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Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189508284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18950828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18950828
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Bemerkung
- Beilagen für 1895 gesammelt in einer Ausgabe am 01.01.1895 Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-28
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1895
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zueignen. Afrika. deutschenKolonisten gelöst. Diese haben an den deutschen Botschafter Frhrn. v. Säurma- Jellsch in Konstantinopel eine Dankadresse ge richtet „für die weitgehende und nachdrückliche Unterstützung", die ihnen seitens der Botschaft *Die in Begleitung des Obersten Leontiew aus Rußland zurückkehrende abessinische Mission begibt sich direkt nach Abessinien zurück. Sie beabsichtigte Jerusalem zu besuchen, gab jedoch infolge eines Telegramms von König Menelik, welches die Gesandtschaft anweist, un verzüglich zurückzukehren, diese Absicht auf. Leontiew geht nur bis zur Grenze mit, und reist dann nach Rußland zurück. letzteren, die sie in bezug auf ihre Nerven aus gesprochen hatte, in ausgiebigster Weise in Er- füklung. Sie war sehr nervös und reizbar, eine Thatsache, die besonders ihrer Nichte fühlbar wurde. Ihren Höhepunkt erreichte aber diese Schwäche der Dame jedesmal, wenn Hermann Reichert, was jetzt allabendlich geschah, sein Bräutchen besuchte, und sie das junge Paar dann Hand in Hand in der Fensternische sitzen sah. Wenigstens versicherte Gretchen das ihrem Bräu tigam stets, wenn die Mutter demselben mit so vornehmer Zurückhaltung begegnete. Hermann, dem das angstvolle Flehen in den braunen Augen der Geliebten dabei nicht entging, stellte sich stets gläubig und überzeugt und bezwang seinen aufwallenden Stolz, wenn die Frau vom Hause ihm die Ehre und das Glück, in ihre Familie ausgenommen zu werden, nicht fühlbar genug machen konnte. Wenn ihr Gatte zugegen war, ließ sich Frau Hermine allerdings nicht so sehr von ihren Nerven beherrschen, sie wußte, daß dieser den Erwählten seiner Tochter hochschätze und nie heiterer und zufriedener war, als in dessen Gegen wart. Daher that sie denn ein Uebriges und zwang sich in solchen Stunden zu einer freundlichen Miene. Trotzdem aber konnte sich ihr zukünftiger Schwiegersohn eines unbehaglichen Gefühls nicht erwehren, wenn er an den Tag der öffentlichen Verlobung dachte, der seine Eltern mit der hoch mütigen Frau in nähere Berührung bringen mußte. Für sich selbst wollte er all diese Nadel stiche geduldig hinnehmen, was kümmerten sie ihn bei seinem namenlosen Glück! — aber seine guten, alten Eltern von oben herab mit be- Frankreich. *Jn Frankreich haben die Dezentralisten einen Feldzug gegen die Welt-Aus stellung von 1900 begonnen. Der Gemeinde ¬ plötzlich wieder still und in sich gekehrt. Der sorgenvolle Ernst, der in den letzten Monaten sein Gesicht beschattet hatte, kehrte wieder zurück und gab ihm einen müden, gealterten Ausdruck. Frau Hermine aber war empört, zu nächst über die hohen Legate und dann über die Verzögerung in der Aushändigung ihres wohlverdienten Lohnes. Sie meinte, die Galan terie des Verstorbenen, der ihr durchaus mit seinem Nachlaß ein Geburtstagsgeschenk — der zwölfte Mai war ihr Geburtstag — habe machen wollen, sei lächerlich und lege ihre eine Geduld probe auf, die ihre in der letzten Zeit wahrhaft mißhandelten Nerven im höchsten Grade auf regen würde. Natürlich