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MWWAWM Nr. 281 Mittwoch, den so. November 1S32 8S. Jahrg. v«. ^»,,«»UiNch« « «««« »,»» «ch« S»°. m>» S«M«>. «« Pr«t» »r dl, mm dn«, 1« «Wd»I«I»<»« IN »o «» ««»«Mim I»). Mw,"» »r n>' »I« vo mm drill. «dl<m<l. ««tlMKl«»« »o. -I>»»«u» >oo, IN, dl« eo «NW «Nu, «N. L«i«,i^l, «5. «Win, a» «,i»§»!«n»i» Vdsch««-»—«* I o«tp,i» Nk. irr«. O«»«l«i»-Olk»-N»»t»! vu«. SaLI«. «l«. «. E§ Mrd« auderdt» Vtrvsttnllichlr Nedanntmachungra der Sladträl« zu Au« Md Schwarzmberg. Verlag L. M. SSrlner, Aue, Sachse«. «« X «» «. u»-i» «Iw ««) «4» vqu««»«, « Sch»,n«a»»« u« V««W«WE ««fM» « «nlhalt«d di« ««Mche« der «mlrhauplmannschaft und dr, Bezirksverband» Schwarzenberg, d«r Amiegericht« in Au« (Lößnitz), Schn««berg, Schwarzenberg und 2ohanng«org«nstadt, der Stadlrät« in Srünhatn, Lößnitz, Neusladlel und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. »Ird ww,,^»« ««»>^»I t«r »1« «IchNod^I»« d«a 8«mipr»d«k «wl««»«,« Um,!««. —.Mr AL»««»« mr- wrlmi« «in,«,»!« SchUsW«, »««nNiim» »Iß Sidrift» k«>m- d«N« vmmtwiilimz. — UitiUmtmi«, d«» Gi» itäfübürl«»«, d<,ri!»d«« »Ui»«l»I»rilÄ. «I 3adlw»r»- °«rW, md Nmiür, ,<«» 41«»,« -l» «NU »-r«i»d«U. 0-niw,«s»Itt»N«ll«» w, «w, Ad-i^ »Um»«r, m» Sch»arz,«d«rg. Amtliche Anzeigen. Das tm Grundbuch« für Bermsgrün Blatt 472 auf den Namen der Gemeinde Bermsgrün eingetragene Grundstück soll am Freitag, dem 3. Februar 1933, vormittag» 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung per- steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 13 300 RM. geschätzt. Die Brand oersicherungssumme beträgt 10 750 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (81 des Ges. v. 18.3.1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Bermsgrün im mitt leren Ortsteil, trägt die Ortslistennummer 651, und besteht aus einem Vierfamilienhaus mit Keller-, Erd- und ausgebau- tem Dachgeschoß. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 19. Oktober 1932 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermino vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Ver- fleigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzon. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeifUhren, widri genfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 44/32 Schwarzenberg, den 24. Nov. 1932. Das Amtsgericht. Das im Grundbuch« für Bermsgrün Blatt 468 auf den Namen der Gemeinde Bermsgrün eingetragene Grundstück soll am Freitag, dem 3. Februar 1933, vormittag« 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 13 300 RM. geschätzt. Die Drand- versicherungssumme beträgt 10 750 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (81 des Ges. v. 18.3.1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Bermsgrün im mitt- leren Ortsteil, trägt die Ortslistennummer 65 L und besteht aus einem Vierfamilienhaus mit Keller-, Erd- und ausgebau- tem Dachgeschoß. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuckmmtg und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 19. Oktober 1932 verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermins vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und. wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge< bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der« steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den Übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hab muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder dit einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen« falls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle dvj versteigerten Gegenstandes tritt. ' Za 47/3Z Schwarzenberg, den 24. Nov. 1932. Das Amtsgericht. Schneeberg. Im Dezember1S32 werben fSMgr Gewerbekammerbeitrag 1932 nach Zustellung der Beitrags« bescheide. Am 1.: Musikinstrumentensteuer für Dezember 1932. - 5.: Aufwertungs-(Mietzins-)Steuer für Dezember 1932, . 