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AUMeilm Metzer Amtsblatt kür die Hrtsöeksrde und den Kemeinderat zu Bretnig Loirsl-Nnrelger Nr M OrtDaNr» Srrlmz, Grsprzdrzäsrs. fiaarvaiae, frsMeMdsl ims Ungegrml Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 19. Januar 1918 28. Jahrgang Nr. 6 Kirchen, begangen und von lauten festlichen Ver anstaltungen tunlichst Abstand genommen weroe. Auch veranlaßte Se. Majestät Vie Rücksicht auf den stark belasteten postalischen Verkehr im Felde zu der Bitte, von der Uebermittlung von Glück wünschen abzusehen und sich auf ein freundliches Gedenken und treue Fürbitte zu beschränken. — Nur noch 12» Gramm Seifen- — Dienstag, den 22. Januar 1918, vor mittags 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirks ausschusses in Kamenz. — Zu Kaisers Geburtstagsfeier Der Kaiser Hal den Wunsch geäußert, daß auch in diesem Jahre sein Geburtstag durch ernste Feiern und Zusammenkünfte, wie in den Schu- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöcheuüich^weiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeimngsboten gern entgegen. Inserate, die 4gespal- tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. wieder einen englischen Zerstörer und 24000 Tonnen, darunter einen vollbesetzten Truppen transportdampfer, anscheinend ausschließlich weiße Engländer, versenkt. Die Bolschcwiki-Regierung beabsichtigt, der ver fassunggebenden Versammlung ein Ultimatum zu stellen, Rußland zu einer sozialistischen Republik zu erklären. Den rumänischen Regierungsbehörden, die sich auf russischem Boden befinden, ünd von der russischen Regierung die Bureaus gekündigt worden. Im Falle Caillaux hat sich das Pariser Mili tärgericht für zuständig erklärt. Der preußische Finanzminister Hergt gab im Abgeordnetenhause bei Einbringung des Vor anschlages für 1918 einen sehr zuversicht lichen Ueberblick über die Lage. Die Einkommens- und Vermögenssteuer muß nach den Erklärungendes preußischen Finanz ministers den Bundesstaaten verbleiben. Auf Lenin wurden in Petersburg ohne Erfolg vier Nevolverschüsse abgegeben. Seifenkarte neben 50 Gramm Feinseife nicht mehr 250, sondern nur noch 125 Gramm Sei fenpulver abgegeben. Begründet wird die ein greifende- Maßnahme mit dem Hinweis darauf, daß die für Seifenpulver nötigen Sodamengen fast ausschließlich von der Heeresverwaltung in Anspruch genommen werden. — Austausch von deutsche« und englischen Kriegs- «nd Zivilgefange nen. Wie der Oeffentlichen Auskunftsstelle für Auswanderer in Dresden mitgeteilt wird, haben die Austauschtransporte von deutschen und englischen Kriegs- und Zivilgefängenen auf Grund des deutsch-englischen Abkommens oom 2. Juli v. I. begonnen. Die beiden Reedereien Rotterdamer Lloyd und Zeeland stellen drei Dampfer zum Transport der Gefangenen zwi schen den Niederlanden und England voraus sichtlich auf die Zeit von vier Monaten zur Verfügung. Diese werden jedesmal 850 Ge fangene und 40 Aerzte und Pflegerinnen be fördern können. Während der Ueberfahrt bleiben die Dampfer beisammen und müssen die nieder ländische und die Flagge des Roten Kreuzes führen. — Annahme dringlicher Stückgü ter. Bis mit 31. Januar 1918 sind die Güterabfertigungsstellen ermächtigt, dringliche Stückgüter im Verkehr innerhalb Sachsens an zunehmen. Kamenz. Um den schwersten Kriegsschaden, den unser deutsches Vaterland in dem unersetz lichen Verluste der Blüte seiner Jugend erlitten hat, mildern