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Allgemeiner Anzeiger : 04.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189509047
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- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18950904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18950904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Bemerkung
- Beilagen für 1895 gesammelt in einer Ausgabe am 01.01.1895 Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-09
- Tag 1895-09-04
-
Monat
1895-09
-
Jahr
1895
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 04.09.1895
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Beschuldigungen gegen daS deutsche Freund Paul Derouledes. Früher galt Manier als wütender Boulangist. Alles das ist nicht geeignet, die Glaubwürdigkeit des Diannes zu erhöhen. N .. a.' die der Kaiser bei Mr Truppenschau in Diainz an die Offiziere gehalten, hat derselbe dortigen Blättern zufolge gesagt: „Bedenken Sie immer, daß wir stark sein müssen, um den Frieden zu bewahren, und daß, je stärker wir find, desto mehr Respekt die andern haben." «^ffizierkorps interviewen zu lassen, allein flE' unier hat unter dem Vorgeben, unwohl zu "Min, bis jetzt jede Unterredung beharrlich abge- ' kehnt. Munier ist, nebenbei bemerkt, ein intimer *Die Erb g ro ß herzoginvonOlden- burg, geb. Prinzessin Elisabeth von Preußen, die zum Besuch in Adolfseck bei Fulda weilte, ist an einer Unterleibsentzündung gestorben. (Die Prinzessin, älteste Tochter des Prinzen FriedrichKarl, wurde am 8. Februar 1857 iu Berlin geboren und war seit dem 18. Fe bruar 1878 mit dem Erbgroßherzog von Olden burg verheiratet. Der Ehe entstammt nur eine Tochter, die am 2. Februar 1879 geborene Herzogin Sophie. *Den diesjährigen Kaisermanövern werden beiwohnen: die Militärattaches von Amerika, Argentinien, Chile, England, Italien, Mexiko, Oesterreich, Rumänien, Schweden, Siam, Spanien und der Türkei. Die französische und russische Armee wird also bei den Manövern nicht vertreten sein. * Unsere Marine ist leider wieder von einem schweren Unfall betroffen worden, der gleichzeitig einer Anzahl Menschen das Leben gekostet hat. Das Torpedoboot „8 41" ist am 28. d. nachmittags in der Nordsee gekentert und untergegangen. Gerettet sind der Leutnant zur See Langemack und die Steuermannsmaate Jacobi und Bogs. Ertrunken sind: Oberfeuer meister Reichenberg, Oberfeuermeistermaat Plumm, Feuermeistersmaat Krüger, Obermatrosen Urban und Allerkamp, Oberheizer Wiese und Bätzel, Matrosen Bruckwitzki, Hannemann, Kurscheit uno Schmidt, Heizer Pohle und Wimmers. * Der ,Rcichsanz/ berichtet jetzt amtlich, daß der Landesälteste Frhr. v. Hoiningen ge nannt Huene zum Direktor der preußi schen Zentral - Genossenschafts kas s e unter Beilegung des Ranges eines Rats zweiter Klasse sowie des Amtscharakters als Präsident ernannt worden ist. * Der jun ge Fr an z o s e, der in Neubrei sach beim Photographieren deutscher Festungs werke betroffen und verhaftet wurde, ist wieder freigelassen worden, da der Verdacht der Spionage sich als unbegründet herausstellte. Seine photographischen Platten sind jedoch ver nichtet worden. Die prompte und humane Justiz in Deutschland Leuten gegenüber, die im Ver dacht stehen, zu spionieren, sticht in bedeutsamer Weise von der französischen „Gewohnheit" ab, solche Inhaftierte tage-, ja wochenlang im Un gewissen über ihr Schicksal zu lassen, obgleich sie sich von jeder Schuld frei fühlen. *Zur Frage des Mittellandkanals wird dem,Hann. Cour/ aus Berlin geschrieben, es gelte noch als fraglich, ob der