Volltext Seite (XML)
gmemer Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Muswalök, Großröhrsdorf, ManKmthal unö Umgegend Bei größeren entgegen. Expedition: Neöaktion, Druck unö Verlag von A. Lchurig, Bretnig. Slr. 89. Mittwoch, den 6. November 1895 5. Jahrgang 40,000 Ker, Leipzig) U02 5052 5945 7488 9947 ^2 96929 99584 99633. 4306 11506 92994 93636. 73129 87676 16345 26000 75580 88324 16486 34397 46400 65305 70841 84862 18166 26847 14314 21573 41127 15323 32506 43092 62239 69521 77612 11527 17001 34756 54169 65558 72231 92142 1000 13664 19073 28048 40579 58754 75950 88382 Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate, die 4gespaltene^ Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition inBretnigdie Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal 14369 32500 42085 61040 69014 76674 teilte vor einigen Tagen den 14jährigen Ar beiter Albert Müller aus Weißbach, welcher am 27. Juni d. I. im Hartmannsdorfer Staatsforst einer 62jährigen Frau 5 Liter gesammelte Heidelbeeren gewaltsam genommen, wegen Raubes zu U/4 Jahr Gefängnis, ferner fünf Arbeiter aus der Waloenbürger Gegend, die dort 13 Einbruchsdiebstähle verübt und Furcht und Schrecken verbreitet hatten, zu Zuchthausstrafen von 3, 6, 8 und 10 Jahren. — Nach einer argen Züchtigung hat vor einigen Tagen der elfjährige Sohn des Stell machers Sack in Sacksgrün bei Oelsnitz i. V. das Elternhaus verlassen und war ver schollen. Am Mittwoch wurde de: Knabe außerhalb des Ortes, an eine Mauer gelehnt, tot aufgefunden. Die gerichtsseitig ungeord nete Sektion des Entseelten ergab, daß der selbe nicht infolge der erduldeten Züchtigung gestorben, sondern in der kalten Nachtluft erstarrt war, doch wurde der Vater des Kna ben gefänglich eingezogen. — Die „schwächere Hälfte" eines Ein wohners in Zwickau kam neulich derart in Zorn, daß dieselbe allerhand Drohungen aus stieß, so daß der Mann die Polizei zu seiner Hilfe herbeiholen mußte. — O weh! — Lor einigen Tagen stürzte in Schede witz in einem Grundstücke auf noch unerklär liche Weise (Bodensenkung?) eure 10 w lange und 3 m hohe Mauer ein, glücklicher Weise ohne jemand zu verletzen. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Elsa Martha, des Bierschröter Oehme in Frankenthal T. — Anna Martha, des Haus- und Feldbesitzer Richter in Franken thal T. — Gustav Ehrig, des Markthelfer und Einwohner Kunath in Frankenthal S. — Martin Paul, der Dienstmagd Großmann in Frankenthal S. Getraut: Hermann Richard Fichte, Mau rer in Rammenau, mit Anna Selma Schöne in Frankenthal. Dow. XXII. p. Irin.: vorm. >/»9 Uhr: Beichte und Kommunion, 9 Uhr: Hauplgottes- dienst, nachm. ^2 Uhr: Missionsstunde. Inserat« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Lonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ss, 11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, «erden an gedachten Tagen nur bi« vormittag« 9 Uhr angenommen. wohl einzig dastehen. Das Söhnchen des Schneidermeisters Krausch in Ottendorf bei Mittweida spielte neulich in einer Kammer. Durch das Abschießen von Zündplättchen flog ein Funke in die in der Kammer lagernden Wattevorräte und entzündete dieselben. Zum Unglück lag darüber Heu, welches dem Feuer neue Nahrung bot. Trotz sofortiger Lösch versuche konnte man dasselbe nicht bezwingen. — Beim Neubau seines im vergangenen Sommer abgebrannten Haukes beschäftigt, stürzte am Freitag nachmittags der Gemeinde vorstand P. in Ulbersdorf infolge eines Fehltrittes vom Gerüst. Die Verletzungen waren derartig, daß bereits am Abend der Tod eintrat. — In Niederhermsdorf bei Chemnitz wurde einer Arbeiterfamilie ein Knabe ohne Arme geboren. Anstatt der letzteren befindet sich an beiden Schultern nur je ein finger artiges Glied. Im Uebrigen befindet sich der Knabe munter und wohl. — Am Mittwoch abend ging ein in einer Leipziger Fabrik angestellter Maschinist die Merseburger Chaussee entlang, um seinen in der Nähe von Rückmarsdorf am Sammel bassin der Düngererportgesellschaft beschäftig ten Bruder zu besuchen, Unterwegs fand er eine Stockflinte. Er hob sie auf und kaum berührt, entlud sich das Gewehr und verletzte den Finder schwer am Oberschenkel direkt