, an denen di: Frauen wacker mitbauten. Gensarmerie und Truppen wurden nach New Dork gebracht. Aber noch am 19. Januar sollen die Unruhen, die einen revolutionären Charakter angenommen hätten, fortgedauert haben. Seitdem bleiben alle Nachrichten aus. In Saint Etienne bewilligte die Regierung schon am ersten Tage alle For derungen der aufständischen Munitionsarbeiter. Diese kehrten jedoch nicht an die Werkstätten zurück, sondern demonstrierten in den Straßen, wo Frauen zum Bolke sprachen und den Frie den verlangten. Russische Ausfuhr nach Skandi navien. Stockholm, 26. Januar. Gegenüber dem nach Petersburg entsandten Vertreter von „Aston- nahmen ergriffen, um 30 Prozent der gesamten Mehlproduktion der Vereinigten Staaten sicher- zustcllen, da die Verbündeten 75 bis 100 Mil lionen Buhsel Getreide benötigen. Den Ver bündeten werden angeblich 90 Millionen Buk- sel Getreide in Form von Mehl geliefert werden können. — Sämtliche Tagesblätter, die bis jetzt einen Cent kosteten, haben den Preis von Sonn abend an auf das Doppelte erhöht. „Politiken" über die U-Boote. Köln, 28. Januar. Laut „Köln. Ztg." beschäftigt sich „Politiken" in einem Artikel mit dem Ergebnis des deutschen U-Bootkrieges und kommt dabei zu dem Schlüsse, daß ein wirksames Bekämpfungsmittel gegen ihn noch nicht gefunden sei Das Blatt bemerkt weiter, man könne als sicher annehmen, daß die Alliier ten kaum mehr als ein Drittel, höchstens die Hälfte der Verluste durch Neubauten, sowie das Beschlagnahmen und Mieten anderer Schiffe aufzubringen vermöchten. Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit der Schiffe infolge ocr Geleit zugmethode herabgesetzt, und erfordert die Teil nahme Amerikas am Kriege eine bedeutende Menge neuen Schiffsraum. Das Blatt schließt, es ist vielleicht nicht undenkbar, daß einige Marineleutnants auf den Abschluß des Krieges größeren Einfluß erringen, als mächtige Ad mirale und Generale. Nach einem Kopenhagener Telegramm der „Köln. Ztg." wird nach einer Mitteilung des schwe dischen Marineministeriums die Bewachung der regelmäßigen Handelsgeleitzüge durch schwedische Kriegsschiffe in der Ostsee künftig eingestellt. Wien, 27. Januar. Das „Neue Wiener Fremdenblatt" berichtet aus Kopenhagen, das Zentralkomitee der russischen sozialistischen Par tei habe in ganz Rußland ein Manifest ver breitet, das gegen Lenin, Trotzki und gegen die Maximalisten gerichtet ist. Darin werden Lenin und andere Führer beschuldigt, in Rußland im Namen des Sozialismus eine Schreckensherr schaft auszuüben. Ihre Repressalien seien noch fürchterlicher als die Maßregeln des seinerzeitigen Zarismus. Die Partei der Menschewiki fordert auf, eine neue Konstituante einzuberufen. Amerikanische Getreidelieferungen. Basel, 26. Jan. Nach einer Washingtoner Havas-Meldung hat der Landeskommissar Maß ¬ gericht verurteilte den Fleischer und Viehhändler August Müller auö Niedcrueukirch zu 3 Mona ten Gefängnis und 1120 Mk. Geldstrafe. Er hatte vom Januar bis April vorigen Jahres 20 Schweine und 10 Kälber geschlachtet und ver arbeitet und das Fleisch -u hohen Preisen an einen Dresdner Gastwirt verkauft. Zittau. Ein großer Brotmorkendiebstahl wurde im Gebäude der hiesigen Amtshaupt mannschaft ausgeführt. Von einem Posten Reisebrotmarken wurden 350 Bogen, von denen jeder zum Bezug von einem Pfund Brot be rechtigt, entwendet. Die in Frage kommenden Nummern der Marken wurden sofort bei den Bäckern gesperrt, und so gelang es, im Lasen des Bäckermeisters Blumrich in der Grottauer Straße zunächst einen Soldaten anzuhalten, der Brotmarken, die aus dem Diebstahl herrührten, umzusetzen versuchte. Mit Hilfe dieses Soldaten war es schließlich möglich, den Täter ausfindig zu machen in der Person eines bei der Amts hauptmannschaft beschäftigten Hilfsdieners, der sofort verhaftet wurde. Er war nach Oeffnung einer Tür zu den Brotmarken gelangt, die er dann größtenteils Soldaten zukommen ließ. Den Personen, die die Ermittlung des Täters er möglicht haben, wurde eine Belohnung gewährt. Dresden. (Amtsgericht.) Die Händlerin Marie Therese Golde geb. Liebe hat sich der Höchstpreisüberschreitung beim Verkauf von Lebens mitteln schuldig gemacht; zum Teil erzielte sie für Brot, Kartoffeln, Mehl und Vollmilch we sentlich höhere Preise, als zulässig war. Sie wird zu 150 Mk. Geldstrafe oder 3 Wochen Gefängnis verurteilt. — Die Güterbodenarbei- terinncn Elsa Frieda Gummlich und