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Allgemeiner Anzeiger : 16.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189510167
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- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18951016
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18951016
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Bemerkung
- Beilagen für 1895 gesammelt in einer Ausgabe am 01.01.1895 Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1895
-
Monat
1895-10
- Tag 1895-10-16
-
Monat
1895-10
-
Jahr
1895
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 16.10.1895
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hat als nie der Papst an den Kardinal-Staatssekretär Rampolla ein jetzt veröffentlichtes Schreiben ge richtet, worin er die Forderung wiederholt, daß Eifer und einer Intelligenz, die, so lange er Polizeiagcnt im Dienste Frankreichs stand, an ihm zu bemerken gewesen war." Jtalke«. * Anläßlich der Septemberfeier meint der ,Hamb. Korresp/, das konstante die weltliche MachtdesPap st tums 1 Uhr offen zu halten." Steigen der Zuckerpreise im Zusammenhang mit den Aussichten der diesjährigen Zuckerkampagne sei geeignet, den Klagen über den Notstand zu Aus der Hauptstadt Söul wird gemeldet, daß Taiwonkun, der Vater des Königs und Führer der Antireformpartei, an der Spitze einer be waffneten Macht in den königl. Palast einge drungen war. Das Leben der Königin soll in Gefahr geschwebt haben. Ein späteres Telegramm sagt, daß die Ruhe dort wiederhergestellt ist. Die japanischen Truppen bewachen den Palast. Atan glaubt, daß die Königin noch am Leben sei. Ueber die Einzelheiten des Vorfalles wird wohl erst in einigen Tagen näheres ver lauten. „Ist es indiskret, Herr Staatsanwalt, wenn ich um die Einzelheiten bitte ? Alich interessierten von jeher dergleichen von der Wirklichkeit ver faßte Romane ganz besonders." „Mit Vergnügen komme ich Ihrem Wunsche nach," sagte der Angeredete: „Von einer Indis kretion kann dabei nicht die Rede sein; die Thatsachen gehören der Oeffentlichkeit an. In der Zeit also, in der Sie, Herr Regierungs rat, die Familie kennen lernten, war alles noch eitel Glanz und Glück. Die älteste Tochter des Hauses war — allerdings mit beträchtlichen Geldopfern von feiten des Vaters — Baronin geworden, der Sohn Gardeoffizier, und als ver lockende Fata Morgana war noch im Hinter gründe die Aussicht auf eine große Erbschaft für Fräulein Lucy, die jüngste Tochter. Letztere war das Patenkind unseres reichsten Bürgers, eines alten Sonderlings, namens Bolz und — wie jedermann in B. glaubte — die er klärte Erbin desselben. Peter Bolz, nun er war übrigens ein überaus edler Charakter, der im stillen viel Gutes that und unzählige Thränen trocknete, — wenn auch sein Name auf öffent lichen Sammellisten nie zu finden war, — starb plötzlich, während Menzels in Wiesbaden weilten. Letztere kamen sofort zurück, die Erb schaft konnte aber nicht gleich erhoben werden, da einer Verfügung des Verstorbenen zu folge sein letzter Wille erst im Mai des dem Tode folgenden Jahres veröffentlicht werden sollte. In diese Zeit fällt das Trauerspiel, das sich in dem Menzelschen Hause abspielte und das schrecklicher kaum gedacht werden kann. Es war eine Geschäftskrisis, und der Kommerzienrat Balkanstaatttt. * In Konstantinopel verliefen die letzten Tage ohne Zwischenfall. Die außerordentlichen polizeilichen Maßregeln wurden unter dem Bei stände des Militärs aufrecht erhalten. Das Stadtbild ist mit Ausnahme einiger gesperrten armenischen Geschäfte unverändert, nur der Ge schäftsgang leidet unter der Aufregung, weshalb die