Finanzminister bereit sein werde, schon in den nächstjährigen Etat einen Teil der nötigen Summe cinzustellcn. Aus Anlaß der Fertigstellung des Kaiser Wil- Helm-Kanals werden in Stettin umfassende Hafen-Um- und Neubauten ohne Hilfe des Staates ausgeführt. Der Staat seinerseits werde diese Selbsthilfe der östlichen Hafenstadt dadurch unterstützen, daß er eine Fahrrinne durch das Haff Herstellen lasse. Die Kosten hierfür seien ziemlich beträchtlich. Oesterreich-Ungarn. * Im österreichischen Justizministerium ist ein Gesetzentwurf betr. die Errichtung von Trinker-Asylen fertiggestellt worden. Das Ministerium hat mit der Ausarbeitung dieses Entwurfes den Wünschen entsprochen, die sowohl im Abgeordnetenhause als seitens des nieder österreichischen und mährischen Landtages wieder holt geäußert wurden. Frankreich. *Wie man aus Paris schreibt, haben mehrere französische und amerikanische Reporter den General Munier gebeten, sich wegen seiner * Ueber die Ernährung der Bevölkerung von Paris im Falle einer Belagerung sind jetzt auf Befehl deS Kriegsministcriums ein gehende Ermittelungen angestcllt. Diese haben ergeben, daß die im Festungsgebiet vorhandenen Mühlen nicht imstande sind, auch nur die Hälfte des Kornvorrats zu mahlen, der für den Ver brauch durch die Bevölkerung erforderlich ist. Noch mehr fehlt es an jungen Leuten, welche das Müllergewerbe betreiben, da ein großer Teil durch die Mobilmachung diesem Handwerk entzogen wird. Es ist daher eine besondere Kommission ernannt worden, welche Vorschläge ausarbeiten soll, wie diesem Uebelstande durch Einrichtung besonderer Mühlen und Mahlstetten abzuhelfen sei. Italien. * Der italienische Kriegsminister hat mehreren Waffenfabriken Aufträge über neue Gewehr- lieserungen erteilt. Bis Ende dieses Jahres sollen 200 000 Gewehre neuenSystems fertig gestellt sein. Belgien. *Jn beiden Kammern wurde die Regierung wegen ihrer Haltung in der Congostaat- f r a g e interpelliert. Auf ihre Antwort erzielte sie ein Vertrauensvotum. Schweden-Norwegen. *Die norwegischeKriegsverwal- tung arbeitet mit großem Eifer an der vor einiger Zeit begonnenen Entwickelung der Lan desverteidigung. So wurde jüngst die Befestigung verschiedener strategisch wichtiger Punkte längs der Grenze gegen Schwe den, sowie entlang der Küste beschlossen. Ferner wird eine Neu-Organisation der Reserve durchgeführt. Spanien. * Die beiden feindlichen Zweige des könig lichen Hauses in Spanien beabsichtigen durch eine Heirat des Don Jayme, ältesten Sohnes und Erben des Prätendenten Don Karlos, mit einer der älteren Schwestern des jungen Königs Alfons die Streitigkeiten in der Familie bcizulegen. (Die eine Prinzessin ist jetzt 15, die andere 13 Jahre alt.) Hiermit würden die spanischen Bourbonen der Spaltung innerhalb der monarchischen Partei ein Ende machen und den Thron des kleinen Königs, der durch die kluge Diplomatie der Königin-Regentin und die Uneinigkeit der republikanischen Partei in den letzten Jahren erheblich gefestigt ist, besser sichern, sowie den bereits zweimal in Spanien ausgebrochenen Karlisten-Kricgcn endgültig Vor beugen. *AuS Cuba liegen keine nennenswerten Nachrichten vor. Balkanstaateu. * Der Sultan richtete ein Telegramm an seine Botschafter in Paris und in Petersburg, in welchem er sich bitter über die Haltung Englands in der Frage der Reformen in Armenien beklagt; die Depesche nennt diese Haltung ungebührlich und das Ansehen des Sultans beeinträchtigend. Die Depesche ruft die freundschaftlichen Dienste Frankreichs und Rußlands an, um zu versuchen, diese Haltung zu ändern. Die Antworten