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WWAAIWW „ »»»^»„»«ch« «w« »°N4 «t« Smm- »d v« Vr«t> lor dl, »4 mm brM, I» «ml,»l»»d,,l^ Ift »0 (FamINm,n,^,m -ud SI,llm«^u»< »«dlrftia« »»>. >» I«, »I< so m« »"«' a-v»«» A-U-nuzM« »0, ,«,-»» »00, >l>r dl, »0 mm «mll. L»li»«lt^l« «« ouiwSr!» S1 R,l-«lmol». v»fts-«a-tl»«t», v^pzi« Nr. isrr«. »,»<l»t^Olr»««»«l»> «»,. Saldi«, Nr. w. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachle«. Fmikdre-^i «lix »1 «d »4. LIdultz Almi «i») 440, vch«^«- 1» vchaxui«»"- L»1L vradtaaltrlfb Dalkdsrmad «a^achsm. M «nthallend die amMches B«ka«»tmach»»gen der Aml»hauplmannl-ast und d«, Bezirksverband» Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Au» (Lvhntk), Schneeberg, Schwarzenberg und Sohanngeorgensladt, der Eladlrüt« tn Drlinhain, Lößnitz, Meustadtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. S» werdrn außerdem veröffentlicht» Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarzenberg. ftlr dl, am «»»mlliqa «lid^amd« Numm« dl» mnnl«-,, S Uhr In d«x Lau-ia^-ilftil» N«llm. Sin, SmnLdr ftr dl, «ulnahm, dn tlmrlgm am ,ara,lchrl^n»> la,, >m»I, an d,INmml,r SI«ll» a>lrd nltl g^«d« auld nicht für dl, Alchllad^I d« durch Fmilprmd« mik^^n« »nz-tarn. — Für Aackgnd, »n. omlan^ rtn-rtmidlrr Schrlllfiat, »dmnimntt dl, Schrift» l-iiun« drin« Dmaniworiung. — Unirrdrrchunn«, d« «m Ichiftidririib« d«rlndni diln«Anh>ri>ch«. Sri Zahlung^ »rrzu« und Nondur» Nadals, al, nlchl umlnbart. vaud»»«lch»f«»K«llm> In» Nu«. vabald. Schnmdn, und Schoarz,nd<ra. Nr. 208. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Bernsbach Blatt 554 auf den Namen der Frau Martha vhl. Schieck geb. Weiß, Material» waren, in Bernsbach Nr. 139d, eingetragene Grundstück soll am Freitag, dem 28. Oktober 1SS2, vormittag« 811 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,8 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 12100 RM. geschätzt. Die Brand» Versicherungssumme beträgt 14 500 RM.; sie entspricht dem Frtedensbaupreis vom Jahre 1914 (H 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Bernsbach im oberen Ortsteil an der Dorfstraße und besteht aus Wohn» gebäude, Hofraum und Garten. Es trägt die Ortslisten» Nummer 139 8. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. Februar 1932 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge» bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Ver- fteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzon. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle de« versteigerten Gegenstandes tritt. Za 1/32 Schwarzenberg, den 1. Sept. 1982. Das Amtsgericht. Montag, den 5. September 1932, nachm. 3 Uhr soll in Beierfeld 1 Schreibtisch meistbietend gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof König-Albert-Turm. VollstreSungsstelle des Finanzamts Schwarzenberg. Sonnabend, den 3. September Oberrealschule Aue (Sachsen). Die Anmeldungen für die Osteraufnahme 1933 in die Sexta sind in der Zeit vom 1. bis mit 20. September 1932 im Amtszimmer des Rektors zu bewirken und zwar Montag» und Freitags von 10—12 Uhr, Donnerstags von 4—6 Uhr. Das Schulgeld beträgt, wie an den höheren Staatsschulen, 240 RM. jährlich, Ermäßigung kann in besonderen Fällen gewährt werden. Dorzulegen sind: 1. Geburtsurkunde (Familienstammbuch), 2. Impfschein, 3. Gutachten der Grundschule und letztes Schul zeugnis und 4. (nur bei Mädchen) ein bezirks- oder schulärzt liches Zeugnis (Schularzt ist Dr. Hofmann, Aue, Bahnhof straße 17). Die Schüler(innen) sind bei der Anmeldung persönlich vor zustellen. Verspätete Anmeldungen können nicht berücksichtigt «»erden. Die Direktion der Oberrealschule zu Aue. M'-chenberufsschule Aue An unserer Mädchenberufsschule besteht eine hauswirt schaftliche Dollklasse mit 30 Wochenstunden im 1. Schuljahre und 10 Wochenstunden im 2. Schuljahre. Der erfolgreiche Be such dieser Klasse befreit vom Besuche des 3. Derufsschuljahres. Laut Beschluß des Ministeriums sind auch Schülerinnen aus der Umgebung von Aue zugelassen. An Schulgeld sind im 1. Schuljahre 60 RM. und im 2. Jahre 20 RM. zu entrichten. Für bedürftige und würdige Schülerinnen sind in der Ortsschulordnung Schulgeldermäßi gungen vorgesehen. » Anmeldungen für diese Vollklaffe sind bi» 15. September 1932 im Derwaltungszimmer der Mädchenberufsschule zu be- wirken. Später eingehende Meldungen können nicht berück sichtigt werden. Aue, den 2. Septeniber 1932. Oberl. Bär, Berufsschulleiter. SS. Jahrg. Slaalsrealgymnasium Schneeberg mit Slaall. Schülerheim. Anmeldungen von Knaben und Mädchen für Ostern 1933 sind im Amtszimmer des Unterzeichneten (Dr.-Köhler-Platz 2, 1. Stock) vom 1. September bi» mit 20. September 1932 von 812—1 Uhr zu bewirken. Dabei sind die Anzumeldenden persönlich vorzustellen, Dorzulegen sind Geburtsurkunde (Familienstammbuch), Impf schein und die in der Grundschule erteilten Zensuren. Für künftige Heimschüler ist ein bezirks- oder schulärztliches Zeug nis beizubringen. Zu anderen als den angegebenen Zeiten ist die Anmel dung nach vorheriger Benachrichtigung möglich. Im Staatlichen Schülerheim sind vierteljährlich zu zahlen: 64,80 RM. für die volle Verpflegung, 37,50 RM. für Woh nung, Heizung und Beleuchtung. Das Schulgeld beträgt vier teljährlich 60 RM. Auf begründeten Antrag hin kann monat liche Zahlung bewilligt werden. Die Direktion de» Staatsrealgymnasiums Schneeberg. Oberstudiendirektor Dr. Geigenmüller. SeWliche SIMmMIMm i« Meedm Dienstag, den 6. September 1932, abends 7 Uhr. Berufsschule Schwarzenberg. Anmeldungen von Mädchen, die ab Ostern 1933 die haus wirtschaftliche Vollklaffe der hiesigen Berufsschule (2jährige ge hobene Abteilung) besuchen wollen, haben bis 10. September iSSL Lei der Schulleitung zU Erfolgen. Auskunft in der Sprechzeit werktags 9—12 Uhr. Die Schulleitung. Di« amtlichen Dekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den GelckMsllellen des „Er-aeblrailchen Dolksfreunds' in Aue Schneebera Löknik und Cchwarzenbera einaesehen werden Streiflichter. Es gehl um drei Dinger um den Parlamenlarlsmus, den Kapilalismus und um Versailles. Unsere Tage hallen wieder von Kämpfen. Was in den Jahren nach dem Krieg, mehr oder weniger unter der Ober- fläche schwelend, Gegenstand der Meinungsverschiedenheiten war, ist wie mit Urgewalt zum offenen Ausbruch gekommen. Nachdem sich die kleinen Parteistreitigkeiten mit der Konso- lidierung der Fronten erledigt haben, hat sich das Wesentliche herauskristallisiert, es geht heute um die drei großen Dinge: um den Parlamentarismus, um den Kapitalis mus und um