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baten das Leben Der Brand im Armenvierlel Tokios fanden die Berliner Produktenbörse vom 23. Dezember 1 Lamala-Mois 123,00-124.00 12S.00-126.7S Verantwortlich fllr die Schrlktlettung: Friedrich Menzner N Au«; kür den Anzeigentetl: Albert Georgi in Zschorlau Rotationsdruck und Berlaa: L. M Gärtner in Aue. Der Brand hatte furchtbare Folgen, da er gerade L c» L Getreidespeicher-Brand in Chicago. In Chicago wurde ein fünfstöckiger Getreidespeicher mit 1350 000 Bund Weizen durch mehrere Explosionen zer, stört. Das Gebäude brannte nieder. Der Schaden wird auf 5 Millionen Mark geschätzt. 35 Löschzüge waren an der Brandstelle tätig. Nebel i» Aue. Wer gestern abend, vergangene Nacht und heute morgen durch die Straßen unserer Stadt ging, wird sich in Zukunft «in plastisches Bild von dem berühmten Londoner Nebel machen können. Nebel an den Flußläufen von Schwarzwasser und Mulde stirb wir nachgerade ja gewohnt aber so --zappen duster" war es noch nie hinter der milchig-weißen Wand. Wer mit Fahrzeugen unterwegs war, tat gut daran, ab- zusteigen und Schneckentempo vorzulegen. Der Lichtschimmer der Scheinwerfer — von Leuchtstrahlen konnte schon keine Rede mehr sein — drang kaum fünf Meter weit vor. Unheim lich dröhnte das Hupen der Autos durch diese seltsam Helle Dunkelheit. Wer schon einmal auf See war, wird lebhaft an die Nebelhörner der Dampfer erinnert worden sein. Unsicher war es sogar auf den Fußwegen, auf dem Bürgersteig. Daß man mit seinem oft wenig holden Gegenüber derb zusammen- stieß, war noch das gelindeste, was einem ungestümen Fuß gänger passieren konnte. Welche Folgen übrigens solche Nebel haben können, lehrt uns nicht nur der noch glimpflich abgelaufene Unfall auf dem Auer Bahnhof (siehe Beiblattl), sondern auch ein ähnliches Berkehrsunglück, über das wir weiter unten berichten. Jeden- falls war mancher Kraftfahrer froh, wenn er mit seinem wackeren Benzinroß aus dem diesigen Talkessel der Mulden stadt heraus war, denn schon auf halber Höhe der Ausfall straßen wurde es licht. —-i— Drei Millionen Wark Prozehkosten. AAerrebtmg mit Geheimrat «ar». — »Ich fühle «ich wie «ach einer Mensur.- — «in» grob» «rfiabuug fertiggesteUl. SviNernttgsaussichlen vom 24. Dezember abend» bi« 2S. Dezember abend«. Nur vorübergehend auffrischend« Wind« aus südl. btS westlichen Richtungen. Meist Heiter, mäßig dewölv. Biel- fach Nebel. Mäßiger Frost bis wenige Grab Wärm«. Höch stens leicht« Niederschläge. Weiienm-bl . . . 23.23-26.2» Schließlich gelang es nach langer Arbeit, den Brand ein- zudämmen und an oie Bergungsarbeiten zu gehen. Unter den geborstenen Balken der niedergebrannten Häuser fand man 14 Leichen. Die Bergungsarbeiten werden mit Fiebereifer fortgesetzt; aber bisher ist es nicht gelungen, die genaue Zahl der Toten festzustellen. Unzählig« Familien sind durch die Katastrophe obdachlos geworden. Weimar, 23. Dez. Eine kaum glaubliche Gefühlsroheit wurde in Blankenhain dadurch begangen, daß der „Christbaum für alle" mit einem zerrissenen Schuh, Plakaten für die Winternothilfe, einem Tschako, einem Lappen und altem Papier behängt wurde. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Der Ausschuß für die Winterhilfe will alle Hilfs maßnahmen so lange einstellen, bis die Tater ermittelt sind. Belgrad, 23. Dez. Bei der Behörde von Trau haben sich sechs junge Leute gemeldet, die angaben, die veneziani- schen Löwen beschädigt zu haben. Ihr Nationalgefühl und ihr Patriotismus sei durch Herausforderungen der italie nischen Presse aufs tiefste verletzt worden. Die jungen Leute wurden zu fünf Tagen Einschließung verurteilt. Die Stadt hat Schadenersatzanspruch gegen sie. erhoben. Rom, 23. Dez. In der Artillerieschule von Nettuno nahe bei Rom ereignete sich heute beim Füllen von Munition eine Explosion, die fünf Soll Aue, 24. Dez. In der „Eichertschänke" gastiert, wie aus dem Anzeigenteil zu ersehen ist, während der Weihnachts feiertage Hermann Kindermanns Varietö-Gesellschaft, die neue Solovorträge, Duetts und urkomische Possen bietet. NonMr zwischen «ovver und NooseveN? Washington, 23. Dez. Der künftige Präsident Roos«, velt wendet sich in einer Erklärung gegen Präsident Hoover, der die ^Öffentlichkeit falsch Uber Roosevelt» Ein stellung zur Mitarbeit am Schuldenproblem informiert habe- Es heißt in der Erklärung: Ich bin überrascht von der Er- klärung des Weißen Hauses. Es ist nicht nur für unser Land, sondern auch für die Lösung der Weltfragen bedauerlich, daß die Erklärung abgegeben und öffentlich verlautbart ist, ich betrachte eine Zusammenarbeit in den auswärtigen Fragen als unerwünscht. Ich habe Hoover vielmehr in klarer Weise nahegelegt, seine Vertreter zu einer vorläufigen Bearbeitung der schwebenden Fragen zu ernennen, und habe gebeten, über die Fortschritte dieser Vorarbeiten auf dem Laufenden ge- halten zu werden. Ebenso habe ich bas Angebot gemacht, mich mit Hoover während der Zeit bis zum 4. März beraten zu wollen. Ich hoffe, daß dieses praktische Programm und dieses bestimmte Angebot zu gemeinsamer Arbeit vom Prä- sidenten angenommen werden wird. zu einer Zeit ausbrach, als die meisten Bewohner noch Bettnnlagen. In den leicht gebauten Holzhäusern fan Flammen reiche Nahrung, so daß sich der Brand mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Im Nu waren zahlreiche Häuser von den Flammen erfaßt; schreiend und hilferufend versuchten die Bewohner, meistens koreanische Arbeiter, auf die Straße zu entkommen. Während die Entkommenen, zum Teil mit Brandwunden an den Händen und mit versengtem Haar, in wilder Panik nach allen Seiten flohen, mußten die Zurück gelassenen elend verbrennen. An der Stätte des Brandes »spielten sich erschüt ternde Szenen ab. Kinder riefen nach ihren Muttern und wollten nicht von der Stelle weichen, so daß sie in den engen Gassen von den nachdrängenden Flüchtenden nieder- getreten wurden. Eine Mutter stürzte mit ihrem Kinde auf dem Arm aus dem Hause und gelangte auf die Straße, wo sie mit schweren Brandwunden zusammenbrach, während das Kind nur' leichte Brandwunden und eine Rauchvergiftung erlitt. Zwei Fabriken niedergebrannt. Aus Berlin wird gemeldet: Nachdem gestern nacht die Polsterwollfabrik von Wolf in Reinickendorf nieder» * gebrannt war, ohne daß es gelang, die Drandursache und den Brandherd zu ermitteln, brach heute nacht ebenfalls in Rei nickendorf in der früheren Tegeler Munitionsfabrik Feuer aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr war der Dachstuhl bereits ein einziges Flammenmeer. Er stürzte bald in sich zusammen. Trotz angestrengtester Arbeit der Löschmannschaften gelang es nicht, irgend etwas von den Einrichtungen und Vorräten zu retten. Die Brandursache konnte