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kark oir ^ahre >end Allgemeiner AnMger Zeitung für die Ortschaften: Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine aus 1 Mk. 20 Pf., durch aie Pqst lMk. exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerre» A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal Altgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Vretnig, Kauswslök. Großröhr söorf, ManKenthsl unö Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 13«. . - die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag'/,11 Uhr einzusenden, ^nseratc Kutten ^ben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Zölhuvlg, Bretnig. Sonnabend, den 20. Zuli 1895 5. Jahrgang A. 58 Mn, sofort tot war. Aeußerlich schien der Knabe fand, ist nach einem eingegangenen Telegramm gar nicht verletzt, nur aus Mund und Nase in England ans Land geschwemmt worden. drang etwas Blut. Der Festzug wurde sofort Die Angehörig en Beckers wollen die Leiche sichel Karen doch an demselben 30 Jahre ver da. lügst .0 P isen. tsen, r. O. Mi h - '»uren oocy an als von einer kleinen Anzahl jugend- ^er hies. Männer derselbe konstituiert wurde. Z^t schon hatte man su" Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 20. Juli 1895. Kirchennachrichten von Frankenthal vom 1.—15. Juli 1895. Getauft: Anna Olga, des Hausbesitzers und Fabrikarbeiters Anders in Bretnlg T. — Marie Martha, des Haus- und Feldbes. Steglich in Frankenthal Zwillingstöchterchen und Arno Alfred, desselben Zwillingssöhnchen. — Otto Arno, des Wirtschaftsbes. Gäbler in Bretnig S. — Ida Lina, des Gutsbesitzers Kaspar in Frankenthal T. — Anna Frida, des Maurers Löpelt in Frankenthal T. — Friedrich Alfons, des Hausbesitzers und Mau rers Beyer in Frankenthal S. Beerdigt: Das totgeborene Töchterchen des Pferdehändlers Standfuß, wohnhaft in Harthau. — Paul Martin, des Fabrikarb. Winkler in Frankenthal S., 7 M. 16 T. alt. Friedrich August Brückner, Gutsauszügler in Frankenthal, 75 I. 6 M. 22 T. alt. 6. Sonntag n. Trin.: Früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion, besonders für die dies Ostern Konfirmierten. ^hr ; Haupt- zottesdienst. Nachm. V^UHr: Katechismus unterredung mit den konsumierten Töchtern von Frankenthal und Bretnig. aufgelöst und bei der sehr gedrückten Stim- i mung die geplante Partie aufgegeben. Nach dem Urteil vieler Augenzeugen trifft weder den Kutscher, noch sonst jemand eine Schuld^ und ist der Knabe selbst die Ursache seines!: frühen Todes. — Der seit 4. Juli in Olbernhau in Haft befindliche Kutscher Carl Richard Felber ! hat am Freitag nach achttägigem hartnäckigen Leugnen im Verhör eingestanden, den Händler Rothe aus Hallbach ermordet zu haben. — Bekanntlich wurde vor kurzem die Vermutung ausgesprochen, daß der Raubmör der Felber aus Olbernhau, der Ende vorigen Monats den Händler Rothe aus Hallbach er mordete, auch an dem am 15. Juli 1889 er folgten spurlosen Verschwinden des 25jährigen Dienstknechts Heinrich Gustav Berndt aus dem Fischerschen Gute in Grünhainichen be teiligt fein könne. Diese Vermutung hat jetzt daourch Bestätigung erhalten, daß am Mon tag abend gegen 8 Uhr die Leiche des un glücklichen Knechts hinter dem Pferdestalle des Fischerschen Gutes aufgefunden wurde. Als der Verdacht gegen Felber in Sachendes Rotheschen Mordes bekannt wurde, wurde natürlich, da Felber zur Zeit