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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193210127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19321012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19321012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-12
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.10.1932
- Autor
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Mus den Semeinöeparlamenten Schwarzenberg, 12. Okt. In den in der nächsten Woche beginnenden Kursen der Volkshochschule (Verein für Volksbildung) wird behandelt: Montags: Bau des weiblichen Körpers, Verhalten in gesunden und kranken Tagen. Diens- tags: Schriftverkehr mit Behörden und Privaten. Uebungen im guten Ausdruck. Interessantes aus dem Leben der Sprache. Mittwochs: Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegen ständen aus Papier und Karton. Flechten, Falten, Stempeln, Drucken. Donnerstag: Rechtsfragen aus dem Familienrecht, z. B. eheliches Güterrecht, Verhältnis von Eltern und Kindern, Vormundschaft. Alles Nähere ist aus den Lehrplänen und in den Vereinskästen zu ersehen. w. Eibenstock, 12. Okt. In Würdigung seiner Verdienste um die Förderung des Eibenstocker Reit- und Fahrvereins wurde der Fuhrwerksbesitzer Kurt Heymann anläßlich seines Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt und ihm das Diplom durch den Vorsitzenden, Bäckermeister Alfred Mothes, überreicht. — Die Freie Buchbinderinnung kann in diesem Jahre auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Dem Ernst der Zeit ,entsprechend werden Lie Mitglieder diesen Tag in,aller Stille, begehen, Zur Erinnerung an das Jubiläum ist eine InnungsläLe geschaffen worden, die vön Buchbindermeister Walter Riedel entworfen und künstlerisch ausgeführt worden ist. j. Johanngeorgenstadt, 12. Okt. Ueber die Entwicklung des Flugsportvereins (D.L.V.) wird uns geschrie ben: Zur bevorstehenden Flughallenweihe und Flugzeug- taufe am 16. Oktober interessieren einige Mitteilungen über Streben. Wagnis und Erfolge der jungen Bereinigung. Der Verein wurde am 12. Sept. 1930 gegründet. Er ging hervor aus einer freien Vereinigung als Baugruppe für Segelflugzeuge während der Jahre 1926—29 und aus der am 2. April 1930 gegründeten Segelfliegerwerbegruppe im D.L.V. Der Verein arbeitet nach der Normalsatzung des Deutschen Luftfahrtverbandes. Der Vorstand besteht aus den Herren Dr. med. Krause als 1. Bors., Kfm. Rolf Ney naber als 2. Bors., Kfm. Hans Kleinhempel als Schrift führer, Ksm. Fritz Börnert als Kassierer, Kfm. A. Buchmeier als Fungfliegerwart und Baugruppenführer, Bürgermeister Dr. Podbig und Schuldir. Jahn als Beisitzer. Als In ventar besitzt der Verein Flughalle, 3 Flugzeuge, Start seile, Katapultvorrichtuug System Kampschulte, Transport wagen u. a. m. (Aufgebracht durch Opfer der Baugruppe und Iungflieger, durch Vereinsbeiträge, Werbeveranstal- tungen und örtliche Spenden.) Dringend benötigt werden für Erhaltung und Förderung des Flugsportes: Werkzeug für Holz, und Metallbearbeitung, Material für den Bau einer neuen Segelflugmaschine, technische Bedarfsartikel für metereologische Messungen u. a. m. Aus dem Tätigkeits- oericht sei kurz hervorqehoben: Die freiw. Baugruppe er