ließ sie diese Ansicht nur im Kreise der Ihren laut werden, Fremden gegenüber erging sie sich in pathetischen Reden über die rührende Zartheit des Verstorbenen, über die Anhänglichkeit desselben über das Grab hinaus. Auf Gretchen und Eva blieb das, was Frau Hermine so erregte, ohne jede Wirkung. Gret chen betrauerte den alten Freund mit vollem, warmen Herzen. — Wenn sie in ihrem bräutlichen Glück auch Trost und Ablenkung fand, so begriff und ehrte sie doch den Schmerz ihrer Kousine, deren Augen sich noch lange bei der leisesten Erinnerung an den Todten mit Thränen füllten. Im übrigen aber wußten beide junge Damen, daß Lucy, das Patenkind des Verstorbenen, seine bestimmte Erbin sei, und begriffen nicht, wie die kleine Verzögerung, die der Testator nun doch einmal gewünscht, solchen Unwillen Hervorrufen konnte, wie ihn die Kommerzienrätin täglich mehr zur Schau trug. Uebrigens ging die Prophezeiung der Aste«. *Japan hat nun schon seit Monaten den Friedensschluß mit dem besiegten China unter zeichnet und hat die Garantien für Formosa und ür Korea auf dem Papier. Mit der thatsäch- ichen Besitzergreifung der erworbenen Länder scheint es aber seine großen Schwierig diten zu haben. Auf Formosa ist die apanfeindliche Partei sö mächtig und so ent- chlossen, es auf bewaffneten Widerstand an- ömmen zu lassen, daß die Engländer, die ein tattliches Geschwader vor Formosa zu liegen jaben und die Truppen zum Schutz der Euro päer an Land setzen wollten, es vorgezogen jaben, die Truppen an Bord zu behalten und auch die englischen Unterthanen einzuschiffen. Von Korea hat Japan sich einstweilen ganz zurückgezogen, auch seinen Gesandten von dort abberufen, da nichts durchzusetzen war. Dazu kommt noch die feindliche Haltung Rußlands gegen Japan. Man steht: siegreiche Kriege allein thun es nicht, man muß auch die Macht besitzen, sich die Vorteile des Sieges wirklich an- Uon Uah ««h Fern. Daft der Fall, wo sieben Brüder den FeA zug 1870/71 mitgemacht haben, einzig dasB ist unrichtig. .Von den 14 Söhnen der M v. Tresckow-Radojewo haben ein Sohn Feldzug 1864, sieben Söhne 1866 und nA Söhne 1870/71 mitgemacht. Einer ist bei b Privat im Kaiser Alexander-Regiment gebliebA zwei sind 1866 und zwei 1870 verwundet. erwarben in diesen drei Feldzügen: 1 Ori^ xour ls merits, 6 Rote Adlerorden mit Schl^ tern, 1 Eisernes Kreuz 1. Klasse und 7 EiE Kreuze 2. Klasse. Freiherr v. Stumm-Halberg und W zeigen soeben die Verlobung ihrer Tochter BeE mit dem Leutnant im braunschweigischen Hus^ regimcnt Helmuth v. Lucius an. Es ist E der Sohn des früheren Ministers Lucius v. M' Hausen. Gedächtniskirche für König LudwA Die Arbeiten zum Bau einer GedächtnisM für König Ludwig II. am Seeufer im Park Schloß Berg haben bereits begonnen. An Baustelle find die Bäume gefällt, ebenso sind Abgrabungen des Erdreiches zur Ebnung Keter Kol;' Vermächtnis. 1Sj lForljeyuu».! 2. Das Testament des Verstorbenen, das heute so zahlreiche Gemüter beschäftigte, befand sich in den Händen der betreffenden Gerichtsbeamten, um mit all den Förmlichkeiten, die das Gesetz vorschreibt, eröffnet zu werden. Man hatte es am Morgen nach dem Ab leben des Herrn Bolz, als das Gericht für die Hinterlassenschaft des ohne leibliche Erben Ver storbenen die nötigen Schritte gethan, in einem Fache seines Schreibtisches gefunden. Es trug die Aufschrift: „Mein letzter Wille, an meinem Begräbnistage zu eröffnen." Das Testament war bald übersehen. Der Erblasser bestimmte seiner Häushälterin und dem alten Gärtner reiche Legate; sein Garten