Volltext Seite (XML)
UWWAWM M «Ilhallmd dl« ««Mich«» «»«*>«« d« «mlshauplmannschaf« und de, * Dezlrkrvtsdand, Schwarzenberg, der Amlsgerlcht» ü Aue (Lößnitz), Schneeberg. Schwartenderg und Sohanngeorgenstad». der Slaokrät« in Grünhain, Löbnitz, ««Ml« und Schneeberg, der Finanzamt« in Au» und Schwarzenberg. E» werd« außerdem veröslenlUchl« Bebanakmachung« der SladtrLt« zu «u» und Schwarzmdrrg. Verlag L. M. varluer, Aue, Sachse«. »eml»r«e«»i «» »1 «ch «. l»»«» <«« «ui) «4» 04«««»«», Iw Sch««M»«» »«» v»»t«s«chlr »«»ft»«» el»E« er««« er» —«««»« » u»' t» »« ai« »«Mr sie »ft «»ftuch», b« »ttrd'»8?^ä«^»äÄd«'1ö«»«Ä8Äumr »nch s-itp«»»«» U>ui<«». — gär «Ick,«»« in SchriM« Ib«rÄim«t bl» Sckrlft- l«H»»a t^« vrr-nlwovmi^ - U,I«rbr»ckima«» b», ck»- Ichäsb>»<di«»«, b«,^«»«» t»in»>»lörlch«. v»i g-dimi,»- »»>«, m» ,»t»r» ,<>» Rabatt, »I, »Ich« „ntadott. da>bl„I<bbst»,«N»» 1,1 u«, 0bß»ttz. vt«»d«r, «d Schwarz«»»«^. Nr. 273. Montag, den 21. November 1S32. 85. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Gemäß Z 79 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 17. Juli 1928 müssen Fuhrwerke einschl. Kraftfahrzeuge und Tiere vor Eifenbahnübevgängen an den Warnkreuzen an gehalten werden, wenn sich ein Fug nähert. Am 20. Oktober 19S2 sind beiderseits des Uebevganges der Staatsstraße Annaberg—Schneeberg über die Reichsbahn, linie Schneeberg—Neustädtel—Niederschlema am Haltepunkt Schneeberg bei Km 33,243 und 33,253 der genannten Staats- straße neuartige Warnlichter (Blinksignale) an den bereits vor handenen Warnkreuzen in Betrieb genommen worden. Daß der Uebergang mit einer Warnlichtanlage ausgerüstet ist, wird durch eine schwarz« quadratische Tafel mit weißrotem Rand gekennzeichnet, der auch bei Dunkelheit im Scheinwerfer- licht der Kraftfahrzeuge gut sichtbar ist. Auf dem schwarzen Feld der Tafel sind Warnlichter an- gebracht, die entweder langsam weiß oder schnell rot blinken. Das weiße Licht zeigt nur an, daß die Ablage betriebsfähig ist. Das rote Blinklicht kündigt die Annäherung eines Zuges an und bedeutet für den Wegebenutzer „Halt". Erscheint keines der beiden Lichter, so ist die Blinkanlage außer Betrieb. Die Anlage hat also den Zweck, in auffälliger Weise den Straßenverkehr auf die Warnkreuze aufmerksam zu machen und insbesondere den Kraftfahrzeugführern das richtige Ver halten gemäß 8 18 (2) der Kraftfahrzeugverordnung vom 10. Mai 1932 zu erleichtern. Das weiße Blinklicht oder das Feh len des Lichtes befreien somit den Wegebenutzer nicht von der Pficht, die Bahnstrecke zu beobachten. Dom 21. November 1932 an wird die Annäherung der den Uebergang mit 25 km in der Stunde befahrenden Züge nur noch durch das rote Blinklicht angekündigt. , Pfeif- und Läutesignal« werden von den Lokomotiven aus nicht mehr ge geben werden. Nichtbeachtung der Warnkreuz« und der Signalanlagen werden gemäß 88 79 (4) und 82 der Eisenbahn-Dau» und Betriebsordnung vom 17. Juli 1928 bestraft. Dresden und Schwarzenberg, am 17. November 1932. Deutsche Reichsbahn-Sesellschaft Reichsbahndirektion Dresden. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Grün- Warengeschäftsinhaberin Paula vhl. Hahn geb. Schlott in Jo hanngeorgenstadt wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. K11/31 Amtsgericht Johanngeorgenstadt, den 11. November 1932. Die Derufsberatungsstelle beim Arbeitsamt Aue hat ein 15 wichtige Ratschläge zur Berufswahl enthaltendes Merkblatt herausgegeben, oas Eltern und Erziehern zur Beachtung empfohlen wird. Es hängt im Hausflur des Rathauses zur Einsichtnahme aus. Auskunft erteilt auch die Leitung der Volksschule. Schneeberg, den 17. Rov. 1932. Der Stadtrat. Auf Blatt 607 des Handelsregisters, die Firma Gebrüder Solde in Aue betr., ist heute eingetragen worden: Die Gesell- schäft ist aufgelöst. Der Uhrmacher Rudolf Max Golde in Aue ist ausgeschieden. ' Amtsgericht Aue, den 18. November 1932. Dienstag, den 22. Nov. 1932, soll vormittags 10 Uhr in Radiumbad Oberschlema 1 Klavier (System Bogel, Eisenberg, Thürh öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hotel Fremdenhof. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schneeberg Dienstag, den 22. Nov. 1932, sollen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: Vormittag 10 Uhr in Lauter: 1 Flurgarderobe, 1 Klavier, 1 Schreibmaschine, 1 Sofa, 1 Pfeile,spiegel, 1 Plüschs-fa, L Nähmaschine, 1 Glasschrank. Sammelort der Bieter: Fremdenhof zum Löwen. Nachmittag 1 Uhr in Schwarzenberg-Neuwelt: 1 Geld» schrank sowie 1 größerer Poste« Emaillewaren. Sammelort der Bieter: Kaffee Wettin. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Schwarzenberg. Oefsentliche Sitzung der Stadtverordneten z« Schwarzenberg Freitag, de» 25. November 1SS2, abend» 7 Uhr im Stadtverordnetensitzungszimmer Nr. 86. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Gesuch des Lackierers Paul Korb, Schneeberger Str. 10, um Entbindung vom Stadt- Verordnetenamte. 3. Evtl. Einweisung und Verpflichtung des Nachfolgers Kraftfahrer Kurt Teumer. 4. Ergänzungswahlen in die Ausschüsse für die auggeschiedene Frau Korb. 5. In standsetzung des unteren Teiles der Fahrbahn der Sonnenleite. 6. Anteilige Uebernahme der Kosten für die Fußweginstand- fetzung in der Bahnhofstraße. 7. Bewilligung von Kosten für die Teilneuvermessuna der aus dem Flurbezrrk Lauter umbe zirkten Grundstücksteile. 8. Anpflanzung von jungen Bäumen an der Auer Straße im Stadtteil Schw.-Neuwelt. 9. II. Nach- trag zum Ortsgesetz über Ruhelohn und Hinterbliebenenver sorgung für die Arbeiter der Stadt Schwarzenberg. 10. An- rräge: ») Verschiedene Erwerbslosenfragen betr., d) Neurege lung der Pachtverhältnisse betr. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Schwarzenberg, am 19. November 1932. (gez.) Rauchfuß, Vorsteher. / D'.« amtlichen Bekanntmackunaen sämtlicher Behörden Aue Schneeberg LökuiN und Schwärzender« einaeleken werden können in den Geschäftsstellen de» „Erimekiroilchen Bolkskreunds' in Sitler verlangt erneut die Führung -er Negierung. Der Auftrag -es Reichspräsidenten. Antwort heute nachmittag. Die Verhandlungen -es Sonntags. — Vertrauliche Zusammenkunft zwischen Nationalsozialisten und Zentrum. Berlin, 21. Nov. Der Reichspräsident empfing heute vormittag erneut Adolf Hitler. Ueber diese Be- sprechnng wird folgende amtliche Mitteilung heraus- gegeben: Nachdem der Führer der NSDAP, dem Herrn Reichs präsidenten mit aller Bestimmtheit erklärt hatte, daß seine Partei nur in einer von ihm geführten Regierung Mitarbeiten könne, hat der Herr Reichspräsident Herrn Hitler als den Führer der stärksten Partei des Reichstags ersucht, festzustellen, ob und unter welchen Bedingungen eine von ihm geführte Regierung eine sichere arbeits- fähige Mehrheit mit einheitlichem Arbeits programm