10. und 28: Bürgersteuer 1932. - 15.: Gewerbesteuer 3. Termin 1932. . 31.: Diersteuer Mr Dezember 1932 (äußerste Zahlfrist 10. 2.1933). ' Zahlstelle: Stadtsteuerkass«, Zimmer Nr. 2. Kajsenstnnden: Täglich 88—81 Uhr. Nach Fristablauf muß das Mahn- und Deitreibungsvem fahren auf Kosten der Säumigen einqeleitet werden. Schneeberg, den 29. November 1932. Der Stadtrat. — Steueramt. sehen, wie man sich aus ihm herausfindcn wird. D» Adolf Killer soll nach Berlin kommen. Der Führer -er NSDAP, warlel die Entwicklung in Weimar ab Der Irrgarten. Am gestrigen frühen Vormittag hieß es zunächst, der General von Schleicher habe nach der Absage Strassers und Fricks seine Bemühungen um die Bildung eines „Tolerie- rungskabinetts" aufgegeben. Gegen Mittag hieß es plötzlich, die Entscheidung des Reichspräsidenten sei zugunsten eines „Kampfkabinetts Papen" gefallen! Urheberin dieses Gerüchts war, wie sich später herausstellte, eine Ullsteinzeitung, die gerne etwas Vorsehung spielt, wenn die von ihr vertretenen Kreise glauben, Vorteil davon zu haben. Dieser Episode wurde durch die kategorische Meldung von den weiteren Verhandlungen Schleichers ein Ende gemacht, und zwar war „die Wendung" dadurch eingetreten, daß man auf den Gedanken gekommen war, doch noch einmal persönliche Fühlung mit Adolf Hitler zu nehmen. Dieser ist nun nicht, wie zunächst mitgeteilt wurde, schnurstracks nach Berlin gereist, sondern hat vorläufig in Weimar Aufenthalt genommen, wahrscheinlich um von dort aus die Entwickelung der Dinge abzuwarten. Don ihr wird es abhängen, ob er die Verhandlung in Berlin wieder auf nimmt. Jedenfalls ist die Entscheidung des Reichspräsidenten wieder hinausgeschoben worden. Unterdessen ist man kn den Berliner Redaktionen auf eine Patentlösung gekommen, die durch ihre Einfachheit verblüfft. Sie besteht darin, daß das Kabinett Papen als geschäfisführen- des Kabinett am Ruder bleibt. Dann könnte es auf die Miß trauensanträge des Reichstags pfeifen. Aber die Sache hat doch einige Haken. Zunächst ist eine unverantwortliche Reichsregierung in Notzeiten ein Unding an sich, und dann wird sie die Aufhebung der Notverordnungen durch Reichs tagsbeschluß nicht verhindern können. Damit würde die Frage der Auflösung des Reichstags akut werden. An diesem Ex periment hat man aber den Geschmack verloren, weil es sich herumgesprochen hat, wie leicht im Wahlkampf die zarten Blüten einer Wirtschaftsbesserung zertreten werden können. Die Sackgasse, kn die man sich in Berlin hineknmanövriert hat, ist zu einem Irrgarten geworden. Bisher ist noch nicht abzu Berlin, 29. Nov. Der Reichspräsident empfing heute den aus Genf zurückgekehrten Reichsminister Freiherrn v. Neurath zum Dortrag. Berlin, 30. Nov. Reichsfinanzminister a. D. Dietrich hat sich jetzt in Berlin als Rechtsanwalt niedergelassen. Ebenso hat, der frühere Berliner Polizeivizepräsident Dr. Weiß seine Zulassung als Rechtsanwalt in Berlin beantragt. Keine Mittlerrolle Krupps. Berlin, 29. Nov. Der Reichsverband der deut schen Industrie teilt mit: Im Hinblick auf die Presse meldungen, daß die Wirtschaftskrise bei der Kabinettsbildung um ihre Auffassung g-^agt wären oder einen Einfluß ans- zuüben versucht hätten, ist'festzustellen, daß weder der Reichs- verband der deutschen Industrie noch die Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände in dieser Richtung irgendwie in Anspruch genommen worden sind oder eine Betätigung ausgeübt haben. Unzutreffend ist insbesondere auch die Mel dung, daß der Vorsitzende des Reichsverbandes, Krupp von Bohlen und Halbach, dabei eine Mittlerrolle zu spielen oder sonst irgendwie in die schwebenden Verhandlungen einzu greifen versucht hätte. Allgemeine Ratlosigkeit. Berlin, 29. Nov. In politischen Kreisen erwartet man die Entscheidung über die Persönlichkeit dey neuen Reichs kanzlers nun für den morgigen Mittwoch. Die Voraus- setzung allerdings ist, daß die Fühlungnahme zwischen dem Reichswehrminister und Adolf Hitler bereits morgen beendet wird. Adolf Hitler wird morgen früh in Berlin erwartet. Nach seiner Zusammenkunft mit General v. Schleicher findet dann die entscheidende Konferenz beim Reichspräsidenten statt, an der wieder Staats- sekretär Meißner, Reichskanzler v. Papen und General v. Schleicher teilnehmen. Heute ging bereits eine Be- sprechung im gleichen Kreise vorauf. Ihr kommt aber nur die Bedeutung eines Zwischenberichtes zu. Nach der ganzen Stimmung in nationalsozialistischen Kreisen glaubt man nicht daran, daß Hitler die Tolerierung eines Kabinetts Schleicher zugestehen wird. Für den Reichspräsidenten ergibt sich dann die Frage, ob er die Neubildung des Kabinetts dem Reichs- kanzler v. Papen oder dem General v. Schleicher übertragen wird. In den späteren Abendstunden war in politischen Kreisen noch ein lebhaftes Rätselraten um den Be s u ch H i tI e rs im Gange. Vielleicht geht das Kopfzerbrechen darauf zurück, daß eine direkte Einladung des Generals v. Schleicher an Hitler nicht ergangen ist, daß die Zusammenkunft vielmehr von dritter Seite angeregt und dann von den beiden national, sozialistischen Abgeordneten, mit denen v. Schleicher heute ver handeln wollte, ungebahnt worden ist. Da die Folgen, die sich aus dem Scheitern der Schleicherschen Tolerierungsver- handlungen ergeben, sehr ernst fein können, besteht natürlich auf keiner Seite die Neigung, sich dieser Zusammenkunft zu entziehen. Es wäre auch denkbar, daß Hitler die Absicht hat, dem General v. Schleicher abzuraten, daß er die Regierungs- bildung übernimmt. Der Grund dafür könnte etwa darin zu suchen sein, daß die Nationalsozialisten den General v. Schlei- cher nicht gern zu scharf bekämpfen möchten. Adolf Kitter in Weimar. München, 29. Nov. Adolf Hitler ist in Begleitung von Hauptmann a. D. Röhm heute abend nach Berlin ab- gereist. M S nchen, 30. Nov. Mi« der „Bölk. Beob.« meldet, ist Ad 01sHitler nicht nach Berlin gefahren, sondern befindet sich in Weimar, da in Thüringen die Wahlkämpfe für die Ge meinderatswahlen stattfinben. Auch Dr. Goebbels ist in Thüringen. Zur Berichterstattung über die politische Lag« habeusich die Abg. Goering, Dr. Frick und Strasser nach Weimar begeben. „Der Weg -er NSDAP, führt «der A-olf Kitter." München, 29. Nov. Der Letter der Reichspressestell« der AGDAP.,.Dr,Dlotrich, schreibt: Ineiner Situation, tn der das deutsche Volk endlich eine Tat erwarte, dis nur durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit des Reichspräsidenten mit der NSDAP, verwirklicht werden