sollte unter der Obhut des letzteren, etwaige im Hause befindliche Mieter im Besitze ihrer Wohnungen, überhaupt alles in seinem Nachlasse unverändert bleiben, und zwar bis zum zwölften Mai, an welchem Tage das eigentliche Testament, das bei einem Notar deponiert war, eröffnet werden sollte. Am zwölften Mai, vormittags um elf Uhr, solle der Eröffnungsakt im Hause des Kommerzienrats Menzel, im Beisein aller Familienmitglieder, vor sich gehen. Diese Eröffnung wurde in dem Menzelschen Hause mit verschiedenen Empfindungen ausge nommen. Der Kommerzienrat, der bedeutend frischer von der Reise zurückgekehrt war, wurde Bauplatzes schon im vollen Gange. ,. Ueber den frechen Raubanfall in BrM wird berichtet: Dienstag mittag drangen mit Revolvern und Dolchen bewaffnete MäE in das dortige Wechselgeschäft von Jaffs u. am Ning 26, und verlangten die AushändiE der Kasse. Den Revolver hochhaltend, rief E der Kerle dem verblüfften Personal zu: „AM halten, wir werden jetzt die Schränke lecH meine Herren!" und versuchte es, über den M tisch hinweg, den Kassierer zu ergreifen. DE Moment benutzte einer der jungen Leut: U Firma und stürzte an dem Bankräuber E durch die nur angelehnte Glastür auf den E hinaus, dort mit gellender Stimme: „Ä Mörder" rufend. Bei dem ungemein lebkE Verkehr, der gerade zwischen 11 und 12 mittags auf dem Ringe herrscht, umstandet kaum einer Minute Hunderte von Menschen Ausgang des Jaffeschen Geschäftslokales E den Hauseingang. Die drei Verbrecher, A Spiel verloren gebend, versuchten es, A Menschenring zu durchbrechen, aber nur M kam glücklich durch, die andern beiden wE überwältigt und nach der Polizeiwache gcbM Hier wurden ihre Personen festgestellt als 24jährige arbeitslose Schlosser Münzer und"ö 24jährige Buchbinder Göppert. Der Polizei.^ lang es schon wenige Stunden später den E, der Räuber, den Schlosser Lanz, ebenfalls E zunehmcn. Bei dem Versuch, zu entwischen, sich Münzer eine schwere Verletzung zUM» stürzte und fiel so unglücklich, daß er sich scharfgcschliffene Klinge eines Mesters, das - offen im Gürtel trug, in den Oberschenkel sA Ein Deserteur wurde in Burg auf N warn verhaftet. Es ist ein Unteroffizier rheinischen Regiments, der mit einem falM Paß bis nach Holstein gekommen war. Er seit seiner Fahnenflucht ein Tagebuch über E Erlebnisse geführt und seinen Aufzeichnung das Motto vorgesetzt: „Habe Gott vor und im Herzen, so wird dir's wohlgehen." Das unselige Spielen mit Waffen^ in Münster wieder ein Opfer gefordert, g 16 jährige Sattlerlehrling Weck zielte im mit einem für ungeladen gehaltenen ReE. Abkürzung der Verjährungsfrist. Aus Haudwerkerkreisen ist vor kurzem eine Abkürzung der Verjährungsfrist als „Staatshilfe für den Handwerkerstand" gefordert worden. In der Begründung dieser Forderung hieß es, die jetzt zu Recht bestehende zweijährige Ver jährungsfrist sei eine viel zu lange in einer Zeit, in der die Verhältnisse der Menschen sich schneller ändern, als ehedem. Besonders Handwerker, die Bedarfsartikel fertigen, wie Schuhmacher und Schneider, sollten demgemäß schneller auf Zahlung dringen können, wie bisher. Es wird sodann darauf hingewiesen, daß sonderbarerweise gerade Beamte, die ihr Gehalt meist schon im voraus erhalten, bei kleinen Handwerkern Kredit ins Ungemessene in Anspruch nehmen. Hier könne nur Abkürzung der Verjährungsfrist helfen, denn ohne diese scheuen sich die Handwerker, ihre Forderungen energisch einzutreiben, weil sie fürchten, den Kunden zu verlieren, wenn sie Zahlung verlangen, ehe es gesetzlich geboten