Paula Anna Leiteritz haben sich wegen Diebstahls von Gegenständen aus amtlichem Gewahrsam zu ver antworten. Sie waren auf dem Friedrichstädter Güterbahnhof beschäftigt. Erstere eignete sich dort von den Stückgütern einige Pfund Speck und Talg, sie andere einen Muff und eine Boa rechtswidrig an. Das Urteil lauret auf je 3 Monate Gefängnis. Obwohl sich die Tat der Gummlich als Genußmittelentwendung darstellt, giebt zu, seinem Dienstberrn, einem Fleischer meister, mehrere Pfund Rindfleisch, 12 Pfund Speck, eine Blutwurst und eine Dose Ferkelfleisch weggenommen und teilweise zu hohen Preisen verkauft zu haben. Die Kaufmannswitwe Mar garete Posner geb. Eger erstand von der G. 4 Pfund Speck zum Preise von 7,50 Mk. das Pfund; sie hat sich daher wegen Höchstpreisüber- schrcitung mit zu verantworten. Die Blutwurst hatte die G. ihrer Freundin, dem Dienstmädchen Milda Matzner, geschenkt. Die Annahme der Wurst trug der M. eine Anklage wegen Hehlerei ein. Die Gadovics wird wegen Diebstahl und Höchstpreisüberschreitung zu 3 Wochen 5 Tagen Gefängnis, die Posner wegen Höchstpreisüber schreitung zu 100 Mk. Geldstrafe oder 20 Ta gen Gefängnis und die Matzner wegen Hehlerei zu 1 Tag Gefängnis verurteilt. Schneeberg. (An Methylalkohol gestorben.) Ein erschütterndes Ende fand der im 39. Lebens jahre stehende Bäckermeister und Kaffcehausbe- sitzer Bochmonn in Neustädtel. Er befand sich auf Urlaub bei den Seinen, und es wurde Schlachtfest gehalten. Hierbei genoß er mit Methylalkohol versetzten Branntwein, worauf er erkrankte, erblindete und nach zwei Tagen statb. Eibenstock. Hier ist Ucberfluß an Woh- nungen infolge Rückganges der Stickereibranche eingetreten. Die Hausbesitzer sind beinüht, die zahlreichen leerstehenden Wohnungen, mit denen fast überall ein Garten verbunden ist, so billig wie möglich zu vermieten. don für die Frachtschiffahrt geschlossen werden soll. Man versteht, welche gewichtigen Gründe für diese Maßnahmen sprechen, aber die Par lamentsmitglieder sind der Auffassung, daß das Ende der Lösung gefunden werden müsse. Caillaux' Verhör. Paris, 26. Januar. (Havas.) Caillaux wurde am Vormittag von Beucharbon einem langen Verhör unterzogen, das sich auf die aus Konferenz Graf Czernins mit dem deutschen Botschafter. Wien, 28. Januar. Der deutsche Bot schafter in Wien, Graf Wedel, erschien gestern im Parlamentsgebäude und hatte im Salon des Delcgationspräsidenten mit dem österreichisch ungarischen Minister des Aeußern eine längere Konferenz. Graf Czernin wieder in Brest- Litowsk. Wren, 27. Jan. Minister des Aeußeren Graf Czernin hat sich heute nach Brest-Litowsk begeben. Sektionschef Dr. Gratz wird in den nächsten Tagen ebenfalls in Brest eintreffen. Schließung des Londoner Hafens? Köln, 25. Januar. Laut „Köln. Ztg." wird eine Abordnung von Vertretern Londons im Parlament am Freitag init Vertretern des Schiffahrtsamtcs eine Besprechung haben aus Anlaß der Nachricht, daß der Hafen von Lon gcgen früher etwas erhöht werden. — Schafhaltern, die nicht wissen, wohin sie das Wollgetälle ihrer Schafe wie vorgeschrie ben verkaufen sollen, ist jederzeit Gelegenheit ge boten, dies bei der Firma Gustav Linke, Kamenz, Königsbrückerstraße, zu tun, die dann auch die Weiterbeförderung an einen der zu gelassenen Großhändler ordnungsgemäß übernimmt. Hier bei wird die Pflicht zur Ablieferung des Woll gefälles allen Schafhaltern nochmals in Erinne rung gebracht. I — Noch weniger Zigarren. Am 1. Februar wird laut „Voss. Zig." die Herstellung von Zigarren um ein weiteres Drittel und die von Rauchtabak um ein Fünftel der bisherigen Erzeugung herabgesetzt. Bischofswerda. Das hiesige Schöffen hington in der Kanzlerrede keinen Fortschritt j Amerika und Italien cingetrvffeuen Schriftstücke zum Frieden hin. ibezog. Am Abend wurde Caillaux wieder in den Justizpalast gebracht, um der weiteren Ab- Monaten imstande sein dürfte Rohstoffe und !7:7 <7^77, 777^77.77 „„777 . Lebensmittel nach S^ndmavien auszufübren.! dre Theat r Der „Politiken" zufolge beabsichtigt der Volks-! 7^ das ntuck drennal kommissariat anderthalb Millionen Schmieröl i "7^°" Allerdings erfordert die Ope- für die schwedische Staatsbahn in Austausch »'N 1«-mqchchlich.M-,chm.» -»«MH,,?. „E m Ld' muß sie doch zu dieser empfindlichen Strafe ver- I^^"7etnig"fü/H^n^ 89,"für Ühlig"21 ^urteilt werden, da sie die Lebensmittel aus amt- St.; in Großröhrsdorf für H. 283, für '' " ' '