Frankreichs und Rußlands sind jedoch nicht günstig gewesen und haben der Türkei keine Ermutigung ge geben. *Die offizielle Militär-Zeitung' in Sofia bringt einen Ukas, durch den die Entlass ung der jungen Mannschaften befohlen wird, die Ende dieses Jahres ihre Dienstzeit vollendet haben. Die Entlassung erfolgt schon Ende August, wo durch die bulgarische Armee beinahe auf die Hälfte des bisherigen Friedensstandes vermindert wird. Der neue Jahrgang wird erst im nächsten Januar einberufen. *Wie aus Triest berichtet wird, hat sich in Peter Solf Vermächtnis. 20) (Fortsetzung.) Gretchen hatte sich an Evas Seite gesetzt. .Das wäre —; du, jung, schön und talentvoll — du brauchst mir gar nicht den Mund zuzu halten, es ist schon so, und Hermann findet das auch — Musiklehrerin, das heißt: ein armes, geplagtes Geschöpf, das dazu ver dammt ist, von morgens bis abends die Ton leiter und falsche Töne anzuhören, wenn's hoch kommt, allenfalls „das Gebet der Jungfrau" und „das Erwachen des Löwen"; talentlose Buben iund Mädchen zu musikalischen Leuchten umzuformen, im Falle des Nichtgelingens von den werten Mem zur Rechenschaft gezogen zu werden und was dergleichen Annehmlichkeiten mehr sind. Nein, Eva, das geht nicht! dazu bist du zu schade und du wirst sehen, über kurz oder lang findet das auch irgend ein junger, liebebedürftiger Herr und — das Ende vom Liede ist: du wirst so glücklich, wie es deine Grete ist." Sie hatte das alles halb lachend, halb ärger lich hervorgesprudelt und mit so drolligen Be wegungen begleitet, daß Eva laut auflachte. „Sieh doch einer die Plaudertasche," rief sie. „Wie sie sich das alles zurechtlcgt! Aber dein Weissagungstalent in Ehren, Gretel, der von dir erwähnte Jüngling wird wohl niemals er scheinen und mit deinen lieben Augen wird mich vollends nie jemand ansehen. Nein, gewöhne dich nur daran, mich einst als Lehrerin zu sehen, als „Fräulein in gewissen Jahren", mit Schmacht ¬ locken, Brille und sonstigem Zubehör, das aber regelmäßig, ich verspreche es jetzt schon, ihre Ferien bei Frau Margarete Reichert verleben wird. Aber nun, Herz, gib mir einen Kuß," schnitt sie Gretchens Entgegnung ab, „und geh zur Ruhe, mir fallen die Augen zu." 3. Der Sommer war vorüber und der Herbst ins Land gegangen. In vierzehn Tagen sollte Gretchens Hochzeit sein. Da waren an einem trüben Oktobertage Elsa mit ihrem Gemahl von Waldhöh zum Besuch bei den Eltern nach der Stadt geritten. An einem Fenster ihres Hauses saß die Kommerzienrätin und schaute mit umwölkter Stirn auf die Straße, als die Reitenden sich näherten. Das Gesicht der Dame erheiterte sich und mit dem Ausruf: „Ah, Max und Elsa! Wie vor züglich das Kind zu Pferde sitzt!" winkte sie leb haft einen Gruß mit der Hand. Gretchen und Eva, die eifrig beschäftigt waren, Namen in Wäsche zu zeichnen, erhoben sich schnell und gingen den Ankömmlingen entgegen. „Guten Tag, Mama! Guten Tag Gretchen und Eva, wie geht's, Ihr ewig fleißigen Jnse- parables?" Damit trat das junge Paar ins Zimmer, im ersten Augenblick nicht die Gestalt des jungen Mannes bemerkend, der lässig in der Sofaecke lehnte. Dieser erhob sich jetzt. „Guten Tag, Elsa! Wie schaut's, Mar?" „Ach, Kurt, wie du mich erschreckt hast," rief Elsa. „Aber wo kommst du denn her und warum?" „Nun, die Fragen sehen eben nicht nach diesen Tagen eine Anzahl russischer Kolo- nisten unter Führung eines Popen nach San Giovanni in Dalmatien begeben, um sich dort anzusiedeln. Zahlreiche russische Familien lassen sich in der dalmatinischen Ortschaft noch nieder. Die Kolonie will einen rein russisch patriarchalischen Charakter