Betroffenen gegen die schuldigen Armenier sehr aufgebracht sind. Asien. *Jn Korea hat es nach längerer Pause Wieder eine Palastrevolution gegeben. keine besonders freudige Erregung her- Alan beurteilt die Sachlage kühl. Mrtrag, den General Duchesne die Königin anzunchmeu nötigte, soll nicht die sondern ein etwas schärferes Pro- ciuführcn, als das frühere. Der Thron wird bestehen bleiben. Der Premier- DMister wird außer Landes geführt. Ein Teil Ues Expeditionskorps wird den Etappendienst zwischen der Küste und Tananarivo sichern, der Rest nach Frankreich zurückkehrcn, wenn General Duchesne es für zweckmäßig hält. Die Dauer der Besetzung von Tananarivo läßt sich erst später bestimmen. *Zu der Verhaftung des bisher in Paris ansässigen Elsässers Schwartz wegen Spionage schreibt der ,Temps': „Die Schuld des Schwartz ist absolut erwiesen. Er war Spion im Solde Deutschlands. Er hatte keine anderen Existenzmittel. Der wichtigste Teil seines Dienstes bestand darin, die Namen der nach Deutsch land entsendeten Geheimagenten der deutschen Regierung bekannt zu geben. Unter dem Schutz seiner elsässischen Geburt und den antideutschen Gefühlen, die er kundgab, schmuggelte er sich in die Kreise der Patrioten ein und hielt die deutsche Regierung auf dem Laufenden über alles, was dort geschah. Er that das mit einem Ans Münster. In Münster i. W. herrscht seit Anfang voriger Woche große Aufregung, weil die Polizei die Schließung aller Wirtshäuser samt und sonders, vom größten bis zum kleinsten, um 11 Uhr abends angeordnet hat. Ueber die in folgedessen in Münster vorgekommenen Unruhen entnehmen wir den dortigen Blättern zur Er gänzung der bisherigen Berichte folgendes: Am Montag abend 11 Uhr erfolgte nach und nach die Räumung sämtlicher Wirtschaften. Dem „Zcntralhof" als einzige Ausnahme war infolge eines stattfindenden Konzertes ausnahmsweise bis 12 Uhr Polizeistunde bewilligt, und hier entspann sich nun nach 11 Uhr abends ein Leben und Treiben, welches jeder Beschreibung spottet. Immer neue Scharen der anderswo ausge wiesenen Biertrinker zogen zum „Zentralhof", und bekannte Lieder ertönten aus tausend Männer kehlen. Doch auch im „Zentralhof" schlug bald die Feierstunde. Bier gab's nicht mehr, die Lichter wurden gelöscht bezw. verkleinert, und der Wirt bat um Aufbruch. Die Volksmenge strömte zum Prinzipalmarkt und gab hier in Liedern und durch Schreien nach Bier ihren Gefühlen leb haften Ausdruck. Die ganze aufgcbotene Poli zeimannschaft konnte diesem Entrüstungssturm der Biertrinker gegenüber nichts ausrichten, und die einzeln vorgenommenen Verhaftungen und das Fortführen angesehener Leute nützte auch nichts. Jede Verhaftung wurde mit lautem Hurra und lebhaftem Bravo begrüßt und immer wieder sang man das Lied „Freiheit, die ich meine". Da plötzlich ein Ruf: „Zur Regierung!", hundert fach wiederholt, und die ganze Volksmenge wälzte sich zum Regierungsgebäude, in dem auch der Regierungspräsident wohnt. Hier wieder die Lieder, vermischt mit Pfeifen und Johlen und lauten Rufen nach Bier! Die Polizei räumte schließlich den Platz, aber an anderer Stelle sammelte sich die Volksmenge wieder. Bis gegen 2>/, Uhr hat sich die Polizei mit Zerstreuung der Ansammlungen befaßt. Der Dienstag abend hat keine nennenswerte Demon stration gebracht. Der Markt mit Umgegend trugen nach 11 Uhr ein stilles, friedliches Ge präge. Auch auf dem Domplatz bei der könig lichen Regierung war Ruhe. Einen Sturm von Begeisterung rief zur späten Stunde (d. h. vor 11 Uhr) in allen Bier- und Weinwirtschasten die Nachricht hervor, die Stadtverordneten hätten fast einstimmig den Beschluß gefaßt, den Magi strat zu ersuchen, bei der Polizeibehörde Auf klärung zu fordern, aus welcher Veranlassung man die Einführung der Polizeistunde beschlossen und warum die friedfertigen Münsterianer mit solch einschneidendem Polizeigesetze bedacht worden seien. Der Oberbürgermeister Windthorst ver öffentlichte eine Bekanntmachung, daß gegen die Teilnahme an weiteren Ansammlungen auf Grund des § 116 R.