zu helfen, hat Herr Justizrat Mar Voigt die ihm in Anerkennung seiner für die Stadt so segensreichen einjährigen Tätigkeit als stellvertretender Bürgermeister von den städtischen Kollegien überreichten 6000 Mark zu einer Jugend-Kriegsstiftung bestimmt. Die Zinsen davon sollen zur Unterstützung von Kamenzer Knaben guter oder mittlerer Begabung, die sich pflichttreu nnd fleißig erwiesen haben, ohne Rück sicht auf politische oder religiöse Gründe ver wendet werden, um denselben den Besuch der A- und S-Klassen der Volksschule, der Han- delsschnle oder dec Lessingschule zu ermöglichen. In letzterem Falle nur, wenn die Schüler nach erlangtem Reifezeugnis ein Handwerk zu erler nen beabsichtigen. Kamenz. Das Königl. stellv. General kommando 12 hat dem Gemeinveoorstand Schmidt es den armen verhungerten deutschen Soldaten nachts heimlich zuzustecken. Durch die Repres salien der deutschen Regierung ist dieses Lager Gott sei Dank aufgehoben. Beim Weitertrans port wurde Leutnant Lippe von der Bevölkerung wieder auf das entsetzlichste behandelt. Er mußte die gemeinsten Beschimpfungen des Deut schen Kaisers 'und der deutschen Frauen hören. Da er sich bei einem französischen General über den Diebstahl seiner Sachen beschwert hatte, wurde Lippe in ein Militärgefängnis gebracht, wo man ihn mit einer Kette und einem Eisen ring am Bein fesselte. Die Lähmung war un terdessen schon weit vorgeschritten. Das Essen bestand aus in heißeni Wasser aufgeweichtem verschimmelten Brot. Lippe bekam hier schwere Anfälle und als ein französischer Arzt seine schwere Verletzung endlich einwandfrei fcststellte, wurde er nach einer kleinen Stadt an der spa nischen Grenze geschafft. Der Kommandant, der sich korrekt benahm, wurde dafür in der Stadt verprügelt. Hier sah Leutnant Lippe auch seinen Führer wieder, der gleichfalls in der unerhörtesten Weffe behandelt worden war. Die deutschen Kameraden, die hieruntergebracht waren, bemühten sich in rührendster Weise um ihn und trugen ihn an die Sonne, da er überhaupt nicht mehr gehen konnte. Glück licherweise erschienen später zwei deutsche Aerzte, die in Togo und Kamerun gefangengenommen worden waren und sich des Schweckranken an nahmen. Nach einer weiteren Kette unendlicher Leiden erreichte es Leutnant Lippe endlich, aus getauscht zu werden. In der Schweiz wurde er auf das herzlichste ausgenommen und es wurde schließlich noch alles gut, denn er wurde, was die Aerzte nicht für möglich gehalten hatten, wieder gesund und konnte am 27. Juni 1917 in die Heimat zurückkehren. — Zum Schlüsse versicherte der Redner, daß raS französische Volk durchhalten werde bis zum letzten, denn es fühle, daß es zugrunde geht. Das deutsche Volk in der Heimat aber solle der armen Ge fangenen gedenken, die nun schon jahrelang von ihren Familien getrennt seien. Zittau. In den benachbarten böhmischen Landesteilen hat der Schneesturm große Ver kehrsstörungen verursacht. In Reichenberg mußte der Straßenbahnverkehr vollständig eingestellt werden. 