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Forstkasse Schwarzenberg. Forftamt Larlvsrld. Der Sinn -es Wahlganges: -ie Noigemeinschast -es Volkes die morgige Wahl eine Bedeutung wie keine vorher. Stützung -es GeLri-epreises Weizen geschehe Verkaufsdiszipli daß der Neuaufbau des Reiches ohne die nationalen Volks- massen unmöglich ist. Der Versuch, die NSDAP, zu zerschlagen und das Bürgertum wieder zur Mitte hinüberzuziehen, ist bereits vor der Wahl gescheitert, die Idee der Präsidialfront ist nicht zu verwirklichen gewesen. Was blieb, ist der Kampf bis aufs Messer zwischen Faktoren, die den autoritären Staatsgedanken als die einzig mögliche Politik der Zukunft Morgen geht das deutsche Volk zum vierten Male zur Wahlurne in diesem Jahre. Es nimmt die Störung seiner sonntäglichen Ruhe in Kauf. Wenn es auch weiß, daß der zu wählende Reichstag als solcher keinen Einfluß auf die Gestal- tung der Geschicke Deutschlands haben wird, so ist es sich den noch der Bedeutung gerade dieser Wahl bewußt. Die Reichs regierung hat zwar den positiven 'Plan, sich eine Mehrheit zu verschaffen, bald aufgeben müssen, nachdem sie im Verlaufe des Wahlkampfes erkannt hat, daß sich die Opposition fast aller Parteien gegen sie noch verstärkt hat. Sie legt aber auf die Erreichung des negativen Zieles Wert, nämlich, daß ein Reichs tag gewählt wird, in dem eine Mehrheitsbildung unter allen Umständen unmöglich ist. Dieses Experiment beruht auf einer durchaus schiefen staatspolitischen Einstellung. Denn die Ohn macht des Parlaments — ob mit oder ohne Mehrheit — ist längst bekannt, sie brauchte nicht von neuem vor aller Welt demonstriert zu werden. Neue Kräfte werden also durch die Wahl für die Regierung nicht mobilisiert werden, auch nicht solche rein moralischer Art. Glaubte sie sich wirklich aus eige ner Kraft durchsetzen zu können, dann bedurfte sie dazu nicht des neuen Wahlganges. Tatsächlich wird es von den weitesten Kreisen im Volke als ein schwerwiegender Fehler angesehen, daß die politischen Machthaber am 13. August Hindenburg und Hitler aneinander Vorbeigehen ließen, und daß man die Führung der NSDAP, in eine ihr völlig wesensfremde Lage hineinzudrängen ver- suchte. Wer Sinn und Wesen des Nationalsozialismus ver- steht, wußte freilich, daß die Bewegung niemals ihr Kern- stück, das Prinzip der absoluten Verantwor tung, aufgeben würde,,das unvereinbar ist mit dem Parla mentarismus. Auch Papen will zwar, ebenso wie Hitler, die Ueberwindung der Massenherrschaft, nur ist es ein grund- legender Irrtum des Kanzlers, wenn er meint, daß es eine Autorität der Regierung gibt ohne «in Volk, das an diese Autorität glaubt und sie will. Di« amtlicken Pekanntmackunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» „Erznebiraischen Bock-freund»" in Au«, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingeieben werden Die 14 Millionen Wähler, die sich bei der letzten Reichs tagswahl zu Hitler bekannten, verkörperten den Willen des Volkes in einer bisher nie dagewesenen Stärke, und es ist deutsches Schicksal, daß diejenigen, welche damals die Macht- mittel des Staates in den Händen hatten, nicht erkannt haben, Wem es nicht schon vor den Wahlen klar geworden ist, daß eine Präsidialregierung nicht im luftleeren Raume schwe ben kann, der wird sich in der Folgezeit durch die Tatsachen belehren lassen müssen. Wir sind keineswegs der Ansicht, daß der frühere Reichsbankpräsident Dr. Schacht immer ein zutref fendes politisches Urteil an den Tag gelegt hat, mit der Er klärung, die er vor kurzem der Presse übergab, hat er aber