des Verschwin dens Berndts ebenfalls im Fischerschen Gute bedienstet war, jene rätselhafte Angelegenheit in dem Orte Grünhainichen wieder und wieder erörtert. Hierbei erinnerte sich der Brunnenbauer unv Röhrenleger Brunnfeld in Grünhainichen, daß, als er kurze Zeit nach dem Verschwinden Berndts einmal geschäftlich in das Fischersche Gut gekommen sei, er hin ter dem Pferdestalle eine früher nicht vorhan den gewesene Erhöhung wahrgenommen und deshalb an den anwesenden Felber die Frage gerichtet habe, was hier vergraben sei. Fel ber habe damals zur Antwort gegeben, es sei vor kurzer Zeit im Gute ein Kalb verendet, welches hier verscharrt worden sei. Diese damals harmlos aufgenommene Erklärung Felbers erhielt jetzt durch die inzwischen er folgte Mordthat Felbers an Rothe eine ver- dächtrre Bedeutung und am Montag abends wurden von Brunnfeld in Anwesenheit des Ortsvorstandes und des Besitzers des Gutes Nachgrabungen an der verdächtigen Stelle vorgenommen und dabei die Leiche Berndts gefunden. Es ist zweifellos, daß Felber dem unglücklichen Berndt ermordet hat, um sich dessen Ersparnisse von ca. 300 Mark anzm eignen. Der Handelsmann Kreher in Olbern hau, der bisher unter dem Verdachte der Teilnahme an der Ermordung Rothes in Haft war, ist am Momag abend auf telegraphische Anweisung des Untersuchungsrichters freige laffen worden. — Ein bedauerliches Unglück widerfuhr der Gattin des Hauptmanns Postel in jZittau am16 d. Dieselbe hatte mit einem zweirädrigen, mit einem Pferde bespannten Wagen, auf welchem noch das. 5jährige Söhnchen mit Platz genommen hatte, eine Ausfahrt unter nommen. Das Pferd scheute bei der Fahrt und jagte in wildem Lauf den Töpferberg hinab. Hinter dem Staotbade wurde das Geschirr gegen mehrere an der Straße stehende Linden geschleudert. Aber auch die Insassen wurden aus dem Wagen geworfen und das Kind derat an einen Baum geschleudert, daß dasselbe sofort eine Leiche war, während die Frau schwere Verletzungen davontrug. — Die Leiche des Prokuristen Becker aus Chemnitz, welcher sich bekanntlich mit auf Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Anna Helene, T. des Fabrik arbeiters Friedrich August Wehnert. —Max Paul, S. des Bandwebers Karl Robert Hom mel. — Außerdem ein außerehelicher Knabe und ein Mädchen. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Olga Martha, T. des Fabrik arbeiters Edwin Reinhard Werner, 7 M. 28 T. alt. — Ernst Otto, S. des Fabrikarbeiters Robert Emil Hennig, 5 M. 27 T. alt. — Curt Adalbert, S. ves Bildhauers Ernst Al win Meißner, 8 I. 11 M. 11 T. alt. — Flora Agnes, T. des Ziegeleiarbeiters Karl Wilhelm Louis Köpfert, 4 M. 19 T. alt. — Martha Elsa, T. des Färbers Bruno Albert Reeh, 3 M. 17 T. alt. nach Ehemnitz überführen lassen. — Wegen ehelichen Unfriedens hat sich kürzlich abends ein in der Mahlmannstraße zu Leipzig wohnhafter 34jähriger Markthelfer in der Wohnung seiner Eltern in der Sebastian- Bachstraße die Kehle durchgeschnitten. Der Unglückliche wurde noch lebend in das Kran kenhaus gebracht, wo er alsbald verstarb. — Sämtliche in Plauen i. V. arbeitende Maurer haben von ihren Meistern eine Zulage von einem Pfennig pro Stunde erhalten. Auch am Dienstag hat sich die Zahl der Ar beitenden wieder vermehrt. Elbrecht Platz. Der nächste Vorsteher war Herr A. Kannegießer mit einer einjährigen Funktionszeit. Es war dies 1880, zu welcher