Volltext Seite (XML)
llgemtilmAm D>eb vo» Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswslöe, Großröhrsöors, Manlienthsl unö Mngegenö Bei größeren entgegen. seit. Neöaktion, Druck unö Verlag non N. Bchurlg, Bretnig. Mittwoch, den 28. August 1895 Nr. 69. 5. Jahrgang i Industrie-Verein zu Werdau eB 8. 4. B Preis — lErbfen 35,-Kartoffeln 50 Kilo O- kommen. Der 15jährige Buchbinderlehrling rg- 71» hat die Forderungen 45 Pfg. und 9stündige Arbeitszeit be- 2 9 3 stand, Die L il. 5 7 0 6 7 12 Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. s 6 7 11 Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal kk 75 kl. 94 35 42 80 8g 50 10 75 50 höchsterzmedrigsier! Prets. > billig Marktpreise in Kamenz am 22. August 1895. üneo lD L sen- Ueber das Ergebnis der eingeleiteten Unter suchung war bis jetzt etwas Bestimmtes nicht in Erfahrung zu bringen. — Ein recht gefährliches Individuum treibt sich seit einiger Zeit in der Gegend von Ziegelheim, Hoyersdorf, Röhrsdorf, Schwaben rc. umher. Der frühere Dienst knecht Wildenhain aus Uhlmannsdorf, ain 29. v. Al. aus dem Zuchthause entlasten, führt geradezu ein Rüuberleben in der Um gegend. Bewaffnet mit Flinte, Säbel und Mester macht er Dörfer und Wege unsicher. Tagsüber hält er sich in den Wäldern und auf Feldern auf und ist trotz aller Nachstell ungen der Behörden und Jäger rc. noch nicht zu ergreifen gewesen. — Der Ort Kötzschenbroda begeht in diesem Jahre ein interessantes Jubiläum, dessen Veranlassung für ganz Sachsen von hoher Bedeutung war: die am 27. August erfolgte Wiederkehr ses Tages, au dem vor 250 Jahren im Pfarrhause zu Kötzschenbroda der Waffen stillstand zwischen Sachsen und Schweden ab geschlossen wurde. Der Tisch, an welchem die Bevollmächtigten, der sächsische Geheimrat von Oppel und der schweoische General Axel Lilie, saßen, sowie das dabei benutzte Tinten faß werden noch heute im Pfarrhause aufbe wahrt. — Vom Blitze getötet wurde am Sonn abend in der Nähe von Wildenhain bei Großen hain der Handelsfleischer Troschütz, der mit seinem ca. 9jährigen Sohne eine Kuh nach der Stadt transportierte. Die Kuh ist eben falls getötet worden, während der Knabe be täubt wurde, aber unversehrt blieb. — Einer überaus frechen Täuschung machte sich gegen die Redaktion des Olbern hauer Amtsblattes der dort beschäftigte Tage löhner und Stuhlbauer Karl Hermann Börner aus Heidelberg bei Seiffen schuldig, indem er am Montag an gedachter Stelle erschien, um seinen eigenen Tod zu melden und sich — Die 3. Klaffe der 128. kgl. sächs. Landeslotterie wird am 9. und 10. Septem ber d. I. gezogen. Die Erneuerung der Lose ist vor Ablauf des 31. August zu bewirken. — Dem Werke des Oberst z. D. v. Schimpfs, „König Albert und das edle Waid werk", das demnächst bei W. Baensch in Dres den erscheint, sieht man in waidmännischen Kreisen mit dem größten Interesse entgegen. Nach oen geführten Schußlisten dürfte die Zahl der von dem hohen Jäger erlegten Tiere weit über 40,000 betragen. — Der Bau des Dresdner Hauptper sonenbahnhofes nimmt unter allen öffentlichen Bauten das meiste Interesse in Anspruch. Die Ausführung des Empfangsgebäudes wird die nächsten zwei Jahre nochj voll in Anspruch nehmen. Es wiro dann allerdings ein Ge bäude entstehen, welches an