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Sin, «»Mr ftlr dl« «lastmdm» d,r «m«I,«n am a»a«Ichrl»m«> La,, sowl« a» distlmmlir Si«I« wird nicht »«»«bar mich nichl slir di« M-«i«6I d« durch F<mspr«dn auknid«»«« Niu«ia«a. — Für Mtgab, un. vnlangl ^n»«imidl«r Schrlststla» IllxrmmmI di« Schrift- lUluna d«in« Dnaylworlimg. — Unl«rdr«duna,n der IchSstsbrlriidm d«grlnd« di>n«UnI»rdch«. B« Jahlmig^ orrzu, und Nrndur, ,«>» Anda« ai, nicht »mtndar«. -andtaeschektdstrN«« la, Uu«. 0»tn<d. Schnxdrk, und Schwarz«nd«r». Sonnabend, den 10. September 1932. Nr. 214. 88. Iahrg. t Das Konkursverfahren Wer das Vermögen des Kauf- ' Manns Heinrich Siedler in Aue, Schneeberger Straße 72, als all. Inhabers der handelsgerichtlich nicht eingetragenen Firma Siedler Standard Companie in Neustädtel, Forststraße 36 s, wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Dergleichstermine vom 1. Juli 1V32 angenommene Zwangsvergleich durch rechts- Ftäftigen Beschluß v. 8. Juli 1932 bestätigt worden ist. K 4/32 Schneeberg, den 7. September 1932. Das Amtsgericht. In nächster Zeit sollen beim Amtsgericht Iohanngeorgen- stadt die bis zum Jahre 1899 ergangenen Zivil- und Wechsel- Prozeß-, Straf-, Vormundschafts, und Nachlaß-, Konkurs-, Arrest-, Register-, Gerichtsvollzieher, und Depositalakten sowie Akten allgemeiner Art, soweit dieselben nicht dem Begriffe „nicht vernichtbar" unterliegen, sowie die bis zum Jahre 1919 ergangenen Privatklageakten vernichtet werden. Beteiligte, die Akten von der Vernichtung ausgeschlossen und ausgehän digt haben wollen, werden hiermit aufgefordert, entsprechende Anträge innerhalb 4 Wochen bei der Geschäftsstelle des hiesigen Amtsgerichts, bei der auch das Verzeichnis der zu vernichten den Akten ausliegt, schriftlich einzuveichen. Amtsgericht Johanngeorgenstadt, den 8. September 1932. Es sollen öffentlich gegen sofortige Barzahlung meistbie tend versteigert werden: Mittwoch, den 14. September 1932, vorm. 9 Uhr im ge- richtlichen Versteigerungsraum: 1 Kredenz, 2 Sofas, 1 Plüsch ottomane mit 2 Sesseln, 1 Vitrine, 1 Stubenbüfett, 1 Flurgar. derobe, 1 Elektrolux-Bohner, Ski. und Kinderstiefel, 1 Klavier, 1 Radioapparat, 1 Schreibmaschine (Orga). Am gleichen Tage, vorm. 11 Uhr im Gasthof Edelmann- nlühle in Aue-Alberoda: 1 Bandsage. Am gleichen Tage, vorm. 10 Uhr in Lößnitz, Lafö Georgi: 1 Ladentafel, 1 Brückenwaage, 1 Wirtschaftswaage, 1 Papler- abreitzer, 1 Korbflasche mit Rum, 28 Flaschen Kognak, 1 Last- anto, 4 Herrenüberzieher, 1 Damenmantel, Bnrfchenanzüge, Gummimäntel, Windjacken, 6 Gleichstrom-Motoren, 1 Knopf- lochmaschinenkopf, 1 Radioapparat, 1 Lumpenpreffe, 1 Klub- sofa, 2 Schreibtische, 1 Korbmöbelgarnitnr, 1 Wanduhr, 1 Geld- schrank, 2 Schreibtischsessel, 1 Schreibmaschine (Cont.), 2 Kan nen Eldorit (Deslnfekt.-Mittel für Mauerwerk), 1 Schrank grammophon. Am Freitag, dem 16. September 1932, vorm. 9 Uhr im gerichtlichen Dersteigerungsraum: 8 Herrenwinterüberzieher, 1 Klavier, 1 halbsert. Küchenbüfett, 1 Hobelbank. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Aue. Mädchenberufsschul«. Aue. An unserer Mädchenberufsschule besteht eine hauswirt schaftliche Vollklasse mit 30 Wochenstunden im 1. Schuljahre und 10 Wochenstunden im 2. Schuljahre. Der erfolgreiche Be- such dieser Klasse befreit vom Besuche des 3. Berufsschuljahres. Laut Beschluß des Ministeriums sind auch Schülerinnen aus der Umgebung von Aue zugelassen. An Schulgeld sind im 1. Schuljahre 60 RM. und im 2. Jahre 20 RM. zu entrichten. Für bedürftige und würdige Schülerinnen sind in der Ortsschulordnung Schulgeldermäßi gungen vorgesehen. Anmeldungen für diese Dollklasse sind bis 15. September 1932 im Verwaltungszimmer der Mädchenberufsschule zu be wirken. Später eingehende Meldungen können nicht berück sichtigt werden. Aue, den 2. September 1932. Ober!. Bär, Berufsschulleiter. Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt Lin um unsoro Osmsinäs bockvorckisator Lokrer Narr Odsriskrse u. SvliuHvHwe l. K. kirnst Mrdarä Hedsr wurcis inmitten einer UukestSnäisr - Zusammenkunft in Hus plützück nack seiner Hnsprscks über »Vas reichte VVanäern" von seiner Lräenvanäsrsokakt ab- gsruksn. Von 1885—1924 wirkte er in vorbilälicber Lsbrsr- trsus in Volks- unci bortdiläungsscchule. Lein dlams war äsm naebwaebsenäen Qsscchlecbt eins ftsnnrsick- nung kür KewisssnbaNs HmtskOkrunx, kür Pünktlich keit, Lorskalt, kisiü unci Hukopkerunx. Huck in <isr Oemsincis xenoö er ob seines IVirksns in Kultur- vereinsn kvcksts IVertsckützung. Oft unci g-ern steifte er seins vielseitige vegsdung in clsn Dienst cier Hft- kemeinksit, um Lckuls, Oemsincis unä ciem Vater- lancis ru nützen. 8sin Veden war ein vorbilciiickes V/anäsrn. Ls wirkt weiter im Legen. Psalm 90,10. In Dankbarkeit unci Trauer Via t»kr«r»ok«N ll«r LekuiauuokuS «i tautor. 6»r Volk«- iinii Sirukirekui». Süraermstr. vercks. Vars. SckuMlrektor vdlle un6 Oder!. VVviösr, Sctiullslter. SlreWchlw. Die Kritik am Wirtschaftsprogramm. An- die Reichsbetriebe? Geringe Aussichten sür eine Prüsi-ialpartei. Festigkeit in -er Wehrfrage. Die Nervosität -er Franzosen. Nach der nunmehr erfolgten Veröffentlichung des Wirt- schaftsprogramms der Regierung hat von allen Seiten eine scharfe Kritik eingesetzt. Es zeigt sich schon jetzt, daß bis auf die Börseninteressenten alle politischen und wirtschaftlichen Interessenkreise den neuen Maßnahmen entweder skeptisch gegenüberstehen oder sie schlankweg ablehnen. Eine Berliner Redaktion hat führende Männer aus der Wirtschaft und aus dem Parteileben über ihre Stellungnahme zu dem Programm befragt. Sie stellt dem „E. P." das Ergebnis der Umfrage zur Verfügung, das wie folgt aussieht: Ein Unternehmer (Schwerindustrie). Der Kapitalismus ist in den letzten Jahren oft toigesagt worden. Wir begrüßen es, daß jetzt die Rejchsregierung wie derum auf die Kraft der Privatinitiative vertraut. Der Unter nehmer weiß, daß es diesmal um einen hohen Einsatz geht. Glückt die,Lnitialzündung", dann wird auch das Unternehmer tum wieder freien Spielraum haben. Mißglückt sie, dann wird man den Kapitalismus mit neuen und noch größeren Vorwürfen überhäufen. Ich glaube, daß sich die deutschen Unternehmer dieses großen Risikos bewußt sind. Lin Nationalsozialist. Di« Notverordnungspolitik Brünings wird also auf Kosten Les arbeitenden Volkes munter fortgesetzt. Herr von Papen schafft über 2 Milliarden Mark Kredite, indem er Steuer- Lnrechnungsscheine kommender Jahre als Börsenpapiere erklärt, obwohl kein Mensch weiß, ob auf diese Steueranrechnungsscheine in zwei Jahren überhaupt noch Steuern gezahlt werden können. Bleibt die erwartete Wirtschaftsbelebung aus, dann erleben wir mit diesen Steueranrechnungsscheinen eine Inflation von uner- hartem Ausmaß. Der Nationalsozialismus lehnt diese Art „Arbeitsbeschaffung" un- die neue Verschlechterung der Lebens lage des Arbeiters ab. So beseitigt man die Arbeitslosigkeit nicht. Ein Bankmann. Die wirtschaftlichen Aussichten des Regierungsprogramms werden mit Recht allgemein als günstig angesehen. Die Börsen- Hausse, die seit einigen Tagen zu beobachten ist, zeigt doch zum ersten Male seit langer Zeit ein gewisses Vertrauen in die Wiedererstarkung der deutschen Wirtschaft. Diese Entwicklung ist um so bedeutsamer, als gleichzeitig auf den Weltmärkten eine Preissteigerung der Rohstoffe eingesetzt hat. Die deutsche Land wirtschaft sollte niemals vergessen, daß ihr durch die neue Not verordnung ein verpflichtendes Geschenk überwiesen