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Zeitung für die Ortschaften: Breinig, Mauswslüe, EroHröhvsöorf, emelner Expedition: Bretnig Nr. 133«. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition inBretnigdie Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigezebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten int Hms 1 Mk. 20 Pf., durch Re Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ch-11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Neüsktion, Druck und Verlag von N. ZFchumg, Drelnig. Sonnabend, den 21. September 1895. Nr. 76 5 Jahrgang. Mittwoch, den 25. Sept.: Viehmarkt Donnerstag, den 26. Sept.: Krammarkt in Pulsnitz. den in Gohlis wohnhaft Beeidigt: Fr. Karoline Friederike verw. mußte Platz unter den Zug gekommen sein, dum unweit der betreffenden Stelle fand sich geb. Osnmld in Bretnig, 6/ I. 29 Schwerverletzt wurden der 39jährige Schneider meister Koppe, ebenfalls in Gohlis wohnhaft, dem der rechte Unters cheukel zermalmt wurde, ferner dessen Ehefrau, die anscheinend schwere innere Verletzungen davongetragen hat, sodann die 14jährige Tochter der Koppe'schen Eheleute, welche einen Bruch des linken Unterschenkels erlitten hat, und endlich der Schneidermeister T. alt. — Fr. Bertha Minna verehel. Rasch geb. Schreyer in Hanswalde, 33 I. 10 M. 10 T. alt. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 21. September 1895. welchem so mancher Stunde Muh' und schweiß ihren wohlverdienten Lohn gesunden. Ar gesteigert konnte das Hochgefühl dieser Männer werden durch den gütigen Besuch unserer obersten Provinzialbehörde, des Herrn Aeishauptmann v. Bosse und des Herrn Obcrkirchenrat Keller, denen oer ehrerbietige H»nk der Bretniger Gemeinde bei der Rück er in die Heimat folgt. k Bretnig. Ebenso wie oer Großröhrs- "»rfer Gewerbeverein, gedenkt auch ver Ge- ?srbeverein von Pulsnitz unserm Lutherfest- ^spicl nächstens beizuwohnen. Kirchennachrichten von Frankenthal. Dom- XV. n. Trin. früh 8 Uhr : Beichte und Kommunion, vorm. Uhr: Hanpt- gottesdienst, nachm. Uhr: Katechismus unterredung mit den konfirmierten Töchtern Hainer Gegend erhalten eine gewiße Bestätig ung dadurch, daß kürzlich mehrere Herren des Großen Generalstabes in dortiger Gegend zu Besichtigungen des Geländes anwesend waren. Wie das „Großenhainer Tageblatt" hört, soll das Kaisermanöver zwischen Oschatz und Radeburg - Mittelpunkt der große Truppen übungsplatz bei Zeithain — abgehalten werden. — Ein bewegtes Leben hinter sich hat ein Döbelner Stadtkind namens Münch, der vom Jahre 1890 an bis vor kurzem in der fran zösischen Fremdenlegion gedient hat und jetzt wieder nach seiner Heimatstadt zurückgekehrt ist, um nun beim Döbelner Regiment seine Militärpflicht zu genügen. Münch war wäh rend seiner Dienstzeit in der Fremdenlegion Gast in den rechten Oberarm, eine zweite Kugel einen anderen Gast in das Gesäß traf, eine dritte Kugel über den Kopf eines Spielers durch den Glasverschlag, eine vierte Kugel in das Thürgerüst und die fünfte Kugel in die Wand einschlug. Die beiden Verwunde ten sind zum Glück nicht bedenklich verletzt. Der Thater erzriff hierauf die Flucht. Am Montag früh, als die Tochter Pannier's auf dem Wege nach Backos's Webfabrik mar, stellte sich R., der sie aufgelauert hatte, in den Weg, warf sie zu Boden rmd brachte ihr d:ei Messerstiche, die glücklicher Weise auch nicht lebensgefährlich fein sollen, in den Rücken bei. Dazukommenden Arbeitern, welche R. sest- nehmen wollten, streckte R. den Revolver vor; infolge dessen war es ihm abermals möglich, zu entkommen. — Ein gräßliches Eisenbahnunglück er eignete sich am Sonntag Abend gegen 11 Uhr! in Leipzig, woselbst der Eilgüterzug, welcher j um b/411 Uhr den Berliner Bahnhof verläßt, bei ter Signalstation an der Gebhardt'schen chemischen Fabrik in einen von Crostitz zurück kehrenden Kremser fuhr, der im selbigen Augen blick das Geleis passierte. Die Maschine — Am Donnerstag früh kurz vor zwei Uhr brach in der Kunstmühle von Julius Wolf in Lohmen Feuer aus