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Neueste Nsam««». In Albanien haben österreichisch-ungarische Trup pen den Uebergang über den Semem erkämpft. Auf dem Schlachtfeld? zwischen Svissons und Reims finden heftige Teilkämpfe statt. An der Palästina-Front haben die Türken starke Angriffe gut ausgerüsteter Nc^ellenhausen sieg reich abgeschlagen. Im Cerna-Bogen bat di» ' > chc Artillerie ein feindliches M .niticnsm» ' ; r Explosion gebracht. Die Tschecho-Slowaken haben ü tz. verzweifelter Gegen« 'hr der Sowjettruppcn Simbirsk ge nommen. Moskaus. Blättern zufolge ist General Brussilow, der in letzter Zeit nur von der Wohltätigkeit seiner Freunde lebte, plötzlich verschwunden. Das englische Kriegökabinctt hat das System der Vorzugszölle für den Handel zwischen Großbritannien und den Dominien und Kolonien genehmigt. Kaiser- und Hindenburg-Worte für die Heimat. Der Kriegsberichterstatter des „Lok.-Anz" Karl Rosner ist in der Lage, folgende Aeuße- rungen des Kaisers zu berichten: „Nicht das kleinste von dem, was die Leute da hinten weit hinter der Front und unseren Grenzen ertragen und sich auferlegen müssen, ist verloren und wird vergessen. Alles wird ge sehen und alles wird von den Besten unseres Volkstums und von der Zukunft und Geschichte gebucht und als ein bleibendes Denkmal be wahrt: „Das trug, das leistete, das litt die deutsche Heimat, damit ihr Heer siegreich bestehen und unser aller sreie starke Zukunft sicherstellcn konnte." Daß große Opfer auch von der Hei mat gefordert werden, weiß niemand besser, als das Heer, und eS sieht in der Hingabe dieser Opfer den Willen der Heimat, nach ihren Kräf ten und ix 'brem Bereich brüderlich mitzukömp- fen und sich das Recht des Anteils an jer^n neuen Siege und am Ende an unserem neuen Frieden zu erwerben." Hinsichtlich der Ernteaussichten sagte der Kai ser: „Sie sind gut. Unser täglich Brot wächst uns zu. Unsere gläubige Zuversicht steht auf gutem Grund. Es gibt keine Heimatfront, die andere Interessen hätte, als die Front am Feinde. Feld und Heimat sind die Träger einer einzigen gemeinsamen Front, die einen Willen und ein Ziel vor Augen haben, dieses Ziel, das fern allen uns böswillig angedichteten Gewaltsamkei ten liegt, das nur Erfüllung unserer Rechte auf eine freie, ungehemmte Zukunft in friedlicher Gemeinschaft mit den anderen friedwilligen Völ kern dieser Erde sucht." Auch auf die neue Schlacht kam der Kaiser zu sprechen: „Schweres liegt noch vor uns. Der Gegner weiß, daß dieser Krieg jetzt durch die Zeiten seiner Entscheidungen schreiten will, und rafft noch einmal alle seine Kräfte zur Abwehr und vielleicht zum Gegenschlage zusammen." Ueber die bevorstehenden Kämpfe sprach auch Hindenburg, der dem Berichterstatter folgende Worte für die Heimat mitgab: „Jetzt gibt es wieder Kämpfe und jetzt werden die, die zu Hause sitzen müssen, hoffentlich vertrauensvoll lein: aber das Warten haben sie noch nicht ge lernt und sollten nun doch wissen, daß nichts am Krieg sich so schwer rächt wie Uebercilung, die sich nicht die Zeit zu den festen Fundamen ten ihrer Operationen nimmt. Atempausen zwi schen den Schlachten sind nötig, wie Zeiten der Sammlung zu letzten Höchstleistungen nötig sind. Die gute Vorbercimng ist der halbe Erfolg, und eins sollten die Ungeduldigen; u Hause nie ver gessen: Wir arbeiten hier nicht mit einer Ma schine, bei der man sich sagen kann, mag sie am Ende kaput sein, wenn wir die gewollte Leistung mit ihr nur noch schaffen! Wir arbeiten mit dem heiligsten, was es gibt: Mit dem Blute und dem Leben des deutschen Volkes! Wir tragen die Verantwortung dafür und wollen das deutsche Heer und damit das deutsche Volk stark und in vollem Besitze aller seiner Kräfte, die es im Frieden nicht weniger brauchen wird, wie es sie heute braucht, zu unser aller Ziel, zum Frieden bringen: Siegreiche Schlachten werden fruchtbar in der