Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehördc und den Gemein berat zu Bretnig- vokal-Anzetger für rie Ortichatiea rirelnig, Großköhrsdort. Hauswalde, Frankentba' und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint «öcheutlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend bonnementtprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung«blatteS^ ierteijährlich ab Schalter 1 Mark, bet freier Zusendung durch Voten in« Hau« I Mark SO Pfennige, durch dir Poft 1 Mork exkl. Bestellgeld. Inserat-, die «gespaltene Korpu«,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den »I gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlich« Zeitungtbote» jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträge» »nd Wiederholungen gewähren wir Rabatt noch llebereinkunft. Inserat- bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dt»n«lag vormittag l Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag ^»11 Uhr einzusenden. ScbrisUeitung, Druck unö Verlag von N. ölhuvig, Bretnig. Rr. t. 23. Aahrgau«. Mittwoch, den 1. Januar 1913. Die Entrichtung der Anträge zur AngesteMen- Derstcherung. 1. D«r Arbeitgeber ist verpflichtet, die Beiträge für sich und seine Angestellten an die Reich»versicherungsanstalt zu zahlen (tztz 176, 177 de» Gesetze»). Zuwiderhandlungen sind mit Strafe bedroht (tz 340 a. a. O.). 2. Dtt Arbeitgeber hat bei der erste« Beitragszahlung — erstmalig alsbald nach Ablauf de» Monat» Januar 1913 — eine Nachweisung (8 181 a. a. O.) iiber sein« verfichernngspflichtigen Angestellte« «nd die fällige« Beiträge aufzustellen und vorher oder bei der Einzahlung der Beiträge an die Reichsversicherungs anstalt in Berlin-WilmerSdorf, Hohenzollerndamm, einzusenden. Hierzu find die Vordrucke bei der Ansgabestelle (Gemeindebehörde, Gutsvorsteher) für die Aagestelltenverfichernng seines Sitzes z« entnehme«. Bi» zu 20 An gestellten dient der einseitige Vordruck. Bei mehr al» 20 Angestellten kommen mehrere einseitige Vordrucke oder Einlagevordrucke, die gleichfalls von der Ausgabestelle abgegeben werden, zur Verwendung. In die Nachweisung find die Angestellte« i« der Reihenfolge der Gehaltsklaffen, mit der Klasse fs beginnend, einzutragen. 3. Beschäftigen mehrere Arbeitgeber de« Versicherte« während des Monats (8 177 a. a. O.), so können an Stelle der Nachweise (Nr. 2) Post kortenvordrucke benutzt werden, die gleichfalls von der Ausgabestelle auSgehändigt werden. 4. Statt der Verwendung von Marken hat die Reichsvcrsichcrungsanstalt mit Zustimmung det Reichskanzlers den Postscheckverkehr für die Beitragseinzahlung für den Fall des tz 176 zugelassen, für den Fall des § 177 vorgeschrieben (siehe auch weiter unten Nr. 8). Hiernach sind die aus den Nachweisungen zu 2 und 3 sich ergebenden Dei- tragSsummen bi» zum 15. de» auf den Monat, für den die Beiträge zu zahlen sind, folgenden Monats dem Konto der Reichsversicherungsanstalt bei dem Postscheckamt in Berlin zu überweisen. Hierfür find besondere Zählkarte« und Ueberwei- sungsformulare eingeführt, die der Arbeitgeber bei seiner Postanstalt erhält und zweckmäßig frühzeitig abhebt. Die Erläuterungen zur Ausfüllung und Benutzung sind auf der Rückseite der Formulare angegeben. Auf der Rückseite der Abschnitte findet man eine Kontrollübersicht, die zur Nachprüfung der Beitragssumme dient und au-zufüllen ist. 5. Für Lehrer und Erzieher aller Art, die bei mehreren Familien während eine» Monats tätig sind, können die fälligen Beiträge nach vorheriger Anzeige a« die Reichsverficherungsanftalt vierteljährlich eingezahlt »erden. In diese« Falle müssen die Postkartenvordrucke (Nr. 3) benutzt werden. 6. Bei der zweiten und den folgenden Beitragszahlungen müssen die Veränderungen angegeben werden, welche die etwaige Abweichung gegen die vorherige Beitragssumme klarstellen. Veränderungen sind dann gegeben, wenn Angestellte s) au» dem Dienst au-scheiden (Abgang); 5) in den Dienst neu eingestellt werden (Zugang); c) Gehaltsänderungen erfahren, die den Angestellten in eine andere Gehaltsklasse bringen. In den Fällen der Nr. 3 sind VeränderungSanzeigen einzusenden: s) bei monatlicher Beitragszahlung, wenn e» sich um den Wechsel in der Person des Angestellten handelt; b) bei vierteljährlichen Beitragszahlungen (für Lehrer und Erzieher) nach Ablauf des Kalendervierteljahre« vor oder bei Einzahlung der Beiträge, wenn in einem Kalen dermonat des Vierteljahrs ein Wechsel in der Person de« Angestellten oder eine Aenderung in dem gezahlten Entgelt eintritt. 