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Allgemeiner An Bei größeren entgegen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Breinig. Nr. 78. Sonnabend, den 28. September 189» 5. Jahrgang Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^-11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition inBretnigdie Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten wo Haus 1 Mk. 20 Pf., durch me Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Vretnig, Kausjvalöe, Großröhrsdorf, Mankmthal unö Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 13 3 v. Er verwandte zu diesem Zwecke 2 fischte". bnmer. Auch am Mittwoch Abend wurde Dynamitpatronen, die er unter Wasser zur Wieder vor gänzlich ausverkauftem Hause ge- Explosion brachte, und zwar je in der Mittags ¬ und bereitete sich daraus einige Mahlzeiten. wesen. Jene Patronen seien vielmehr söge- die gute der dem die Deutliches und Sächsisches. Bretnig, den 28. September 1895. Oederaner Katastrophe anbetrifft, so hat dem Soldaten Morgenstern ein Bein abgenommen Bretnig, den 26. September. Das Luthersestspiel bewährt seine Zugkraft noch stunde in Oppelner resp. Bellwitzer Flur im Löbauwasser. Die zufolge der Detonation getöteten Fische, die in reicher Anzahl auf der Oberfläche schwammen, nahm Fischer an sich nannte „Versager" gewesen, bei denen er habe ausprobieren wollen, ob das Versagen an der Zündschnur oder am Zündhütchen liege. Trotz dem wurden ihm 4 Monate Gefängnis zuer kannt. — Das schreckliche Eisenbahnunglück in Oederan, dem 8 brave Soldaten zum Opfer fielen, erinnert an eine ähnliche, noch schwerere Katastrophe, die sich am 20. Juni 1871 un weit Delitzsch früh in der 4. Stunde ereig nete. Um Mitternacht war das Füsilier bataillon des 2. pommerschen Grenadier-Regi ments „König Friedrich Wilhelm" über Bay ern kommend in Leipzig eingetroffen, um auf der Berlin-Anhalter Bahn weiter befördert zu werden. Auf der Fahrt löste sich Lokomotive vom Zuge und fuhr eine Strecke voraus. Nachdem die Signale Wärter den Lokomotivführer von Vorfall benachrichtigt und Letzterer Kirchennachrichten von Hauswalde. 16. Sonntag n. Tr.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Die Katechismusunterredung mit der konf. weiblichen Jugend fällt au- und wird über 8 Tage gehalten. Getauft: Alfred Arno, S. d. R. P. Schöne, Färbers in Br. — Ida Frida, T. d. G. B. Haufe, Häuslers u. Zimmermanns in Hauswalde. — Alma Charlotte, T. d. E. H. V. Lübeck, ständigen Lehrers in Bretnig. Beerdigt: Bernhard Otto Schölzel, Maurer in Bretnig, 17 I. 1 M. 10 T. alt. — Em totgeb. unehelicher Sohn. zuge überfahren lassen. Der Kopf war völlig vom Rumpfe getrennt worden. — Einen kuriosen Geschmack entwickelte am Sonntag ein älteres Fräulein in einem Meißner Weinrestaurant, indem sie das bestellte Glas Most wieder zurückgab, „weil es zu süß sei und zu sehr nach Weintrauben schmecke". Der Wirt bedauerte natürlich, diesem „Uebel stande" nicht abhelfen zu können, und daher ging das Fräulein auch weiter, um sauren, nicht nach Weintrauben schmeckenden Most aufzusuchen. — Die Probefahrt auf der Drahtseil-, bahn Loschwitz-Weißer Hirsch findet bestimmt nächsten Montag statt. Darauf sollen dann sofort die regelmäßigen Fahrten beginnen. — Ein teures