auch in diesem Falle nicht fest gestellt werden. März . . . Mai ... Braugerste , . Fulteraerit« . . Kaier, märkisch« Deirmder. . ' Vorläufig keine Aussicht auf Schnee? Allem Anschein nach dauert das trockene, vielfach heitere oder wolkenlose Strahlungswetter noch weiter fort, so daß die Aussicht auf Schnee während der Weihnachtstage sowohl in der Ebene wie im Gebirge höchst gering ist. ** Oelsmtz i. V. Hier wurde ein ausländischer Flei schergeselle verhaftet, der im Verdacht steht, im Jahre 1Y25 in seiner Heimatstadt ein« Händlerin ermordet zu haben. ** Pegau. Während der Stadtverordnetensitzung, in der verschiedene kommunistische Anträge zur Beratung stan den, hatte sich vor dem Rathaus eine größere Menschen menge angesammelt, die plötzlich ein heftiges Gte'in'bom vardement gegen die Fenster des Sitzungssaales er öffnete. Dis Sitzung mußte aufgehoben werden. ** Eemnrtz. Auf der Frankenberger Straß« in Eber-, dorf stieß ein Motorradfahrer infolge des starken Nebels mit einem Personenautobus zusammen, wobei zwei Personen erheblich verletzt wurden. Einer d«r Ver letzten mußte in bedenklichem Zustande ins Krankenhaus gebracht werden. Dretdm. Zu der wegen Vergehens gegen die Devisenvorschriften erfolgten Verhaftung und der inzwi schen erfolgten Freilassung der Direktoren der Zigaretten fabrik Bergmann wird mitgeteilt. haß die Kaution ein« Million Mark beträgt. Di« heutige Nummer umfaßt IS Seiten. Diensthabend« Aerzte aw ersten Feiertag: Aue : Dv. med. Müller, Wettinerstraß« 47. Schneeberg: Dr. med. Uhlig, Marienplatz. Lößnitz: Dr. Jeßnitzer. Raschau-Nittersgrün: Dr. med. Beck«. Diensthabend« Apotheken am erst«, Feiertag: Tue: Adler-Apotheke, Bahnhofstraße 87» (mit Nachtdienst^ Neuflgdtel: Löwen-Apotheke. Diensthabend« Aerzte am zweit«, Feiertag: llu«: Dr. med. Hofmann, Bahnhofstraße l7. Schneeberg: Dr. m«d Weise. Gchulgass«. Lößnitz: Dr. med. Peltz. Raschau-Nittersgrün: Dr. med. Dittrich. Diensthabend« Apotheke, »« zweite» Feiertag: Aue: Adler-Apotheke, BahnhoMraß« 27» (mit Nachtdienst) Schneeberg: Adler-Apotheke. 1S.I0-21.40 8.80-920 8,70-s.oa Wie der „E. V." bereits gestern mitteilte, ist die japanische Hauptstadt von einer neuen verheerenden Brand katastrophe heimgesncht worden» durch die ein großer Teil der Tokioter Armenviertel» zerstört wurde. Bisher hat man 14 Tote geborgen. 3V Personen, darunter 15 Kinder, werden vermißt. Man befürchtet, daß auch die Vermißte« de« Flammentod gründe« hoben. Zahlreich« Ei«, wohner mußte« mit schwere« Brandwunden i« ein Kranken haus eingeliefert werden. „«ich hat der Prozeß 700000 Mark gekostet.« Geheimrat Laro zeigt dann auf das Bild seiner -wölk- jährigen Enkelin und sagt: „Das Kind, da» ist die reinste Freude. Ein« wunderbare Fechterin, die Kleine hat schon Preise im Fechten. Ich hatte da» Kind während des Pro- zess«s in» Au»land geschickt, denn ich wollte nicht, daß es etwa» von dem Prozeß erfährt und vielleicht seinem Doter feindlich gesinnt wirb." Caro kommt dann auf verschiedene Punkte de« Prozesses zu sprechen und erklärt: „Ich habe selbst nicht gewußt, wie schlimm es in der Ehe meiner Tochter in Wirklichkeit zuging., Denn das können Sie mir glauben, daß ich sofort ringe-' griffen hätte, wenn ich gewußt hätte,.daß meine Tochter nicht restlos glücklich ist." „Zum Schluß eine kleine, wenn auch etwas indiskrete Frage, Herr Geheimrat: Wieviel