7. Zu de« Veränderungsanzeige« finb dieselben Vordrucke wie für die erste« Meldungen zu verwenden. Die Veränderungen sind nach der Einteilung zu Nr. 6 unter s (Zugang), d (Abgang) und c (Gehaltsänderung) gesondert auszu führen. Sind keine Veränderungen eingetreten, so ist dieses durch Berichtigung de- auf den Postscheckformularen unter der Kontrollübersicht (Nr. 4) vorgesehenen Texte« zu ver merken. Die Deränder«ngsa«zeigen find vor der «ächste« Beitrags zahlung, spätestens gleichzeitig mit ihr, an die Reichsverficherungsanftalt abzusenden. 8. Die Einzahlung der Beiträge an die Reich-versicherungSanstalt hat der Arbeit geber in der Verficherungskarte durch Eintragung deS Beitrags und Beischrift seines Namens oder seiner Firma handschriftlich oder durch Stempel zu vermerken. Ar beitgeber, die bei ständig beschäftigten Angestellten (ß 176) Marken benutzen wolle», können diese nach vorheriger Einzahlung der fälligen Beiträge, tunlichst auf da» Post scheckkonto (Nr. 4) von der Reich-Versicherungsanstalt beziehen. 9. Arbeitgeber, die Angestellte in mehreren Betrieben (Filialen) an demselben oder ver schiedenen Orten beschäftigen, können die Beiträge von dem Hauptbetrieb au« zahle»; sie müssen alsdann für jeden Betrieb eine besondere Nachweisung (8 181 a. a. O. s. > Nr. 2) an die Reichsversicherungsanstalt einreichen. XSnigliche Zrmlrhauptmannlchatt Kamens, am 20 Dezember 1912. Neujahr. Vom hoben Turme schlug« Mitternacht, Da» alte Jahr ward zur Ruh gebracht. Fast dumpf und schauerlich klang« herab, Al« senkte man einen Freund in. Grab. Einen treuen Genossen, der in der Not U«» den starken Arm al« Stütze bot. Einen guten Kam'raden, der immer bereit Uns aufzuheitern in trübster Zeit. Der Liebes und Tute« un« nur erwies Und trauernd un« jetzt zurück« ließ. Drum tönten die Glocken so dumpf und Hahl Al» wollten sie künden: Auf ewig leb wohl! Da horch! War'» Täuschung? Ist alles nicht wahr? Schon rufen sie: Profit du neues Jahr! Da« klivgt ja so lustig, so heiter, so hell, Al« käme ein froher Geselle zur Stell'. Ein munterer Bursch mit Sang und mit Klang, De« jeder bereitet gar warmen Empfang. Wie wendete sich denn die Stimmung so bald? Daß ring« nun Freude und Jubel erschallt? Ist schon vorüber die Trübsal, das Weh? — Wahrhaftig, wir heben da« Glas in die Höh! Und heißen den jungen Gesellen frisch «ar herzlich willkommen an unserm Tisch. So sei'»: Wir wenden vorwärt» den Blick Um die Jahres-Wende und nimmer zurück, Denn ob da» Jahr war gut oder schlecht, Stet« besser soll» werden! Nur so ist« recht. Dem neuen Jahre zum Geleite! Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt! <Offtnb. Joh. 1, 4 ) Ein holdseliger ReujahrSwunsch, ja nicht bloß ein Wunsch, sonder« ein Gebet, da« Verheißung hat. Wa« die Menschen heute gewöhnlich einander zurusen, ist meist ein ge- wohnheitSwäßiger Gruß, bei dem man sich nicht einmal viel denkt, im besten Falle ein Ausdruck herzlicher Teilnahme. Aber wa« hat unser Wünschen für einen Wert, wenn'« nicht zugleich «in Gebet wird zu dem, der da ist und der da war und der da kommt? Er hat den heutigen Tag in der Hand und alle Zu kunft, die für UN« ist, wie ein verschlossene« Buch. Er, der ewig« Treue ist, der unsern Vätern nahe gewesen ist und ihnen geholfen hat in Zeiten, die wohl schwerer gewesen sind al« die unsrigen, er, den Tausende und Aber tausende preisen 06 der unautsprechlichen Güte, die er an ihnen bewiesen hat, er, ver ewige Vater Jesu Christi, gebe auch un« Gnade und Frieds im neuen Jahre. Gnade und Friede, da« ist alle«, was ein Menschenkind braucht. Haben wir einen gnädigen Gott, wissen wir gewiß, daß Friede ist zwischen ih« und uns, dann steht alle- gut. Dann können wir freudig an unsere Arbeit gehen an jedem Morgen, können un« seiner gelösten in aller Sorge, die uns diese« Jahr bringen wird, können warten auf eine Hilfe, haben eine Zuflucht, wenn wir gefehlt Haden, Haden eine gewisse Hoffnung, wenn diese« Jahr da« letzte sein sollte. So nimm denn meine Hände und führe mich, Bi» an mein selig Ende und ewiglich! Ich kann