über dem Knie. Der Schwerverletzte wurde in das Leipziger Krankenhaus überführt. — Ein tief bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch nachmittag in einem größeren Sägewerk in Borsdorf bei Leipzig- Mit dem rechten Arm geriet der 29 Jahre alte Schneidemüller Friedrich Plotte dermaßen in die Schneidemaschine, daß ihm der Ann fast vollständig am ob.ren Teil zer malmt wurde. Nach Anlegung von Notver bänden erfolgte seine Ueberführung mittels des aus Leipzig requirierten Krankenwagens nach dem dortigen Jakobshospital, woselbst man sogleich zur Operation schreiten mußte. Leider ist der Bedauernswerte nach einigen Stunden an den Verletzungen infolge des großen Blutverlustes verstorben. — Aus Anlaß seiner glücklichen Er rettung bei dem gegen ihn vollsührten Atten tate hat Herr Polizeidirektor Bretschneider in Leipzig in Gemeinschaft mit seiner Gattin der beim Polizeiamte bestehenden Witwen- und Waisenkasse ein Geschenk von 1000 Mark zu gewiesen. — Eine Nachricht, die in Radfahrerkrei sen lebhafte ^Genugtuung Hervorrufen wird, geht der „Radwelt" aus Frankfurt a. M.,zu. Freiherr von Stumm, der bekannte freikonler- vative Abgeordnete, ist unter die Radfahrer gegangen. Al- solcher lernte er in Frankfurt a. M. die lästigen Beschränkungen kennen, denen die Radfahrer in den verschiedenen Tei len des Deutschen Reiches leider noch immer ausgesetzt sind und versprach darauf hin, ener gisch für die Beseitigung derselben und zu Gunsten einer einheitlichen, für das ganze Reich geltenoen Fahrordnung im Reichstage wie im Landtage einzutreten. Die Erkenntnis für die Bedeutung des Radfahrens ist Herrn v. Stumm in Paris aufgegangen, wo er kürzlich weilte. Bei einem Besuche des bekann ten Meisterfahrers August Lehr in Frankfurt lernte er dann das dort geltende Fahrverbot kennen, was ihn zu der obigen Zusage ver anlaßte. — Das Landgericht in Zwickau verur- Dresdner Schlachtviehmartt den 4. November 1895. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 586 Rinder^L^O Schweine, s2s5 Hammel und 253 Summa 3805 Schlachtstücken. ME ner Schlachtgewicht von Nindei^W . - wurden <>>- 72 Aik.. - Auke 'IuN> Schwere 60—62M aau - 'IW - zahlreiche Sternschnuppen, die Leoniden, vor züglich nach Mitternacht, zu beobachten. Des gleichen vom 23. bis 28., vorzüglich den 27., die Bielieden oder Andromedieden. — Der „Deutschen Tageszeitung" wirb solgender unglaublicher Rechtsfall mitgeteilt: „Ein reisender Handwerksbursche schleicht sich ohne Vorwissen des Eigentümers auf den Heu boden, fällt die Treppe hinunter und bricht Arm und Bein. Der arme Reisende 'strengt Klage gegen den Besitzer an und erzielt ein obsiegendes Erkenntnis, wonach der Besitzer zur Zahlung einer jährlichen Rente von 240 Mk. verurteilt wird. In dem Erkenntnis war ausgeführt, daß der Besitzer verpflichtet gewesen sei, den Zugang zur Treppe ordnungsmäßig -u sichern, daß der Unfall ebenso, wie der Landstreicher, jede andere Person hätte treffen können, iie rn der Dunkelheit dorthin gekom men wäre." Autentische Aufklärung, ob der Fall wirklich so liegt, thut dringend not; denn dann müßte die schleunigste Remedur gegen dieses Urteil verlangt werden. — Der Zuschuß des Reichs zu der Inva liden- und Alters-Versicherung ist nach einer vorliegenden Mitteilung für 1896/97 auf etwa 18,000,000 Mk., das sind etwa 2^/, Millionen Mark mehr als im laufenden Etats jahre, veranschlagt. — Sonntag den 10. November d. I. vormittags 11 Uhr findet im Hotel Höntzsch in Dresden eine Sitzung des Landesausschusses sächs. Feuerwehren statt. — Kürzlich erlitt ein Unteroffizier der Garnison Dresden in einem Tanzsalon der Neusta'-t einen schweren Unfall, als er im Scherze gymnastische Hebungen ausführen wollte. Er wurde besinnungslos ins Lazarett gebracht, und dort ist der beklagenswerte junge Mann nunmehr seinen Verletzungen erlegen. — Der Raubmörder Kögler, welcher sich in Thun in Haft befindet und sich im Novem ber vor dem dortigen Schwurgerichte wegen des Mordes an Abbee Olivier zu verantwor ten haben wird, soll nach der Verurteilung an Oesterreich ausgeliefert werden. Die Ver handlung gegen Kögler wird beim Schwur gerichte in Reichenberg