baute das Flugzeug „Johanngeorgenstadt" (Typ Pegasus) getauft durch Hauptmann Köhl. Die Maschine war bis Mai 1930 flugtüchtig. Die Segelfliegergrupps erwarb die Hochleistungsmaschine Typ L 5 und die Schulmaschine „Auersberg", letztere war flugfähig bis Nov. 1930. Der Flugsportverein erwarb die Schulmaschine E. S. G. 29 für l ...... ' L U- > 850 RM, baute selbst eine neue halbverkleidete E. S.G., die am 16. Okt. getauft werden soll. Der Verein pachtete 1931 einen Flugzeugschuppen und errichtete wegen Raum manger eine neue Flughalle im Gelände bei „Treue Freundschaft". Weiter veranstaltete er Werbeabende und Segelflüge. Die praktische Fliegertätigkeit 1931 zeigte 279 Flüge wobei 5 A- und 4 B-Prüfungen abgelegt wurden. Als Fluglehrer wirkten Frl. Nellen-Schwarzenberg und H. Cosmas Hahn-Iohanngeorgenstadt. 12 Iungflieger nah men an Flugkursen teil. Beim Segelflugweltbewerb der Sachsengrupve in Schwarzenberg errang unsere Mannschaft (5) den 5. Platz, ein günstiger Erfolg im 1. Jahre. 1932 betrug die Startzahl von Ian. bis April 327 mit 181 Flugstunden. Die durchschnittliche Flugzeit steigerte sich dabei von 40 Zis 70 Sekd. Wegen wirtschaftlicher Notlage mutzten 8 Iungflieger ausscheiden. Der Verein konnte keine Unterstützung zur Fortführung der Kurse gewähren. Frei willig wurden von den Iungfliegern gegen 700 Arbeits stunden geschafft zum Arttbau der neuen Halle, zur Pla nierung des Geländes, für den Ausbau- und Material, transporte. Das hiesige Fluggelände ist für Gleit- und Segelflüge außerordentlich günstig; denn «s weist vom Start bis zum Landeplatz Höhenunterschiede von 120 Meter auf und garantiert B-Prüfungen auch bei Windstille. Unsere S-W-tzänge sind besonders günstig, da aus dieser Richtung die heftigsten und konstantesten Winde wehen. Die Tatkraft des jungen Vereins, das Gelände der Land schaft mit geeigneten Höhenunterschieden gewähren Aussicht für einen guten Erfolg des Segelflugsportes am Orte. Der Verein bittet um Förderung seiner Bestrebungen, ist doch der Segelflug die billigste und beste Vorschule für den Motorflug. Glück ab! Affalter, 12. Okt. Die Schützengesellschaft hat ihr diesjähriges Schießen mit dem Schützeneinzug abgeschlossen. Der Zeit entsprechend bestand es nur in Preis- und König schießen. Da jeder die letzte Gelegenheit zum Schießen gut ausnützen wollte, war der Schießbetrieb sehr gut. Von 21 Schützen, die auf die Königscheibe schossen, erzielte den besten Schuß Erich Iähn-Lenkersdorf, dem damit die Würde des Scheibenkönigs zufiel. Ihm wurde gleichzeitig für die besten Schießleistungen des Jahres 1932 die silberne Iahresbestmünze des Sächs. Wettinschützenbundes zuerkannt. Unterstützengrün, 12. Okt. Der Gesangverein „Lieder hain" begeht am 29. und 30. ds. Mts. das Jubiläum seines 40jährigen Bestehens. Don den Gründern leben noch 6, wovon einer dem Verein als Ehrenmitglied angehört. Zu dieser Jubelfeier sind verschiedene Veranstaltungen geplant, worüber wir an dieser Stelle noch berichten werden. Hundshübel, 12. Okt. Die Herbstferien sind vom Schulausschuß mit Genehmigung des Bezirksschulamtes um volle 7 Tage verkürzt worden. Sie dauern vom 7. bis einschl. 