und in kurzer Zeit wurde dieselbe samt den bedeutenden Vorräten an Mehl und Getreide ein Raub der Flammen. Nach 1 Uhr war es, als die beiden in einem Seitengebäude der Mühle schlafenden Knechte Hilse- unv Feuerrufe der zwei in der Mühle besindUchen Mühlknappen hörten. Sofort weckte der eine der beiden Knechte seinen auch in der Mühle schlafenden Herrn, während der andere das Dors alar mierte. Das Feuer hatte sich in dem Mühl zeuge durch zu große Reibung von selbst cnt- zünoet und nahm so schnell überhand, daß die schlafenden Mühlknappen das Feuer wahrschein lich erst bemerkt haben,, als es bereits voll ständige Herrschaft über die Blühte gewonnen hatte. Leider ist der Verlust des Lebens der zwei in der Mühle befindlichen Gehilfen zu beklagen. Weißhaupt eener Messerstecherei zum Opfer, resie Schöne. die sich aus geringfügigem Anlaß entwickelt Sterbe-Register. Als gestorben wurden hatte. eingetragen: Karl Traugott Schurig, Lein- — Einer geradezu bestialischen Roheit weder, Ehemann, 73 I. 7 M. 30 T alt. — hat sich ein in Weiditz bei Rochlitz bediensteter Ennl Robert Wehnert, Kaufmann zu Löbtau, Knecht schuldig gemacht. Er hat ein seinem ledig, versi. in Nr. 125r, S. des Bandweb. Dienstherrn gehöriges Pferd mit dem Dünger- K. Gust. Wehnert, 26 I. II M. 11 T. alt. — Wie uns mitgeteilt wird, soll bei Oederan heute Morgen halb 3 Uhr ein großes Eisenbahnunglück geschehen sRn, indem ein Extrazug mit dem aus dem Manöver zurück kehrenden Chemnitzer Regiment auf einen Güterzug genoßen sei. Mehrere Menschen sollen tot sein. — Der in der Aktienweberei beschäftigt gewesene ca. 25 Jahre alte, aus Mähren gebürtige Fabrikweber Richter war am Lonn- tag Abend in l er Restauration „zur Hoffnung" in Mittweida mit seinem früheren Quartier wirte, Korbmacher Pannier, zusammengetroffen. Richter, der seither beabsichtigte, mit der Tochter des Letzteren die Ehe einzugehen, die Ein willigung aber von dem Vater nicht erhielt, benutzte die Zusammenkunft mit P zu Streitig keiten, welcher sich P. aber durch Verlassen des Lokals zu entziehen suchte. R., welcher als sehr jähzornig geschildert wird, fing dar auf Händeleien mit einem Fabrikarbeiter an, dem R., als er in der Hausflur stand, durch die Gaststubenthür zurief: „Dich erschieß ich". Der an dem Thürgerüst lehnende Fabrikar beiter antwortete: „Da schieß nur". Sofort feuerte R. fünf Schüsse durch die offene Thür, wovon eine Kugel einen am Buffet stehenden — Vor dem königl. Schwurgerichte zu Bautzen findet am Donnerstag, den 26. Sep tember, vormittags '410 Uhr die Verhandlung gegen dce Kutschers-Ehefrau Agnes Bräuer, verw gew. Halche, geb. Kockel aus Crostwitz wegen -'Nordes statt. Pannier, der ebenfalls innere Verletzungen! . . davontrug. Wie das Unglück eigentlich ent- von Frankenthal und Bretnig. stand, ist bis zur Stunde noch nicht aufgeklärt, ! Kirchennachrichten von Großröhrddorf. Die Schließung der Barriere lag dem Weichen- Geburts-Register. An Geburten wurden steiler Dornbusch ob. Dieser behauptet, daß eingetragen: Selnia Anna, T. des'Zigarren- die Barriere ordnungsmäßig geschlossen war, arbeitens Emil Robert Großmann. — Karl der Kutscher aber mit den Pferden in starker! Emil, S. d. Bandwebers Jul. Alfred Wehnert. Ganoart kam und durch den Anprall ein Hoch- — Paul Max, S. des Fabrikarb. Friedrich gehen der Barrieren bewirkt wurde, worauf Hermann Jähne. — Elsa Marie, T. des der Kutscher in der herrschenden Dunkelheit Maschinenheizers Friedrich Ernst Gentsch. — weiter fuhr. Der Kutscher erklärt dagegen,' Edwin Walther, S. des Fabrikarb. Adolf daß die Barriere nicht geschlossen gewesen sei. Edwin Büttrich. — Außerdem ein außerehe- Bis zur weiteren Aufklärung der Sachlage! liches Mädchen. sind der Weichenwärter sowohl, als auch der Die Anordnung des Aufgebots haben Kutscher vorläufig eingezogen worden. beantragt: Ernst Emil Rößler, GeschästSgeh., — In der Nacht zum Sonntag fiel mit Bertha Minim Ziegenbalg. — Ernst zwischen Adorf und Oelsnitz der Handarbeiter! Johann Krejcar, Kaufmann, mit