allein nicht gehen, nicht einen Schritt; Wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit! — Amen! — O-rttich-» und Gäckfik»-» Bretnig. Der Gesangverein „Lieder- grüß-, der «m 1. Weihnachtasktertog im Gasthose zum Schützenhause da» mit ungeteil tem Beifall aufgenommene Weihnachtsspiel »Die Zwrrgenpost" zur Auffahrung brachte, beabsichtigt diese« Stück am Reujahrstage und zwar auf vielseitigen Wunsch ine genannten Gasthofe zu wiederholen. (Nähere« siehe heutige Anzeige.) Bretnig. (Vortrag«- und Lichtbilder abend.) In Ergänzung unserer Mitteilung in der letzten Nummer sei wegen der Aus stellung von Kleinwohnungsplänen i« Kamen zer Bargersaale, die vom 2.—16. Januar dauern und auch au den Abendstunden geöff net sein wird, noch aus folgende» aufmerksam gemacht: Die Ausstellung wird sich, wie wir hören, nicht nur auf Pläne und Musterent würfe billiger und schöner Wohnungen be schränken, sondern auch vielfach den Schmuck der Häuser, außen an den Toren und Gie beln, innen in den Stuben und an den Trep pen, im Gerät« usw. zeigen. Sie wendet sich also nicht nur an die Baubeflissenen und die Privatleute, die zufällig die Absicht haben, zu bauen, sondern an unsere ganze Bevölkerung, an Männer und Frauen aller A-dise au« Stadt und Land, die ein gemütliche« Heimzu schätzen wissen. — In dieser Hinsicht wird an dem Abend, wo der Vortrag de» Herrn Dr. Kruschwitz im Bürgersaale statlfindet, dort «in besonderer Vortrag über „Schmuck ve« Hauses und der Häuslichkeit, allerhand Geschmacklosigkeiten dabei u. a. m." gehalten werden, den der bekannte humorvolle Hofrat Professor Sepsert-Dre-den übernommen hat. Dieser hat «inen ähnlichen Vortrag schon in Dresden vor Sr. Maj. dem König gehalten. Die Vorträge, die, wie die Ausstellung, öf fentlich und unentgeltlich find, finden übrigen« nicht am 2. Januar 8 Uhr, sondern Don« ner«tag, den 9. Januar 1918, nach«. 5 Uhr im Bürgersaal« statt. Elstra. Am Sonnabend abend» Uhr brannten hterselbst total nieder di« am niederen TSpserteich stehenden Scheunen dr» Fuhrwerk»besttzer« Gustav Micklich, sodann die der Töpseretbefitzerin Lina verw. Barchmann, «eiter di» de» Klempnermeister» Heinrich Hoy. Fischbach ,28. Dez. Am 2. Weihnachts- feiertage abend» gegen 7 Uhr brannte eine dem Gutrbefitzer Herrn Gustav Müller gehö rige Strohfeime vollständig nieder. Dr«»d«n, 30. Dez. Da» Landgericht verurteilte den vormaligen Recht»anwalt August Max Falk au« Dresden, der von 1902 bi« 1908 über 16 000 Mark unterschlug, dann flüchtete und im Oktober in Goslar verhaftet wurde, zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. — Die S sächsischen Detinsekloren, die auf dem bulgarisch-türkischen Kriegrschauplotze «eilten, sind am Sonntag früh nach Dres den zurückgekehrt. Der Oberinspektor Herr Paul Wollesky war schon einmal im Orient tätig, al» die Pest an die Tore re» Abend landes pochte und Einlaß begehrte. Damals würbe auf Veranlassung de« Zaren Ferdinand I. in Dresden angefragt, und Herr Wollesk- übernahm gern die schwierige Mission. Jetzt, bei der im Feldzuge ausgebrochenen Eholera- epidemie erinnerte sich der Zar der wertvolle« Dienste de« Manne» und er berief ihn wieder zu sich. In einer Audienz hatte der Ober inspektor Gelegenheit, dem Zaren seine Ideen zu entwickeln. Mit dem Waffenstillstand und der damit verbundenen besseren Durchführung der sanitären Maßnahmen ist die Seuche zu rückgegangen. Wie di« Desinfektoren mein ten, hätten sie ja schon viel von einer orien talischen Wirtschaft gehört, aber so einen Schmutz, wie in den türkischen Ortschafte» herrsche, hätten sie doch nicht zu finden vermeint, Neustadt i. S, 30. Dez. Wegen Sacha rinschmuggels wurde hier ein Fuhrmann aus der Zittauer Gegend verhaftet. Riesa. Mit Leuchtgas vergiftet hat sich hier der 26jährige unverheiratete Bürgerschul lehrer Krackau in seiner Wohnung. K. war seit längerer Zeit kränklich. Do auch di« betagte Mutter de» Lehrer» vermißt wird, nimmt man an, daß auch sie fich da« Leb«, genommen Hot. — Rasch tritt der Tod de« Men schen an! Der Krei«-Odergendarm Gendar- merie-Jnspcklor Hermann au« Dresden weilte am Eonnadendvormmag zum Gendarmerie- Rapport in Meißen. Inmitten der Tagung fitt der Beamte um um> war soso-t tot. Ei» Herzschlag hatte »ein Lebrn de» 62 Jahr« alten Manne« ein Ende gemacht.