im Reichstag finden würde. Herr Hitler erklärte, seine Antwort auf dieses Ersuchen dem Herrn Reichspräsidenten heute nachmittag schriftlich zu übermitteln. Der heutige Empfang Adolf Hitlers beim Reichsprä sidenten dauerte von 10.30 bis 10.50 Uhr. Bor dem Reichskanzlerpalais hatte sich eine große Menschenmenge ein- gefunden, die Hitler mit Heilrufen begrüßte. Nach der Rückkehr Hitlers vom Empfang beim Reichspräsidenten sammelte sich die Menschenmenge, die sich vorher in der Wilhelmstraße und am Wilhelmplatz aufgehalten hatte, vor dem Hotel Kaiserhof, das durch ein starkes Polizei aufgebot abgesperrt war. Die Menge nahm auf dem gegen überliegenden Bürgersteig Aufstellung und forderte im Sprech chor Hitlers Erscheinen auf dem Balkon. Als der Führer der NSDAP, nicht erschien, brachte die Menge ein dreifaches Hoch aus. Da der Verkehr durch die Ansammlung zu stark behindert wurde, schritt die Polizei ein und sorgte dafür, daß Fahrbahn und Bürgersteige wieder passierbar wurden. O Die Verhandlungen am Sonnlag. Bsrlln, 20. Nov. Am heutigen Sonntag hat in später Rachmittagsstunde der Staatssekretär des Reichspräsidenten, Dr. Meißner, Adolf Hitler im Hotel „Kaiserhof" anfge sucht, wo er eine längere Unterredung mit ihm hatte. Meißner überbrachte Hitler die Aufforderung des Reichspräsidenten, am Montag die Aussprache mit Hindenburg sortzusetzen. Bon der nenerlichen Unterredung Hindenburg—Hitler morgen erwartet man in politische« Kreisen eine entscheidende Klärung der Lage. Kugenberg will mit Killer verhandeln. Vor -er Enlfchei-ung. Dem E. V. wird geschrieben: Auch am Sonntag haben die Verhandlungen über die Neubildung der Reichsregierung nicht geruht. Der Schwerpunkt liegt dabei bei den Parteien. Nachdem der Reichspräsident gestern die erste Etappe seiner Besprechungen abgeschlossen hat, war bekanntlich vorgesehen, daß die Parteien, die für die nationale Konzentration in Frage kommen, zunächst unter einander Fühlung nehmen. Das ist in der Form ge- schehen, daß Verhandlungen zwischen den Na- tlonalsozialistenund dem Zentrum stattgefunden haben. Hitler selbst ist an diesen Besprechungen nicht beteiligt gewesen. Sie werden vielmehr von dem Reichstagspräsidenten Goering geführt und hoben, wie verlautet, in dessen Woh- nung stattgefunden. Adolf Hitler hat sich den größten Teil des Sonntags im „Kaiserhof" aufgehalten und eine Reihe von Besprechungen mit seinen engeren Parteifreunden gehabt. Ueber den Inhalt der Verhandlungen zwischen Nationalsozia- listen und Zentrum wird auf beiden Seiten allerstrengstes Stillschweigen bewahrt, weil man unter allen Umständen ver meiden will, daß der weitere Verlauf durch Indiskretionen gefährdet werden könnte. . Neichstagspräsident Goering Hal auch versucht, mit den Deutschnationalen in Fühlung zu kommen. Diese Absicht ist aber zunächst mißlungen, weil die Deutschnationalen erwartet hatten, daß Hitler selbst sich an sie wenden würde. Der „Montag", der dem Geheimrat Hugenberg nahesteht, be- richtet darüber, daß die Verhandlungen in der „etwas merk- würdigen Art" eingeleitet worden seien, daß Reichstagsprä- sident Goering am Sonntag nachmittag durch seinen Adjutanten den Geheimrat Hugenberg zu sich in das Palais des Reichstags- vräsidenten bestellen ließ. Dr. Hugenberg ließ mitteilen, daß er Herrn Hitler wie stets so auch jetzt zu einer politischen Besprechung zur Verfügung stehe. Er