Versailles. Etwas viel auf einmal, gewiß, aber es ist schließlich besser, daß diese Schicksalsfragen für das deutsche Vaterland und für die Welt, die innerlich Zu sammenhängen, mit einem Schlage zur Debatte gestellt und — hoffentlich — erledigt werden, als daß sie nacheinander das gerade genug gequälte Volk noch auf unbestimmte Zeit hinaus zerreißen. Die Entscheidung reift heran, möge ein starkes Geschlecht die Zeichen der Zeit verstehen! * Wenn Brüning in den ersten Tagen seiner Kanzlerzeit bas Wort prägte, seine Regierung werde die letzte parlamen- tarische sein, so hat er sich geirrt. Denn er selbst hat, durch die Arbeitsunfähigkeit des Reichstags gezwungen, das Parlament sehr bald ausgeschaltet und mit Notverordnungen regiert. Die Systemparteien haben es sich gefallen lassen; solange ein 100pro» zentiger Zentrumskanzler das Heft in den Händen hatte, haben Zentrum und Sozialdemokratie ohne Wimperzucken das Spiel mitgemacht. Als aber das Präsidialkabinett Papen für sich die Folgerungen zog, bekamen es die genannten Parteien mit der Angst zu tun. Sie erkannten, welche Chance sie aus der Hand gegeben hatten. Der Konflikt zwischen dem Kabinett und der NSDAP, war ihnen ein Himmelsgeschenk. Das Zentrum wurde vorgeschickt, den Parlamentarismus zu ret te n. Es vergaß das Niemals, das Brüning mehr als einmal den Nationalsozialisten entgegengeschleudert hatte, und bot Hitler die Hand zur Mitarbeit. Der glatte Verlauf der ersten Sitzung des Reichstags am Dienstag mag hier und da Hoffnungen auf eine Neuauflage des Parlamentarismus (mindestens eines „gelauterten") erweckt haben. Fälschlicherweise, denn die NSDAP, denkt natürlich nicht daran, dem faulen Zauber zur Auferstehung zu verhelfen. Sie ist bekanntlich, ihrem Partei- Programm getreu, eine parlamentsfeindliche Bewegung. Wenn sie jetzt als Retterin des Reichstags auftritt, so tut sie es — ein Blinder fühlt's mit dem Stocke — aus taktischen Erwä gungen heraus. Möglich, daß sie dabei einiges Lehrgeld zahlen muß, denn die Zentrumspartei ist nun einmal mit allen Hun den gehetzt. Die Befürchtung aber, daß sich der Nationalsozia- lismus von Brüning und Konsorten die Schlinge um den Hals legen lassen werde, sind gegenstandslos geworden. Der Wille der Parteiführung, der sich auf die Millionen von Anhängern stützt, hat sich in den letzten Wochen so stark erwiesen, daß er > die Anschläge des Zentrums zunichte machen wird. * Der Kampf um das parlamentarische System ist zugleich ein solcher um die Verfassung. Was in dieser Hinsicht rechtens ist, ist Ansichtssache. Nicht erst seit heute, schon immer haben die Fragen des Staatsrechts mehr der praktischen als der juristischen Beurteilung unterlegen. Schließlich hat alles Formelle seine Grenze in den Notwendigkeiten des staatlichen Lebens. Der Vorwurf des „Verfassungsbruches" ist also leichter erhoben als begründet. Was sie bei Brüning unbeanstandet haben durchgehen lassen, darüber regen sich die „Verfassungs- retter" bei Papen auf, und bei Hitler werden sie es zum Ver- brechen stempeln. * Wie der Parlamentarismus so ist ander K a p i t a l i s - mus durch die Nationalsozialisten ins Wanken geraten. Trotz ihrer jahrelangen Agitation hat die Sozialdemokratie eine Aenderung des Wirtschaftssystems nicht herbeiführen