Volltext Seite (XML)
Neöaktwn, Druck und Verlag non A. Blhnrlg, Bretnig. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^/zI1 Uhr, für die Eonnabend-Nummer bis Freitag vcrmittag '/ril Uhr einzuscnden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. L M. Mittwoch, den 18. Dezember 1895 5. ZahMNg eine „Germania-Kollektion", angeblich enthalt a Wi Börsenreform. lieber von An- tend eine Neugolduhr im Werte von 3,50 M. Kam rc. Außerdem enthielt die Kollektion eine Feder lichen Begründung durch den Vertreter der Bibelsache folgte jedesmal der die Herzen er wärmende Vortrag des Redners für'ne innere Mission. Bretnig und Burkau brachten vor allen dieser Anregung erfreuliches Interesse entgegen, obwohl auch diesen der Gedanke der Gemeindediakonie bisher fern gelegen haben mochte. Es konnte sich nur darum handeln, einen unserem Kreise bisher unbekannten Zweig der inneren Missionsthätigkeit bekannt zu Kretzschmar von den nach Hause gehenden Straßenarbeitern Kaiser und Kloppmann ge fragt, ob er nicht mitgehen wollte, doch ver neinte er dies. Er blieb vielmehr bis nach 1/47 Uhr in der „Bergschänke", trank daselbst zwei Glas Lagerbier und war, seiner sonstigen — Vertrieb von Schundware strafbar. Der Kaufmann Leopold Feith in Dresden empfahl in in- und ausländischen Zeitungen wage, ein Paar Manschettenknöpse, ein Wetter glas. Alles zusammen sollte 7,50 M. kosten. Ein Käufer dieser Gegenstände hatte die Sache zur Anzeige gebracht, da die in den Annoncen enthaltenen Angaben nicht der Wahrheit ent sprachen. Nach den Gutachten der Sachver ständigen ist jene Uhr, die ein Fachmann nicht gern in die Hand nimmt, ungefähr 1,50 M. wert, das Messer, besten angebliche Solinger Stahlklinge nur ganz geringwertiges Eisen blech ist, hat einen Wert von 20 Pfg.; die sämtlichen Suchen wurden als „Lchuuo" be zeichnet. Im Hinblick oarauf, daß ein der artiges unsauberes Geschäftsgebahren geeignet ist, das Ansehen der sächsischen Industrie im In- und Auslande zu schädigen, verurteilte das königl. Schöffengericht den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 500 Mark dczw. zu 2 Monaten Gefängnis. — Eine Mordthat hat sich am Freitag abend bei Dresden auf der Großenhainer Chaussee zwischen der oberhalb des Gasthofes zum Wilden Mann gelegenen Restauration zur Bergschänke und dem Gasthofe zur Baum wiese abgespielt. Der Ermordete ist ein 71 Jahre alter pensionierter Oberpostsekretär Namens Kretzschmar. Derselbe war Witwer; er hat zwei Söhne, deren einer Oberlehrer in Skandinavien ist und der andere Gärrner in Wurzen. Eine Tochter des Ermordeten ist verheiratet. Der ermordete Kretzschmar war als Sonderling sowohl in Reichenberg selbst als auch in der Umgegend bekannt. Ani Freitag nachm. gegen 2 Uhr ist Kretzsch mar nach Dresden gegangen und dort ist er ^Kanitz äußerte sich Redner, daß derselbe ein „echt Solinger" Taschenmesser, 2 „Cuivre- -s^ "rüsung auch - von vielen Gegner jetzt j Poli"-Wand-Medaillons mit Gemälden rc. Straßenbahn bis zum Wilden Mann benutzt! heben, lj hat. Im Restaurant zur Bergschänke wui" e t 'r Einst Vertliches und Sächsisches. Bretnig, den 18. Dezember 1895. — ziger Kindern, betroffemW der Geburt des vi< und bald darauf - Gewohnheit zuwider, ziemlich gesprächig. Desselben Weges wie Kretzschmar, nämlich nach Reichenbach, ging auch der Ziegeleiarbei ter Lehmann. Als derselbe (etwa gegen ^7 Uhr) ein Stück über die Bergschänke hinaus war, hörte er vor sich auf der Straße zwei Schüsse fallen und sah auch die aufleuchtenden Pulverblitze. Lehmann kam hinzu und be merk» einen Mann mit ausgebrsiteten Armen inmitten der Straße liegen, darauf eilte er sofort nach der in der Nähe liegenden „Baum wiese", um Hilfe zu holen und die Behörden zu verständigen. Inzwischen hatte der des Weges mit seinem Geschirr .kommende Gast wirt Kunze-Reichenberg den Ermordeten auf gefunden und auf seinen Wagen geladen, um, da er glaubte noch