voll kommen recht. Er sagt: „Ich stehe auf dem Standpunkt, daß auch eine Präsidial regierung nicht ohne'Rückhalt im Volke arbeiten kann, und daß der augenblickliche Versuch einer Konzentration gegen das Volk zum Scheitern verurteilt ist. Wenn man ohne den Reichstag glaubt regieren zu können, müßte man konsequenterweise keinen Reichstag wählen lassen. Den Reichstag aber wählen zu lassen mit der tätlicheren Aussicht, kein Vertrauensvotum von ihm zu bekommen und ihn dann gleich wieder aufzulösen, ist ein Narren spiel, das die Massen des Volkes nur weiter verärgern wird. Da ich gegen ein« Revolution von oben in einer Zeit, wo man dem Volk keine Glückseligkeit bringen kann, noch mehr eingestellt bin als gegen eine Revolution von unten, so bleibt für meinen un politischen Verstand nur der ein« Ausweg, sich so schnell wie möglich mit Hitler über die Kanzlerschaft zu verständigen, damit wenigstens die seelischen Kräfte dieser großen Volksbewegung für die Regierung nutzbar gemacht werden. Der 13. August ist in meinen Augen «ine historische Dummheit der politischen Macht haber gewesen." erkannt hatten. Noch mehr, es kam zu dem verwirrenden Zwist zwischen den beiden Parteien auf der Rechten, die, wenn auch nicht in ihren politischen Ideen, so doch in ihrem natio nalen Wollen übereinstimmen, nicht zuletzt, was so wichtig ist, auf kultur- und außenpolitischem Gebiete. Der Schaden, der hier zum Unglück des deutschen Volkes angerichtet wurde, ist, mag er gewollt gewesen sein oder nicht, auf das Schuldkonto der Regierung zu setzen. Für die deutsche Zukunft aber müssen alle Kräfte eingesetzt werden, sonst sind Marxismus und Kommunismus, denen der gemeinsame Kampf gelten muß, doch noch die lachenden Dritten. Wie der aufgezwungene und unnötige Wahlkampf aus- gehen wird, darüber besteht kein Zweifel, auch darüber nicht, daß er der letzte seiner Art sein wird. Zugleich aber wird er — das ist fein eigentlicher Sinn und Inhalt — derAnfang des neuen Reiches sein, das aufgebaut ist auf einer Notgemeinschaft nicht der Parteien, sondern des Volkes, auf dem Zusammenschluß der wertvollsten Kräfte aller schaffenden Stände. Insofern hat Moskaufahrlen gesperrt. Tilsit, 4. Nov. Heute morgen wurden aus dem Zuge nach Moslop s f ch r -i h n reich »,d «Es H e K o M in U N i sk e «t, die sich auf der Reise nach Moskau befanden, fest genom men und auf das Polizeipräsidium gebracht. Dort wurde ihnen mitgeteilt, daß auf Anweisung von Berlin ihre Aus reise aus Deutschland verhindert werden müsse. Sämt lichen Vertretern, die angeblich zu einer Studienreise nach Sowjetrußland eingeladen waren, wurden daraufhin dis Pässe ab genommen. Don zuständiger' Berliner Stelle wird erklärt, daß dis Regierung sich entschlossen habe, dem ständigen Hin und Her der Kommunisten zwischen Rußland und Deutschland ein Ende zu machen. Aus einem Rundschreiben der KPD. gehe hervor, daß der Aufenthalt dieser Vertreter in Rußland dazu dienen sollte, um sie zu kommunistischen Agitatoren für Deutschland auszubilden. Berlin, 4. Nov. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschikt ist vom Reichskabinett ermächtigt worden, mit beträchtlich verstärkten Mitteln und über den laufenden Bedarf an Eosin-Roggen hinaus Roggen für längere Zeit aus dem Markt zu nehmen und da- Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage auf örershöhe zu schaffen. Das Entsprechende ist für ien. Die bisher von der Landwirtschaft geübte lin kann demnach durchgehalten werden. Hamburg, 5. Nov. Der Anfang dieser Woche bei einem Zusammenstoß in St. Georg zwischen Reichsbanner leuten und Nationalsozialisten durch einen schuß verwundete SA.