500 Soldaten der Garnison waren an der Freimachung der Schienenstcänze von Scbnee und Eis beschäftigt. Auch für tue Freimachung der Eisenbahnstrecke Gablonz— Tannwald—Gcünlhal wurde Militär beordert. Das Isergebirge war infolge der Betriebsein stellung der Bahn in den letzten Tagen von jeder Verbindung mit der Welt draußen völlig abgeschnitien. Keine Zeitung, keine Post und keine Zufuhr an Nahrungsmitteln gelangte in dieses Gebiet. Leipzig. (Militärbrieftauben.) Sonnabend vormittag wurde im Kristallpalast die Allgemei ne Deutsche Militärbcieftauben-Ausstellung zum Besten der Kriegsbeschädigtenfürsorge eröffnet. Die Ausstellung zeigt etwa 800 einzelne Tiere. Als Zweck der Ausstellung wird die weitere Förderung und Hebung der Brieftaubenzucht s sowie der Austausch cher Erfahrungen der Züchter untereinander bezeichnet. in Döbra für die wiederholte Festnahme von zwei flüchtigen russischen Kriegsgefangenen er neut eine Geldbelohnung bewilligt. Es ist be reits der zehnte und elfte Kriegsgefangene, den Gemeindevorstand Schmidt mit Umsicht und Entschlossenheit nicht ohne eigene Lebensgefahr aufgegriffen hat. Dresden. (Erlebnisse eines Dresdner Fliegers in französischer Gefangenschaft.) Er schütternde Bilder von einer furchtbaren Leidens- zeir, die nur zu selten von einem Lichtblick menschenwürdiger Behandlung unterbrochen waren, entrollte am Montag der Fliegerleut nant Herbert Lippe aus Dresden zu dem Vor tragsabend des Ortsveceins Dresden der Deut schen Vaterlandspartei. Fliegerleutnant Lippe, ein junger sympathischer Mann von 22 Jah ren, der beim Erscheinen lebhaft begrüßt wurde, führte in seinem zweistündigen Vorträge fvlgen- " ver ¬ trag erhalten, ein Munitionsdepot bei Vetdun mit Boinben zu belegen. Früh ^4 Uhr star teten sie bei herrlichem Wetter mit einer Aviaiikmaschine. Nach dem Bombenabwurf setzte ein wohlgezieltes mörderisches Feuer der französischen Ballonabwehrkanonen ein, wodurch das eine Maschinengewehr außer Gefecht gesetzt wurde. Außerdem stiegen vier französische. Flieger auf, die dem deutschen Flugzeug den Rückzug abschueiden wollten. Lippe zwang zwei davon bald zum Rückzug, und auch in dem nun folgenden harten Kampf gegen die zwei noch verbliebenen Nieuport-Doppeldecker,, die dem deutschen Flugzeug an Wendigkeit und Steigfähigkeit überlegen waren, blieben die beiden deutschen Offiziere Sieger. Das eine französische Flugzeug wurde zur Landung ge zwungen, das andere stürzte ab. Aber bald darauf stürzte auch das schwer beschädigte deut sche Flugzeug 600 Meter von den deutschen Linien entfernt ab. Leutnant Lippe trug yier- bei eine Schädelverletzung und eine schwere Rückgratsverletzung davon, die später zu einer vollständigen Lähmung beider Beine führte. Als Lippe aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, sah er sich von französischen Soldaten umringt, die ihn mit Sorgfalt aus dem Apparat hoben und ihn in den nächsten Unterstand brachten, wo beide Flieger von französischen Offizieren aufs gröblichste beschimpft wurden und erschossen werden sollten. Nach einer Begegnung mit einem General, der sich den Deutschen gegen über ebenfalls ganz würdelos benahm, wurden fie nach St. Menchould gebracht, wo sie mit Ausdrücken wie „Schwein, Lump, Schuft, Mörder" usw. empfangen wurden. Ein fran zösischer Major spuckte den wehrlosen, schwer verletzten Leutnant an. Die silberne Zigar ettendose, die silberne Zigarettenspitze, Taschen tuch und Geldtasche wurden ihm abgenommen und an die anwesenden französischen Offiziere verteilt. Bei dem weiteren Transport wurde dec Flieger von der Bevölkerung angespuckt, mit den gemeinsten Ausdrücken belegt, mit Knütteln geschlagen und mit Steinen beworfen. Ein Gendarmeriewachtmeister behandelte den Schwerverletzten in der unglaublichsten Weise,! indem er ihn in die Sette streß und „Schwein" und „Mörder" nannte. In einem