llebersichtlichteit, Zweckmäßigkeit und Betriebssicherheit ebenso wie an Bequemlichkeit für das reisende Pub likum als unübertroffen bezeichnet werden muß. Die Leistungsfähigkeit wird auch den mannig fachen Ansprüchen eines anwachsenden Verkehrs aller Voraussicht nach auf lanae Zeit hinaus entsprechen. Diese weitgreifende Fürsorge für die Zuluft ist aber um so gerechtfertigter, als nach den anderwärts in größeren Städten insbesondere auch bei der Berliner Stadtbahn gemachten Erfahrungen auch neuere Anlagen der in Rede stehenden Art in kurzer Zeit wie der erweiterungsbedürftig geworoen sind. Die Kosten für die Errichtung des Hauptpersonen bahnhofes in Dresden waren in dem ursprüng lichen allgemeinen Plan um 7,300,000 Mk. niedriger angesetzt gewesen, aber bis zur Zeit der Bewilligung der Mittel vom vorigen Land tag waren die Kosten für Grunderwerb, Ober bau, Straßenführungen so gestiegen, daß die damaligen Bewilligungen für den Bauaufwand des Bahnhofes nebst Zubehör — auf das neue Gebäude der Generaldirektion entfallen allein gegen 2 ^Millionen Mark — auf 16,267,000 M. beziffert werden mußten. — Dem Präsidenten von Sachsens Militärvereinsbund, Herrn Inspektor a D. A. Tanner, ist vom Herzog von Sachsen- Altenburg anläßlich Höchstdessen 50jährigen Militärdienst-Jubiläums am 17. d. Mts., zu welchem er Namens des Bundes, dessen Ehren mitglied der Herzog ist, persönlich eine Glück wunschkarte überreichte, das Ritterkreuz des sächsischen Hausordens verliehen worden. — Auf dem Wege von Niederlößnitz nach Wahnsdorf konnten dieser Tage Touristen eine Anzahl Schucknaben beobachten, welche kunstgerecht Steine klopften. Auf Befragen erfuhren die Passanten, daß die Gemeinde Wahnsdorf die Beschaffung von Straßenbau material an den Mindestfordernden vergeben habe und daraufhin hatten zwölf Schulknaben sich gemeldet, die das Kubikmeter Steine für 1 Mk. 40 Pfg. klarzuschlagen sich erboten, während sonst pro Kubikmeter 3 Mk. bezahlt werden. Eine derartige Ausnutzung der Ferien zeit erscheint weder vom gesundheitlichen noch vom sozialpolitischen Standpunkte aus zulässig Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Nr. 133«. se?' ihre« Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterlaltungsblattes" -m-neljährlich ab Schalter 1 Mt. oei freier Zusendung durch Boten im Haus 1 Mk. 20 Pf., durch oie Poü iMk. exkl. Bestellgeld. 4 Wochen altes Kind (Mädchen), in einem Säckchen eingebunden, aufgefunden. Wer das Kind an diesen Ort gebracht, war bislang nicht zu ermitteln. — Dem Leipziger „Tageblatt" zufolge ist daselbst ein Streik der Maler und Lackierer ausgebrochen. Der Beschluß wurde in einer kürzlich abgehaltenen Versammlung gefaßt, die von 500 Personen besucht war. Ein Teil der Meister Stundenlohn willigt- — Der beschloß, daß am 2. September in sämtlichen Fabriken und Betrieben nicht gearbeitet werden soll. — In den Haushaltplan der Stadt Glauchau sind 90000 Mark eingesetzt worden zur Errichtung eines Stadtbades mit Schwimm- Dampf- und Wannenbäder, dessen baldige Ausführung zu erwarten steht. Leipzig. Die Mehvorführungen in der dauernden Gewerbeausstellung haben schon von jeher das allgemeine Interesse erweckt, dies umsomehr aber jetzt, nachdem die dauernde Gewerbeausstdlluug im neuen Prachtgebäude .in bedeutend