Zeit und von gleicher Amtsdauer Herr Herm. Kannegießer den Posten eines TurnwartS inne hatte. Am 1. und 2. Juli 1883 feierte der Meißner Hochlandturngau, welchem der hiesige Turnverein kurz nach der Gründung beitrat, in unserem Orte ein Gauturnsest. Der längstjährige Leiter des Turnvereins ist der jetzige Vorsteher Herr Arthur Gebler, welcher seit 1881 seines Amtes wartet, wäh rend Herr Herm. Petzold schon fünf Jahre als Turnwart thätig ist. Der Verein zählt gegenwärtig: 192 Mitglieder, 51 Damen und 24 Zöglinge und hat weiter noch die Herren: Aug. Kannegießer, Karl Schreiber, Alm. Philipp, Fr. Schubert, Rob. Seifert, Herm. Kannegießer, Herm. Gebler, Arthur Gebler und Moritz Prescher (letzterer steuer frei) als Ehrenmitglieder. Bretnig. So viel wie jetzt verlautet, erhält unser Ort in der Zeit vom 28. August bis 10 Septemder 5 Offiziere, 234 Mann und 6 Pferde vom 3. Bat. des 101. Infanterie- Regiments als Einquartierung. Wahrschein lich ist aber auch, daß schon tags vorher, am 27. August, 6 Offiziere, 205 Mann und 2 Pferde vom 3. Bat. des 102. Infanterie- Regiments hier eintreffen werden. — Großröhrsdorf wird in den Tagen vom 28. August bis 2. September mit fol gender Einquartierung belegt: 4 Offiziere, 19 Mann und 5 Pferde vom 1. Bat.-St., 1 Offizier und 80 Mann von der 1. Komp., 5 Offiziere, 143 Mann und 3 Pferde von der 2. Komp., 4 Offiziere, 150 Mann und 3 Pferde von der 3. Komp., 4 Offiziere, 146 Mann und 3 Pferde von der 4. Kompagnie des 101. Jnf.-Reg. Desgleichen werden vom 28. Aug. bis 10. Sept. 1 Offizier und 50 Mann von der 12. Komp, des 101. Jnf.- Reg., dagegen vom 3.—10. Sept. 17 Offiziere, 457 Mann und 14 Pferde vom 1. Bat. des selben Reg. und 7 Offiziere, 157 Mann und 5 Pferde von der Unteroffizierschule zu ver- quartieren sein — Daß unbrauchbar gewordene Post karten und Postanweisungen, so lange sie noch nicht zur Postbeförderung aufgegeben und die eingedruckten Marken nicht entwertet sind, auf den Postämtern gegen neue Postkarten oder Postwertzeichen umgetauscht werden können, ist im Publikum und selbst in Geschäftskreisen noch nicht hinlänglich bekannt. Schon vor einigen Jahren hat die Postbehörde bestimmt, daß alle unbrauchbar gewordenen Postkarten, gleichviel ob sie zusammen in größerer Zahl oder einzeln abgeliefert werden, ohne Weiteres umgetauscht werden sollen, falls nicyt me Marke auf denselben entwertet ist. — Durch einen schrecklichen Unfall wur den am Montag nachmittag die vom Kötzschen- brodaer Turnverein aus Anlaß des Gauturn festes veranstalteten Festlichkeiten jäh unter brochen. Der Verein marschierte mit einem Musikchor an der Spitze nach den Bergen zu, um seine Gäste nach den Aussichtspunkten rc. zu führen; eine Schar Kinder begleitete, wie das in solchen Fällen immer zu geschehen pflegt, den Marsch. Einer der Knaben gab hierbei mehr auf Turner und Musik als auf Kirchennachrichten von Hauswalde. 6- Sonntag n. Tr.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachmittags 2 Uhr: Katechis musunterredung mit der konfirmierten männl. Jugend von Hauswalde und Bretnig. Seit dem 7. Juli: Getauft: Paul Georg, S. d. G. E. Scbuster, Halbbauers in H. — Anna Elsa, T. des Ernst Emil Megel, Bandwebers und E. hier. — Ein unehelicher Sohn. Beerdigt: Paula Johanna, T. des G. O. Haufe, Gasthofsbesitzer in B., 7 M. 14 T. alt. — Auguste Frida, T. des G. E. Oswald, Leinwebers in H., 1M. 20 T. alt. — Johann Wilhelm August Gläubig, Aus zügler in H., 79 I. 6 M. 6 T. alt. 