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Zrauen-Zeitung Das Ende des Durchschnitt-Kindes. Dia Wissenschaft gwi de» «««er» rechtt Don Richard Kort«. Ruhm und Frauenglück. Schle „Vamps" KSnne« nicht glücklich sein. Die Tragik in Mata Saris Lebe« Jede Mutier ist davon überzeugt, daß thr Kind etwas ganz Besondere«, ganz Anderes sei als die Kinder ihrer Freundschaft und Bekanntschaft und jedes Kind auf dem Pla neten. Sie läßt sich auch nicht durch die Redeweise beirren, daß „ein Kind wie das andere" sei oder daß ihr Kind von dem „Durchschnitt" aller Kinder durchaus nicht abweiche. Eine Mutter findet, daß ihr Kind kein kaltes Wasser vertragen kann, eine andere behauptet, die besten Erfahrungen mit der Abhärtung gemacht zu haben. Die eine Mutter ist überzeugt, daß ihr Kind nicht zehnmal, sondern zwülfmal am Tag« speisen müsse, um gesund zu bleiben, und erklärt in ihrem Innersten jene andere Mutter als Rabenmutter, weil sie ihr Kind nur achtmal füttert. Beide aber stürzen sich innerlich auf den Arzt oder «inen anderen Berater, der kaltlächelnd darlegt, daß jede Mutter ihre Pflicht versäume, die nicht neunmalige Nahrungs- zufÜhrung täglich als Richtschnur innehalte, das sei als richtig erwiesen, für das Durchschnittskind, das nun einmal diesem Begriff entsprechend der bei weitem häufigste „Typ" sei. Aeberhaupt dieser Ausdruck „TW". Er allein genügt schon, die Autorität des Ratgebers für alle Zeiten zu erschüt tern. Unser Alfred oder unser Minchen ein Typ! Gar nicht auszudenken! Nein, jedes Kindchen wird von der Mutter als etwa« ganz Besonderes betrachtet, das nur sie versteht. Und nun gibt die Wissenschaft nicht den „Fachleuten" recht, die bis her von dem durchschnittlichen Kinde gesprochen haben, sondern den Müttern. Herr Professor Newton Kugelmaß, ein sonder- barer Name, hinter dem sich einer der besten amerikanischen Kinderspezialisten verbirgt, der auch in Europa infolge seiner zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gut bekannt geworden ist, unternahm im Verlauf eines wissenschaftlichen Kongresses über das Studium des Kindes einen Gewaltangriff gegxn das Durchschnittskind und brachte es zur Strecke. Das geschah mit einer Fülle von Zahlen über Messungen aller Körperteile der Säuglinge und etwas älteren Kleinkinder, über ihre^ inneren Organe.angefangen bei Zahnen und Zunge und vor allem über ihre Lebensäußerungen von der Verdauung bis zum Lächeln, das er als ein besonderes Zeichen erwachen der Intelligenz feierte. Eigentlich klingt es gar nicht über raschend, wenn Kugelmaß herausqefunden haben will, daß alle Unterschiedlichkeiten der erwachsenen Menschen nicht nur keimartig, sondern jedem schärferen Beobachter schon sehr aus drucksvoll in den kleinsten Kindern zum Vorschein kommen. Beinahe verzweifelt erklärte der Wissenschaftler, er habe sich auf die Suche nach dem Durchschnittskind begeben und sei auf lauter Verschiedenheiten gestoßen, die ein flüchtig vorgehender Laie wohl übersehen dürfe, der Wissenschaftler aber nicht un- beachtet lassen werde. Augelmaß. dieser Mann mit einem so schönen runden Namen, stieß überall auf Ecken und legte dar, daß nicht einmal die einfachsten Zellen des kindlichen Organis- Lms-fich-s^-GmkchfchEtswewe^beinyrn^-üeßen.