Vergnügen leistete sich in Weißenberg der ehemalige Schlachtmeister an der Lübau-Weißeuberger Bahn, Heinrich Wilh. Fischer, indem er im Mai mittelst Dynamit Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Emil Paul, S. des Zimmer manns Emil Ferdinand Keyn. — Martha Helene, T. des Schirrmeisters Karl Gustav Zickler. — Gertrud Flora, Tochter des Maschinenwärters Friedrich Ernst Christoph. — Georg Erwin, S. des Fabrikarbeiters Paul Robert Senf. — Karl Gustav Arthur, S. des Bäckereipachtcrs Johann Ernst Noack. — Außerdem ein unehelicher Knabe. Die Anordnung des Aufgebots haben be antragt: Ernst Gustav Johne, Wirtschafts gehilfe, mit Lina Bertha Philipp. — Max Alwin Nitzsche, Fabrikat bester, mit Martha Sidonie Steglich. — Paul Robert Bürger, Dienstknecht in Leppersdorf, mit Auguste Wilhelmine verw. Rodig geb. Kreißig. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Paul Alfred, S. des Stellmachers Karl August Rosenkranz, 15 T. alt. — Max Paul, S. des Bandwebers Karl Robert Hommel, 2 M. 10 Tage alt. — Ernst Fried rich, S. des Fabrikarb. Friedrich Robert Ziegenbalg, 1 Bl. 16 T. alt. Ipielt. Unter den Besuchern, die zum Teil aus ziemlichen Entfernungen wieder gekommen Auren, wurden auch Se. Duchlaucht Prinz Günther von Leutenberg und Se. Hochwürden Herr Superintendent Kaiser aus Radeberg iagsaufführungen (Mittwoch, den 2. Oktober "Nb Freitag, den 4. Oktober) auf 61/2 Uhr ^gesetzt, sodaß nunmehr die Rückkehr nach °em Bahnhof für jedermann bequem zu er möglichen ist. Die besonder» hinzukommende vvnntagsaufführung (6. Oktober) beginnt wie ^her 5^ Uhr. Vielleicht daß ooch manchem ^str Hinweis willkommen ist. e-"- ^uperrmenoenr parier aus maoeoerg > uno oereneie varaus ernege wrayrzerren. bemerkt und vom Leiter der Spiele besonders Den Schwerpunkt der Anklage suchte er da- Mrüßt. — Aus Rücksicht auf die auswärtigen durch zu entlasten, daß er behauptete: es sei Asucher hat man den Anfang der in nächster ihm weder um unbefugten Besitz vvn Dynamit, -Woche noch besonders hinzukommenden Wochen- noch um unrechtmäßiges Fischen zu thun ge- Maschine auch endlich zum Halten resp. Rück wärtsgehen gebracht, um den Zuge möglichst unschädlich zu nahen, war der Zusammenstoß des Zuges mit der Maschine, da gerade an jener Stelle eine Niederung sich vorfindet, die den schnellen Lauf der Wagen beschleunigt hatte, begünstigt durch eine totale Finsternis, erfolgt. Durch den Anprall waren sechs der Lokomotive zunächst befindliche Wagen that- sächlich durch- und ineinander geschleudert worden. Achtzehn wackere Krieger, von denen drei mit dem eisernen Kreuze dekoriert waren, waren sofort zerquetscht worden und wurden gräßlich verstümmelt aufgefunden, 44 hatten schwere Verletzungen davon getragen, drei starben auf dem Transport nach dem Leip ziger Krankenhause und später erlagen, trotz aller Pflege, noch mehrere ihren Verletzungen. — Was die Schwerwundeten von der Eingesandt. Wenn wir es zwar unter unserer Würde halte.-, auf das iu letzterer Nr. unter „—ö.