ist. Die Verjährungsfrist, so wird weiter bemerkt, sei für die verschiedenen Gewerbe gesondert fest zusetzen; für Schuhmacher und Schneider soll eine sechsmonatliche Verjährungsfrist angemessen sein. Die Kleingewerbetreibenden würden dadurch, daß sie schneller zu ihrem Gelde kommen, eine höhere Kreditfähigkeit erlangen. Die Handwerker, welche eine Abkürzung der Verjährungsfrist bis auf sechs Monate ver langen, vergessen offenbar, die Kehrseite der Medaille zu betrachten, d. h. sie bedenken nicht, daß eine so kurze Verjährungsfrist böswilligen Schuldnern leichter Gelegenheit geben würde, die Verjährung eintreten zu lassen und dann überhaupt nicht zu zahlen. Die berechtigte Forderung der Verkürzung der Borgfristen kann am zweckmäßigsten durch einheitliches Auftreten der betreffenden Handwerker durchgesetzt werden. Ein solches zu stände zu bringen müßte daher das nächste Bestreben der Vertreter der betreffen den Berufszweige sein. Wenn der Entwurf eines neuen bürgerlichen Gesetzbuches für eine Reihe von Rechtsverhält nissen Verjährungsfristen von zwei und vier Jahren aufstellt, so wäre hiernach nichts dagegen einzuwendeu. Wohl aber muß Widerspruch da gegen erhoben werden, daß besagter Entwurf im Anschluß an das römische Recht, die Bestimmung enthält: „Die regelmäßige Verjährungsfrist be trägt 30 Jahre." Diese Bestimmung kann unter MMlsen zum Jahrestage von MMMWMdem die hessische Division ruhm- MMßMil genommen Halle, ein Glückwunsch- das der Großherzog mit fol- beamwortete: „Eurer Majestät We Worte der Anerkennung der Tapferkeit Reiner braven Hessen, die sie vor 25 Jahren in diesen nie zu vergessenden Tagen bewiesen, haben mich als ihren Landcsherrn tief gerührt. Im Namen der hessischen Krieger und meines ganzen Volkes spreche ich den innigen Dank aus, der alle Herzen bewegt. Wenn je das deutsche Vaterland wieder bedroht werden sollte, werden wir Hessen in Treue und Liebe unserm Kaiser zur Leite stehen. Ernst Ludwig." *Der,Milit.-Polit. Korr/ zufolge wird in der nächsten Tagung des Reichstags ein Vor schlag zur andcrweiten Regelung des Verhält nisses der Finanzen des Reiches und der Einzel st aaten nicht wieder eingebracht werden. Der nächste Reichshaushalt werde in allen seinen Teilen ein Bild der äußersten Sparsamkeit und Zurückhaltung mit Forderungen darbieten. * Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Gedächtnisfeiern in Els aß - Lothringen nunmehr ihr stark chauvinistisch abgetöntes Echo in der französischen Presie gesunden. Eine Reihe von Pariser Blättern bringen Entrüstungs-Artikel über die lauten patriotischen Kundgebungen der Deutschen an der französischen Grenze und befürworten die Errichtung einer Statue der Stadt Metz in Paris als Antwort. Kein Franzose werde sich der Beitragsleistung entziehen. In sämtlichen Blättern soll baldigst eine Sammlung eröffnet werden. * Nachdem die Bischofskonferenz in Fulda vier Sitzungen abgehalten hatte, fand am Mittwoch abend im Dome die Schluß andacht statt. * Der ,Reichsanz/ gibt amtlich bekannt, daß der bisherige GouverneurvonKamerun, v. Zimmerer, in den einstweiligen Ruhestand ge treten und zu seinem Nachfolger der bisherige Landeshauptmann v. Puttkamer, bekanntlich ein Sohn des früheren Staatsministers, ernannt worden ist. Oesterreich-Ungarn. *Ein Ministerium Badeni wird in Oesterreich — soviel steht jetzt fest — das Aushilfskabinett Kielmansegg ablösen. Die Entschließung des Kaisers ist in Ischl erfolgt, die Namen der neu in das Ministerium tretenden Mitglieder stehen fest, werden aber einstweilen