Hand der Kräfte, denen ihre Ausnützung anvertraut ist. Unser siegreicher Frieden soll uns durch die tau sendfältige Arbeit derer, die ihn für das Vater land auswerten sollen, erst die besten Früchte bringen. Unsere letzten Reserven werden die starken arbeitsfreudigen Männer, die aus dem Felde heimkehren und den Felddienst wieder auf ihre Schulter nehmen, sein. Die wollen wir uns erhalten ! Nicht als kapute Maschinen wol len wir am Ziele stehen, sondern als starkes, ungeschwächtes Volk, das heute die Waffen nie- dcrlegt und morgen schon aufbauend wirkt und schafft!" SSKMr;. — Fleischlose Wochen. Auf Anord nung des Kriegsernährungsamts dürfen in den Wochen vom 19. bis 25. August, 9. bis 15. September, 30. September bis 6. Ok tober, 21. bis 27. Oktober Fleisch- und Fleischwaren, die dem Markenzwang un terliegen, sowie Speisen, die ganz oderteil weise aus markenpflichtigem Fleisch be stehen, nicht gewerbsmäßig an Verbraucher verabfolgt werden. — Die 3. Klasse 173. der Kgl. Sächs. Landeslotterie wird am 7. und 8. August 1918 gezogen. Die Beerdigung erfolgt nächsten Sonntag nachmittags V--3 Uhr vom Trauerhause aus. In tiefstem Schmerze: Emmeline Schreiber, zugleich im Namen aller übrigen Hinterbliebenen. Todesanzeige! Heute früh Vsl Uhr entschlief sanft nach kurzem aber sehr schwerem Leiden, in Geduld ertragen, mein innigftgeliebter Gatte, unser guter Vater, Großvater, Bruder und Schwager, der Hausbesitzer und Zigarrenfabrikant Paul Oskar Schreiber im 63. Lebensjahre. Bretnig, den 25. Juli 1918. Löbau. Ein ,^-ES Unglück hat sich am Dienstag abend auf Oberschönbacher Flur ereignet. Beim Wiederaufsteigen fuhr ein dort gelandetes Flugzeug in die zahl reich versammelte Menge Neugieriger hinein, wodurch 5 Personen sofort getötet wurden bezw. kurz darauf ihre r Verletzungen er lagen. Mehrer^ Personen wurden ferner mehr oder w^' r schwer verletzt. Pausa i. .. Die diamantene Hoch zeit gedachten an 22. d. M. Strumpfwir kermeister Enke und seine Gattin zu be gehen. Kurz zuvor erkrankte die Frau an Blutvergiftung, der die Greisin erlag. Der Hochzeitstag wurde zum Begräbnistag der Frau. Auszug aus der Verlustliste Nr. 524 der König!. Sächs. Armee, ausgegeben am 20. Juki 1918. Boden. Paul, 7. 5., aus Hauswalde, gef. Philipp, Georg, 25. 1., aus Großröhrsdorf, leicht verw. Prescher, Oswin, 13. 2., aus Ohorn, leicht verwundet. Kirchennachrichten von Bretnig. 9. Sonntag n. Trin.. den 28. d. M., */z9 Uhr Predigtgvtlesdienst. Der Pfarrer ist vom 29. 7. bis mit 13. 8. beurlaubt. Die Vertretung hat das Pfarramt Pulsnitz. Den Verkehr zwischen diesem Pfarramt und der Gemeinde vermittelt Herr Lehrer Wilhelm (Niederschule). Bienenzüchterverein Rödertal. Betreffs Heide Wanderung heute Sonn abend Uhr Versammlung im VcrcinSlokal. D. B. Verein Zephyr Die Beerdigung unseres lieben Mitgliedes Paul Schreiber findet morgen Sonntag nachm. i/,3 Uhr vom Traucrhause aus statt. Um zahlreiche, stille Teilnahme bittet Der Borstand. Geflügelzüchterverein Rödertal. Zur Beerdigung unseres lieben Mitgliedes Paul Schreiber wollen sich die Mitglieder Sonntag 2 Uhr in der „Sonne" zablrcich einsinden. D. V. Jungen Burschen sucht bei gutem Lohn § Seifert. Hierzu 1 Beilage. Winterrübsen. Die Landwirtschaftliche Zentralgenoffenschait in Dresden hat sich bereit erklärt, den Land wirten Winterrübseu zur Bestellung von Stoppelfeldern, die iin nächsten Frühjabr Kartoffeln tragen sollen, zu liefern. Der Rübsen steht Anfang Mai in Blüte und wird dann abgemäht, worauf noch Zeit verbleibt, das Land mit Kartoffeln zu bestellen. Näheres darüber ist auch in der „Sächsischen Landwirtschaftlichen Zeitschrift" vom 13. Juli d. I. nachzulesen. Landwirte, die von diesem Angebot Gebrauch machen wollen, wollen sich schriftlich direkt an die Landwirtschaftliche Zeutralgenossenschaft Dresden wende». Dem Anträge muß eine Bescheinigung der Oitsbehördc beigctügt