Leben in dem Körper zu spüren, den Verletzten schleunigst der eigenen Behausung zuzuführen. — Beim Absuchen dec Fundstelle wurde nichts endeckt, was auf Selbstmord schließen ließ; auch sind die per sönlichen Verhältnisse des Verstorbenen so ge staltet, daß Selbstmord völlig ausgeschlossen ist. Die Schüsse, zwei Schrolschüsse, wurden im Rücken des Ermordeten abgefeuert. Allem Anscheine nach liegt versuchter Raubmord vor, bei welchem der Thaler durch den hmzuge- kommenen Lehmann gestört worden ist. Die bei dem Ermordeten noch vorgefundene Bar schaft betrug 18 M. 4 Pf.; die erst vermißte Uhr befand sich in seiner Wohnung. — Am Donnerstag hat ein Durchreisen der in einer Herberge in Meißen durch grau sige Erzählungen sich auffällig gemacht. Er wurde zunächst zur Haft gebracht. Auch au Polizeistelle blieb er bei seinen Behauptungen, seinen Bruder, der ihn um sein Erbteil be trogen habe, vor einigen Monaten in Rückers dorf erschlagen zu haben und darauf geflüch tet zu sein. Es sei nun ein Unschuldiger in Untersuchung gekommen, und das Gewissen lasse ihm jetzt keine Ruhe mehr, weshalb er um seine Aburteilung bitte. Der Mann ist dem Amtsgericht zugeführt worden und es wird sich aus den weiteren Verhandlungen und Erörterungen ergeben, ob den Angaben Wahr heit zu Grunde liegt, oder ob man es mit einem Geisteskranken zu thun hat. — Der Raubmörder Kögler hat in den letzten Tagen im Gefängnis zu Thun wieder verschiedene Ausbruchverjuche gemacht, welche jedoch sämtlich mißlangen. Einmal wollte er sich drei Stockwerke hoch in den Hof hinab lassen, dabei kam er zu Falle und bMÜML Bein, so daß er bis auf weitere» m-M . mehr ans Ausbrecheu denken durck^I jetzt Furcht vor dem und dem Richtbeil in AMU -' m haben. Jetzt, ivuZM '' V langt in, aatz wie s. I milmM Z" --H. b -an-aamm! M . M l^ch ausgenommen würoe. Dre Eiufüh- internationalen Doppelwährung sei zweckmäßig, weck dadurch der Er- Wand und Landwirtschaft mehr Erfolg L^als bei der jetzigen Währung, die nur V^khandei zum Nutzen gereiche. Was Larsen-Reform betriffl, so begründete er E. Forderung mit dem Hinweise auf die Akeleien an der Produktenbörse. Der 1 Stunde währende Vortrag wurde kMt ausgenommen und der Dunk dem lM durch Erheben von oen Sitzen ausge- - vier ^auprsoroerungen ves -uuavev Reichslag: l s Annahme des Antrags Ernsührung einer nckermnioualcu tz/Mährung und 8) Inangriffnahme einer - > . Irie i 9- Am Sonntage veranstal- h.. " Bund der Landwirte im Deutschen len eM. öffentliche Versammlung, die nur schwach besucht war. Den Vor- ^.Mt ^rr Oberlehrer Erwin Bauer dy."ipzig, welcher denselben an Stelle des Krankheit behindert gewesenen Herrn ^Mann-Nenkersdorf übernommen hatte °^nn - Nenkersdorf übernommen hatte, machen; wennd aber doch auch einGrundstock von ^handelte „Unsere gegenwärtige Wirtschaft-, 194,25 Mk. gelegt werden kcnnte, so ist wohl !^.7age und der Bund der Landwirte", Hoffnung vorhanden, daß diese Wintersaat zunächst unsere gegenwärtige über kurz oder lang zur Frucht heranreifen d "Wstspolitik und bezeichnete es alsdann wird. — Kindeichöre, Mannerchöre, gemischte ^'^edingt notwendig, daß nicht blos der Chöre haben unter der Direktion der Herren der Landwirte, sondern auch der Hand- Kirchschullehrer unsere Arbeit in nicht mühe st- und Gewerbestand darnach trachten Zoser Weise unterstützt. Dafür sei denselben ü/ kille Wandlung in der jetzigen Wirt- hierdurch öffentlich geoankt. Die Worte aber ^Politik zu erzielen. Redner widerlegtem Spruch und Lieo wollen Funken sein, da- die dem Bunde von verschiedenen raus das Feuer christlicher Bruderliebe mehr oorgeworsenen Irrtümer uno uehaudelie und mehr zur lodernden Flamme werde! ! drei Hauptforderungen des Bundes! gegen 5 Uhr auf der Augustusbrücke in Be- . . _ gleitung einer bis jetzt nicht näher bekannten j bei Beat, Mannsperson gesehen morden. Da Kretzsch- j dings ha mar bereits einige Zeit nach 5 Uhr aus der lastungs^ hinter dem Wilden Mann gelegenen Berg- > mit Aul schänke eintraf, ist anzunehmen, daß er die - Anklage Der Männergesangverein „Lieder- Hauswalds veranstaltete um Sonn- Hartmanns Gasthof ein Gesangö- L?' M dem eme zahlreiche Zuhörerschaft war. Das Programm mar gut zu- ^gestellt und fanden im Besonderen Tappel-Quartett »^b wohl", „Schlaf ^tin holder Engel" uno die humoristische 7 »Der gestörte Polterabend" warme ^e. An das Konzert schloß sich das ^Tänzchen. 