noch geheim gehalten. Ein augenblicklicher Kabinettswechsel ist nicht zu erwarten. Graf Badeni wird seinen Lemberger Statthalterposten erst verlassen, wenn die galizischen Landtags- Wahlen erledigt sind. Der künftige Minister präsident Oesterreichs ist, wie der Leiter der Auswärtigen Politik, Graf Goluchowski, ein Pole. *Jn der Nähe von Jarosla'u (Galizien) ist ein Luftballon mit zwei russischen Offizieren und einem Professor des Petersburger meteorologischen Instituts gelandet. Lie Insassen behaupten, gegen ihren Willen über die Grenze getrieben zu sein; da jedoch bei ihnen eine Karte der Umgegend von Jaroslau und ein photographischer Apparat vorgefunden wurde, ordnete der Bezirkshauptmann ihre Verhaf tung an. „Man kann die Ausstellung von 1900 vermeiden": „Alle Welt", so hebt Barrss an, „ist damit einverstanden, daß die nächste Welt-Ausstellung die letzte sein wird. Das Land sieht ihr mit Ekel entgegen. Es gibt keinen Einfältigen mehr, um in dem Gipfel des Eiffelturms eiu Wahrzeichen des Heiles der Nation und der Menschheit zu sehen. Man gibt jetzt zu, daß eine Straße von Kairo und eine Geschichte der menschlichen Wohnungen, wie sie die letzte Aus stellung bot, ein Spielzeug ist, welches tief unter dem Trianon der Marie Antoinette steht und jedenfalls unwürdig ist, ein ganzes Jahr lang den Mittelpunkt des französischen Genies dar zustellen." * Der ,Temps' veröffentlicht einen Brief aus Madagaskar, der den Gesundheitszustand der französischen Truppen sehr ungünstig schildert. Sumpffieber und andere Krankheiten richten wachsende Verheerungen an. Zwei und ein halbes in Suberbieville liegende Bataillone haben täglich 5 Todesfälle. Von einer beim Abmarsch aus Majunga 225 Mann starken Geniekompanie langten nur 26 Mann in vollständig herunter gekommenem Zustande an. Für Lazarette ist nicht vorgesorgt. Die Kranken liegen bei einer Hitze von 40 Grad unter Zelten. England. *Das Unterhaus hat mit 256 gegen 74 Stimmen die Wahl des Parnelliten John Daley, der wegen Dynamitverbrechens im Zuchthause sitzt, für ungültig erklärt. John Daley war in Limerick ohne Gegenkandidaten gewählt worden. Spanien. Aus Cuba liegt folgende Meldung vor: Die spanischen Truppen unter Oberbefehl der Generale Navarro und Sandoval, welche kürz lich von Songo und Saintlouis gegen Maceo zu Felde zogen, sind in sehr vermindetcr An zahl entkräftet und elend zurückgekehrt. In be ständigen Guerillagefechten sind viele Tote ge blieben; eine große Anzahl Offiziere und Sol daten raffte das Fieber auf dem Marsche hinweg. *Eine amtliche Meldung aus Havana be stätigt die heldenmüüge Verteidigung von Emolog.o durch 18 Spanier gegen 200 Auf ständische. Die Spanier hatten 15 Verwundete. Der General beantragte, sämtliche Mannschaften, aus denen die Abteilung bestand, zu belohnen. Balkanstaaten. * Exkönig Milan wird Ende dieses Monats inSerbien cintreffen und dauernden Aufenthalt in Nisch nehmen. * Da Fürst Ferdinand von Bulgarien das Audienzgesuch des englischen Konsuls an geblich wegen Zeitmangels ablehnte, haben die übrigen hier residierenden Konsuln beschlossen, sich dem Fürsten vor dessen Abreise nach Varna nicht vorzustellen. *Die türkische Antwort an die drei Groß mächte bezüglich der Reformen in Armenien vermehrt die Zugeständnisse nicht, sondern be schränkt sie. Die drei Großmächte stimmen völlig darin überein, die Annahme eines befriedigenden Entwurfes für Armenien fettens der Türkei bald zu sichern. * Der rumänische Generalstabschef Jaques Lahovary wurde am Mittwoch in einem Degen duell