können, dagegen hat es die NSDAP, in wenigen Jahren verstanden, der bereits von dem großen Friedrich vertretenen, im Laufe des liberalistischen Zeitalters aber verschütteten Selbstverständ lichkeit, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht, wieder eine Re sonanz in weitesten Volkskreisen zu verschaffen. Um die Aus- legung dieses Grundsatzes ist jetzt der Kampf auf der ganzen Linie entbrannt. Dabei hat es sich gezeigt, daß die Negierung Papen keineswegs ein festgefügtes Wirtschaftsprogramm hat. Was der Kanzler am vergangenen Sonntag in Münster gls Reformen verkündete, trug den Stempel eines in seinen Ein- zelheitcn durchaus nicht geklärten und unfertigen Kompro misses. Es ist schon glaubhaft, daß noch 24 Stunden vor der Rede Papens im Kabinett noch keine Einiakeit darüber be ¬ standen hat, ob man nicht an Stelle der rein kapitalistischen Grundsätze lieber mehr nach einem der privaten Initiative Spielraum lassenden Staatssozialismus hin operieren sollte. Noch auf der Fahrt nach Münster sollen der Kanzler und der als Vertrauensmann Schleichers ihn begleitende Reichspresse chef Major Marcks das Manuskript in grundsätzlichen Dingen geändert haben. Der I. G.-Farbengeist hat jedenfalls das Rennen gemacht, nachdem Schleicher den plötzlich aufgetauchten Konjunkturhoffnungen seine wohl nicht allzu gefestigten sozia listischen Anschauungen geopfert hatte. So wurde das Pro gramm der Regierung im letzten Moment auf die Bedürfnisse der Hochfinanz und der Börse zugeschnitten. Dort ist man denn auch sehr glücklich. Die demokratischen Blätter konnten ihre Genugtuung nicht verbergen, in ihren Leitartikeln erhielt dis Papensche Rede das Prädikat einer „angenehmen Ent täuschung". So dringend die Entscheidungen im Kampf um den Par lamentarismus und den Kapitalismus sind, sie werden augen blicklich durch die außenpolitischen Vorgänge in die zweite Linie gedrängt. Mit dem amtlichen Schritt in der Frage der Gleichberechtigung und der Neuord» nung der Reichswehr ist das Abrüstungsproblem und damit der ganze Komplex der entehrenden Bestimmungen des Versailler Paktes aufaerollt worden. Das gefällt den Franzosen ganz und gar nicht, und sie haben nicht verfehlt, "inen Riesenklamauk loszulassen, der freilich durch seinen theatralischen Anstrich an Wirkung verliert. Man gab sensatio nelle Andeutungen in die Presse — obgleich zwischen den Re- "icrungen strengstes Stillschweigen vereinbart war — und Herr Herriot brach seine „Urlaubsreise" mit einem hörbarer Ruck, ab und konferierte schleunigst mit dem Kriegsminister Das sollte ein Warnungssignal für die Welt und ein Schreck schuß für Deutschland sein. Natürlich bläst die gesamte fran zösische Presse ins Feuer, u. a. bezeichnet ein der Regierung nahestehendes Blatt den etwaigen Beginn von Verhandlungen über die Reichswehr als ein neues Königarätz für Frankreich, dem bald ein neues Sedan folgen werde. Für Deutschland gilt die Parole: bange machen is nich! Mögen, sich die Franzosen noch so absurd gebärden, und mögen sie noch so sehr auf die innerpolitische Zersplitterung bauen, das nationale Deutsch, land wird in dieser Frage einig sein. Es wird in Paris ver standen werden, wenn gerade in diesen Tagen eine Annäherung zwischen NSDAP, und Stahlhelm stattfindet.