könne, habe , der Reichs präsident dem Schöpfer und Führer dieser Bewegung das Kanzleramt verweigert, obwohl Ado.lf Hitler zum wei testen Entgegenkommen sich bereit erklärt habe. Wenn man von dieser Lage der Dinge ausgehe, dann könne über dis Haltung der NSDAP, gegenüber den Versuchen, ihre Unter- stützung oder Tolerierung für ein irgendwie geartetes Präsi- oialkab'inett zu gewinnen, kein Zweifel sein. Der Weg zur NSDAP, führe nur Uber Adolf Hitler. Ohne ihren Fuhre« sei diese Bewegung nicht zu haben. Ein „Waffenstillstand" in diesem Augenblick würde kein Waffenstillstand des deutschen Volkes sein, das seinem Willen zu einer neuen, aufbau. fähigen und vollsverwurzelten Staatsführung wiederholt Ausdruck gegeben habe, sondern im Gegenteil ein Freibrief für weitere Negierungsexperiments, die schnellstens zu liqui- vieren Pflicht aller Verantwortlichen sei. Die NSDAP, könne es vor dem deutschen Voll nicht vertreten, sich zu einer neuen „Derschleierungs- und Verschleppungstaktik" herzugeben, wer auch immer sie dazu auffordere. Berlin, 30. Nov. Die Börsenztg., die es für möglich hält, daß General v. Schleicher auch dann den Auftrag zur Kabinettsbildung bekommen könne, falls die Verständigung mit der NSDAP, scheitere, hält es für verfrüht, schon jetzt anzunehmen, daß die Verständigung mit der größten Rechts- Partei auf keinen Fall gelingen werde. Es handele sich um ein Ziel, dem sicherlich noch sehr beträchtliche Hindernisse im Wege stünden, doch seien diefe Hindernisse nicht so groß, als daß sie von vornherein unüberwindbar erscheinen müßten. Ein Versuch sei jedenfalls notwendig und — bei aller ge botenen vorsichtigen Schätzung der Erfolgschaneen — zum mindesten nicht ganz aussichtslos. — Die DAZ. bezeichnet als die Frage, die an Hitler zu richten sek, nicht die Frage nach einer Tolerierung eines etwaigen Kabinetts Schleicher. Daß die Nationalsozialisten auch gegen ein Kabinett Schleicher in Opposition verbarren würden, sei nach ihren früheren Er klärungen eine Selbstverständlichkeit. Es handele sich vielmehr angesichts der drohender Gefahr für Staat und Volk nur um die Form der Opposition oder, noch genauer ausgedrückt, darum, ob diese Opposition weiter eine legale Opposition bleiben werde. Das Blatt hofft, daß sich Hitler in der heu tigen Unterredung allein von staatsmännischen und vater ländischen Gesichtspunkten leiten lasse und nicht seinerseits eine Lösung der Regierungsfrage kaput schlage, die ihm in ganz kurzer Frist — vielleicht zunächst in Preußen, aber dem nächst auch im Reich — die größten Aussichten eröffne. Me gleiche staatsmännische Haltung sei aber auch von den amt lichen Stellen zu fordern. Jedenfalls dürften keinesfalls vor eilige Entschlüsse gefaßt werden, bevor volle Klarheit über die Haltung Hitlers geschaffen sei. — Der Tag gibt der Besorg- nis Ausdruck, daß bei einem weiteren Andauern der Kris« der Schaden der Zerstörung autoritärer Werte den Nutzen wirtschaftlicher Eingriffe überwiegen könne. In dem Kampf zwischen neudeutschem Parlamentarismus und staatlicher Au torität der Präsidialqewalt müsse es geradezu ein Ziel des Parlamentarismus sein, die präsidiale Autorität in einer langen Krise sich abnutzen zu lassen. Möge der Rcichspräsi- dent in tatkräftiger Abwehr dieser Gefahr durch eine schnelle autoritäre Beendigung der Regierungskrise die Idee Ser autoritären Staatsführung als imantastbaxen Grundsatz zur Durchführung bringen. — Die Gerniania, die sehr heftig