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Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Gvoßröhrsöorf, Mankenthal unö Umgegend Bei größerer^ entgegen. Redaktion, Druck unö Verlag von A. Blhurig, Bretnig. Mittwoch, den 11. Dezember 1895 5. Jahrgang ö» 1- MarktpLLi Aufträgen und Wiederholunge Rabatt nach Uebereinkunft. ständig getrennt lebten. Michel mit den übrigen Ortes im Gasthofe, wo und Tanzmusik abgehalten A i Sonntag war Gutsbesitzern des Bratwurstschmaus wurde. Gegen 2 Ko stellung Anzeiger ne! Expedition in? F. A. Schöne NO Oehme in Fran sG' n, Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag i/z1i Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V-U Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Nr. 4 s 1b. tragen hatte. Durch das Reiben des Schuh werks verschlimmerte sich die Wunde plötzüch und es trat, vermutlich durch die gifthaltigen Farbstoffe der Strümpfe veranlaßt, Blutver giftung ein, infolge dessen er dieser Tage verstarb. — Vor dem Schwurgerichte zu Mainz begann am Donnerstag der Prozeß gegen die Krankenwärterin Bertha Natter aus Leipzig, die beschuldigt ist, im September dieses Jahres auf ihren früheren Geliebten, den Lithographen Theodor Helmert, einen Mordversuch verübt zu haben. Die Beschuldigte bestreitet dies und behauptet, daß er sie selbst habe erschie ßen wollen. — Die Untersuchung der in Leipzig angestellten Volksschullehrer durch die Schul ärzte hat leider ergeben, daß der Gesund heitszustand der Lehrer kein günstiger ist. Fast die Hälfte ist krank. Namentlich sind Viele nervös oder von chronischen Katarrhen heimgesucht. Aus diesem Grunde haben sich auch die Schulärzte gegen die Erhöhung der Pflichtstundenzahl der Lehrer ausgesprochen. . — Am Donnerstag früh wurde der ehe malige Schutzmann Ziegenbalg, welcher das Attentat auf den Polizeidirektor Bretschneider in Leipzig ausgeführt hatte und als geistes krank erklärt wurde, durch zwei Ratsbeamte von dort nach der Heilanstalt Hubertusburg übergeführt. — Der Bau der elektrischen Straßen, bahn in Leipzig schreitet rüstig vorwärts. Damit wächst aber auch die Zahl der sogen. „Angstmeier"', die nicht begreifen können, wie man dann ohne Lebensgefahr noch in den Straßen wird gehen können. Uhr nachts ist er nach Hauss gegangen, wo er mit seiner Frau noch einen Wortwechsel gehabt haben soll. Dann hat er sich nieder- gesetzt und "hat mit einem Bleistift einen an den Herrn Pfarrer gerichteten Brief geschrie ben, worin er sagt, daß er die Absicht habe, seine Kinoer mnzubringen und bittet, seine Verzeihung zu erflehen. Um 7 Uhr, während seine Frau und Schwiegermutter im Stalle die Kühe melkten, ist der Unhold zur Aus führung seiner entsetzlichen That geschritten; mit einer Mangelkeule hat er seinen beiden Mädchen im Alter von 7 und 4 Jahren und seinem Jungen im Alter von 2 Jahren die Köpfe eiugeschlagen. Das letztere Kind hat auch eine Stichwunde an der Stirn, die von einem spitzen Instrument herrühren soll. Das Geschrei und der Jammer der Kinder lockte den im Hofe befindlichen Drescher her bei, aus den Michel ebenfalls mit seinem Mordinstrument eindringen wollte, aber von k- sem mit eisernen Fäusten gepackt und später mit Stricken gebunden wurde. Den erschrocken herbeeilenden Leuten bot sich nun ein gräßlicher Anblick dar: aus den zertrüm merten Köpfen der armen Kinder rann das Blut hervor, Bett und Fußboden blutigrot färbend. Der sofort herbeigeeilte Arzt, Herr Dr. Blankmeister-Lohmen, leistete die erste Hilfe; seine Feststellung ergab, daß das äl teste Kind schwerlich mit dem Leben davon kommen wird, während bei den übrigen bei den dies wahrscheinlicher ist. Der Raben vater wurde alsdann unter sicherer Bewach ung nach Pirna gefahren und hier dem kgl. Amtsgerichte übergeben. Nach zuverlässigen Angaben der Ortsbewohner hat Michel schon seit langem an