werden, woraus hcrvor- geht, daß das zum Anbau von Rübsen erforderliche Land zur Verfügung steht. Ferner muß noch die Anbaufläche angegeben sein, die der bestellten Samcnmcngc zu entspreche» hat. Kamenz, am 22. Juli 1918. Der Kommunalverb and der Königlichen Amtshauptmannschaft. Verbot des Grünpflückens von HMsenfrüchten. Die Anbauer von Hülsenfrüchtcn werden besonders darauf hiugcwiesen, daß nach 8 1 Abs. 4 der Rcichsgetreideordnung für die Ernte 1918 vom 29. Mai 1918 (RGBl. S. 425) Erb sen nnd Bohnen nur dann grün gepflückt werden dürfen, wenn sie zur Verwendung als Frischgemüse angebaut sind. Diese Voraussetzung kann nur in dem Falle als gegeben angesehen werden, wenn die be treffenden Sorten in dem Verzeichnis der zum Gemüsebau bestimmten Hülsenfruchtsorten aufgeführt sind. Das Verzeichnis kann auf der Königlichen Amlshauptmannschaft während der Kanzleistunden eingesehen werden. Futtererbsen aller Art (Peluschken) und Ackerbohnen dürfen nur in zwei Fällen in grünem Zustande abgepflückt werden, nämlich nur dann, wenn entweder der unterzeich nete Kommunalverband die Aberntung als Frischgemüse ausdrücklich gestattet hat oder wenn die Aberntung zur Erfüllung eines Lieferungsvertrages erfolgt, den die Reichsstelle für Gemüse und Obst oder eine von ihr ermächtigte Stelle abgeschlossen oder genehmigt hat oder die von ihr ermächtigte Stelle als vertragschließende Partei eingetreten ist. Die Erlaubnis zum Grünpflücken gewöhnlicher Feldackerbobnen wird grundsätzlich abgelehnt werden. Zuwiderhandlungen gegen das vorstehende Verbot werden »ach den bestehenden Bestimm ungen bestraft. Kamenz, am 22. Juli 1918. Der Kommuualverbaud der Königliche» Amtshauptmauuschaft. Brotmarken! Um zweifelsfrei festzustellen, daß nicht nur die Abgabe von Backwaren und Mehl ohne Marken seitens der Bäcker und Mehlkleinhändler, sondern auch die Entnahme seitens der ver brauchenden Bevölkerung unter Strafe gestelle ist, erhält b 9 der im wesentlichen noch gültigen Bekanntmachung vom 10. August 191^ Backwaren und Brotwaren betr. — „Kamenzer Tage blatt" Nr. 185 — mit sofortiger Guu.^. olgende Fassung: Brot (auch Krankenbrot, Sch-stl-rot), Semmel- und sonstiges Weißgebäck, Zwie back und Mehl darf von den Bäckern, Konditoren, Händlern, Handelsmühlen und Müllern nur gegen Brotmarken abgegeben bezw. bei diesen entnommen werden. Das gleiche gilt sür Konsumvereine und andere Genossenschaften, die Lebensmit tel dieser Art von diesen Verkaufsstellen entnehmen. Kamenz, am 22. Juli 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Der Stadtrat zu Kamenz. Bezugskarten für die Erntearbeiter. In diesen Tage» erfolgt die Ausgabe der Bezugskarten für die Erntefleisch zulage. Die Anmeldescheine sind sofort dem Fleischer vorzulegen, durch den die Belieferung gewünscht wird. Dieser versieht das Mittelstück der Karte mit seinem Firmenstempel, trennt den Anmeldeschein ab und reicht ihn unverzüglich seinem Obmann ein. Nach dem 28. d. M. werden Anmeldnngen nicht mehr berücksichtigt. Die Belieferung durch die Fleischer erfolgt mit je 150 o wöchentlich in der Zeil vom 28. Juli bis 24. August gegen Abgabe der Wochenabschnitte kl, bi, 6, L, O. Es können auch je 2 Abschnitte zusammen mit 300 g beliefert werde». Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmauuschaft Kamenz, -— am 23. Juli 1918. Sonntag abends Uhr: Schlehmil als Held. — Lustspiel in 1 Akt. —n Sein Leopold! n— Spannendes Drama in 2 Akten. Nachmittags 4 Uhr: KinttervorsteUung. VkNiÄulM M kisW KkgöU 1. Für das bewährte Futterzusatzmittel „Dekakalz- «nd 2. für Gesundheitswässer der Großherzogin Karolinenquelle A. zu vergebe«. Für das Futterzusatzmittel kommen nur solche Vertreter mit All .yt auf Erfolg in Frage, die mit Landwirten, sowie Besitzern von Vieh aller Art Fühlung haben. Anfragen erbeten an Deutsche Kalzgesellschaft m b. H. Dertriebsstelle: Siegfried Pionkowski, Dresden 5.