-Manu Eprans "" ' Eine Botschaft -es Deutschen Kirchenbundes Stockholm, 4. Nov. König Gustav empfing heute im Schloß zu Stockholm den Berliner Theologieprofessor Geheim rat D. Dr. Deißmann zur Entgegennahme einer Bot- schäft, die der Deutsche Evangelische Kirchenbund zum 300. Todestag Gustav Adolfs an die Kirche Schwedens gerichtet hat. Der Audienz wohnte auch der deutsche Gesandte in Stockholm, v. Rosenberg, bei. Die Botschaft erinnert an die vielfache Bewährung des Zusammenhaltes. zwischen dem schwedischen und deutschen Protestantismus. König Gustav dankte für die großartige Teilnahme Deutschlands an der schwedischen Feier. Die Großtat des unsterblichen Heldenkönigs habe in gleicher Weise den evangelischen Kirchen in Schweden und Deutschland Segen gebracht. Veffenlliche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, de« S. November 1932, vorm. 9K Uhr im Sitzungssaal« der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, obere Schloßstraße 17, Erdgeschoß rechts, statt. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 4. Nov. 1932. Montag, de» 7. November 1932, nach«. 3 Uhr sollen in Schwarzenberg-Neuwelt einige Posten Musteremaillewaren meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Kaffee und Gastwirtschaft Wettin in Neuwelt. Vollstreckungsstelle des Finanzamt» Schwarzenberg. Branns Brief an Äindenburg. Berlin, 4. Nov. Der angekündigte Brief des Minister- Präsidenten Braun an den Reichspräsidenten ist, gestern abend im Bürü Netchäp^swestten «ingeganaeft. Der Reichspräsident hat in einem persönlichen Brief Braun mitgeteilt, daß er das Schreiben zur Prüfung der darin ent haltenen rechtlichen Darlegungen an den Reichskanzler weiter- geleitet habe. Keine Ermäßigung der Reichsbahntarife. Berlin, 4. Nov. Zu den Wünschen auf,E rm ä ß i g u n tz der Reichsbahntarife, für die sich auch der Verkehrs ausschuß des deutschen Industrie- und Handelstages eingesetzt hat, wird von der Reichsbahnverwaltung erklärt, daß ange- sichts der finanziellen Lage des Unternehmens derartigen An regungen nicht entsprochen werden könne. Die Erleichterun gen der Reichsbahn aufgrund des Lausanner Abkommens reichten noch nicht aus, um das Defizit zu decken. Auch durch Heranziehung der Steuergutscheine beständen keinerlei Möglichkeiten für Tarifermäßigungen, da die Stcuer- autscheine bestimmungsgemäß lediglich zur Finanzierung des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Deutschen Neichsbahngesell- schäft verwandt werden müßten. AmMmlielWW. ümlsWer AMME. Donnerstag, den 1». November 1VZ2, von vorm. '/, 12 Uhr an in der Bahnhosswlrlschaft Wilzschhausr 4 rm ft. Nutzscheite. Svrm st.Nutzkmiippel, 12« r« si. Brenn» schette, S17 rm ft. Brenn Knüppel, 201 rm st. Äste. Ausbereitel in den Abteilungen 20. 23, 29, 38, 39, 62, 64, 65, 70, 72, 77 bis SO Ein Demente. Berlin, 4. Nov. Im „Völk. Beob." wird behauptet, Reichs- kanzler v. Papen habe Frankreich die Hand ausgestreckt mit dem Vorschlag eines Militärabkommens« Weiter ver- öffentlicht das Blatt angebliche Einzelheiten dieses Vorschlages und behauptet außerdem, der Großindustrielle Arnold Rechberg habe im Anschluß an eine längere Konferenz im Reichskanzler palais über diese angeblichen Pläne aufsehenerregende Aeuße- rungen gemacht. Diese Behauptungen sind, wie von zustän- diger Stelle erklärt wird, von Anfang bis zu Ende unwahr. Reichskanzler v. Papen hat Frankreich weder direkt noch in- direkt den Vorschlag eines Mtiitärabkommens gemacht. Er hat auch mit dem Großindustriellen