-Str.-G. vorgegangeu würde, der diejenigen, welche sich nach der dritten Aufforde rung nicht entfernt haben, wegen Auflaufs mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geld strafe bis zu 1500 Mk. bedroht. Trotzdem haben, wie schon gemeldet, die Unruhen weiter fortgedauert und am Sonntag sogar zu sehr groben Ausschreitungen geführt; die Polizei wurde mit Schüssen und Steinwürfen empfangen und mußte von der blanken Waffe Gebrauch machen. Der in Münster erscheinende ,Wests. Merk/ schreibt zu den Ruhestörungen: „Dem Volksmunde gemäß kann sich hierorts erst „münsterischer Bürger" nennen, wer eine Nacht im „Höfken" (d. h. im Polizeigewahrsam) ver bracht hat. Diese „Ehre" ist jetzt einer ganzen Reihe von hiesigen Einwohnern zu teil geworden, und der „Bürgerbrief" in Gestalt eines Slraf- hatte alle Kraft und Umsicht nötig, um sich über Wasser zu halten, was ihm wohl auch gelungen wäre, wenn sein Sohn, der Leutnant, nicht den Bubenstreich begangen hätte, Wechsel in be trächtlicher Höhe auf des Vaters Namen zu fälschen und dann mit seinem Raube das Weite zu suchen. Der unglückliche Vater wollte die Schande und den Ruin seines Hauses nicht über leben, — er nahm Gift." „Und was wurde aus der Frau und den beiden Töchtern?" — „Ihnen stand ein Engel zur Seite, und zwar in Gestalt ihrer Nichte, des Fräulein Lunau. Obgleich sie von der Tante nie durch Liebe verwöhnt war, sorgte sie doch mit Selbst verleugnung und Aufopferung für die Unglückliche, die gleich den Töchtern dem schrecklichen Umschlag ihrer Verhältnisse fassungslos gegenüberstand." „Aber konnte der Schwiegersohn, der Baron nicht helfen?" Der war auch bereits hart am Rande des Abgrunds angelangt und hatte genug mit sich selbst zu thun. Nun, wie gesagt, Fräulein Lunau half, und das mit einer Energie, die ihr die Achtung aller gewann. Sie gab ein kleines Kapital, ihr einziges Besitztum, hin, um der ersten Not zu steuern, und erteilte dann uner müdlich von Morgen bis Abend Klavierstunden. So gelang es ihr, die Not von ihren Ver wandten fern zu halten. Ihre Kousine, die zweite Tochter der Kommerzienrätin — sie ist jetzt die Gattin eines geachteten Kaufmanns unserer Stadt — stand ihr treulich zur Seite. Die Kommerzienrätin und ihre jüngste Tochter sah man in der Zeit fast niemals, mav einem guten Teil den Boden zu entziehen, und werde es daher nicht zu verwundern sein, wenn in der bevorstehenden Session ein neues Zucker- steuergcsetz nicht zur Vorlage gelangt. * Wie verlautet, liegt es in der Absicht, die Bundesratsbestimmungen über dieInvalidi- täts- und Alters-Versicherungs pflicht der Hausgewerbetreibenden der Tex tilindustrie dahin abzuändern, daß sämt liche bei der Herstellung von Geweben und Wirkwaren erforderlichen Nebenarbeiten (Spulerei, Treiberei, Haspclei, Schererei, Schlichterei rc.) auch dann. versicherungspflichtig sind, wenn sie für andere Zweige der Textilindustrie ausge- sührt werden. Unzuträglichkeiten, die sich aus der bisherigen Bestimmung insbesondere für die zur Posamentenfabrikation gehörenden Riemcn- drchcrci herausgestellt haben, haben den Anlaß zu der in Aussicht genommenen Aenderung gegeben. *Jn Hannover muß nach einer Polizei verordnung vom 1. Oktober jeder Inhaber eines offene »Geschäftes seinen