—" eingesandte „Gedicht" zu antworten, so erlauben wir uns, nur uni unseren Grtvou dem Schmutze zu befreien, mit welchem man immer denselben bedeckt, Folgendes zu berichten. Wenn man auch sagt, die hiesigen örtlichen Verhältnisse halten in ganz früherer Zeit zu wünschen übrig gelassen, so ist doch zweifelsohne unter der bis herigen Leitung so vieles geschaffen und ver bessert worden, daß wir nicht zu glauben brauchen, Hinteren anderen Ortschaften zurück, stehen zu müssen. Allerdings giebt es stets Leute und solche wird es fortan geben, deren Machwerk darin besteht, all^s, was sie nicht als eigenes Verdienst betrachten können, zu zer- reißen, besser gesagt, umzustoßen. Glaubt viel- leicht Linsender des Gedichts, ei sei der allein vernünftige oder, ohne ihn des Ortes Untergang, so irrt er sich gewaltig. Traurig ist es, daß man, um seiner Person Ansehen zu verschaffen, mü den weg der Presse betritt und zwar in einer weise, die keineswegs eine hübsche genannt zu werden verdient. Mehrere vernünftig Denkende. (Wir glauben, mit der Aufnahme oieses Eingesandt beiden Seiten gedient und das hin und wieder bestehende Vorurteil, unser Blatt sei ein parteiisches, beseitigt zu haben. Nach Lage der hiesigen Verhältnisse sind wir aber auch zu der Erklärung gezwungen, derartigen aufreizenden, die Ruhe des Ortes störenden Anzeigen, glerchviel von welcher Seite, in Zu kunft keinen Platz in unserem Blatte einräu men zu können und bitten, diese unsere Hand lungsweise nicht ungütigst aufnehmen, vielmehr als gerecht ansehen zu wollen. D, Red.) Abonnements - Einladung. Auf das mit dem 1. Oktober d. I. beginn ende 4. Quartal des „Allgemeinen Anzeiger" erlauben wir uns hierdurch ganz erzebenst einzuladen. Inserate finden die weiteste und wirksamste Verbreitung. Bestellungen werden jederzeit in unserer Expedition und von den Zeitungsboten gern entgegen genommen. Hochachtungsvoll Exped. des „Allgem. Anz." bemerkt sein, daß bei dem Unfälle niemand früher ausstieg, als bis Befehl gegeben wurde. Es wurde die strengste Manneszucht gehalten. — Zum achten Male in ununterbrochener Reihenfolge, gewann August Lehr am Sonn tag in großem Styl in Leipzig die Meister schaft von Deutschland. Lehr ist nunmehr In haber von 35 Meisterschaften und einer Welt meisterschaft. In den Annalen des Radrenn sports wird Lehrs Name nie erlöschen. Neun Jahre sind es, daß sich Lehr auf der Renn bahn tummelt und noch ist er im stände, seinen Mann zu stellen. — Im Krankenhause zu Lengefeld mußte einer dortigen Gutsbesitzerin der linke Daumen abgelöst werden, infolge einer schweren Biß wunde, welche der Frau vor einigen Wochen gelegentlich eines ehelichen Zwistes von ihrem Ehemann zugefüzt morden war. — Durch einen seltenen Unglücksfall Hai am Freitag ein Bewohner von Ebersdorf bei Frankenberg den Tod gefunden. Als der Handarbeiter Uhlmann daselbst am Abend nach Hause kam, fand er die Stubenthür ver schlossen, da seine Frau ausgegangen war. Während des Wartens lehnte er sich über den Gartenzaun. Dabei mag er eingeschlafen sein und sich mit dem Kopf über den Zaun gebo gen haben, denn als man ihn auffand, war der Hals zwischen dem Staket eingeklemmt, wodurch der bedauernswerte Mann seinen Tod gefunden hatte. — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereig nete sich vor einigen Tagen in der zum Ritter gut Oelsnitz gehörigen sogenannten Schäferei, welche gegenwärtig von mehreren Familien bewohnt wird. Von einer derselben waren die Eltern ihrer Beschäftigung nachgegangen und