17. Oktober. Die verbleibenden 7 Tage werden den Weihnachtsferien zugerechnet. Man erhofft sich von dieser Maßnahme eine Brennstoffersparnis. — Nach der vom Gememderak ausgestellten Fremdenverkehrs statt st ik Vwen rn der hiesigen Gemeinde wahrend der Zeit vom 1. April bis 30. Sept, insgesamt 84 Fremde übernachtet. Don diesen waren 46 aus Sachsen (darunter 12 aus Dres den. 10 aus Leipzig und 8 auS Chemnitz), 81 aus dem übrigen deutschen Reich (darunter 3 aus Berlin), 2 aus der Tschechoslowakei 3 aus Polen und 2 Staatenlose. Die Gesamtzahl der Uebernachtungen betrug 93. — Die erste Geflügelausstellung im Zuchtjahre 1932 inner halb des Landesverbandes Sächs. Geflügelzüchtervereine ist die 8. Derbands-Iungtierschau deS Derbandes Erzgeb. Ge flügelzüchtervereine Sitz Lößnitz, die in Verbindung mit der 81. Geflügelausstellung des Geflügel- und Kaninchen züchtervereins Hundshübel am 5. und 6. November im Gasthof „Goldener Hirsch" stattfindet. Der hiesige Ge flügelzüchterverein hat als durchführender Verein beschlos sen, dem Verein, der zu der vorgenannten Berbands- Iungtterausstellung dis höchste Punktzahl erreicht, als 1. Vereinsleistungspreis statt eines silbernen Bildes einen Letstungs-Barpreis von 20 RM aus Vereinsmitteln zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wurde noch eine größere Anzahl Leistungspreise für die einzelnen Tiergattungen bewilligt. Die Kaninchenausstellung wird diesmal als Kaninchen-Sonderschau Anfang Januar 1933 ab- gehalten. Die Vorarbeiten für die Iunggeflügelschau sind im Gange. Die Anmeldebogen gelangen Mitte Oktober zum Versand. Meldepapiere können auch beim Vereins- Vorsitzenden und Ausstellungsleiter, Kaufmann Rudolf Tautenhahn in tzundshübel, angefordert werden. Melde schluß ist -er 31. Okt. Trotz der wirtschaftlichen Notlage hat der hiesige Geflügelzüchterverein die Durchführung dieser Schau übernommen, und es ist zu hoffen, daß alle erzgebirgischen Geflügelzüchter durch zahlreiche Beschickung usw. dazu beitragen, diese Schau zu einem guten Auftakt für die kommenden Schauen zu machen. ß. Sosa, 12. Okt. Die Gemeinde erhebt ab 1. Januar 1933 eine Bürger st euer in Höhe von 500 Prozent des Landes satzes. Diese Anweisung ist von Seiten der Amtshauptmann- schäft an die Gemeinde ergangen. Seither wurde die Bürger- steuer nur in Höhe von 300 Prozent erhoben. — Die Ge schäftszeit im Gemeindeamt für den Verkehr mit dem Publikum im Winterhalbjahr 1932/33 ist wie folgt fest- gesetzt worden: Von Montag bis Sonnabend von vormittag 8 bis 12 Uhr, außerdem Donnerstag von nachmittags von 4 bis 6 Uhr. — Am kommenden Sonntag feiert die Kirch- gemeinde ihr E r n t e d a n k f e st. Es werden reichliche Gaben zur Schmückun-- der Kirche und zur Hilfe der Armen erbeten. ß. Sosa, 12. Okt. Der Erzgebirgszweigverein hat an die in der Ortsmitte stehende Schuleiche eine Erinne rungstafel angebracht. Die Tafel läßt jeden Vorübergehenden erkennen, daß die Eiche vor 115 Jahren zur Erinnerung an die 300 Iahrfeier des Reformationsfestes von der Kirchschule gepflanzt worden ist. Möge dieser Baum, der gegenwärtig durch seinen mächtigen Wuchs eine Naturschönheit bildet, vor Schaden bewahrt bleiben. * *" Annaberg. Der Fleischer Günther aus Satzungen fuhr auf dem Heimweg von der Kirmes in Schmalzgrube nachts in Steinbach mit