kleinen Dorfe hinter der Stadt Verdun wurde Lippe in einem kleinen Holzverschlag untergebrachl, der einem Schweinestall glich. Hier sah ec auch eilte Anzahl gefangener deutscher Soldaten, die ein Bild tiefen Elends boten. In der Nacht lagen sie auf der Erde im Schlamin, am Tage mußten sie in den Steinbrüchen die schwerste Arbeit leisten. Mancher kam nicht wieder, denn ihr Arbeitsgebiet lag un Bereiche des deutschen Artilleriefeuers. Die gefangenen Offiziere spar ten sich von ihrem Fraß noch etwas ab, um Kirchennachrichten von Bretnig. Freitag den 18. d, M. Kriegsbetstunde. 2. Sonntag n. Ep. den 20. d. M. «M 1V Uhr Predigtzottesdienst. Jünglings- u. Jungfrauen-Ver ein (Oberabt.) Sonntag den 20. d. M. i/z9 Uhr Leseabend (Körner, Zriny). Jünglingsverein (Unterabt.) Dienstag Vereinsrdend. Jungfrauenverein (Unterabt.) Mitt woch Vereinsabend. feuer. , , Unsere Unterseeboote kaben im Mittelmeere' Pulver. Nach einer im „Reichsanzeiger öffcntlichien Bekanntmachung werden auf die Holzversteigerung. 24. Januar 1918, norm. 1v Uhr, Dacksel'scher Gasthof in Großharthau. 214 w. Stämme 11/27 cm, 17 h. Klötze 8/18 cm, 1989 w. dergl. 7/28 cm, 330 w. Baumpfähle 5 u. 6 cm, 37 h. Derbstangen 8/14 cm, 5126 fi. dergl. 8/14 cm, 71 w. Nutz knüppel, 2,0 m lg. und 25. Januar 1918 norm. 10 Uhr daselbst: 65955 fi. Reisstangen 2/7 cm, 50 eich, dergl. 5/7 cm. Schläge u. Absäumungen: Abt. 6 l, 28, 29, 31, Einzelh.: Abt. 2, 4, 5, 7, 13, 20, 21,'(Revierteil Masseney), Einzeih.: Abt. 67, 74, (Fischbacher Wald), Abt.: 115 (Große Harlhc), Abt. 95 (Wäldchen), Abt. 106, 107, 109, 110 (Rüoenbcrg). Kgl. Forstrevierverwaltung Fischbach, 14. Januar 1918. Kgl. Forstrentamt Dresden. Neiielle DaBriciMii Die materielle Antwcrt der Mittelmächte be zeichnet die russischen Vorschläge über die besetzten Gebiete in der vorliegenden Form als unannehmbar. In Brest-Litowsk fanden am Dienstag weitere Besprechungen der deutsch-östecreichisch-ungar- isch-russischen Kommission statt. Nach mehrstündiger Feuerwirkung stießen fran zösische Abteilungen nördlich von Baoouviller vor und drangen vorübergehend in unsere vorderen Gräben ein. In den Pmoe-Abschnitten nördlich vom Mon tello verstärkte sich das englische Artillerie- vertlicd» um! SSAMtt. Bretnig. Wie die „L. N. N." von fort schrittlicher Seite erfahren, ist mit großer Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, daß die Fortschrittlichen für die Stichwahl in Bautzen- Kamenz eine Parole ausgeben. Diese würde angesichts der Verhältnisse, wie sie zwischen den Parteien im Reiche augenblicklich obwalten, wohl kaum anders ausfallen, als zugunsten des Sozialdemokraten Uhlig. Auch der in der Hauptwahl unterlegene fortschrittliche Kandidat Pudor soll auf dem Standpunkte stehen, daß eine Parole zugunsten des Sozialdemokraten auszugeben sei. Damit ist natürlich noch keineswegs gesagt, daß die Wähler Pudors ganz oder zur Hälfte für den Sozialdemokraten stim men werden, da darunter zahlreiche National liberale sind, die in der Hauptwahl auf grund eines älteren Abkommens für den Fortschritt lichen eingetreten sind. Bretnig. Auf Abschnitt bk oer Landes- settkarte dürfen 50 Gramm Butter abgegeben werden. Bretnig. Die Stichwahl im Bautzen- Kamenzer Reichstagswahlkceise findet am Frei lag, den 25. d. M. statt. len und beim sonntägigen Gottesdienste in den >des aus: Er hatte am 30. April 1916 mit ' ' ' ""' "" - seinem Führer, einem Oberleutnant, den Auf-