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emer Zeitung für die Ortschaften: ch. Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsüorf, MsnKenthal unü Umgegenö Bei größeren entgegen. Reösktion, Druck unö Verlag von N. Z8churig, Bretnig. Sonnabend, den 5. Oktober 1895 Rr. 80. 5. Jahrgang verunglückte ten und Ratschlägen für die Hauswirtschaft das unglückliche Kind dennoch am Abend des Stockwerkes, wieder auf- iin engeren Sinne nicht fehlt, ist beim „Häus lichen Ratgeber" selbstverständlich. Doch auch der unterhaltende Teil ist nicht vernachlässigt; hier gesellen sich Gedichte und Rätsel zu dem im Feuilleton enthaltenen Fortsetzungen der von feinem Humor sprühenden Novelle „Der Zug des Magens" und des immer spannender Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach U ''ereinkunft. das ungefähr zweijährig« Söhnchen des Flei schermeisters W. in Grimma auf gräßliche Weise. In einem unbewachten Augenblicke, als man dem Kinde ein Stück Kuchen verab reichen wollte, fiel dasselbe in einem mit kochen- aus einem Fenster des zweiten um zu entweichen, wurde jedoch gegriffen. — Am Sonntag Morgen Expedition: Bretnig Nr. 133 o. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition inBretnigdie Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. — Im Stallgebäude des Gutsbesitzers Max Bauer in Reinsdorf fand man die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Ge schlechts auf. Die Leiche lag in einem Jauchenfaß, war in eine blaue Schürze ein gewickelt und mit einem halben Ziegelstein beschwert. Nach der unnatürlichen Mutter fahndet man. selben Tages zum großen Schmerze der untröst lichen Eltern verschieden. — In einem größeren Restaurant in Leipzig wollte ein dort anwesender Gast seine Zeche bezahlen und gab dem Kellner eine Hundertmarknote zum Wechseln. Der Kellner der Fleischbrühe angefüllten Kessel. Es trug am Unterleibe, am Rücken, wie auch am Hin- Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsmeis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" oierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Litterarische Notiz. „Häuslicher Ratgeber". Praktisches Wo chenblatt für alle deutschen Hausfrauen mit den Gratisbeilagen: „Moor und Handarbeit" und der illustrierten Kinderzeitung: „Für unsere Kleinen." Preis vierteljährlich ohne Schnitt musterbogen 1,25 Mk.; mit Schnittmusterbogen 1,40 Mk. Zu beziehen durch alle Buchhand lungen und Postanstalten. (Nr. 2925 der deuts chen Zeitungspreisliste.) Die soeben ausgegebene Nr. 40 des „Häuslichen Ratgebers" macht dem guten Rufe dieses Hausfrauenblattes, das am künf tigen 1. Januar schon seinen 10. Jahrgang beginnt, wreder alle Ehre. Beherzigenswerte Lehren in ansprechender fesselnder Form brin gen die Artikel „Wohlthätigkeit" und „Pflücket die Blumen, die Euch blühen!" unü in dem dritten Artikel „Winke zur Körperkräftigung" wird eine sehr wichtige Frage der Gesundheits pflege sachkundig behandelt. Eine Menge hübscher Handarbeitsvorlagen, erläutert durch Inserate finden die weiteste und wirksamste Verbreitung. Bestellungen werden jederzeit in unserer Spedition und von den Zertungsboten gern E"tgegm genommen. Hochachtungsvoll Exped. des „Allgem. Anz." s Abonnements-Einladung. t Auf das am 1. Oktober d. I. begonnene t.'Quartal des 3,502,684 betragen hat, so würde dies in 4^ Jahren eine Vermehrung um 284,077 oder relativ 7,08^Prozent bedeuten. — Der Hotelier Friedrich Schumann, Besitzer des „Sächsischen Hofes" in Burgstädt, ist unter dem Verdachts des Meineides ver haftet und in das Untersuchungsgefängnis zu Chemnitz abgeliefert worden. — Rechtes Pech hatte ein fremder Kol porteur von Druckschriften. In einem Restau rant in Wurzen brach am Abort der Boden unter seinen Füßen ein, so daß er bis an den Hals in die Cloake rutschte. Der Aermste wurde bald aus seiner fürchterlichen Lage be freit. — Ein schwerer Unglücksfall hat am Dienstaa zwischen 11—1 Uhr die Familie des Bauunternehmers Julius Weißbach in Tannenberg heimgesucht. Das im 4. Jahre stehende Mädchen desselben hatte sich jeden falls in der Nähe des Spritzenhauses, am Uferrande des sogenannten Hammergrabens zu schaffen gemacht, ist dort ausgeglitten und in das Wasser gestürzt, wo es seinen Tod fand. Das Kind wurde um ^-2 Uhr von dem