gefährlich verwundet. * Der macedo nis che Aufstand, der nach den Meldungen aus türkischen Regierungs- krcisen niedergeworfen schien, ist an mehreren Punkten wieder ausgebrochen. Die türkische Regierung hat es an Energie fehlen lassen; sons hätten die Reste der Banden längst zerstreut sein müssen, da sie infolge der bekannten diplo matischen Schritte in Sofia keinen Zuzug aus Bulgarien mehr erhalten. Nunmehr heißt es, daß türkische Verstärkungen in das aufständische Gebiet abgehen sollen. *Die Grundeigentumsfrage in Palästina ist nunmehr zu gunsten der liegende Thatbestand allen möglichen VerduB lungen ausgesetzt ist. Schon nach zehn Jahr ist es unter Umständen schwierig, den BeuB für die bestrittene, wenngleich erfolgte LeistB ' einer Zahlung zu liefern. Nach zwanzig b" l dreißig Jahren wird es vielfach unmöglich Es ist also geradezu eine Forderung der U rechtigkeit, mit der 30jährigen Verjährung?^ des römischen Rechtes gründlich zu brechen s" als Regel etwa eine 10 bis 13 jährige M jährungsfrift aufzustellen. Wenn insolgedeO die Zahl der verwickelten Prozesse etwas - nimmt, so wird das der Menschheit im gavB und einzelnen gewiß nicht zum Schaden gereM leidigcnder Kälte behandelt zu sehen, war Gedanle, der hinreichte, ihm das Blut ia ' Wangen zu jagen. Darum klopfte ihm das sonst so fuM^ Herz doch ein wenig, als nun der Abend, welchem die Verlobung im Familienkreises, feiert werden sollte, anbrach und er an der der Eltern das stattliche Haus des KommE, rats betrat. Die alten Leute gingen strEo vor Glück neben ihm einher und ahnten 'M was ihren Sohn in diesem Augenblick so M beschäftigte. Es kam ihnen gar nicht E Sinn, daß sie eine Zurücksetzung und KräwM treffen könne. Weshalb auch? Sie waren M glücklich und stolz, ihren Hermann als Verlos der Tochter eines der angesehensten Männer § Stadt zu wissen, doch unterschätzten sie auw Wert des Sohnes nicht. Sie wußten recht daß dieser auch in manchem anderen acht^ Hause ein willkommener Freier gewesen warM Als sie in den hellerleuchteten, reichen Tropengewächsen und Statuetten gesaM' Korridor traten und Hermann prüfend aw - schaute, konnte er sich mit Genugthuung e'M stehen, daß seines Vaters hohe, kraftvolle ft in dem feinen, schwarzen Anzuge sehr vorMM erscheine und die Mutter in dem grauen kleide, dem duftigen Blendenhäubchen aM vollen, noch fast ganz dunklen Scheitel, we glänzend vor Freude, die hübscheste alte sei, die man sich denken könne. Er wollte mit gerechtem Stolz diese Bemerkung laut w lassen, als die Thüre des Salons Nch v'^. und Gretchen, die die nahenden Schn» nommen hatte, heraus eilte. den heutigen vervollkommneten Verkehrsverhält- mit einem für ungeladen gehaltenen ReE. nisten nicht mehr als eine rechtmäßige erkannt ' auf die Dienstmagd Anna Post, die Waffe werden und vielfach kann sie geradezu Ungerech-! los, und die Kugel drang der Unglücklich^ tigkeiten zur Folge haben, da im Laufe von die Brust. Die Schwerverletzte wurde in " 30 Jahren der einer Fordernug zu Grunde ' städtische Hospital gebracht. rat von Nancy hat den Wunsch ausgesprochen, daß diese Ausstellung, welche aufs neue den Strom der Geschäfte von allen Departements nach Paris abl-nken nnd dort eine unnatürliche Preissteigerung Hervorrufen werde, nicht statt- stnden möge, und daraufhin schreibt der ehemalige Abgeordnete dieser Stadt, Maurice Barrös, dessen Steckenpferd die Dezentralisierung ist, Unterstützung", einen Leitartikel in den ,Figaro' unter dem Titel: ! zu teil wurde.
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