bewahren. Die An siedler haben bereits mehrere Häuser erworben, desgleichen eine bisher verlassen gewesene Kirche, die sie zur Abhaltung ihres Gottesdienstes be nutzen wollen. Asten. * Die kriegerischen Arbeiten werden in Japan mit größtem Eifer fortgesetzt. So wird die japanische Regierung demnächst zwei große Kriegshäfen errichten. Der Mikado hat ein aus den besten Schiffen der japanischen Flotte gebildetes Geschwader nach europäischen und amerikanischen Häfen zum Studium derselben ge sandt. Porr Uah und Fern. 4vs der Kaiser in der Nähe des Denk mals in der Senne bei Paderborn Kritik abhielt, bemerkte er einen Herrn, welcher sich Notizen machte. Sofort mußte ein Adjutant dem Herrn das Buch abfordern und dem Kaiser bringen. Kurze Zeit darauf erhielt der betreffende Herr das Notizbuch zurück mit der Bemerkung: daß der Kaiser nicht wünsche, daß derartige Kritiken in die Oeffentlichkeit gelangten. Der Herr mußte sich sofort von dem Platze entfernen. Graf Paul Hoensbroech, dessen vor zwei Jahren aus dem Jesuitenorden erfolgter Austritt ein so großes Aufsehen erregte, hat sich in Berlin am 24. August mit der Tochter des Senatspräsidenten am Kammergericht Lettgau verheiratet. Französische Ferienkolonien in Deutsch land. Aus Freiburg i. Br. wird geschrieben: Seit mehreren Jahren verbringen zahlreiche Schüler höherer Schulen Frankreichs ihre Ferien in Süddeutschland, um deutsch zu lernen. So weilen gegenwärtig hier nahezu hundert Kandi daten für die Militärschule in Saint-Cyr oder für die Staatsprüfung als Lehrer des Deutschen. Kleinere französische Schüler-Kolonien befinden sich in Baden-Baden, Karlsruhe und Heidel berg. Die im Hamburger Alsterbasfin zur Einweihungsfeier des Kaiser Wilhelm-Kanals ge schaffene Insel ist wieder verschwunden. An der Stelle, wo noch vor kurzer Zeit die deutschen Fürsten weilten, fließt jetzt wieder die Alster in gewohnter Weise und die Dampfer fahren nicht mehr in weitem Bogen, sondern nehmen ihre frühere Tour. War auch das Bauwerk ein noch so herrliches, so ist doch, wie die,Hamb. Nachr.' schreiben, jeder erfteut, wieder die ganze Fläche der Binnenalster überblicken zu können. Die Weg räumungsarbeiten haben verhältnismäßig kurze Zeit in Anspruch genommen. Bei einem Gewitter, das über Weimar und Umgegend am Montag niederging, schlug der Blitz in das Haus des Maurers Partschefeld in Obergrunstedt. Von den fünf Personen, die gerade Abendbrot aßen, wurde die Frau getötet, während der Mann und die Kinder, die gleich falls am Tische saßen, unverletzt blieben. Der Blitz zündete nicht, beschädigte aber das Haus erheblich und zerstörte auch viele Gegenstände. Ein Unglücksschuh. Ein Einwohner der Ortschaft Ellern bei Rheinböllen begab sich abends in den Wald, um Ameiseneier zu sammeln. Er wurde in der Dunkelheit von dem fünfzehn jährigen Sohn des Försters Bretz für ein Stück Wild gehalten und angeschossen. Neun Schrot körner drangen dem Mann in Kopf und Brust, so daß er zu Tode getroffen zusammenbrach. Ein lustiger Schauspieler hat im Irren- Hause ein trauriges Ende gefunden: in der Irrenanstalt zu Sonnenstein bei Pirna ist der ehemalige sächsische Hofschauspieler Karl Löber gestorben. Löber, der ein Alter von 52 Jahren erreichte, hat der Dresdener Hofbühne über 20 Jahre angehört und namentlich in Shake spesreschen Rollen Treffliches geleistet. Vor ein paar Jahren zeigten sich Spuren geistiger Um nachtung, aus der der Tod ihn jetzt erlöst hat. schwesterlicher Liebe aus," lachte der Offizier, „sind aber bald beantwortet. Woher ich komme? Direkt aus der Garnison. Und warum? Weil ich euch