betragen die Kosten dieses Niesenprozesses?" „Mich hat er bisher 700 000 Mark gekostet. Und meinem Gegner meines Erachtens nach mindesten« das Dreifache!" Herr Laro begründet dann in einigen kurzen Worten di« letztere Annahme. Die Petscheks hätten einen ungeheuren Apparat in Bewegung gesetzt. Etwa zwanzig Anwälte hätten für sie in dieser Angelegenheit gearbeitet; schätzungsweise seien über fünfzig Spione in Anspruch genommen worden. Wie intensiv diese Bewachung war, gehe z. B. aus der Ge- schichte des „harmlosen" Bettlers hervor, der einmal vor der Tür der Laroschen Villa stehend ertappt wurde und in dessen Hut sich Aufzeichnungen über die Nummer sämtlicher Wagen vorfanden, die im Laufe des Tages vor der Villa vorgefahren waren. Auch auf Auslandsreisen seien Spitzel der Gegen- feite hinter ihm her gewesen. Hinzu kommen noch die anderen, sehr erheblichen Auslagen. Revision. In der Begründung des Freispruches km Taro-Petschek-Prozeß wird gesagt, daß das Gericht alle Ver dachtsmomente erwogen habe, aber es sei zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Angeklagte dis Mitgift gegeben habe. Wie wir hören, werden die Vertreter des Nebenklägers Dr. Petschek gegen die Freisprechung Caros Revision anmelden, — In Moskau blüht der Flieder. In Moskau und in der gesamten Sowjetunion wird eine für die jetzige Jahreszeit ungewöhnliche Erscheinung wahrgenommen. Wäh rend sonst überall in Rußland schon Mitte Dezember strenge Fröste herrschen, wird jetzt aus allen Gebieten eine Temperatur gemeldet, die zwischen 4 und 8 Grad über Null schwankt. In Moskau sprießen die Knospen an den Fliederbüschen und an den Kirschbäumen. Aus Leningrad wird berichtet, daß der Finnische Meerbusen vollkommen eisfrei ist. Die Schiffahrt ist in vollem Gange. — In R om ist oie Weihnachtswoche zur allgemeinen Verwunderung durch strahlenden Sonnenschein bei Mittagstemperaturen bis 20 Grad Celsius gekennzeichnet. Die Nächte allerdings sind kalt. / — Benn Eisfahren tödlich verunglückt. Beim Eisfah ren verunglückte der Kutscher Poppe aus Mörsdorf bet Stadtroda tödlich, Infolge des Glatteises geriet der beladene Wagen aus der Straß« ins Rutschen, wobei der Geschirrführer so schwer verletzt wurde, daß er kurze Zeit darauf starb, — Ein Ganktätsauto verunglückt. Auf der Rückfahrt von Mühlhausen geriet das Krankenauto der Sanitätekolonne Nordhausen infolge der Glätte der Straße ins Schleu dern und überschlug sich. Der Kraftwagenführer Theils wurde getötet. Die Wagentür hatte ihm die Brust eingedrückt, Die beiden Mitfahrer kamen mit Schnittverletzungen davon. — Kampf mit einem tobsüchtigen Untermiet«. Im Süd, osten Berlins erlitt ein Untermieter, der erst zwei Tage vorher «ingszogen war, einen Tobsuchtsanfall. Lr griff seine Wirtin tätlich an und verbarrikadierte sich in seinem Zimmer. Erst nach langem Ringen wurden Polizeibeamte seiner Herr. — Anschlag auf «in Post-Sparkasstnamt. In Wie« ist im tzauptschalterraum v«s Post.Hparkass«namt«s «in Rauchgasanschlag verübt Word««. Di« Verbrecher planten «inen groß angelegten Raub. Lin junger Mann, der sich in der Schalterhalle befand und durch ein Fenster zu flüch ten versucht«, wurde angehalten. Er wird im Augenblick noch verbört. — Razzia auf Vsi-rrer. Aus Braunlage (Harz) wird gemeldet: Bei einer Razzia auf Wilderer, di« ht«r «orgenomm«n wurde, wurde der Wilderer Heyder dem