stattfinden und Kögler wegen all' der Verbrechen, die er in Oester reich und in Deutschland bekanntlich (Raub mord am Oybin) begangen hat, angeklagt werden. Wenn Kögler nach der Verurteilung in der Schweiz sofort an das Kreisgericht in Reichenderg ausgeliefert wird, dürfte die Ver handlung gegen denselben bereits in der ersten nächstjährigen Schwurgerichtsperiode, welche im Monat Februar tagt, durchgeführt werden. Bis jetzt sind gegen Kögler beim Reichenber ger Kreisgerichte 11 Verbrechen anhängig. Interessant ist, wie die „Reichenberger Volks zeitung" mitteilt, baß Kögler nach dem öster reichischen Strafgesetze trotz der Mordthaten, welche ihm zur Last gelegt werven und auf welche die Todesstrafe gesetzt ist, nicht zum Tode oder zu lebenslänglichem Kerker ver urteilt werden kann, weil er in der Zwischen zeit andere strafbare Handlungen begangen hat, wegen welcher er abgestraft wurde. — Im Alter von 95 Jahren ist dieser Tage der Privatier Fiedler in Sprsedorf bei Ebersbach gestorben. Unter den Dielen in der Wohnstube haben die Erben über 15,000 Mark in Zwanzigmarkstücken und zirka 3000 Mark in Silber gefunden. — Durch Abseuern eines Kinderpistols ein Haus in Brand zu setzen, dürfte bisher Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich deigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" "lerteljährlich ab Schalter I Mk. bei freier Zusendung durch Boten Mt Haus 1 Mk. 20 Pf., durch nie Post IMk. erkl. Bestellgeld. — Hauptgewinne 5. Klasse 128. kgl. s. ^Mottene. I. Ziehungstag am 4. Nov. 7-000 Mark auf Nr. 36444 (Landau, ?eck). 40,000 Mark auf Nr. 62694 (G. « U 59379 As 66864 Sz 76627 ^0 96700 lA auf Nr. 411 15495 15961 22656 24148 K9 33757 36788 37343 37901 KS 41344 41960 48163 55764 K7 66172 66809 ^8 80495 80228 "24 90453 92816 ' Ker, Leipzig). 15,000 Mark aus Nr. -.80 (Oehme, Siebenlehn). 5000 Mark L Nr. 25969 37404. 3000 Mark auf Es ist eine ebenso alte als ungerechte HK die Kleinhandwerker jahrelang aus die Khlung der von ihnen geleisteten Arbeiten gelieferten Gegenständ» warten zu lassen. ^ wollen nicht untersuchen, ob es Bequem- i>Kt oder sogenannter „guter Ton" sein welches solches unpassendes Verhalten Krruft; aber manchem jener GewohnheitS- Kenmacher wäre es einmal zu wünschen, einmal in den Schuhen eines Hand- Kmeisters stecken würde. Kein Geld im Rechnungen und Wechsel in Hülle 7 Fülle, kein Rohmaterial zur Arbeit, Ken übers Dach hinaus, da käme man- s- zur Einsicht, daß das Barzahlen denn eine feinere Manier ist, als das Pum- wenn man doch zahlen kann. Bei alle- ju Muß aber der Handwerker immer noch den Mund halten, damit ihm die Schaft nicht davonläust und gar andere abwendig macht. Solches Verhalten K an dem Untergänge manches braven "Merkers ost die meiste Schuld. Vom 12. bis 14. November find vertttche- und SSchstscheS. Bretnig, den 6. November 1895. -Bretnig. In Sachen unserer Turn- ^mbau-Angelegenheic geht es rüstig vor- M. Dieser Tage waren Mitglieder des .Kverems damit beschäftigt, eine Zeich- ^Mste unter den Mitgliedern des letzteren Klieren zu lassen, in die alle Diejenigen Kmommen werden, welche dem Turnver- K zu dessen Unternehmen ein Darlehn Krzinslich gewähren wollen. Zu diesem Kuse werden in nächster Zeit Darlchns- Kue, g, 10 Mk., verausgabt werden, welche .K später zur Auslosung kommen. Zur Mn Freude Aller können wir jetzt schon KÄen, daß Der Rundgang, welcher noch Umwegs beendet ist, große Erfolge auf- K, denn von allein 23 Mitgliedern ist die Ähnliche Summe von gegen 3000 Mark Kchnet woroen. Bedenkt man nun, daß ? Verein über 200 Mitglieder zählt, so K man wohl die Hoffnung aussprechen, K Schluß der Zeichnung auf eine beträcht- Summe blicken zu können. ^.Bretnig. (Sparkassenbericht auf d. I.) In 80 Posten wurden 9585 Pf. eingelegt, dagegen in 27 Posten M. 13 Pf. zurückgezahlt, 5 neue ^er ausgestellt und 6 kassiert. Marktpreise in Kamenz am 30..Oktober 1895. höchsterzniedrigstrr Preis. j Preis 50 Kilo. tl. u. «. kk. k Korn g 25 6 — Heu 50 Kilo 2 80 Weizen 7 35 7 — Stroh 120g Psund 22 — Gerste Hafer g 6 42 6 5 7 80 Butter 1 E-L 1 meorrgit. 2 2 50 20 Heidekorn 7 86 7 — Erbsen 50 Kilo S 75 Hirse 11 3 10 58 Kartoffeln 50 Kilo 2