worden ist. Nicht nur die Drosselung der agrarischen Einfuhr, sondern auch die Tatsache, daß die Steuergutscheine für die Grundsteuer in Höhe von 40 Prozent des Steuerbotrages ausgegeben werden, zeigt die landwirtschaftsfrcundlichen Tendenzen der gegenwärtigen Regierung. Ein Landwirt. Jedes Arbeitsbeschaffungsprogramm muß davon ausgehen, daß Lie Landwirtschaft als Hauptabnehmer der gewerblichen Produktion wieder erstarkt. Das Papen-Programm kann unter diesem Gesichtspunkt keineswegs befriedigen. Noch immer nicht wendet di« Reichsregierung die Waffe der Linfuhrkontingenre zum Schutze der nationalen Produktion in dem durch die Not- laa« der Landwirtschaft gebotenen Umfange an. Wir bedauern, daß Papens Programm wieder nur ein Kompromiß ist. Wir befürchten sogar, daß die Fortführung der landwirtschaftlichen Produktion in dem bisherigen Ausmaß nicht gesichert werden kann. Ein Führer der freien Gewerkschaften. Diese Verordnung „zur Belebung der Wirtschaft" ist eine unfaßbare Ungeheuerlichkeit. Statt die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung zu erhöhen, ermuntert die Regierung zu einem weiteren Lohnabbau. Sie setzt für jene Unternehmer aus Etsuer- mittcln Geldprämien aus, die an der schmachvollen Konkurrenz der Volksverelendung teilnehmen. Für eine direkte Arbeits beschaffung wird nicht das Geringste getan. Der Sinn der Ar beitsbeschaffung wird genau in sein Gegenteil verkehrt. Wir werden auch darauf aufmerksam machen, daß durch die neue Ver ordnung der Vernichtungskampf der Großindustrie gegen das Mittel- und Kleingewerbe gefördert wird. Wirtschaftliche An kurbelungsmöglichkeiten vermag das gewerkschaftlich organisierte arbeitende Volk in dem Papen-Programm nicht zu erblicken. Der Tatkreis. Das Papen-Programm steht und fällt mit der These, daß die große Konjunkturwende bevorstehe. Es spekuliert auf die kommende allgemeine Besserung, die man jetzt schon vorweg zu diskontieren sucht. Ueber die Gefährlichkeit eines wichen Be ginnes braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Die Re stauration des kapitalistischen Systems, wie sie bisyw versucht wird, wird schwerlich glücken. Wahrscheinlich wird man durch die Einschränkungen im Bereiche der Sozialpolitik nur noch fester die Arbeitnehmer aller Parteien und Weltanschauungs strömungen zusammenfassen. Die Zeit arbeitet für eine braun rote Koalition. * Es soll nicht verkannt werden, daß unter den heutigen Verhältnissen jedes Wirtschaftsprogramm einen Sprung ins Dunkle bedeutet, und daß die Regierung Papen mit einem be merkenswerten Optimismus ans Werk gegangen ist. Sie hat alles auf.die Karte des Konjunkturumschwungs gesetzt. Ob die Krisenwende wirklich kommt, darüber sind aber die Meinun gen sehr geteilt. Peinlich berührt die Tatsache, daß die haupt sächlichsten Reichsbetriebe die Ansicht des Kabinetts nicht zu teilen scheinen, wie aus der Ankündigung der Entlassung von Zehntausenden von Arbeitern bei der Post und der Bahn hervorgeht. Mögen sich auch diese Betriebe in schwieriger Lage befinden, sie hätten doch den Regierungsoptimismus nicht in dieser krassen Weise und in dem Zeitpunkt, in dem es auf die Uebertragung der Belebungsstimmung auf die Privatwirtschaft ankommt, torpedieren sollen. Wie und von wem das Wirtschaftsprogramm durchgeführt werden soll, darüber herrscht noch die größte Unsicherheit. Das eine ist sicher, daß ein Rückfall in den Parlamentarismus nicht in Frage kommt, und daß die Neuschöpfung des Präsidial- kabinetts bestehen bleiben wird. Darüber herrscht auch Einig keit bei den hauptsächlichsten Oppositionsparteien, der NSDAP, und dem Zentrum. Fraglich ist nur, wer dieses Kabinett in Zu- kunft führen wird. Die sog. Präsidialpart ei, von der jetzt die Rede