Bahnaufseher Herrn Fehmer aus dem Graben, an dem Rechen hängend, tot heraus gezogen und in die elterliche Wohnung ge bracht. Wie der sozialdemokratischen Burgstädter „Volksstimme" aus Mittweida geschrieben wird, ist der dortige Amtswachtmeister am Donners tag wegen Amtsmißbrauchs und Vergehens gegen die Sittlichkeit gegen weibliche Gefangene in oas Landgericht Chemnitz eingeliefert worden. — Am letzten Sonntag wurde in Zittan ein etwa 11 Jahre altes Mädchen angehalten, das angeblich aus Pribor bei Jungbunzlau stammt. Das Kind, welches der deutschen Sprache nicht mächtig ist, weder lesen noch schreiben kann und überhaupt keinen Schul unterricht genoffen zu haben scheint, will in einem ihm unbekannten böhmischen Dorfe bei einem Bauer in Dienst gestanden haben und diesem entlaufen sein. Seitdem hat das Mäd chen sich etwa drei Wochen hindurch vaga bundierens umhergetrieben. Es wurde im Weiber-Armenhause an der Grottauer Straße untergeoracht, dort sprang es in der Nacht »Allgemeinen Anzeiger" Dauben wir uns hierdurch ganz erzebenst ilnzuladen. »... , gute Illustrationen, bringen die Rubriken terkopfe schreckliche Wunden davon. Obwohl! „Arbeitsstube" und „Häusliche Kunst;" daß sofort ärztliche Hilfe vorhanden war, so ist es außerdem an einer reichen Fülle von Rezep- Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 5. Oktcber 1895. ^Bretnig. Nach einer uns zugegangenen Mteilung plant das Komitee des hiesigen ^herfestspieles, infolge des stetig wachsenden Manges, am Mittwoch den 9. und Freitag 11. Oktober weitere Vorstellungen folgen K lassen. > Bretnig. Am Donnerstag vorm. § Herr Eduard Koch von feiten der Kgl. Ushauptmannschaft und zwar an dortiger Ule als hiesiger Gemeindevorstand in Mt genommen worden. , Bretnig. Sparkafsendericht auf Sep- Uer d. I. In 131 Posten wurden 12160 Ark 93 Pfg. eingezahlt, dagegen in 40 Men 5872 Mark 17 Pfg. zurückgezahlt, 14 E^b Bücher ausgestellt und 4 kassiert. t — lieber den einjährigen Militärdienst Voltsschullehcer hat der preußische Kriegs- Mster Bestimmungen erlassen- Danach er- M die Einstellung am 1. April und 1. ^ober jedes Jahres, zum ersten Riale am ä^kt. d. I. Diejenigen Volksschullehrer, Mich dein einjährigen Militärdienst unter- wollen, dürfen sich den Truppenteil, .! dem sie dienen möchten, nicht selbst aus- c^len, vielmehr erfolgt ihre Verteilung auf Jnfanterietruppentcile durch die zustän- M Generalkommandos. Die eingestellten Iser werden an der Rekrutenausbildung der Mährig-Freiwilligen teilnehmen und dann Mie Kompagnien eintreten. Soweit sie sich ihrer militärischen Beanlagung und ihrem Miteifer hierzu eignen, werden sie nach An- Mung der Regimentskommandeure zu Unter- Aieren der Reserve und der Landwehr aus- Mdet. Nach sechsmonatiger Dienstzeit darf Beförderung derjenigen Volksschullehrer, Mich gut geführt und ausreichende Dienst- y^nis erworben haben, zu überzähligen Mten stattfinden. Diejenigen, die sich der Entlassung nach dem Urteil der Vor- Men Unteroffizieren der Reserve und Wwehr eignen, werden als Unteroffizier- Manten entlassen. In Fällen hervorragen- U Leistungen kann bei musterhafter ^ung und Haltung eine Beförderung zum ^jähligen Unteroffizier ausnahmsweise schon - der Entlassung aus dem aktiven Dienste ?igen. Im übrigen sind Beförderungen Deutlich der Hebungen zulässig. Die Anziehung der Seminarabiturienten zu der Mngerten einjährigen Dienstzeit für die jMgangszeit findet zunächst nur auf die Murienten der preußischen Seminare An- «Jung. Ob die der anderen Bundesstaaten I den gleichen Grundsätzen zu behandeln ? weiden, bleibt nach der „Köln. Zlg" 'ir w ..eren Entscheidung Vorbehalten. — Manöver-Erinnerung. Bekannt ist, daß König August der Starke im Jahre 1730 bei Zeithain ein sogenanntes Lustlager, bei welchem die ganze 30,000 Mann starke säch sische Armee gegen einander manöverierte, abhielt, nicht aber, was am Revuetage, den 26. Juni, von den Soldaten als Spende ihres Kriegsherrn gespeist und getrunken wurde. Zur Speisung erhielten die Soldaten hölzerne Teller, die sie nach dem Essen auf Kommando in die Elbe werfen mußten, wahrscheinlich, damit sie die Kunde von dem großartigem Lust lager auf dem Wasserwege weithin in die Welt tragen sollten. Ein solcher merkwürdiger Teller hat sich erhalten und befindet sich im Besitz eines sächsischen Stabsoffizieres. Der Teller zeigt auf der Oberfläche eingeschnitten das sächsisch-polnische Wappen und die In schrift „Es lebe der König von Pohlen und Churfürst zu Sachsen, Gott lasse die Raute ferner grünen und wachsen. Johann Christoph Höppner. 