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Allgemeiner A Mi. Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Muswalöe, Großröhrsöorf, Ich!« ArsnKenthal unö Umgegend -e,s°' Bei größeren entgegen. HÄ er. Neösküon, Druck unö Verlsg von N. Bchurig, Breinig. Nr. 8s. 5. Jahrgang Mittwoch, den 23. Oktober 189s 'S« !s mb Prei« fedi Gewicht von galt ^(—^3 — In seiner Wohnung, in de: Delitzscher 38—-HO Rck 8S^ Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Landsch RR., hltb> NN-, HSchste>gni«drigst«r Preis. I Martlpreife in «amen- an» 17. Oktober 1895. aA gewählt sind z» betrachten 15 Mervative, 5 Nationalliberale, 2 Fort- Jnserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag hr 11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Nr. 451b. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 23. Oktober 1895. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal der es verstand, dasselbe vollständig zu um garnen und für seine Pläne geneigt zu machen. Aus vie Ersparnisse der Witwe, 2400 Mk. in Staatspapieren, hatte es der Mensch ab gesehen und als eines Tages die Frau ab wesend war, stahl er mit Zustimmung des betörten Mädchens diesen Betrag und beide wandten sich alsdann nach Amerika. Dort gabs ein Leben voller Freude, so lange das Geld reichte; dann aber, als der Entführer das Mädchen in der Not zur Unzucht verlei ten wollte, kam es zu einem Zerwürfnis, in folgedessen der Schlosser allein New-Jork ver ließ. Er kehrre wieder nach Deutschland zurück und, allerdings unter falschem Namen, auch nach Dresden. Er wurde hier jedoch eines Tages erkannt und verhaftet. Das reumütige Mädchen, das inzwischen die Ver zeihung der Mutter erdeten und auch erhalten hat, soll nunmehr schon die Rückreise von Amerika angetreten haben. — Falsche Fünfmarkscheine befinden sich augenblicklich stark im Umlaufe. Nachdem bereits vor Kurzem solche in Leipzig, Chem nitz und Freiberg angehalten worden sind, hat man solche nunmehr auch in Dresden entdeckt. Die falschen Scheine sind ziemlich gut. nach geahmt, können aber leicht dadurch al» falsche erkannt werden, daß die auf der Vorderseite am unteren Rand« befindliche Strafbestimmung verwischt und undeutlich ist und insbesondere die erste Zeile weiter von der zweiten absteht al» die zweite von der dritten. Außerdem aber ist da» Gesicht de» Ritter» schlecht au»- geführt und namentlich die Kinn- und Hals partie nicht gut gelungen. Auf der Rückseite ist dagegen der Stempel der Reichsschulden verwaltung deutlicher als auf den echten Schei nen zu erkennen. Dies bewirkt vornehmlich der Umstand, daß weniger zahlreiche Fäser chen vorhanden und die vorhandenen nicht in das Papier gewirkt, sondern nur auf der Oberfläche angebracht sind. Auch rst das Rot der Rückseite mehr karmoisin- als ziegelfarbig. Die Falschscheine sind überdies sowohl in der Breite al» in der Länge ungefähr 1 bi» 2 mm schmäler. — Au» den Reihen derjenigen Vete ranen, welche im Kriege 1870 verwundet worden sind, wird der Wunsch laut, es möge speziell für die Verwundeten nachträglich eine besondere Auszeichnung geschaffen werden. Begründet wird dieser Wunsch mit dem Hin. weise auf die feststehende Thatsache, daß die- jemgen Kämpfer, welche in den ersten Gefech- ten und Schlachten de« deutsch-französischen Krieges schwer verwundet worden And, gar keine oder nur eine Erinnerungsspange zu tragen berechtigt sind, während ihre heilge bliebenen Kameraden nicht selten mit einer ganzen Reihe von Spangen geschmückt sind, und daß die Auszeichnung mit dem eisernen Kreuze seiner Zeit bei der Unmasse der ver wundeten Infanteristen nur einer verschwin denden Anzahl derselben hat zu teil werden können. Es wird deshalb in Vorschlag ge bracht, sämtlichen ehemaligen Verwundeten die Erlaubnis zum Tragen eines besonderen Abzeichens — sei es in Form eines Eichen oder Lorbeerkranzes, sei es in der von Schwertern zur Kriegsdenkmünze — zu ver leihen. — Der sozialistische Reichstags-Abgeord nete Horn, welcher dieser Tage in Dresden wegen Beleidigung zu 10 »Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, hat dem „Vorwärts" von § biV Dresdner Schlachtviehmartt den 21. Oktober 1895. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt zum verkauf gestellt:' 624 Rinder, Schweine, 1300 Hammel und 23 Summa 3758 Schlachtstücken, ner Schlachtgewicht von Rin wurden 68—72 Rik., für Rij guter Rühe wurden 65 Stücke 45—55 Rik. bez. paar im Gewicht zu 5 1Uk., das paar Lan Schwere 60—62 Rik. > — Durch Spielen mit einer Patrone sich im Marschnerfchen Steinbruche in Atodigau bei Bischofswerda der 15jährige ?leinarbeiter Schönfelder au» Schmölln er- Mich verletzt. k — Die diesjährige Hauptkonferenz der Mer de» Bezirke» Kamenz soll Dienstag, 5. November, vormittags 9 Uhr im Saale 'S Gasthofe» zum „Goldenen Stern" in idnenz abgehalten werden. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch bie Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Straße in Leipzig-Eutritzsch, schoß sich am Freitag nachmittag ein 39jähriger Handarbeiter in selbstmörderischer Absicht 3 Kugeln in die Brust. Der Bedauernswerte, der an Geistes störung litt, verstarb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. — Dieser Tage sprang im Grundstücke Nabetstraße 58 in Leipzig-Volkmarsdorf ein öjähriger Knabe aus Uebermut aus der ersten Etage des Treppenhauses durch das Fenster in den Hof hinab und brach dabei den linken Unterschenkel. Der''Knabe wurde mittelst Droschke in das Krankenhaus gebracht. — Uebermut thut selten gut! — Am Donnerstag vormittag verschied im 60. Lebensjahre nach schwerem Leiden am Herzschlage Reichsgerichtsrat Otto Freytag in Leipzig. — Am Donnerstag abend- wurde auf dem Magdeburger Bahnhof in Leipzig ein 53jähriger Streckenläufer beim Revidieren der Strecke von dem 10 Uhr 5 Minuten fälligen Schnellzuge überfahren und total zermalmt. Vermutlich hat der Unglückliche einem aus fahrenden Zuge au-weichen wollen und ist oabei in den einlaufenden hineingeraten. — In Gegenwart einer hochansehnlichen Versammlung fand am Sonnabend nachmit tag in Leipzig das feierliche Richtfest -er Johanniskirche statt. — Viel Anlagen zu einem Scharfrichter besitzt der Ziegeleiarbeiter Sonntag in Oel»- nitz i. V., welcher am Montag nach einer Veruneinigung mit seiner Frau in der Wut derselben einen Strick mit einer Schlinge um den Hals warf und sie sodann regelrecht auf, hängte. Mit Aufbietung der letzten Kräfte befreite sich die halberftickte Frau, und der Gattenmörder ergriff die Flucht; er wurde indessen alsbald eingefangen und wird seine rohe That schwer büßen muffen. jj — Auf einem Werke ve» Zwickauer Revier« wurde eine 54jährige Arbeiterin beim Kehren der Kohlenwäsche vom Treibriemen der Transmission gefaßt und mehrere Male herumgeschleudert, wobei sie lebensgefährlich verletzt, u. A. ihr ein Knie ausgerenkt wurde. zufolge gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Gegen die Stellung einer Kaution in Höhe von 10,000 Mark ist Horn vorläufig übrigens wieder auf freien Fuß gesetzt worden. — Die „Menschenknochen-Spielerei" in Meißen hat der dortigen „Mittelsächsischen Zeitung" eine Berichtigung des Stadtrats eingetragen, in welcher das Spielen mit Men schenknochen auf einer Ausschachtung durch Kinder in Abrede gestellt wird. Der verant wortliche Redakteur der genannten Zeitung, welcher Augenzeuge der „Knochen-Spielerei" war, fügt dieser „Berichtigung" sofort eine „Widerlegung" an, die das Entgegengesetzte darlegt. — Hoffentlich hat der Staatrat in Meißen die zu Tage liegenden Knochen nun endlich fortschaffen lasten. — Auf der neuen Eisenbahnlinie Olbern hau-Nordhausen wurde in der G-gend von Oberneuschönderg ein Bahnfrevel dadurch ver übt, daß ein über ein Meter langer Holzklotz auf das Gleis gelegt worden war. Zum Glück wurde das Hindernis durch die Räumer der Lokomotive beseitigt. Der Frevler wurde in der Person eine» 10jährigen Schulknaben au» obengenanntem Orte ermittelt. Hoffent lich ist derselbe auf fühlbare Art belehrt wor den, daß seine That große» Unglück im Gefolge haben kann. — Beim Tran»port eine» Schlachtstückes wären in Rüdigsdorf bei Borna zwei Fleischer- gesellen au» Altenburg beinahe um» Leben gekommen. Dieselben hatten dort eine Kuh geholt und führten diese die Dorfstraße ent lang. Beim Rittergutsteiche scheute das Tier vor einem Geschirr und s rang in den ziem lich tiefen Teich