vermehrter Reichhaltigkeit dem , Publikum zu Gebote steht. Es muß als etwas Außergewöhnliches bezeichnet werden, wenn in einem einzigen, allerdings großen dreige schossigen Gebäude die Erzeugnisse von mehr als 300 Ausstellern vereinigt sind. Motoren, darunter Lokomobilen von 4—30 Pferdestärken, Hilssmaschienen für die verschiedensten Gewerbe technische Erzeugnisse, Haus- und kunstgewerb liche Gegenstände sind in reicher Fülle durch erste Firmen vertreten. — Es sind in der letzten Zeit wieder holt Nachrichten über erneutes und angeblich massenhaftes Auftreten des Nonnenfalters, insbesondere in den Waldungen des sächsische» Vogtlandes, aufgetaucht und verbreitet worden. Diese Nachrichten haben sich, dem amtlichen „Journal" zufolge, als grundlos erwiesen. 50 Kilo. Korn Weizen Gerste Jaser Heidekorn Hirse »I. kl.!! 5 82-Heu als „erhängt aufgefunden" zu erklären. Er gab sich als Bruder des angeblich Er hängten aus und berichtete, der Karl Hermann Börner sei am Sonntag im Walde bei Ober lochmühle erhängt aufgefunden worden; bei der Leiche seien die Papiere des Toten und eine Vorladung des königl. Landgerichts Frei berg vorgefunden worden, nach welcher der „Selbstmörder" sich am Sonnabend an Amts stelle hätte einfinden sollen. Furcht vor Strafe sei wahrscheinlich die Ursache zu dem be trübenden Schritte seines „Bruders". In zwischen hat sich herausgestellt, daß Börner die Geschichte erfunden hat, um das Gericht zu täuschen und der Vorladung nach Freiberg aus dem Wege zu gehen. Natürlich ist sofort der gelungene Eulenspiegelstreich des findigen Menschen an zuständiger Stelle angezeigt worden, so daß derselbe nun wohl oder übel doch noch den sauren Gang nach Freiberg antreten muß. — Bei dem kürzlich in Hohenstein statt gefundenen Brande sind 10 Häuser gänzlich und 1 bis auf die Erdgeschoßmauern abge brannt und eingestürzt. Auch ist leider ein junges Menschenleben in den Flammen umge- Dresdner Schlachtviehmartt den 26. Aug. 1895. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 625 Rinder, s378 Schweine, ((OH Hammel und 266 Rälber, in Summa 3373 Schlachtstücken. Für den Zent- ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 63—68 Rik., für Rüttelware einschließl guter Rühe wurde,: 60—63 Rik., für leichtere Stücke 45—50 Mk. bez. Lngb Lämmer Las paar im Gewicht zu 50 Rilo Fleisch 65—68 Mk., das paar Landhamme, in derselben Schwere 62—64 Mk. Der Zentner lebendes Gewichts von Landschweinen engl. Kreuzung galt 45—43 Mk., zweiter Ndabl hiervon 40—42 Mk. Vcrtliches und Sächsisches. Bretnig, den 28. August 1895. Bretnig. In allen deutschen Gauen rüstet man sich zur nationalen Feier der denkwürdigen Tage von 1870 71. Es ist ein freudiges Rüsten und Schaffen, beseelt vom Geiste echten und rechten deutschen Sinnes; M es doch, nicht nur die Erhebung unseres deutschen Vaterlandes zum deutschen Kaiser reich, sondern auch — und das letztere ins besondere — die braven Tapferen der Schlachtfelder Frankreichs, feien sie gefallen, "der weilen sie heute noch unter uns, zu leiern und ihrer in dankbarer Erinnerung zu Mcken. Auch unser Ort wird sich der Dankespflicht gegen die Veteranen früherer' Kriege, deren es in Breinig erfreulicherweise jur Zett noch recht viele giebt, nicht entziehen; ouch er wird eine