Genchtsgefängnis zugeführt. Den Aufzeichnungen seines Kalenders war zu entnehmen, daß er SS Atü» Rotwild zur Strecke gebracht Hatta k o st e t e. Rom, 23. Dez. Dem Wunsche des Papstes entsprechend haben die Regierungen von Bolivien und Paraguay über Weihnachten in einen 24stündigen Waffen st ill st and eingewilligt. Glasgow, 23. Dez. Bei einer Arbeitslosenkundqebung kam es zu schweren Ausschreitungen. Mehrere Geheimpolizisten, die sich unter der Menge befanden, wurden erkannt und angegriffen. Uniformierte Schutzleute zu Fuß und zu Pferd kamen ihnen zu Hilfe und gingen mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vor. Insgesamt wurden 14Polizeibeamte verletzt, davon zwei lebensgefähr- lich; auch eine Zivilperson trug Verletzungen davon. Fünf Personen wurden festgenommen. E Oertliche Angelegenheiten. H M-Izen. märk.neuer 188.00-188.00 D»z»mb«r. . . 200,00-200,50 März .... 204M-204.50 Mai .... 206.50-207.00 Roagen.märkttcker 72 kg Kl-Sewicht 153.00-155.00 Dezember. . . 18400-184,-0 Boggenklei« Vcws MMorlaerbkn . . 21,00—28.00 Klein- «vellerrbsen 2000 -22.00 FuNersrdkn . . 13.00-1S.00 Peluschken . . . 13.00-14,5» Ackerboynen . . 13.50-15.80 Wicken .... 14,00-16,00 Lupinen. blau« . . 8.00-10,00 Lupinen, gslb« . , 11,75-13.00 Leinkuchen . . . 10.00-10,10 Sednubkuche» . . 10.40 Tevckenkknihel. . 8.80 M« der „C. V." bereit« mitteilte, wurde in dem Sensa tionsprozeß Petschek gegen Laro Geheimrat Caro freigesprochen. Im Nachfolgenden «eben wir den Inhalt einer Unterredung wie- der, di« unser Mitarbeiter mit dem Freigesprochenen hatte. Dor der Tür der Laro-Villa in Dahlem steht eine Luxus- limoustne, deren Inneres von oben bis unten mit Blumen geschmückt ist. E» ist dar Auto de» Geheimrat» Laro. Auch im Bibliothek»zimmer, in dem der Geheimrat den Besucher empfängt, und das voll kostbarer DUcherschätze ist, stehen Blumen an allen Ecken und Enden. Geheimrat Laro ist vor Freude so erregt, daß seine Worte stch förmlich über- fühle mich wie nach einer Mensur. Wie damals, als ich noch Student war und gegen einen Kerl fechten mußte, der mir an Größe und Kraft weit überlegen war. Wenn ich es dann geschafft habe, war die Freude um so größer. Am schlimmsten waren die letzten zehn Tage, von dem Schluß der Beweisaufnahme bis zum.Urteil. Was ick da ge- litten habe, läßt sich in Worten nicht schildern. Und das furchtbarste war, daß man sich nichts anmerken lassen mußte, daß ich zu Hause immer ein lächelnde», vergnügtes Gesicht zeigen mußte, damit meine Frau nicht merkt, wie mir inner- lich zumute ist. Sie können sich denken, daß man in einem solchen halben Jahr reichlich zermürbt wird. Ich konnte in dieser Zeit mir keine Erholung gönnen; erst heute habe ich mich entschlossen, zu verreisen und auszuspannen." Ein« bahnbrechend« Erfindung. „Und Ihre Arbeit?" „Ja, die ist während des Prozesses leider liegen ge blieben. Ick habe ja eine neue Erfindung gemacht, die, wie ich glaube, bahnbrechend sein wird. Ich will sie zum Früh- jahr herausbringen. Ick bin auch in meiner Eigenschaft als bulgarischer Generalkonsul während des Prozesse« vertreten worden. Aber heute hat mich bereits der bulgarische Ge- sandte angerufen und erklärt, daß mein Urlaub mit dem heu tigen Tage zu Ende sei. Ich habe schon unzählige Glückwünsche, Telegramme und Blumen bekommen. Als erster hat mir Herr Staatssekretär Meißner gratuliert."