hinein, die beiden Führer mit sich reißend. Glücklicher Weise war Hilfe schnell zur Hand und Kuh uno Metzger wur den dem nassen Element wieder entrissen. — Innerhalb de» Kasernement» in Döbeln hat sich am Donnerstag vormittag eine von auswärt» gekommene jüngere Frau ensperson mittelst Revolver erschossen. — Von den bei der Oederaner Eisen bahnkatastrophe verwundeten Soldaten sollen sich noch 33 Männin den Lazaretenbefinden. Am schwersten verwundet sind noch die Sol daten Löffler und Morgenstern. Von den übrigen Verwundeten wird in den nächsten Tagen ein Teil da» Lazaret verlaffen. — Von einem jähen Tode wurde kürz lich der Gutsbesitzer Friedrich August Kühn au« Hartmannsdorf ereilt. Derselbe wurde auf seinem Felde, während er mit Dünger fahren bez. Abladen beschäftigt war, vom Schlage getroffen und verschied auf der Stelle. — Der Gesamt-Vorstand der Orts krankenkaffen in .Lengenfeld wurde vom dor tigen Bürgermeister in einer dieser Tage ab- haltene» Vorstands-Sitzung aufgelöst. Zur Wahl eine» neuen Vorstandes ist Termin be reits angesetzt. — Von einem beklagenswerthen Unglück betroffen wurde am Dienstag Abend in Mylau während des Turnens ein Mitglied des Turn vereins „Vorwärts", der Fabrikmeber Söllner. Dieser glitt bei Ausführung des Riesen schwunges plötzlich ab, worauf derselbe so sehr auf den Fußboden aufschlug, daß er besinnungslos liegen blieb. Der sofort hin zugezogene Arzt. konstatierte Gehirn erschütterung. ksö zes k Dresden. Im königl. Ministerium Innern erfolgte am Freitag die Zusammen- Ull ,, MNg der bei den am Donnerstag stattge- Mdenen Landtagswahten abgegebenen Stim- eick' — Eine Liebestragödie bedauernswerter ""77^ wird jetzt in Dresden bekannt. Ein hüb- -s^s I8jahriges Mädchen, die Tochter einer Innern der Stadt wohnenden Bürgers- >vitwe, lernte im Sommer v. I. einen lüder- tichen, verdorbenen Schlosser von dort kennen, . — Die Haupt- und Schlußziehung der königl. sächs. Landeslotterie beginnt am A November d. I. und dauert bis zum 25. svvember. Die Erneuerung der Lose muß zum 26. Oktober d. I. geschehen. tKÜ ,,"n"vunve, s Itanonauwerare, j und 5 Sozialdemokraten. . Bretnig. Vor ausverkauftem Hause, dies in letzterer Zeit oftmals der Fall ^wsstn ist, ging am Sonntag die Schluß- Aufführung des hiesigen Lutherfestspieles in .-Me. Auch an diesem Abende wurde wie- schrii' Mum vortrefflich gespielt, so daß den Dar- Mein an dieser Stelle erneut die größte Zuerkennung dargebracht sei. Aber auch ^len Dank ist man den Mitspielenden schul- A sür all die Mühe, die sie während der Spielzeit gehabt und für die gern gethanen Mer an Zeit rc., alles, um die gute Sache -j^ern zu helfen. Dem Luther-Darsteller, uA -ettn Lehrer Nutschan, ist bereits am Soun- M für seine außerordentlichen Leistungen kr Dank durch Ueberreichuug eines Lorbeer- ^°uzes zu teil geworden. Welche Aufnahme Eigens das Spiel auch in auswärtigen Weisen gefunden, davon zeugen die vielen Steile in den ernzelnen Zeitungen, die i-urch- Schends günstig ausgefallen sind. Wie man vernimmt, ist auch ein ansehnlicher Reiner es erzielt worden, welchen wir in nächster Hü zur Kenntnis unserer Leser bringen derben. z"""" uno 0 «ozrarormorrutrU. Diese Ulen besagen, daß die Konservativen einen U gewonnen und daß der Besitzstand der ^zialdemokraten derselbe geblieben ist. Die Utschrittler haben 2 Plätze verloren, die Monalliberalen 2 gewonnen. Die Resorm- ^tei hat keinen Kandidaten durchgebracht. U am Freitag abend ward da» Wahl- Mtat Sr. Majestät dem König nach Jagd- Rehefeld mitgeteilt. Bei den letzten Landtagswahlen sind gewählt worden: Behrens, Huste, Ackermann, ^baly Bochmann, Volke, Hähnel, Schmale, tatthes, Kluge, Meyer, Schubart, Wolf, Slosky und Zeidler (Konservative), ferner , Rollfuß, Niethammer, Dr. Teichmann MS Richtrr-Großschönau (Nationalliberale), Pytsipp und Frenzel (Kammer-Fortschrittler) Md Fraßdorf, Pinkau, Seifert, Hofmann Di Md Stolle-Meerane (Sozialdemokraten). 50 Kilo. I. kl. il kl. I kk Korn 6 12 6 — Heu 50 Nilo 2' 75 Weizen 7 35 7 — Stroh 120n Psund 21 — Gerste Hafer 6 6 42 20 6 5 7 80 Butt« 1 Ic .höchst« i niedrigst. 2 2 50 10 Heidekorn 7 86 7 — Erbsen 50 Lilo S 75 Hirse 11 3 10 58sKartosseln 50 Kilo 2 —