fixen Ideen gelitten, woran der von ihm wahllos und in Massen ver schlungene Lesestoff schuld sein mag. — Infolge übermäßigen Genusses von Branntwein wurde kürzlich der Fabrikarbeiter Fritz Köhler -aus Brunndöbra >m Vogtlande völlig erstarrt auf der Auerbacher Straße in nächster Nähe des Gasthofes Untersachsenberg aufgefunden. Der Mann wurde nach dem Gemeindehause gebracht, aber schon auf dem Wege dahin gab er seinen Geist auf. Das Nächtigen im Freien auf mit Schnee bedeck tem Boden und der herniederströmende Regen hat den Tod des kräftigen Mannes herbeige führt. — Der Eisenhobler Heinrich Jüchziger geriet am Freitag abends in einer größeren Maschinenfabrik zu Leipzig mit der rechten Hand in die Maschine, so daß er eine nicht unerhebliche Verletzung der Finger erlitt. Auf dem Transporte nach dem Krankenhause verfiel er in Bewußtlosigkeit und verstarb noch am gleichen Abend nach seiner Einliefer ung in dem Krankenhause ohne zum Bewußt sein gekomm.n zu sein. Es ist kaum anzu nehmen, daß gerade die Fingerverletzung den Tod verursacht hat. — Wegen eines Unzuchtvergehens wurde am Freitag ein Wirtschaftsbesitzerin Niederau bei Meißen verhaftet und an das königliche Amtsgericht abgeliefert. Der Betreffende soll sich an seinem 16jährigen Mündel vergangen haben. — Die bei der Nachlaßauktion in Mei ßen in altem Rummel tatsächlich zum Vor schein gekommenen Sparkassenbücher haben für den Ersteher keinerlei Wert. Selbst das er träumte Finderlohn wird nicht in die Hände des Finders gelangen, weil die Einlagen sei tens der Erben und vom Gericht bereits ge sperrt waren. — Der Husar, dem seiner Zeit in Grimma eine Lanze in den Unterleib gedrungen so daß der Magen schwer verletzt wu findet sich auf dem Wege d— dürfte in nicht allzulan hergestellt sein. — Ihren 99. Dienstag die Hospit Dietrich in Zittau; vollen geistigen und Frische. — D von der Regiment bahnunglü schenkels und ist am letzten Fr zu Freiberg info die er sich wäh zuzog, verstorben. — In Buchhi Louis Schneider an den er von dem 18 Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich deigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter I Mk. tei freierZusendung durch Boten wc Haus 1 Mk. uO Pf., durch die Post IMk. exkl. Bestellgeld. miete ist bis jetzt erlaubt; der Entwurf besagt: wenn nichts vereinbart ist, braucht der Ver mieter keine Nachmiete zu dulden, und es haftet der Mieter für allen vom Nachmieter verursachten Schaden. Nach dem Ent wurf kann nur dann Räumungsklage angestellt werden, wenn mindestens 2 Mietsraten nicht gezahlt sind. Der Vermieter hat das gesetz liche Pfandrecht nur an dem persönlichen Eigentum des Mieters. Wenn die Ausübung des Pfandrechts die Existenz des Mieters in Frage stellt, so erlöschen die Rechte des Ver mieters. Der Vertrag endet mit Ablauf der vereinbarten Zeit; wird aber vom Vermieter die Fortsetzung des Vertrages geduldet, so gilt der Vertrag auf unbestimmte Zeit weiter. Kündigung tritt alsdann am ersten Tage des Kalendervierteljahres auf das Ende des Vier teljahres ein. Bei monatlicher Mietszahlung muß spätestens am 15. des Monats für den nächsten ersten, bei wöchentlicher oder täglicher Mietszahlung eine Woche oder ein Tag vor her gekündigt werden. Bei Versetzung eines Beamten oder bei dem Tode des Mieters gilt vierteljährliche Kündigung, einerlei, auf wie lange der Vertrag abgeschlossen mar. Einer der wichtigsten Grundsätze im neuen Entwurf ist der, daß Kauf nicht Miete bricht. Der neue Entwurf ist dem sozial schwächeren Teile der Bevölkerung vorteilhaft. i — Nach Mitteilung des königl. General- Kommandos de» XII. (königl. sächs.) Armee-, korps ist unter den Pferden der 4. Eskadron des Gardereiter-Regiment» zu Dresden die Brustseuche ausgebrochen, worauf die Besitzer von Pferden aufmerksam gemacht werden. — Eine entsetzliche Mordthat hat sich am vergangenen