ausgeschriebenen Vor- und Zunamen an seinem Geschäfts lokale nach ter Straße zu und ebenso im Innern desselben an einer in die Augen fallenden Stelle anbringen. Weibliche und minderjährige Geschäftsinhaber müssen als solche unzweideutig angegeben werden. — Eine ähnliche Verfügung ist auch s. Z. in Stricgau erlassen worden. Das Schweidnitzer Landgericht hat indessen ent schieden, daß die Polizei mit dieser Verfügung ihre Zuständigkeit überschritten habe. *Die bayrische Staatsregierung beab sichtigt zur Erleichterung des Ge schworenendienstes den Geschworenen bei längerer als zweiwöchiger Dauer einer Schwurgcrichtsperiode außer der in der Ver ordnung vom 29. Juli 1879 bestimmten Reise- kostcnvcrgütung auch den Ersatz der Kosten für eine Zwischenreise in die Heimat und zurück zu stellen. Es sind deshalb im Justizetat 3000 Mk. mehr als seither auf das Jahr für die Schwur gerichte vorgesehen. Oesterreich-Ungarn. * Der österreichische Reichsrat ist zum 22. Oktober einberufen worden. Frankreich. *Die endlich eingetroffene offizielle Depesche des Generals Duchesne über die Einnahme der Hauptstadt Madagaskars, Tananarivo, hat Keter Solz' Vermächtnis. 32s (Fortsetzung.) „Nun, mein Herr Regierungsrat," lachte der andere, „dann lassen Sie sich sagen, daß Sie in einem gewaltigen Irrtum begriffen sind. Die Dame, von der Sie sprechen, ist nicht irgendwo Erzieherin oder dergleichen, sondern weilt noch in unserer Stadt, und zwar nicht nur als das schönste und liebenswürdigste, sondern auch als das reichste Mädchen derselben!" Der junge Mann schaute ihn verwirrt an. „Eva, die kleine Eoa," brachte er hervor. „Ja, ja, dieselbe! Ich glaube es Ihnen, Herr Regierungsrat, daß Sie erstaunt sind! Die Verwandlung, die so plötzlich mit der jungen Dame vorging, war für uns alle eine gewaltige Ueberraschung, natürlich am meisten für die so grausam Enttäuschten, Frau Kommerzienrätin Menzel und ihre jüngste Tochter." Walroden hatte sich zu fassen gesucht. „Sie sprechen für mich in Rätseln, Herr Staats anwalt! Wie kam Fräulein Lunau zu dem Reichtum, und was hat Frau Menzel dabei zu beklagen? Ich lernte, wie erwähnt, letztere und die Ihren im vorigen Jahre in Wiesbaden kennen! Sie befanden sich wie es schien, in den glänzendsten Verhältnissen. Seitdem hörte ich nichts von der Familie. Ich war bis vor kurzem in einer anderen Provinz beschäftigt." „Ja, ja," nickte der Staatsanwalt, „das war kurz vor der Katastrophe! Es ist ein ganzer Roman, oder richtiger eine Tragödie, die sich fest der Zeit in dieser Familie abgespielt hat." in der es heißt, dc^oer z'' - mit aufrichtiger Gcnug- - f-M habe als einen Be- daß seine Absichten und Bestrebungen Molles Verständnis und Würdigung von feiten der hervorragenden Förderer jener edlen Ziele » finden, welche den Zweck des Friedensvereins abgcben. *Scit der Rückkehr des Fürsten Hohenlohe nach Berlin haben schon zwei Sitzungen des preuß. Staatsministeriums stattge funden. Wie die ,D. W/ „aus bewährter Quelle" vernimmt, ist am Dienstag in der That die Stellung der Staatsregierung zur sozial demokratischen Bewegung zur Er örterung gelangt. Dem Anschein nach ist aber noch keine prinzipielle Entscheidung gefällt worden. *Jm Anschluß hieran meldet die ,Nordd. Allgem. Ztg/ in halbamtlichem Sperrdruck: „Die von einigen Blättern gebrachte Nachricht, daß in der Sitzung des königlichen Staatsmiuisteriums vom 8. d. beschlossen worden sei, dem Landtage eine Novelle zumVereinsgesetze vor zulegen, entbehrt, wie wir vernehmen, jeder Be gründung. * Zur Zuckersteuergesetzgebung wiederhergestellt werde. *Der schnelle Aufmarsch der italienischen Truppen in Mass au ah scheint