'so SS ,ec, Kg I "gr Zeil sich mit Gedanken getragen, diesen Tag nicht ^erziehen zu lassen, ohne ihn gebührend '"würdigen. Dies geschah auch in Form EM Kommerses, welcher am Dienstag im 'Zutschen Hause" abgehalten wurde und überaus gelungenen Verlauf nahm, seinem Lied des gemischten Chores ergriff Borsteher, Herr Arthur Gebler, das Wort seiner Ansprache, in welcher derselbe einen auf den vergangenen Zeitraum warf. Schluffe seiner Rede gedachte Sprecher allem des Mannes, der das Turnen ins gerufen und um dasselbe sich sehr ver- At gemacht hat, nämlich Turnvater Jahn. M wurde ein kräftiges „Gut Heil" ge- Ml. Auch unserem Landesvater widmete Mer ein enthusiastisch aufgenommenes Hoch, Zuvor als einen großen Freund und För- der deutschen Turnsache preisend. Mäch- ? erklang alsdann die Sachsenhymne, wo- zA dann zur weiteren Durchführung des Ms zusammengestellten Programms ge ilten wurde. Es folgte zunächst das Men c^er Gruppe am Reck, ihm reihten ^ alsdann ein humoristischer unv ein alsSchluß l. Teiles geltender Klavier-Vortrag an. iweite Teil bot wiederum viel des Unter- A^nden, indem Chorlieder, humoristische Mäge, allgemeiner Gesang rc. stetig von Mer abwechselten, bis schließlich eine Aktion", wobei namentlich die bedeutende Must große Heiterkeit hervorrief, dem Mn, unvergeßlichen Abende ein Ende be tete. — Aus der Geschichte unseres Turn- MtS sei an dieser Stelle nur das Bedeut- Me wiedergegeben: Nachdem der Verein Mndet, erwählte man zum Vorsitzenden jetzigen Herrn Oberl. smor. Busche und turnwart Herrn H. Mattick, welche je zwei Me ihres Amtes walteten. Den Vorsitz Mt alsdann Herr Fr. Schubert, während Leitung des Turnens Herr Alwin Senf yMahm, bis auch dieser später sein Amt Mr* und in die Hände des Herrn August Mgießer legte, welcher dasselbe 20 Jahre Mostete. Im Jahre 1869 gelangte der in die g'ückliche Lage, eine Fahne Mn zu können; die Mittel dazu wurden durch hiesige Jungfrauen, teils durch MEge Gaben der hiesigen Bewohner be- Als im Jahre 1870 der Krieg aus- hatte auch der hiesige Turnverein Muer, welche dem Rufe de« Königs Folge Mr Mußten. Mit welcher Liebe die Krieger während des Feldzuges am Turnvereine itzv ' dokumentierte die Zusendung eines Er- MungtzbandeS aus Frankreich an den Mtn und zwar folgende Namen tragend: Müd Gebler, Alwin Senf, Bernh. Fichte, M Schölzel, Ludw. Oswald, Herm. Fichte, Hempel, Ernst Nitzsche und Gustav M Nach ihrer Rückkehr wurden dieselben Mitglieder des Vereins. Im Jahre 1877 M^rr Schubert sein Amt an Herrn Wig. 2 und auch dieser machte schon nach wahren seinem Nachfolger Herrn Heinrich Bxetnig. Ein denkwürdiger Tag liegt Mer uns: oer 16. Juli d. I. Vor 25 Jah- tri, desselben Tags erließ Kronprinz Albert für sächsischen Truppen Vie MobilmachungS- M um den Kampf gegen Frankreich auf- 'Minen. Nicht minder bedeutsam ist aber M dn genannte Tag für unseren Turnver ¬ den Weg Acht und lief deshalb in der Nähe des Bahnhofs blindlings aus die Pferde eines entgegenkommenden Lastgeschirres los. Jeden falls hat der Knabe, der zirka 10jährige Sohn eines Arbeiters Zschorn aus Lindenau, einen Schlag mit der Wagendeichsel erhalten, denn lautlos fiel er um und die Räder des Wagens — „ ... , . gingen über seinen Körper weg, so daß er! dem untergegangenen Dampfer „Elbe" be-