Wiedersehen wollte. Man sehnt sich doch hin und wieder nach den Seinen, Schwester chen !" Dabei klang sein Lachen so spöttisch, die Augen in dem hübschen, aber für sein Alter merkwürdig welken Gesicht blickten so unstät, daß die junge Baronin sich unangenehm berührt ab wandte. Auch ihr Mann war hinzugetreten, um seinem Schwager die Hand zu reichen. Dann zog er ihn in eine Fensternische. „Ist etwas vorgefallen, Kurt? Dein plötzliches Kommen, während Papa dir den Below noch immer nicht verziehen hat, befremdet mich, und dann siehst du auch ganz erbärmlich aus, mein Junge." Der Offizier ließ wieder sein spöttisches Lächeln hören. „Schau, der Fuchs wittert Fährte! Du hast aber recht, alter Sohn, frei willig bin ich nicht in die Höhle des Löwen gegangen, diese verdammten Manichäer trieben mich!" Du hast wieder Schulden, Kurt?" „Dir wohl etwas ganz Neues, ein nie ge ahnter Zustand?" spottete dieser. „Gewiß habe ich Schulden, beträchtliche sogar, das verdammte Pech im Spiele!" Er nagte mit den weißen Zähnen so heftig an der Unterlippe, daß sie blutete, dann aber warf er mit der ihm eigen tümlichen leichtfertigen Bewegung den Kopf zu rück und wirbelte den Schnurrbart in den Fingern. „Vorläufig bin ich abgebrannt, radikal ab gebrannt, sage ich dir. Wie steht's, Schwager, Eingeliefertes Verbrecherpaar. Mathilde Heintze und Oskar Heilmann aus Sarnowko im Kreise Rawitsch sind am Dienstag abend in! Gerichtsgefängnis zu Lissa eingeliefert worden. Die beiden hatten Anfang vorigen Jahres den Ehemann der Heintze mit Arsenik vergiftet und waren dann nach Amerika entflohen, wo sie vor einigen Wochen vom Bundesmarschall Bernhard, der ihre Spur bis Pennsylvanien verfolgt hatte, verhaftet wurden. Ein freisinniger Rabbiner. Bedeutendes Aufsehen erregt in Oppeln die letztwillige Be stimmung des im 83. Lebensjahre am Sonntag verstorbenen Rabbiners Dr. Wiener, Ehren bürgers von Oppeln, wonach die Leiche in Gotha verbrannt werden soll. Der Verstorbene war durch sein Bestreben, das Judentum vom Talmud zu emanzipieren, bekannt. Hagelwetter. In der Umgegend der Stadt Berent (Westpreußen) hat ein fürchterliches Hagel wetter gewütet. Eisstücke in der Größe von Hühnereiern haben viele Menschen verletzt und eine Menge Tiere erschlagen. Es wurde ein Eisstück im Gewicht von 5 Pfund gefunden. Geisteskranke Vatermörderin. Anna Junanitsch, die seiner Zeit ihren leiblichen Vater geschlachtet und darauf mehrere Tage von dem Leichnam gegessen hatte, ist jetzt für geisteskrank erklärt und aus dem Schweidnitzer Gefängnis in das Krankenhaus überführt worden. Enttäuscht zurückgekehrt. Vor wenigen Tagen kehrte der 84jährige Greis Kaspar Hempel, arm, wie er gegangen war, aus Amerika wieder in seine Heimat Friemar zurück. Er hatte 42 Jahre in Amerika gelebt, aber Sehnsucht nach der Heimat mag schließlich die Veranlassung zu seiner Rückkehr gewesen sein. Einige Tage nach der Rückkehr des alten Mannes fand man ihn in der Nähe von Kindleben erhängt auf. Ein Felssturz ist am Montag am Ein gänge des Sarnthales bei Bozen niedergegangen. Ein Italiener wurde von den Steinmassen zer malmt. Mehrere andere Passanten konnten sich retten. Das Attentat bei Rothschild in Paris. Der Zustand des verletzten Giodkowitz ist noch keineswegs befriedigend, da die Gefahr des Verlustes des Auges noch nicht als beseitigt an gesehen werden kann. — Der in Vicsur-Cere verhaftete Anarchist Bort ist, wie es sich heraus gestellt hat, an dem Attentat unschuldig. Die Nachforschungen der Polizei richten sich gegen wärtig nach London. Pariser Rosenkönigin. Der Pariser Stadtrat hat nunmehr