^-sondern ganz außergewöhnliche Abweichungen aufwiesen. Das äußert sich deutlich bei der körperlichen und seelischen Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Daraus erklären sich die klaffenden Unter- schied« bei so selbstverständlichen, aber wichtigen und sich bei jedem Kinde wiederholenden Vorgängen wie der Bildung der Zähne, der Muskelkraft für die Betätigung der Beine nicht nur mehr zutn Hineinbeißen in den großen Zehen, sondern zu den ersten Gehversuchen. Man kann wohl sagen, daß die Kinder ungefähr vom zehnten Monat ab die ersten Milchzähnchen bekommen. Aber wenn das eine damit im neunten, das andere erst im elften Monat beginnt, dann sind das in der Tat schon gewaltige Unterschiede, di« auf die übrige Körperausbildung und auf das Gesamtleben des Kindes nicht ohne Einfluß bleiben können. Kugelmaß leitet zum Nachdenken darüber, daß es keine durchschnittlich« Nahrungszusammensetzung und über haupt keine durchschnittlich« Behandlungsverfahren geben bann, sondern daß ganz im Gegenteil die Mütter angeleitet werden müssen, ihre Kindchen auf das gewissenhafteste zu beob achten und dann bei der Behandlung so zu verfahren, wie da» dem Kinde, ihrstn Kind« und diesem allein am zuträglichsten ist. Die Mütter sollen in der Ueberzeugung bestärkt werden, daß dieses oder jenes, was ein« andere Mutter tut/bei ihrem eigenen Kinde noch nicht die gleichen förderlichen oder schäd- lichen Folgen auszulö-sen braucht. Der Wissenschaftler, der sich so stark für die Persönlichkeit schon des kleinsten Kindes einsetzt, gewährt der Gleichmacherei für die älteren Kinder erst recht keine Zugeständnisse. Er meint vielmehr und begründet das sehr einleuchtend, daß di« körper- lichen und seelischen Unterschiede mit den Jahren nur noch stärker hervortreten. Er mahnt deshalb auch die Lehrer nicht etwa zur Weichheit gegenüber den Kindern, aber zu einer sorg- fältigeren Berücksichtigung ihrer Eigenheiten als bisher. Es Marlene Dietrich, der weltberühmte Filmstar, plau dert in einem Aussatz über den Typ des „Vamp* und über ihre persönliche Einstellung zum Leben wie folgt: Millionen vock Lichtspielhausbesuchern werden, denke ich mir, den „Vamp" beneiden. Sie sehen diese Frauen geschmeidig durchs Leben gleiten, sehen Männer ihrer magnetischen Per- sönlichkeit zum Opfer fallen und blicken erschüttert auf das Trümmerfeld, das jene hinter sich lassen. Ich habe derartig« Rollen so ost zu spielen gehabt, daß ich mir wohl ein Urteil über „Vamps" zutrauen darf. Man kann nicht wiederholt einen besonderen Eharakter verkörpern, ohne zeitweilig etwas von seiner Eigenart anzunehmen. Ich will damit natürlich nicht sagen, daß ich in Gefahr schwebe, ein echter „Vampir" zu werden, aber gleichwohl bin ich in der Lage, die Psychologie dieser Art Frauen vollkommen richtig zu beurteilen. Meiner Ueberzeugung nach ist keiner der aus der Ge schichte bekannten weiblichen „Vampire" jemals glücklich ge- wesen. Von Kleopatra bis zu Mata Hari hat jede, aber auch jede, ein vorzeitiges und tragisches Ende gefunden. Nie hab«n sie in ihrem Leben das atemraubende Glück gekannt, das als das Vorrecht der ein friedliches Leben ohne große Ansprüche führenden Frau gelten darf. Es hat Frauen gegeben, die Weltreiche erschüttert und Throne in Vergessenheit gestürzt haben. Gewiß, man kennt noch ihre Namen, während die von Millionen anderer vergessen wurden, aber die Tatsache, daß die Nachwelt uns verachten wird^kaNn uns unmöglich befriedigen. Es hat schwerlich eine Frau in der Geschichte gegeben, die nicht, statt Männer zu ruinieren, im Frieden und der Liebe des Einen, den auch sie hätte lieben können, glücklich geworden wäre. Mata Hari führte ein Leben in Glanz und Pracht und ließ Enttäuschung un- Vernichtung hinter sich. Offiziere und hohe Beamte, die ihrem Vaterland treue Pflichterfüllung ge schworen hatten, brachen ihren Eid und zerstörten das eigene Leben. Männer