seinem Motorrad gegen einen Straßenbaum. Erst einige Stunden später wurde er von einem Radfahrer aufgefunden. Er war seinen schweren Der. letzungen bereits erlegen. " Aainichen. Gestern fuhr ein Lastkraftwagen der Firma Braune aus Mittweida auf der Landstraße Hainichen—Pappendorf die Böschung hinunter. Der Wagen überschlug sich und begrub sämtliche Insassen unter sich. Der Chauffeur erlitt schwere Kopfverletzungen, sein sechsjähriges Töchterchen wurde lebensgefährlich verletzt. Es wurde aus dem Wagen herausgeschleudert und zwischen dem Wagen und einem Baum eingeklemmt, so daß es nur mit größter Mühe befreit werden konnte. Das rechte Bein war vollständig zertrümmert, es mußte abgenommen wer den. Die Frau des Chauffeurs und sein neunjähriger Sohn kamen mit leichteren tzautverletzungen davon. Nach Angaben des Chauffeurs hat die Steuerung versagt. ** Auerbach i. V. In Waldkirchen haben zwei Un bekannte einen gemeinen Streich verübt. Sie riefen die Tochter des Milchhändlers Seifert, die allein zu Hause war, zur Fernsprechstelle und ließen ihr dort mitteilen, daß ihre Eltern in Grün mit dem Auto verunglückt seien. Sie möge sofort mit dem Fahrrad zur Unfallstelle kommen. Fräulein Seifert fuhr natürlich sofort ab. Es stellte sich aber bald heraus, daß dis ganze Sache nur ein Trick war, um sie a us der Wohnung zu locken. Jedenfalls wurde in ihrer Abwesenheit eingebrochen. Glücklicheimeise er beuteten die Einbrecher nur einen kleinen Geldbetrag. Geringswalde. Trotz langer und verlängerter Aus schreibungsfrist der Bürgermeisterstslle haben sich nur 25 Bewerber gemeldet, unter denen sich noch viele Kandidaten befinden, die den Ausschreibungsbedingungen nicht ent sprechen. " Leipzig. Die Gemeindeverordneten in Gautzsch wühlten in der Stichwahl den natsoz. Oberkasseninspektor Hössel- barth mit sieben Stimmen gegen den soz. Kandidaten Mir- germeister Wachler aus Eythra, der fünf Stimmen erhielt, zum Bürgermeister. Aun-shkbel. In der Gemeindsverordnetensitzung wurden die Ab- fttmmungsvorständ« für die Reichs tags wähl am 6. Nov. auf Vorschlag deS Bürgermeisters in der gleichen Zusammensetzung belassen wie bisher. Nur hinsichtlich der Schriftführer tritt ein Personenwechsel ein. Für den 1. Stimmbezirk fungieren als Absttmmungsvorsteher Bürger meister Riedel, als Stellvertreter Lagerhalter Emil Unger, als Beisitzer Kurt Bretschneider (53 D), Cutt Bretschneider (22), Mar Pöller, Adolf Schmidt und Ernst Werner, und alS Schriftführer Beamtenanwärter Rudolf Bretschneider. Im 2. Stimmbezirk sind Abstimmungsvorsteher Bauunter nehmer Gustav Riedel, Stellv. Sticker Paul Mädler, Bels. Alvin Leistner, Paul Glöckner, Emil Glöckner, Kurt Engert und Georg Unger, und Schriftf. Walter Lorenz. Auch für die Gemeindeverordnetenwahl am 13. Nov. fungieren die genannten Wahlvorstände, es tritt lediglich im 1. Wahlbezirk insofern eine Aenderung ein, als Lager halter Emil Unger zum Wahlvorsteher, Curt Bretschneider (22) zu seinem Stellvertreter und Kassierer Riedel zum Schriftführer ernannt werden. In den Wahlausschuß wur den als Beisitzer Curt Bretschneider (22), Ernst Werner und Albin Leistner, als stellv. Beisitzer Max Pöller, Adolf Schmidt und Paul Mädler, uckd älS Schriftführer