auch die Rosenkönigin für daS laufende Jahr gewählt. Diese einstimmig auf den ziemlich einträglichen Posten erhobene junge Dame heißt Julia Celina Drouard, ist 21 Jahre alt, Wäscherin und hat ihre vier Ge schwister ohne fremde Unterstützung seit dem Tode ihrer Eltern aufgezogen. Sie erhält aus dem Vermächtnis Batifol die Summe von 1200 Frank. Muttermord. Die Früchte der kläglich schlechten Erziehung eines Teiles der Jugend, die im weiteren Verlaufe durch schlechte Gesell' schäft vollständiger Zucht- und Zügellosigkeit anheimfällt, sind in Marseille wieder einmal durch eine ruchlose That in grelle Beleutung ge stellt worden. Die 55 jährige Witwe Frau Matthieu, eine in guten Verhältnissen lebende Frau, ist von ihrem einzigen 20 jährigen Sohne, einem argen Taugenichts, wegen Jnteressen- Streitigkeit mit fünf Messerstichen ermordet wor> den. Der Mörder hat sich kurz darauf dek Polizei selbst gestellt. Die Berggeister fordern diesen Sommer viele Opfer. Sogar Gaisbuben verunglücke», denen doch in der Regel weder Grat noch M ein Hindernis sind. So meldet man aus Enget- berg, daß dort der Gaisbub Amstutz in den 1»' genannten Wengegräben mit total zerschmettertem Schädel tot aufgefunden wurde. Offenbar wollte Amstutz die auf der andern Seite der Weng^ grüben weidenden Ziegen aufsuchen, glitt »» steiler, schlüpfriger Stelle aus und fand durm den Absturz über Felsengeröll einen uner warteten Tod. Die körperliche Rüstigkeit und FriM Gladstones ist wahrhaft staunenswert. kannst du mir helfen? Mein Mer wird l" zäh -." Ueber des Barons Gesicht flog eine heM Röte. „Bedaure, —" , „Dacht' ich mir," unterbrach ihn Kurt lache»"' „fragte auch nur der Form wegen, fürchtete, " könntest es übel nehmen, wenn ich dich umguw' Doch nun komm, Max, ich muß deinen Almam" sehen. Du rittest ihn doch vorhin?" Die beiden gingen hinaus und ließe» ff, Damen allein. Elsa hatte neben der Mu» auf dem Sofa Platz genommen. WaS will» Kurt jetzt, vierzehn Tage vor Margas zeit?" fragte sie und sah ganz ängstlich zu w Blutter auf. „Ich weiß nicht, er kommt m» > unstät, so verändert vor. Gewiß hat er wie Schulden, der leichtsinnige Mensch." Die Kommerzienrätin brach in Thränen a, „Du hast recht, Kind, er ist wieder in N Verlegenheit, und der Papa ist so hart u»o „ crbittlich. Denke dir, er will den armen I»'« nicht einmal sehen." Sie trocknete ihre Thran „Und ich bin heute wieder so angegriffen^ nervös; auf mich nimmt kein Mensch ff",'M Eva!" herrschte sie die Nichte an, die wieder > bei ihrer Arbeit saß, „du könntest auch z denken, daß dein ewiges, handwerksm o Sticheln auf die Dauer unerträglich ist- ^t Die so brüsk Angeredcte war glühen» geworden; dann erhob sie sich rasch, "»lM Arbeit zusammen und ging hmaus, w v Gretchen mit dem Ausruf: „Warte, , komme mit, ich hole für Elsa eine Erfrisch Aehst^du," sagte die Kommerzienrätin, einigen Hawarde Ausflug ohne fick WO Fu dis zum behende 80 Jahri Vater. Schl Ausflügl Belgrads erfolgter Orient-E gerieten sofort g verletzt. Eim Gebiet l sib-n Do viue ver Chü oder ze aufgezäh lang de Kragens j Teilen i Zeit so den, da macht hi kunft mi sei, her es «e W Nen seih Sep Sun Re Fkr ein, S°n dies von entj Moi sich Sp *dier vi M >ei Mn er «er ? kzr K°n Am le» s N^nd ^d-, MM, M ge sich .!o rvfn in W ??«> dir W «en Mit Men Tn , Dre das hief vomie-H deklcidw keibnitz, schneid hatte be komme Mangclh Segen je die Besi Merkers Segen - eyeisli leidigun ! Wben Uten Äahrur «-r Absi Uezeix , Wgen Merdi stellte. Lei Wert ' fite Ne MBay Mnne Wmer > Wißt M ein 'einer l
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