in hoher und niedriger Stellung fielen ihren Reizen zum Opfer; kurz, die Welt lag zu ihren "Füßen. Aber die Welt pflegt weiter zu rollen, und Leute wie Mata Hari neigen dazu, ihr noch einen verächtlichen Fußtritt zu versetzen. Das tat diese Frau denn auch, und als sie an jenem trüben Morgen einem unrühmlichen Ende entgegenschritt, hatte sie nur das Bewußtsein, ihr Leben nutzlos vertan zu haben. An den Wänden ihrer berühmten Zelle im Gefängnis St. Lazare fand sich der Name eines Mannes gekritzelt; des Mannes, den sie geliebt haben will. Vielleicht hat sie ihn auch wirklich geliebt. Dann kann ich ihr mein Mitgefühl schenken, denn dann lag hier eine unausdenkbare Tragik vor. Ein« Frau, die großen Einfluß auf Männer besitzt, sollte diese Macht nur zum Besten amoenden. Tut si« das nicht, hat sie vielmehr nur d«n eigenen Vorteil und das eigene Der- gnttgen im Auge, so wird sie schließlich finden, daß der von ihr ausgeübt« Einfluß letzten Endes gegen sie selbst ausschlägt. Man kann nicht auf seinem Gang durchs Leben Unglück ver breiten und Herzen brechen, ohne schließlich den Preis dafür zu zahlen. Früher oder später naht die Vergeltung, und si« pflegt um so bitterer zu sein, je später sie kommt. In mancher Hinsicht bedaure ich den „Vamp", weil er so häufig erst durch die Haltung der Männer auf seinen falschen Weg gerissen wird. Me Bewunderung steigt ihm zu Kopf, und es gibt nichts Berauschenderes, als von anderen verehrt zu werden. Wir alle sind der Schmeichelei .zugänglich, und eine schöne Frau bekommt reichlich davon zu hören. Ist sie nicht sehr willensstark, so kann sie ihr erliegen und ein Leben zu führen beginnen, das im Elend enden muß. Nach meiner Erfahrung ist ein Leben ohne Liebe etwas Schreckliches, und eine Frau, die ihre Persönlichkeit nur dazu benutzt, Männer zu fesseln, kann wahre Liebe niemals kennen lernen. Sie bgegnet vielleicht einmal dem Manne, dm sie zu lieben vermöchte, aber dann wird sie finden, daß er zu stark ist, um ihrem Einfluß zu erliegen, oder daß der verächtliche Gebrauch, den sie von ihren Reizen macht, ihn abstößt. Familienleven, die Zuneigung eines geliebten Menschen un- das Glück, das in der Liebe zu ihm liegt, diese Dinge zählen mehr als der Erfolg oder die Bewunderung in der großen Welt. Mag der „Vamp" seinen Weg gehen, wenn es ihm so gefällt, aber man beneide ihn nicht. Für dm Augen blick ist er der schöne Schmetterling und besitzt vielleicht Dinge, die andere entbehren müssen. Aber man denke immer daran, daß diesen Frauen die unschätzbaren wahren Freuden des Lebens versagt sind. Wirklicher Reichtum liegt nicht in großem^ Vermögen, sondern im Glück und im Verständnis, und diese wird die Frau, die nur auf Vergnügungen und Herrschsucht ausgeht, nie erringen. Was mich selbst anbetrifst, so kann ich nur sagen, daß für mich das Glück in meinem Heim liegt, in meinem Gatten und Kinde und in den gleichen einfachen Freuden des Lebens wie bei allen vernünftigen Menschen m der ganzen Welt. ist nach ihm widersinnig und eigentlich unmenschlich zu er warten, -aß jedes Kind beispielsweise die gleichen Schriftzüge an wend«. Einige bringen «s fertig, dm Rvrmalduktus ge- radezu ktlnstletisch wiederzugeben, ohn« sich dabei tm mindesten anstrengen zu müssen. Andere wiederum schaffen das trotz größter Bereitwilligkeit und , Mühe, nicht. Deshalb soll sich der Schreibunterricht damit begnügen, die Kinder zu einer ktarm und leserlichen Schrift zu erziehen. Auch in den anderm Unterrichtsfächern dürfen Schul« und Elternhaus niemals an dem guten Willen der Kinder zweifeln. Er ist