Be- anrtenanwärtsr Rudolf Bretschneider gewählt. Den Vorsitz in diesem Ausschuß führt der Bürgermeister als Gemetnde- wahlleiter. Der Vorsteher, Bürgermeister Riedel regte die Einführung von Bettlergutscheinen an. Nach längerer Aussprache kam man einstimmig zu dem Beschluß, diese Anregung abzulehnen. Einstimmig abgelehnt wurde auch die von der Amtshauptmannschaft vorgefchlagene Erhebung der Bürge 7 steuer für 1933 in Höhe von 600»/, des Landessatzes. Der Bürgermeister gab hierauf bekannt, daß rr den von der Amtsharrptmannschaft als Staatsaufsichts- behSrde ausgestellten SS. Nachtrag zur Gemeindesteuer ordnung, welcher di« Erhebung der Bürgersteuer für 1933 in Höhe von 800»/, des Landessatzes vorsteht, nunmehr ver öffentlichen muß. Die Beschlüsse deS SchulauS- schusseS vom 27. September wurden zur Kenntnis ge nommen. Der Beschluß, wonach sich der HauSmann künftig seinen tzeizungsbedarf selbst beschaffen und die Heizungs- Pauschale in Wegfall kommen soll, wurde auf Antrag des Gv. Mädler mit 6 gegen 4 Stimmen aufgehoben. Zu dem Punkte Stundenmehrbedarf für das Schuljahr 1933/34 beantragte Gv. Max Pöller, bei der obersten Schulbehörde wegen Erhöhung der wöchentlichen Pflichtstundenzahl für Lehrkräfte von 30 auf 35 Stunden vorstellig zu werden, um so die evtl, notwendige Anforderung einer sechsten Lehr kraft zu umgehen. Obwohl der Bürgermeister auf die Aussichtslosigkeit eines derartigen Antrages hinwies, wurde der Antrag Pöller einstimmig angenommen. Der soge nannte Erwerbslosen- und Wohlfahrtsausschußhatte die Gewährung von Mietbeihilfen in Höhe von 50 Prozent, Stromgeldüdernahme, Bekleidungs- und Heizungsbethilfen, Kartoffellieferung usw. durch di« Gemeinde beantragt. Der Bürgermeister führte aus, daß zur Erfüllung dieser an sich berechtigten Forderungen bei den rund 200 tzauptunter- tützungsempfangern (davon 130 mit eigenem Haushalt) ür die Zett bis zum März 1933 rund 11500 RM nötig ein würden. Es sei jetzt und für absehbare Zeit hinaus nicht daran zu denken, daß die Gemeinde außer den lau fenden Unterstützungen, die schon jetzt manchmal nicht recht zeitig gezahlt werden können, noch irgendwelche' Sonder- leistungen gewähren könne. Einstimmig wurde beschlossen, dies« Eingabe mit Befürwortung an den Bezirksfürsorge verband und an das Ministerium des Innern weiterzu leiten. Kenntnis nahm man von dem Betriebsergebnis der Kraftwagenlinie Plauen—Aue—Annaberg für Juli und August 1932. — Anschließend folgte nichtöffentliche Sitzung. r. Vom Rückgang -er heimischen Schmetterlinge. Nächst den Vögeln sind es vor allem die Schmetter» .luge ,die in den buntesten Farben prangenden .Mnder des Lichts", di« sich unter den heimischen Tieren der größ ten Sympathien erfreuen. Der starke Rückgang, den wir unter der Dogelwelt beobachten, äußert sich in einer ähn lich auffallenden Weise auch bei den Schmetterlingen; Ken ner bedauern, daß der Rückgang gerade auf unsere auffallendsten und schönsten Arten erstreckt. Wer sich des Schmetterlingsreichtums unserer Fluren etwa noch aus der Zeit der 80er und 90er Jahre des verflossenen Jahrhun derts zu entsinnen vermag und ihn mit den heutigem Verhältnissen vergleicht, wird dieses Bedauern teilen müs sen. Man hat für diesen Rückgang vielfach