doch den äthiopischen Unterkönigen Respekt einzuflößen. Ras Mangascha erhält zwar Verstärkungen; aber dem Anscheine nach hat der Anmarsch der italienischen Truppen den Mut seiner Partei gänger erschüttert; er sucht daher eine andere Stellung zu gewinnen. Auch in der Provinz Last« scheint der moralische Erfolg der Vor wärtsbewegung der italienischen Truppen ein günstiger zu sein. Dänemark. *Der dänische Minister des Aeußeren legte dem Folkething einen Gesetzentwurf vor, wonach Berufskonsuln in zwanzig speziell ge nannten Städten angestellt werden können, falls es für zweckmäßig erachtet wird, unter anderen in Hamburg, Lübeck oder Stettin, in Rotterdam, Antwerpen, Genua, Konstantinopel. Dänemark hatte bisher thatsächlich nur Konsuln im Ehrenamt. Spante«. *Der ,JmparciaU in Madrid veröffentlicht die Meldung aus Cuba, eine Bande von Rebellen sei in der Provinz Havana er schienen. Die Nachricht erregt in Madrid große Aufregung. (Die Provinz Havana ist die reichst bevölkertste der Insel und mit den besten Ver kehrsmitteln versehen.) Rußland. * Das eigenhändige Schreiben des Zaren an den d eut s ch e n K a i s cr soll nach Londoner Blättern äußerst freundschaftlich gehalten sein und in Aussicht stellen, daß der Zar mit seiner Ge mahlin dem deutschen Kaiserpaar im Herbst näch sten Jahres einen Besuch zu machen in der Lage fein werde. Dann werde das russische Herrscher paar seine Rundreise an die europäischen Höfe antreten. Uon Uah und Fer«. Pfennigsammlung iu Braunschweig Das braunschweigische StaatsmiuisteriuM A nehmigte die Veranstaltung einer Pfennigs«^ lung am 18. Oktober in fämtlichen Schulen Landes zu Gunsten des bei Leipzig zu erM' lenden Völkerschlacht-Denkmals. Dem Freiherrn v. Hammerstein, ihA früheren Chefredakteur, widmet die IreuzzeiM in folgenden Worten ein Abschiedszcugnis o" einen Scheidcgruß: „Herr v. Hammerstein n ein toter Mann, und nichts wäre verfehlter, g für sein Thun noch nach einer Entschuldigt zu suchen. Ist er auch heute noch der der irdischen Gerechtigkeit entgangen, so Hal? Nemesis ihn und die unschuldigen Seinen sw^ genug getroffen : ein zerbrochenes Haus, ein lorener Ruf, ein zerstörtes Leben — das u der Fluch, den seine Thaten ihm eingebE haben, der an ihm hastet, wo immer er m mag. Null liegt er zu Boden und sein war so tief, daß ein Aufstehen für immer a«« geschlossen ist — verdorben, gestorben, heiß! ' von ihm." Von einer ehemaligen Herzogin A Sozialvemokratin wird äuS Breslau Eine ständige Besucherin des sozialdemokratisch-, Parteitags ist eine schlanke, dunkelblonde DB im Alter von etwa 40 Jahren. Sie trägt B rote seidene Bluse, schwarzes Kleid und a dunkles kleines Jägerhütchen. Wie mitgcü" wird, ist diese Dame eine eifrige ParteigetlW und Gattin des sehr wohlhabenden Arztes A Willim in Breslau, der sich einer auSgebrciiem Praxis erfreut. Seine Gattin entstammt württembergischcn Königshause. Im gothmE Almanach wird sie aufgeführt als HerM' Pauline Mathilde Ida von Württemberg, boren 1854. Am 1. Mai 1880 legte sie. U Titel Herzogin ab und erhielt durch könlg'^ württembergische Verleihung den Namen Kirbach". Diese ehemalige Herzogin hat U seit einigen Jahren auf die Politik genwrff und war sehr bald in den Reihen der SoE demokraten angclangt. Ihr Aeußeres ist lE Wegs schön zu nennen. Sie soll sehr wohlth^ und Mutter dreier schöner Knaben sein. . Ein ganzes Fabrikgebäude eingestürK: Die Bcckmannschc Spinnerei in Bocholt Wesel, ein Neubau, ist Mittwoch abend eMs stürzt. Vierzig Arbeiter wurden unter den TE mern begraben. Zur Hilfeleistung ist aus Wesel mittels Sonderzuges eingetrosi^ Bis Freitag früh waren 10 Tote und 9 mundete