Montag morgens in dem Dorfe Doberzeit zugetragen, über die man folgendes mitteilen kann: Eine fieberhafte Aufregung bemächtigte sich am genannten Tage morgens gleich nach 7 Uhr des kleinen, aus noch nicht 20 Anwesen bestehenden Oert- chens, als mit Blitzesschnelle von Mund zu Mund die Nachricht ging: Oekonom Michel hat seine 3 Kinder erschlagen! Der in den 30er Jahren stehende Mann ist der Schwieger sohn eines Gutsbesitzers im Orte, welcher die Wirtschaft noch selbst verwaltet, während er von Michel unterstützt wurde. Das Eheleben des Michel soll kein gutes gewesen sein; wiederholt sei seine Frau von ihm mißhan delt worden, so oaß sie in letzter Zeit voll- sehr F' Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Marie Hedwig, de» Drucker- Senf in Bretnig T. Getraut: Ernst Paul Huhle, Maurer in Frankenthal, mit Franziska Hulda Nitzsche ebenda. Dow. III. ^.clv.: Keine Beichte und Kommunion; vorm. 9 Uhr: Gottesdienst. Freitag den 13. Dez.: 2. Advents- Wochenkommunion. Die Beichte beginnt vorm. '/z9 Uhr. il'"' M sehr kt^ , so "sind rrze" >rf, s 1 Mnde Worte an die Kameraden von und Großröhrsdorf und dankte °"ch noch dem hiesigen Gemeinderat und H Massiven Mitgliedern der Wehr für das Erscheinen. Hierauf vollzog sich Zierlicher Akt, indem durch Herrn Ge- hsj ^Vorstand Koch Denjenigen, welche Heuer so segensreichen Institute teils 15, ^0 JaiM gedient haben, die übliche Mnung verliehen ward. Es sind dies die Gust. Nitsche, Beruh. Grundmann, Gebler, Moritz Wehner, Gottfried Ed. Schramm, Alwin Zschiedrich Gotthold Oswald (15 Jahre), ferner ^ Wustmann, Alwin Richter, Otto Anton Jahre). Nachdem dies geschehen, V?. Herr Petzold Bericht über die ^Dit der Feuerwehr in diesem Jahre, «i^l die nächstfolgenden Nummern des Ä^Ms, welche das humoristische Gebiet bn, einen großen Teil zur Unterhalt- V^gen. Der zweite Teil des Abends in Ball, an welchem sowohl Jung " lebhaft und ausdauernd teilnahmen. In letzter Zeit haben sich die Fälle eingestellt, daß Drucksachen schrift- ^itteilungen oder sonstige unzulässige hhMttiche Zusätze rc. enthielten. Der- Drucksachen sind von der Beförderung ausgeschlossen und werden den Absen- wweit dieselben ersichtlich, wieder zurück- Das bisher teilweise beobachtete derartige unvorschriftsmäßige Druck- gegen Erhebung eines Strafportos aus- gen, findet für die Folge nicht mehr Ist der Absender solcher Druck- H^icht zu ermitteln, so werden Letztere, sie eine bestnnmte Zeit lang ausbe- H wurden, von der Postverwaltung ver- Auf Drucksachen im Allgemeinen 1 "Ur der Ort, das Datum, sowie Name des Absenders handschriftlich an- ! g werden. Hb,!»' »Goldne Sonne", abmarschiert, ergriff Herr Branddirektor Adolf "ach einem einleitenoen Musikstücke ^°rt, um unseren allverehrten König als . "stör Sachsens Feuerwehren zu feiern, k"'! stäftiges, allerseits enthusiastische Auf- findendes Hoch auf denselben aus- „„„.de sodann „Den König segne i ^. gesungen. Nach einem vorangehenden richtete ebenfalls Herr Petzold Vertliches und Sächsisches. Bretnig, den 11. Dezember 1895. ^Bretnig. In herkömmlicher Weise am Sonntage die Feier des 18. Stif- Mestcs der hies. freiwilligen Feuerwehr Nachoem sich die Wehr nachm. im „Anker" versammelt hatte, wurde unter klingendem Spiel nach dem R. Das zukünftige Mietrecht. Die Be- ^gen, die das neue bürgerliche Gesetz- ^er das Mietrecht enthalten wird, sind Paragraphen festgesetzt. Sie besagen Mietverträge sind auch giltig, wenn ^Aich abgeschlossen sino. Bei der end- Veschlußfassunng über das neue Gesetz .unbedingt die Bedingung Aufnahme ftn- bei Objekten, die länger als auf vermietet werden, ein schriftlicher >i ^8 abzuschließen ist. Der Vermieter ch '" Wohnungen in gebrauchsmäßigem zu übergeben; etwaige Reparatur- "nnen vom Mieter an der Miete ab- werden. Ist die Wohnung zum ver- ^astiren Gnauck cht geei^ , so -".ziehen.