müsse es aber nach den Vorgängen der letzten Wochen ablehnen, einer in so unge- wöhnlicher Form erfol"' n Aufforderung des Reichstagsprä- sidenten Goering nachz. >men. Nach dieser Absage bleibt natürlich immer noch die Mög- lichkeit für direkte Besprechungen zwischen Hitler und Hugen berg offen. Man kann aber wohl annehmen, daß sie jetzt höchstens erst in einem späteren Stadium in Frage kommen, wenn zwischen Nationalsozialisten und Zentrum eine größere Klarheit erzielt worden ist. Ebenso ist anzunehmen, daß auch noch Verbindung mit der Deutschen Dolkspartei auf- qenommen werden wird. Im ganzen gesehen hat also zwar der Sonntag noch keine Entscheidung gebracht. Die Diskretion, die über die Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und den Zentrum gebreitet wird, zeigt, daß diese Verhandlun- gen noch weiter gehen. In politischen Kreisen hält man es für möglich, daß sich im Laufe des Montags Klarheit Uber die Besprechungen ^ewkünen laßt. , Von nationalsoz. Seite werden folgende Gesichtspunkt« unterstrichen: Die Nationalsozialisten sind bereit, di« Aufgabe der Regierungsbildung zu übernehmen wenn der Reichspräsident ihnen die Führung überträgt, d. h Herrn Hitler den Auftrag erteilt. Dieser Auftrag liegt bishe» nicht vor, und deshalb werden die Verhandlungen auch niche von Adolf Hitler geführt. Vielmehr ist nach nationalsoz. Aus fassung zunächst Neichstagspräsident Goering der gegeben« Mann. Das werde einmal durch seine Stellung als Reichstags, Präsident bedingt, noch stärker aber durch die Tatsache unter, stricken, daß er von den Parteien gewählt ist, die vom Reichs- Präsidenten zur Frage der nationalen Konzentration gehör! worden sind. Seine Unterhaltungen mit den Parteien "gehen von der Frage der Neichstagseinberufung aus, gelten weiter der Stellung der Parteien zum Kabinett Papen und von da aus den Möglichkeiten, die zur Bildung einer neuen Regierung führen können. Es wird betont, daß diese Verhandlungen nm informatarisck sind und vorbereitenden Charakter baben. Dabe> ist aber kein Zweifel darüber, daß sie sowohl den Pcrsonenkrei- als auch — und das in erster Linie — die Programmfrager einer gemeinsamen Kabinettsbildung umfassen. Berlin, 20. Nov. Die für Dienstag im Sportpalast an beraumte Versammlung, bei der Hitler sprechen sollte, ist von der Polizei nicht zugelassen worden, da sie in die Zeit des Burgfriedens fällt. Berlin, 20. Nov. Der Reichspräsident empfing gestern nachmittag den Führer der Bayerischen VoUspartei, Staatsrat Schäffer, zu einer Besprechung über die poli tische Lage. Rom, 20. Nov. Dr. Schacht, der an den Arbeiten des Dolta-Kongresses in Rom teilnimmt, wurde gestern nachmittag von Mussolini empfangen. Ueberflüssige» aus Preußen. Berlin, 20. Nov. Das alte preußische Staatsministerium beschäftigte sich mit der letzten Notverordnung des Reichsprä- sidenten. Als Ergebnis der Besprechungen wird folgend« amtliche Verlautbarung ausgegeben: Die preußische Staatsregierung stellte in ihrer gestrigen Staatsministerialsitzung einstimmig fest, daß die auf Antrag der Reichsregierung erlassene Verordnung aufgrund von Artikel 48 Absatz 2 der Reichsverfassung dem Wortlaut und Geist der Entscheidung des Staatsgerichtshofes nichtentspricht. Ministerpräsident Braun wird in der ersten Vollsitzung des Landtages ain 24. November zu der da durch geschaffenen Sachlage Stellung nehmen.