26. Juni 1730 haben Jhro Koenigl. Mai. in Pohlen und Churf. Durchlaucht zu Sachsen die gantze Armee gespeiset und getren- ket und hat jede Compagnie bekommen V Eimer Wein und Ein großen Pohlnischen Ochsen, wie auch die gantze Armee einen sol chen Teller. Und ist dieser von Jhro Hoheit des Königl. und Churprinzen Regiment Infan terie." — Im Bahnrestaurant zu Böhlen ereig nete sich ver seltene Fall, daß ein Hase direkt vom Felde in die Küch- lief und dort ge fangen wurde. Derselbe wurde lebend dem Pächter überreicht. — Muß der aber an Lebensüberdruß gekrankt haben. — Ein Knabe in Hirschfeld bei Kirch bach mußte durch seine eigene Unvorsichtigkeit sein Leben einbüßen. Derselbe gehorchte nicht dem Gebote, sich von der Dreschmaschine zu entfernen, kam in den Göpel und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er sofort ins Kreiskrankenstift nach Zwickau überführt wer den mußte. Dort ist er am letzten Sonnabend seinen Verwundungen erlegen. — Dem bekannten großen Bienenzüchter Bemdt aus Hohenbocka, welcher zur Zeit in Görlitz zur Bisnen-Ausstellung weilt, wurde während seiner Abwesenheit, vermutlich aus Rache, in einer der letzten Nächte ein Bienen haus angezündet, welches mit den darin stehenden 55 Stöcken Bienen vollständig niederbrannte. Nur die Futternäpfchen wur den noch vorgefunden. — In allen Kreisen erregt der Selbst mord des Millionärs W. Bösenberg, Chef der gleichnamigen Buchbinderfirma in Leipzig, un geheures Aufsehen. B. ist vor wenigen Tagen nach Grimma gereist, hat dort von seiner Schwester Abschied genommen und sich dann auf einer Promenadenbank zwei Schüsse bei gebracht, die seinen Tod herbeiführten. Finan zielle Schwierigkeiten liegen keinesfalls vor, oie Gründe des unseligen Vorkommnisses sind vielmehr in an.erweiten geschäftlichen Verhält nissen zu suchen, die noch der Klärung bedür fen. Die Firma hat den größten Gesangbuch- betrieb Europas, und eine Störung des Ge schäfts tritt nicht ein. — Das „Dresdner Journal" veröffent licht das vorläufige Ergebnis der Berufs- und Gewerbezählung am 14. Juni 1895. Die am genannten Tage nach Maßgabe des Reichs gesetzes vom 8. April 1895 vorgenommene Berufs nd Gewerbezählung hat für das Königreich Sachsen eine Summe von 3,750,761 ergeben. Da bei der Volkszählung am 1. jDezembec 1890 die Gesamtzahl der Bewohner hat sich mit der Note und dem von ihm sonst , noch vereinnahmten Gelde aber davon gemacht. sich gestaltenden Romans „Die rechte Erbin". Derselbe ist der Polizei wegen ähnlicher Sachen Auch liegt miet er eine sehr reichhaltige Num- schon bekannt und dürfte bald erlangt werden.! mer der illustrierten Kinderzeitung „Für unsere — Mehrere Hundert gefundene Schlüssel Kleinen" bei. Wer den „Häuslichen Ratgeber" hängen in der Polizeihauptwache — so liest noch nicht kennt, versäume nicht sich eine man in dem in Plauen erscheinenden Probenummer kommen zu lassen, welche die „Voigtländ Anzeiger". Wenn das alles ver- Verlagähandlung (Robert Schneeweiß in Bres> lorene H .sschlüssel sind — na da! - au) kostenlos an jedermann versendet. Kirchennachrichten von Hauswalde. 17. Sonntag n. Tr.: Beginn des Vor mittagsgottesdienstes um 9 Uhr. Abend mahl, Beichte 8^ Uhr. Nachm. 2 Uhr: Katechismusunterredung mit der konf. weibl. Jugend von Hauswalde und Bretnig. Getauft: Heinrich Fritz, S. aes H. B. Elbrecht, E. und Zigarrenmachers in Bretnig. — Hellmuth Otto, S. d. E. O. A. Gebler, Kaufmanns in Bretnig. Beerdigt: Otto Martin Paul, S. d. H. Adler, Häuslers und Schuhmachers in Bretnig, 3 M. 13 T. alt. — Karl August Gebler, Auszügler in Hauswalde, 67 I. 10 M. 6 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Gustav Bruno, S. des Werk führers Gustav Bernhard Meißner.— Bruno Alfred, S. des Fabrckarb. Friedrich Bruno Boden. — Minna Martha, T. des Tagearb. Johann Ernst Felfe. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Alwin Bruno Schurig, Kaufmann, mit Ida Therese Philipp. — Robert Emil Friedel, Fabrikarb., mit Juliane Bertha Walther.