Nechberg weder im Reichs- kanzlerpalais noch an anderer Stelle eine Konferenz gehabt und auch nicht durch Mittelleute mit Rechberg in Verbindung gestanden. Vergütung -er Umsatzsteuer bet Ausfuhr. Berlin, 4. Nov. Die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 hat die Schaffung einer Ausfuhrvergütung vor gesehen. Danach sollte einem Unternehmer, der Lieferungen ins Ausland nachweist, ein Betrag bis zur Höhe der auf 'der Ware ruhenden Umsatzsteuer vergütet werden, Im Einverneh men mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft wird die Aus- fuhrvergütung in Höhe von einem halben Prozent grundsätzlich auf alle zum Export gelangenden Waren gleichmäßig gewährt werden. Mit der Inkraftsetzung der Ausfuhrvergütung ist voraussichtlich schon am 1. Dezember zu rechnen. Amtsenthebung eines Bonzen. Braunschweig, 5. Nov. Der Präsident der Landesversiche rungs-Anstalt- Grotewohl, ist seines Amtes enthoben wor den. Gleichzeitig wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Die Maßnahme wird begründet mit Un-regel- Mäßigkeiten in der Buchführung. Es handelt sich um die Hergabe von Leihgeldern an die Freie Turnerschaft zum Bau eines Stadions und um die Angelegenheit eines Gemeinde- Vorstehers wegen Veruntreuung von Invalidenmarken. Prag, 4. Nov. Die Staatsanwaltschaft hat an das Abge ordnetenhaus das Ersuchen gerichtet, die Immunität der deut- schen nationalsoz. Abg. Krebs, Kaspar, Knirsch, Jung und e n durch einen Bauch-, Schubert, gegen die das Verfahren im Sinne des Gesetzes zum la ist beute gestorben.ISchutze der Republik eingeleitet wurde, aufzuheben. Die Grüne Front zur Kontingentierung. Berlin, 4. Nov. Die Grüne Front hat an den Reichs- änzler und an die Reichsregierung ein Telegramm gerichtet, n dem gegen die erneute Hinausschiebung der zuge- äaten landwirtschaftlichen Kontingentierung prote - tiert wird. Nur die sofortige Verwirklichung der seit angem in Aussicht gestellten Maßnahmen werde der deutschen Landwirtschaft den Glauben erhalten können, daß hinter wiederholten Kontinaentierungsversprechungen der ernste Wille steht, eine lebensfähige Landwirtschaft zupi Wiederaufbau der deutschen Volkswirtschaft zu schaffen. 85. Jahrg Sonnabend, den S. November 1932 Nr. 261. «, w»M»f»««ch- «HU»« U,»» «t« Sonn. NiMao». v« Prx» »r «, X mm »nii« a-imu-axMmiUl« >» «mlchla«d„lch IN »» xx» SlchmMch, I»), axmxirl, »« Nlr di, 00 mm dr^U R«d!am,M, »», au,wir«, «00, s»r dl, «> mm dnn» «null. LalomI,,», «» mwwdrl, »» ROchM»»!,. w,Ntch«a-a»x«» I vavi!« Ar. irre«. «X». Sachlm. Ur. es. Verlag S. M. Gürlner, Aue, Sachfe». « mch »L Uhach «ml «»> E Schänd", 1» Schwmvntse, »»1» Vr-dlansE- VM»k»ui»d «msach»» «U^i^x.«xxad», « dl, mx «ach»««, ms«»Ixmd, Ummmr dl, Mr»!«»»» ö Uhr ix dm vaupla,schäfte ft,llm. «x, für di, «xsxah», dm «x»U,m mx E,I»ri,dm»> Li,, 1-wi, ax dMmmw S!,»« wird xlchl »««d« mich xlchl für di, RlchttabM dm durch AmxiprMim mkmchmm — gdrRdchg«, xx- . xmlxx-l «Ixg^mdin SchrisMou Llmxlmml dl, 6trlfl» lNlxna da« vmoxlwarlxn«. — Unl«rdr«hxn,m der ich«fm>arl,dm dq>N>Xdm dNniNxlprSch«. BU Zahlung*- °,^ug und lloxdur, g,lU- Rabatt, -l, xlchl °«,indarl. --»»«„scheftSINll« l», «m. Ahxi». Schnnlm, und Schwarzenbma. « «thalimd die anttUchen Bekanntmachungen der «mishatwlmannschaN und d« * Bezirksverdand» Schwarzenberg, der Amtsgericht» in Au« (Lößnitz), Schneeberg, Schwarzenberg und Sohanngeorgensladl, der Stadlräte in Srünhain, Lößnitz, Neustadl« uud Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. E» werd« autzerd«» verbffenllichli Bebannlmachung« d«r Sladlrät« zu Au« und Schwarzenberg.