geborgen. Die 20 noch BerE dürsten tot sein. Mandats wird ihnen demnächst wohl uberreE werden. Ein unfreiwilliger Teilnehmer nächtlichen Haft schildert nns die im allgcma von der humoristifchen Seite ausgenommen^ haftierung. Er wurde in ein dunkleS GM hineingeschoben und glaubte, sich allein dar« Nacht über langweilen zu müssen. Nachdeld sich, so gut es eben ging, orientiert hatte, W er sich aus einem Sitze niederlafsen, als MU in dem Raume aus mehreren Kchlen das erscholl: „Freiheit, die ich meine, die mcmM erfüllt." Da wurde er erst gewahr, da« bereits sechs Verhaftete darin befanden und p Person die böse Sieben abgab. Die Vollend« des Gesanges wurde selbstverständlich nichts duldet. Später wurden noch drei FestgenomB in das Gemach hineingeschoben, sodaß T l zehn gemeinfchaftlich das Schicksal teilten. morgens der Tag graute, wünschte man KEs allein wegen der Ueberfüllung war es Schließer nicht möglich, dem Wunsche nE kommen. Die spätere Protokollierung nahm m Mittag in Anspruch. — Inzwischen haben ff Oberbürgermeister wie auch die BürgerM Münsters ein Gesuch an den Minister des gerichtet. Auch der Verein der dorttgen wirte hat wegen der verkürzten PolizeistE eine Eingabe an den Minister gesandt. AEs sichts dieser allgemeinen Opposition hm ° dortige Polizeibehörde ihre strenge VerstE schon etwas gemildert und verschiedenen M Wirten gestattet, ihre Schanklokale bis 12 tE hörte nur, daß sie gleich nach Empfang Erbschaft in die Hauptstadt übersiedeln ten. Das haben sie auch bereits aE, führt, freilich unter anderen Verhältnissen also geträumt. Als der Tag der TestamentseröffEf herankam, stellte es sich zur allgemeinen siebst raschung heraus, daß nicht Lucy Menzel ° Universalerbin war, sondern ihre Kousine Lunau. Ich kann Sie versichern, Herr rungsrat, es gab bei dieser überraschens Lösung eine förmliche Aufregung in der Sw ' aber wie ich glaube, auch keinen Menschen, " dem hochherzigen Mädchen das Glück nicht Herzen gönnte, so beliebt und geachtet Fräulein Lunau bei jedermann." Er schwieg und Walroden sagte mit etwa gedrückter Stimme: „Sehr interessant, Staatsanwalt, in der That sehr interessant, ist Ihre Erzählung schon zu Ende?" „So ziemlich. Frau Menzel und ihre Tool verließen B. und leben nun in der ReMM' was ihnen durch das Geschenk von 40 000 i ermöglicht wurde, welche die vorhin erwähn zweite Tochter der Dame aus dem Nachlasse alten Bolz geerbt und ihnen überlassen hatff § pon Fräulein Lunau wollten sie trotz aller VM derselben nichts annehmen. Letztere lebt un dem Schutze einer älteren Dame, einer v- Rechtsanwalt Neuhaus, in dem Hause verstorbenen Wohlthäters. Daß seitdem sa> mancher Freier dort angefragt hat," fuhr Erzähler lachend fort, „brauche ich lvohl o erst zu berichten! Wenn zu Jugend, Schons und Anmut noch der Reichtum kommt, dann u das st nichts Wunderbares." Mchei Nhi ^vde liad bei Aschau erst! MRHe mache ^kdeutu Hs der «s Wc Aus W So, urchcn) Ängst, der Be ^kennt Llcherh Küge h eine t -U' den vie »J< Mani !°nnen Äobe Meckel »ie ich De »Ton Mm d d°hl s , ,N Sonnta Markier bereits frld no deichen Auß der Sch Mf un Mo M Gl w Alt- Leiche i Mietest Vw »bjekte Me de »er Nm keftohlei O gci Md ge sine Uel M ist. . Ein Herzen Mebei Mülle ^rFar »as post 7 Zur da» den dänisch . In »och ui lenden i Abstoß -Mach« U>d uni M g Teil dei . Ein LZ d? d> Ham , Ein ^er. ^Zig! l>b. § Azehn fNt hx iMtnis s Uamtei Mcune 'M I« stdfers. ^nächst Mhig i Galtet f-l-gt k Hat uw Hren. . Ein Ms L> M die Uenth Mgen . Es dem gi «Nie le Die e> soeben b°n ei eichen 'enden Ms a hinter » Au Aeiche, 3ahre beben denen
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