6. Frankenthal. Die Winter- e des Parochialverbandes für christliche , Werke ist in unseren fünf Gemeinden November bis 8. Dezember gethan In diesen vier Wochen wurden fünf ?enabende gehalten, an welchen sich viele, Q^che freundlich gesinnte Gemeindemit- l? beteiligt haben. Jeder Familienabend Vorträge, welche die Zuhörer den statten der christlichen Bruderliebe zu- Wie die Leipziger Mission unter den s^bas und Dschaggas in Ostafrika ar- kh'Unter den Tamulen Ostindiens aber Heimatsrecht erworben hat, zeigte der ,, "usvortrag. Die Evangelische Diaspora in Einzelbildern entgegen, aus denen ^ucht eines in Liebe thätigen Glaubens Heller Stern hervorleuchtete. Die Eut- ß. 8 der evangelischen Gemeinde in Buda- V^ie Treue der Mühlthaler Holzknechte, 4?°rge für die Konfirmanden der Diaspora k U die vom ^Gustav Adolf-Mann" dar- l ktien Eimelbiloer.^ Das Hauptinteresse 1 Bersammelten aber wurde durch zwei H^uge auf den Segen der „Gemeinde- üMe" gelenkt. Einer biblischen undgeschicht- stalt untergebracht. Die Kinder waren klein und nach mehrjährigem Warten ging der Kaufmann nach der wegen unheilbaren Wahn sinns der Frau erfolgten Scheidung eine neue Ehe ein. Jetzt, nach 8 Jahren, erhielt er die Nachricht, daß seine erste Frau, die er leiden schaftlich liebte, binnen kurzem wieder gesunden werde. Auch in der zweiten Ehe lebt der Mann glücklich und hoffentlich gelingt es dem Bedauernswerten, irgend einen Ausweg zu finden. Gesetzlich kann er ja nicht gezwungen werden, die erste Frau wieder aufzunehmen, allein er fühlt die moralische Verpflichtung, sich der Aermsten, die nichts von den verän derten Verhältnissen weiß, miet er anzunehmen — ist sie doch die Mutter seiner Kinder- — Eine recht unangenehme Überraschung widerfuhr einem Arbeiter in Leipzig, dessen Sohn in einer Eisengießern als Lehrling be schäftigt ist. In diesem Etablissement besteht die Einrichtung, daß den Lehrlingen nur zwei Drittel des Lohnes ausgezahlt, der Rest aber bis zu Weihnachten des dritten Lehrjahres auf bewahrt wird. Der Arbeiter ging nun Yin, um 385 Alk. aus der Fabrik abzuhoten — dort aber wunderte man sich sehr, ihn noch unter den Lebenden zu treffen, denn vor etwa 9 Tagen hatten seine Gattin und der Sohn das Geld bereits unter dem Vorgebea abge hoben, daß der Gatte uno Vater leider ver storben sei und man des Geldes sehr drin gend zur Bestreitung der Beerdigungskosten bedürfe. Wutentbrannt eilte der Tolgesagte heim und gab dort recht „schlagende Beweise" von seiner Fortexistenz in diesem Jammerthal. — Einen schrecklichen Tod fand am letz ten Donnerstag in Vogelsgrün rm Vogtlands eine seit kurzem verheiratete junge Bauers frau. Beim Herabwersen von Stroh in der Scheune that sie einen Fehltritt und stürzte auf die Tenne herab, wo sie mi^uMMDWM Genick tot liegen blieb. S kurzem ihre Nieoerkunil.^M . / A / KirchmnachrichtMW - Becrbig! : -", -ZÄ "7.Ä Der Allgemeine Anzeiger er- cheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich deigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" Eteljährlich ab Schalter 1 Mk. »a freier Zusendung durch Boten wi Haus 1 Mk. -80 Pf., durch ^PosllMk. exkl. Bestellgeld. Bei g: entgegen. Aufträgen und Wiederhol» Rabatt nach Uebereinkunfi Mir. M Korpuszeile 10 WA stellungen auf deW Anzeiger nehmen aW Expedition in BretniW F. A. Schöne Nr. 6« Oehme in Fram Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Amgegenö. Expedition: Bretnig Nr. 45t».