Marie The ¬ in einer großen Blutlache der Körper vor.' Kar! Gottfried schöne, Auszügler ! - in Hanswalde und Witwer, 80 I. 2 M. 17 der 34jahrige Proouktenhändler Otts Platz, saurer in Hauswalde, mit Selma Marlha „ Der Körper des Un- Berndl m tzauswalöe. - Emr glücklichen war fast vollständig verstümmelt. Biehyandler in Hauswalde, mit Anna Ber ha Nur erst kurz vor dem Anhalten d-r Maschine 4etzAd rn Brennz. Großröhrsdorf. Als am Milt ach der Gemeindevorstnnb Mittag und Gast et Wustmann, beide von Seeligstadt, von MSnitz auf einem mit Langeisen beladenen ^gen auf dem Siebenwegc herausgefahreu ^gen auf dem Siebenwegc heransgefahreu noch leidlich vom Glück begünstigt, denn er Men, geriet unweit des Feldschlößchens in-! hat es bis zum Sergeant gebracht. Me des etwas steilabgehenden Weges der Mgen u s Rollen, das Effen rutschte und den Hinterbeinen des Pferdes zu nahe. Mob scheute dasselbe und jagte davon, be- Enstigt noch durch den Umstand, daß die Mgel zerrissen. Beim sofortigen Herabspringen Wagen verfing sich leider Mittag in den Mgeln und wurde vom Pferde eine Strecke mit Angenommen. Während derselbe zwar schwere, Mr nicht lebensgefährliche Verwundungen Kopfe erlitt, wurde der Andere nur leicht "nletzt. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. — Im königl. G.oßen Garten zu Dres en wurde Anfang voriger Woche in einem husche ein junger Mann erschossen aufgefunden. Derselbe dürfte mit eurem Sekondelieutenant «es dortigen 1. Feldartillerie-Regiments Nr. s2 identisch sein, welcher sich in der Nacht vom 8. zum 9. d. M. selbst entleibt Hal. ^er Grund zu der Thal soll in Schulden bestehen. Bretnig. „So fahr auch ich mei- Weg dahin, es ward mir heut ein großer Gewinn", dies Wort aus dem Munde Ingolstädter Scholaren zog als froher Nachklang durch die Seelen der vielen Frem- ben, welche gekommen waren, um Bretnigs »Lutherspiel' zu sehen. Alle die lieben Gäste änes vollbesetzten Hauses hatten mit andäch- ^er Stille den Worten gelauscht, welche so im stände waren, die tiefsten Tiefen des H»zens zu erschüttern, sie hatten vollchörig ein- Wmmt in das Lutherlied nach der Warm er Reichtagsszene, sie hatten sich begeistern Men für Deutschtum und Evangelium durch M lebensvolle Spiel der Darsteller, nun eil- sie, im Innersten tief befriedigt, mit manch stündlichem Wort der Anerkennung durch Ae dunkle Nacht der fernen Heimat zu. Für Bretnig und dessen thatkräftigen Männer aber! - Die mit einer gewissen Bestimmtheit der 18. September ein Festtag geworden,! auftretenden Gerüchte über die Verlegung der welchem so mancher Stunde Müh' und nächstjährigen Kaisermanöver in die Großen- zerriß den Kremser im wahren Sinne des Wortes und schleppte das Hinterteil noch etwa .- , .... , . . - 400 m mit sort. Dann erst konnte der Zug P" Großrohrsdorf, mit Auguste Marw Anders zum Halten gebracht werden. Getötet war s" HauswaUe. — Gustav Emst Lchuster, haken, nicht etwa mit dem Stiele, sondern mit den eisernen Spitzen derartig geschlagen, daß das Tier 8 tiefe'Löcher davongetragen hat. — Feuerlärm entstand am Mittwoch nachmittag im Kirchdorfe Untertriebe!. Orts bewohner wurden um diese Zeit auf Rauch aufmerksam, der den Wohnstubenfenstern eines im oberen Dorfe gelegenen Hauses entströmte. Man sagte sich: wo Rauch ist, ist auch Feuer. Alarmsignale, Sturmgeläute und Feuerrufe setzten die Ortsbevölkerung in Erregung. Die Pflichtfeuermehr und mit ihr viele hilfsbereite Menschen eilten mit der Spritze an den ver meintlichen Brandort. Hilfe aber war hier nicht nötig, denn das Feuer — im Ofen brannte ruhig weiter, der Rauch entquoll wieder dem Schornsteine, die Hausfrau schal« tete und waltete am häuslichen Herd, überall verdutzte Gesichter. Kirchennachrichlen von Hauswalde. 15. Sonntag n. Tr.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Katechismus- umerredung mit der konf. männlichen Jugend von Hauswalde und Bretnig. Getraut: Karl Otto Jentzsch, Holzhand- lungsarbeiter in Dresden, mit Minna.-Klara Horn hier. — Gustav Max Brückner, Maurer