durchweg vorhanden; nur die Begabungen für die einzelnen Fächer sind sehr unterschiedlich, und ebensowenig läßt sich die Auf fassungsgabe der Kinder im allgemeinen auf einen Durch- schnittsnenner bringen. Weil dir Erziehung sich an Durch- schnittaerfahrungen mit Kindern halten muß, ist es umso wichtiger, dabei eine Geschmeidigkeit zur Anwendung zu bringen, die den besonderen Eigenschaften jedes Kindes gerecht zu werden sucht, wobei man natürlich den für das Kind schädigenden Anlagen entgegenwirken und die förderlichen verständnisvoll ausbilden soll. Ueber die Ermittelungen von KugLlmaß wird, sich die wissenschaftliche Welt noch gründlich unterhalten müssen. Jeder Mutter bleibt aber die Freude, sagen zu dürfen: Ich habe recht! Mein Kind ist etwas Be sonderes! Wann sind Vie Männer am heiratslustigsten? Stürmischer Anstieg der Seiraksiust bei den ganz Jungen und den ganz Alten. Eheaussichten älterer Frauen. Wir Heutigen leben in einer Zeit ganz besonde rer Bereitschaft zur Eheschließung. Das scheint nach großen Kriegen immer so zu sein. Höchstziffern der Eheschließun gen lagen in den Jahren 1871 bis 1873, in denen auf 10000 Einwohner im Jahresdurchschnitt 94 Eheschließun gen kamen. Im Jahrfünft 1919 bis 1923 nach dem Welt kriege kletterte die Meßziffer von 45 während der Kriegs jahre auf 110 im Durchschnitt müt dem stolzen Gipfel von 145 im Jahre 1920, dem Rekordjahr der Herratslust in der deutschen Geschichte. Heute sind wir schon wie der aus 80 Eheschließungen im jährlichen Durchschnitt für je 10 OM Einwohner herabgesunken, bleiben damit der Frie- -«nsziffer 77 aber doch noch erheblich voraus. Innerhalb dieses großen Rahmens der tzeiratsabwick- lung in Deutschland kam es zu sehr bemerkenswerten Aen- derungen. Die Frauen erweisen sich dabet als das be- ständige Geschlecht, die Männer als das unbeständige, un geachtet aller Behauptungen über den heftiger schwanken den Gesamtcharakter der Frauen. Bor dem Kriege hei rateten die meisten Frauen Im Alter von 24 und fast ebensoviel im Alter von 25 Jahren. Daran hat sich nur geändert, daß d«r größere Nachdruck heute auf dem etwas gereifteren Jahrgang von 25 liegt und auch noch die 26 Jahre alten Frauen stärker beanteiligt erscheinen als früher. Bet den Männern ist das ganz anders. Sie überlegen sich die Sache trotz ihrer unstreitig gewachsenen Lheneigung doch von Jahr zu Jahr gründlicher. Im Jahre 1910/11 lag das Schwergewicht des männlichen Hei ratsalters noch bei den Männern im Alter von 27 Iah- r«n. Aber 1925 teilten sie ihre Bedeutung schon mit den' Geschlechtsgefährten von 28 Jahren. Bon da ab tritt eine deutliche Verlagerung der Ehehäufigkeit nach immer höheren Iahresklassen zutage. Im Jahre 1927 schieben sich die Männer von 29 an die erste Stelle und behaupten sie auch im nächsten Jahre. Aber 1929 sind si« schon, von der Klasse der Männer im Alter vou SO Jahren ver ¬ drängt, die ihren Borrang im nächsten Jahre schon von den 31jährigen gefährdet sahen. Im laufenden Jahre darf man damit rechnen, daß die 32jährigen am leichtesten dazu übergehen werden ,ihr bisheriges Iunggesellendasein zu beenden und eine Lebensgefährtin zu wählen. Das bedeutet nun aber nicht, daß vorher und nachher für sie gar keine Aussichten bestünden oder daß die nicht erwähnten männlichen Iahresklassen mit unüberwindlicher Zähigkeit der Eheschließung Widerstände entgegenbrächten. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Dem wichtigsten Ehe schließungsalter kommt bei Männern und Frauen heute nicht mehr eine ganz so hohe Bedeutung zu wie vor dem Kriege. Bei beiden Geschlechtern tritt vielmehr bei den ganz jungen und den am meisten vorgeschrittenen Alters klassen, soweit sie überhaupt noch für dis Heirat in Betracht kommen, eine ganz auffallende Vermehrung der Eheschlüsse auf. Die Zahl der Männer, die schon von 18 ksis 22 Jahren den standesamtlichen Bund fürs Leben schließen, verdoppelte sich sogar. Ebenso trat eine erhebliche und mit den Jahren unausgesetzt zunehmende Zahl der Ehe schließungen von Männern im Alter von 30 Jahren auf wärts ein. Im Alter von 38 Jahren heiraten beispiels weise eineinhalb mehr Männer wie vor dem Kriege: und dieser gewachsen« Mut älterer Männer, das Versäumte nachzuholen, tritt in den darüber hinausgehenden Alters klassen noch kräftiger hervor. Im Alter von 55 bis 60 Jahren fassen auf je 100 nicht weniger alS 76 mehr als in der Friedenszeit den Entschluß zur Ehe. So erhebliche Verschiebungen in der Altersgliederung treten bet den Frauen allerdings nicht zutage. Dennoch ist festzustellen, daß die Frühehen zwischen 16 und 18 Iah- ren de, der Weiblichkeit merklich häufiger geworden sind. Vor allem aber heiraten verhältnismäßig auch viel mehr Frauen als früher, di« da« 38. Lebensjahr hinter sich ließen. Die tzeiratsaussichten der älteren Frauen verbes serten sich so stark, daß di« Meßzahl in den Iahresklassen von 55 bis 60 um «in voll«s Drittel höher ist als vor dem Kriege. Die Frauen von heute verstehen es demnach nicht nur, ihre Jugendlichkeit zu erhalten, sondern die Wege zur Kraft und Schönheit gestalten sich für viel« von ihnen auch zu Wegen nach dem Traualtar. Im letzten Jahre der in diesem Punkt« abgeschlossenen Statistik heirateten in Deutschland noch 1004 Frauen im Alter über 60 Jahren, von denen 809 einen ebenso alten Mann ge wannen. Eine bekam aber sogar einen Mann im Alter von 22 Jahren; andere holten sich Männ«r im Alter von 23, 25, 28 und 32 Jahren. Nicht weniger als 6595 Männer faßten nach dem 60. Lebensjahre noch den Ent schluß zur Heirat. Wir hörten schon, daß 809 sich etwa gleichaltrigen Frauen zuwandten. Die meisten, nicht we niger als 985, wählten aber Frauen im Alter von 40 bis 45 Jahren. Jedesmal mehr als 100 der alten Männer fanden aber von sämtlichen Altersklassen der Frauen unter 40 bis zu 32 noch den gewünschten Anschluß. Von da ab fallen die Ziffern der über 60 Jahre alten Männer, die sich mit jüngeren Frauen verbinden, rasch ab. Immer hin treten je 3 mit Mädchen von 18 und 19 Jahren in die Ehe; 9 finden noch Frauen im Alter von 20 Jahren. Ganz so weit klaffen die Altersunterschiede zwi schen jüngsten Männern und ältesten Frau«n, die sich zur Heirat entschließen, nicht auseinander. Von den 27127 Männern, die im Alter von 21 Jahren hei rateten, versteigt sich nur einer, wie wir hörten, in die Altersschichten der Frauen über 60. Nur 6 widmen sich Frauen von 45 bis 50, aber schon 18 solchen von 40 bis 45 Jahren. Die höchst« Zahl, fast 5000 Männer dieses AlterS, wählt Frauen von 21 Jahren, und nur 5 wenden sich 15jährigen Mädchen zu. Die 18jährigen, die jüngste Heiratsklasse der Männer, sind an der Gesamtzahl von 562000 Eheschließungen nur mit 283 beteiligt. Die älte sten von ihnen geheirateten Frauen, insgesamt 3, waren 32 Jahre alt, die jüngsten - 8 - 16. Wenn auch manche solcher Ehen iüit großen Altersunterschieden, die wir als Ziffern kennen lernen, bedenklich erscheinen mögen, so be weist doch ihre geringe Zahl, daß die Eheschließung von der erdrückenden Mehrzahl der Männer und Frauen als eine sehr ernste, verantwortungsvoll« Handlung detrachtet wird. Und das ist daS Beste an der Sachet A. P,