den Schmet- terlingssammler verantwortlich gemacht. Ls soll hier auch zugegeben werden, daß in einzelnen Fällen eine alle ge botenen Grenzen übersteigende Sammelwut zu einer ört lichen Verminderung dieser oder jener Art mit beigetra gen hat; ausschlaggebend aber ist sie für den Rückgang nicht gewesen. Seine Ursachen liegen vielmehr in den großen kulturellen Umwandlungen, denen die heimische Land schaft feit weit über einem Menschenalter ausgesetzt ge wesen ist. Die klare Erkenntnis dieser Tatsache erst gibt uns MiM gn die Sand, dem weiteren Rückgang entgegen zuarbeiten, die gelichteten Bestände wieder zu vermehren. Bereits vor einer Reihe vom Jahren schrieb Hermann Starke, ein guter Kenner der Lausitzer Schmetterlings welt, über diesen Rückgang das Folgende: „Der Laub wald wird von Jahr zu Jahr immer mehr ausgerottet und muß der Ficht« und dem Getreide das Feld räumen, er ernährt aber di« meisten Schmetterlinge. Im Kiefern wald der Lausitzer Heide wird der vorhandene Unterwuchs von verschiedenen Halbsträuchern, krautartigen Pflanzen, Gräsern, Moosen und Farnen seit vielen Jahren schon entfernt, um als Stallstreu Verwendung zu finden. Da mit verschwanden aber Pflanzen, die vielen Raupen als Nahrung dienen. Infolge dieses Verschwindens wichtiger Nahrungspflanzen aber sind eine ganze Anzahl für die tzeidelandschaft charakteristischer Falter schon recht selten geworden, vielleicht auch schon ganz verschwunden. Die gleiche Schuld am Aussterben und Seltenerwerden von Schmetterlingen trifft weiter auch die neuzeitlich« Wie- senbearbeitung und Düngung, der das fast gänzliche Aus sterben der Feuerfalter und Bläulinge zuzuschreiben ist". In einem ganz ähnlichen Sinne äußert sich 1928 in den „Mitteilungen des Sächs. Heimatschutzes" auch R. Zim mermann, der fast «in Menschenalter hindurch die ent sprechenden Verhältnisse auf dem Rochlitzer Berg« beo bachtet und versolgt hat. Mit dem Verschwinden der ein stigen ausgedehnten Rotbuchen- und Mischholzbestände zu, Gunsten der Fitche gingen die für die ersteren Waldformen charakteristischen Schmetterlinge zurück, und als dann auch noch di« Bestände und Wegränder von Espen und Wei den und dem Brombeer-, Himbeer- und anderen Gesträuch geräumt wurden, verschwanden Arten wie Segel- und Schillerfalter, Eisvogel, Kaisermantel usw. Der Landes verein Sächsischer Heimatschutz hofft nun, in seinen zahl reichen Naturschutzgebieten, die in erster Linie der gefähr deten Pflanzenwelt gelten, zugleich auch Reservate für viele unserer gefährdeten Schmetterlingsarten geschaffen zu haben, deren Raupen hier noch die an anderen Stel len rücksichtslos beseitigten Futterpflanzen finden. Aber auch sonst könnte im Land« noch manches für den Schutz unserer Schmetterlinge getan werden, besonders durch Ge meindeverwaltungen. wenn diese das eine oder andere er traglose Fleckchen ihres Grundbesitzes dem Naturschutzge danken dienstbar machen wollten. Der Landesverein Sachs. Heimatschutz ist gern bereit ihnen mit Ratschlägen dabei an di« Hand zu geh«n. — , Sabr» » ISIsnü» * ^»Isfunkvn j Lekaud » / / / v I pianokaus Porstmann, U I SckuwsderM 81m», IS ?srnrut3S. LH I Vockadnm« >m «dr««» »»du «mvmvdEL.
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