ist, ist nicht über Nacht aus dem Boden zu stampfen, selbst dann nicht, wenn ein io tatkräftiaer Mann wie der Leipziger Oberbürgermeister Dr. Goerdeler die Führung über nehmen sollte. Cs ist kein Geheimnis, daßder Plan der neuen Parteigründung bei Besprechungen gelegentlich des Berliner Stahlhelmtaas ein Rolle gespielt hat. Jedoch ist, wie die im „E^V." wiedergegebene Erklärung des bayrischen Stahlhelms zeigt, dort keine Geneigtheit vorhanden, an dem Experiment teilzunehmen. Und ohne die Deutschnationale Volkspartei dürfte die Parteigründung von vornherein zur Aussichtslosig- keit verurteilt sein. Hugenbergs politisches Ideal ist aber be kanntlich der Block und nicht der Breil Somit wird es mit der Präsidialpartei wohl nichts werden. O Bei der Lösung des innerpolitischen Wirrwarrs wird der Reichswehr mini st er von Schleicher noch eine, hoffentlich entscheidende, Rolle spielen. Vorläufig hat er das Augenmerk des deutschen Volkes durch die von ihm eingeleitete außenpolitische Aktion auf die W e h r fr a g e gerichtet. Er hat dabei die öffentliche Meinung des nationalen Deutschlands geschlossen hinter sich. Der fast gleichzeitig mit dem Wirtschafts programm veröffentlichte Wortlaut der deutschen Denkschrift an Frankreich über die Gleichberechtigung hat bis in die Presse der bürgerlichen Linken Zustimmung gefunden und selbst die Sozialdemokraten haben nichts Wesentliches gegen das Doku-, ment einzuwenden, obwohl sie über den Kernpunkt des Planes, die wehrpflichtige Miliz, natürlich nicht restlos begeistert sind. Mit besonderem Beifall ist von dem wehrwilligen Teile der Bevölkerung die Energie begrüßt worden, mit welcher Schlei cher bei den ostpreußischen Manövern die Unabänderlich keit des deutschen Standpunkts in der Wehrfrage betont hat. Der Bericht über den Schluß des Gesprächs, das der General mit einem Zeitungsmanns darüber hatte, wird, ohne daß amtlich widersprochen worden wäre, in folgender sensationeller Aufmachung verbreitet: ,Lch kann Ihnen nur erklären", sagt« Schleich«r, „daß Deutschland in jedem Fall«" — er unterstrich die Worte „in jedem Falle" mit einer besonders entschlossenen Geste keiner Hand — „das durchführen wird, was für seine nationale Ver teidigung notwendig ist." „Auf jeden Fall, Herr General?" „Iawcchl, auf jeden Fall! Wir lassen es uns nicht mehr weiter gefallen, als «in« Nationalität zweiter Klass« behandelt zu werden." * Eine solche Sprache sind wir in Deutschland schon lange nicht mehr gewohnt gewesen. Die Franzosen horchen auf. Sie fragen sich, woher diese deutsche Entschlossenheit kommt, die, falls die Gegner sich bockbeinig zeigen sollten, mit einer „neuen Lage" und „neuen Entschlüssen der Reichsregierung" droht. Man heuchelt in Paris zwar «ine gewisse Gleichgültigkeit, da bei kann man aber ein Gefühl der Angst vor geheimen deut- schen Rüstungen und unbekannten Erfindungen nicht unter drücken. Berichte über Versuche, die der amerikanische In genieur Barlow augenblicklich in Rußland mit einem neu artigen, ferngelenkten Flugzeugtyp anstellt, haben die Ner- vosität der Franzosen gesteigert. Mit den Raketen- bomben dieser Waffe soll es nach Ansicht russischer Offiziere möglich sein, eine Stadt wie Paris innerhalb 24 Stunden völlig zu zerstören. Wenn nun die bösen Deutschen mit etwas Aehn- lichem aufwarten könnten? Dann würden alle Sicherheits maßnahmen wie der Festungsgürtel an der französischen Ost- grenze und die neutrale Zone im Westen Deutschlands, würden alle Flugzeuggeschwader, Tanks, schwere Geschütze usw. für die Katz sein! Mögen sich die Franzosen ihre Gedanken machen, für uns ist die Hauptsache, daß es den Herrschaften jenseits der Grenze endlich abgewöhnt wird, mit dem deutschen Volke Schindluder zu spielen.