offizielle Feier der Jubi- Mmstage von 1870/71 veranstalten, die zu- b^ich eine Trauerfeier sein wird, gewidmet M Andenken Derer, die aus unserer Ge binde hervorgegangen, ihr Blut dem Vater- t fde und ihren deutschen Brüdern zum Mer brachten. Kein Tag war so tiefein- Meidend in das Geschick Deutschlands als der Siegestag von Sedan. Es ist des- Mb vom hiesigen Gemeinderat unter Be- Migung einer Summe von 100 Mark aus or Gemeindekasse zu Zwecken der Festlichkeit stimmt worden, den 1. Sept, festlich zu be- Uen und zwar nach folgendem Programm: W 6 Uhr Weckruf durchs Dorf, ^2 Uhr Aufstellung der sämtlichen hiesigen Vereine Gasthof zum deutschen Haus, ^2 Uhr zum Verlöschen bringen. Hierbei lH?fe jedoch der Ballon und der brennende! ^,- Ergoß sich über die Unglückliche, welche st im Nu in Flammen stand. Auf Geschrei eilten Vater und Mutter l,welche nach längerem Bemühen die i^on erstickten, aber nicht verhindern h, f daß sie selbst bedeutende Brandwun- t avontrugen, ihre Tochter aber so schwere Pfunden erlitt, daß sie tags daraus nach glichen Schmerzen ihren Geist ausgab. und es haben später, da die kleinen Kerle nicht rechtzeitig mit ihrer schweren und gefährlichen Arbeit fertig wurden, Erwachsene mit ein- . . , . greifen und das Steinschlagen für den in un- Klausnitzer wurde, bereits auf dem Dachboden sinniger Weiseherabgedrückten Preis bewirken des zuerst brennenden Hauses schlafend, vom müssen. Feuer überrascht, erstickte vermutlich sofort ' — In Sachen des Selbstmordes des! und verbrannte derartig, daß man nur noch Fleischerlehrlings Hermann Geyer in Ober- einige verkohlte Knochen von d-Tmselben aus kunnersdorf sind jetzt mehrere Personen seitens dem Schutte herausbesördern konnte. des Gerichts vernommen worden. Am Sonn- — Am Donnerstag wurde in Wolken abend war auch der Vater des Lehrlings vor- stein beim Mähen des dem Gutsbesitzer geladen und hat seine Aussagen gemacht.! Siegert gehörigen Kornfeldes ein ungefähr j Polung der Veteranen im Gasthofe zur >!nke, wobei sich die Schüler der drei oberen ^Massen anschließen, um 2 Uhr Festzug dem Kriegerdenkmale an der oberen ^Me, hierselbst Niederlegung dreier Kränze jfds der Gemeindevertretung und der bei- k Militäruereine, sowie Dekoration der Kranen durch die Mädchen der 1. Schul- , Vr3 Uhr setzt sich der Festzug nach tzo im Oberdorfe gelegenen Philippschen V ."^selbst Feldgottesdienst abgehalten L?' M Bewegung. Nach Beendigung des üsdgottesdienstes bewegt sich der Zug nach Gasthofe „zur Rose" zurück und ist den ufnen hier Gelegenheit geboten, sich an sj/k, gutem Löwenbräu zu erquicken. Möge Feier zu einer würoigen gestalten die Teilnahme an derselben eine recht! lUe sein. ; i», Bretnig. Auf das heute (Dienstag)' ^Gasthofe zur Klinke stattfindende humori-' Ifangs-Konzert sei auch an dieser mit dem Bemerken daraus hingewiesen, tz uur gediegene, unterhaltende Vorträge ren und dem Publikum dadurch sicherlich genußreicher Abend bereitet werden wird, ^ei Am Freitag Abend ist in Gräfenhain uigsbrück durch unvorsichtiges Gebahren ^^wer Petroleumlampe ein entsetzliches geschehen. Die neunzehnjährige Tochter Mitbesitzers Rübesamen wollte beim Zu- die Lampe durch Blasen in den 7 Butter 1 Irischster smedNUt. 50 Kilo r> lOMv» KUo 2 7 —/Stroh 1200 Pt»nd 19 - 2