hatten ihre drei Kinder zurückgelassen. Auf noch unerklärte Weise entstano in der Stube ein Brand, welcher in kurzer Zeit einen so starken Rauch entwickelte, daß sämtliche drei Kinder besinnungslos herausgetragen wurden. Während es gelang, die beiden ältesten Kinder wieder ins Leben zurückzurufen, war leider das jüngste erstickt. — Ein Unbekannter gab kürzlich in Ber lin bei der Post eine Pappschachtel auf, die das dortige Personal in nicht geringe Auf regung versetzte. Die Pappschachtel war fol gendermaßen adressiert: „Muster ohne Wert! An die Akrobaten-Truppe „Allison", z. Z. im Etablissement „Battenberg" in Leipzig." Dem die Abfertigung der Pappschachtel besorgendeki Postbeamten machte sich hierbei ein verdäch tiges Geräusch bemerkbar. Er teilte diese Beobachtung seinem Kollegen mit. Dieser horchte und prallte entsetzt zurück. „Wieder eine Höllenmaschine," sagte er, „wir müssen höheren Orts Anzeige erstatten." So geschah es. Die Sache wurde ruchbar und in kurzer Zeit umstand eine Anzahl Postbeamter in respektvoller Entfernung das Teufelswerk. Der höhere Vorgesetzte erschien und untersuchte unter atemloser Spannung der Umstehenden die unscheinbare Pappschachtel. Das Resultat seiner Untersuchung war die Anordnung der Oeffnung dieser verdächtigen Schachtel von sachkundiger Hand. Mit der größten Vorsicht wurde hiermit zu Werke gegangen, doch plötz lich stürzten alle Anwesenden auseinander — das Rätsel war gelöst. — Andern Tags er hielt die Akrobaten-Truppe die an sie adressierte Bretnig. Wie man hört, ist letzte Mwoch in der Pulsnitzer und Kamenzer ^gend verbreitet worden, das Lutherfestspiel wegen Krankheit des Lutherbarstellers Wenn sich dies Treiben bewahrheitete, wäreLes doch nichts anderes als eine höchst Adrige Mache, die nur die Ohnmacht einiger ^gner der guten Sache bewiese. Eine Mähn ig zur Wachsamkeit ist aber gewiß am Platze. . — Der Schalterdienst an der hiesigen ?erl. Post beginnt vom 1. Oktober früh llhr. r — Die 4. Klasse der 128. königl. sächs. Meslotterie wird am 7. und 8. nächsten Anats gezogen. Diese Erneuerung der Lose " Nis zum 28. d. M. zu bewirken. 1 — Nach einer vom Oberlaudesgericht Migten Entscheidung des Landgerichts ? Neuwied haben die Mitspieler eines Merieloses kein Recht, einen säumigen Teilhaber ohne Weiteres auszuschließen. Entehr habe der Säumige trotz Ausschluß- /Närung weiter Anteil am Lose und Anspruch eine« Gewinnanteil. Er sei und bleibe . Eigentümer des Loses, der durch eine ein- ^"ge Erklärung seines Eigentumsrechtes nicht Mstig gehen könne. Die Einberufung der Rekruten zu den „ Sachsen stehenden Regimentern erfolgt in Jahre am 18. Oktober; die in preu- Regimenter eingestellten Mannschaften ihre Einberufunas-Ordre zum 24. Oktober erhalten. Ein junger Mann vom Fletscher'schen ^eminar zu Dresden hat sich am Mittwoch ^chm'.ttags 2 Uhr wenige Schritte vom Bahn- "bergange bei Klotzsche von einem Eisenbahn- Soldaten Morgenstern ein Bein abgenommen Pappschachtel, auf deren Rückseite folgender werden müssen. Auch die Soldaten Löffler! Vermerk stand: „Von der Post geöffnet! und Paul sind schwer krank. Nachträglich mag l Inhalt waren drei lebende Mäuse, dieselben zur Berichtigunng einer früheren Angabe noch - sind bei der Oeffnung entsprungen."