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Der Allgemeine Anzeiger er scheint Wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Ml. bei freier Zusendung durch Boten im aus 1 Ml. 20 Pf., durch ck Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Aauswalöe, Großröhrsdorf, ManKmthal und Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 136. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag U-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag' -11 Uhr einzufenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags d Uhr angenommen. Neöaktwn, Druck rmö Vertag von N. ArHurlg, Bretnig. Mittwoch, den Z. Juli 1895 5. Jahrgang. Nr. 53. ren ein Anspruch auf Beitragserstattung, wie Lcrtliches und Sächsisches. Bretnig, den 3. Juli 1895. nuß einer Rente gelangt ist, so steht den hin terlassenen vaterlosen Kindern unter 15 Jah Etunde mit großer Heftigkeit aufgetretenen Zwitter Hal der Blitz in einen Baum im hiesige» Hofegarten geschlagen. — In Groß- Htsdorf ist eine Linde des Destillateurs Burkhard vom Blitzschlag getroffen worden. bereits das ganze Pfund Butter zu 50 Pfg. — Auf dem Schießplätze in Bautzen fand am 25. Juni unter Leitung des Herrn Gen- darmene-Oberinspektorä Major a. D. v. Hey- ! gendorf das alljährliche Uedungsschießen des j Gendarmeriekorps der kgl. Amtshauptmann schaften Bautzen und Kamenz statt. Es erziel ten hierbei aus der Amlshauplmannschaft Bautzen die Herren Gendarm Warnatsch-Nesch- ' witz den ersten, Gendarmerie-Brigadier Kuchar- Seidau den zweiten und Gendurm Berger- ^ Sohlanü a. Spr. den dritten Preis; aus der ! Amtshauptmannschaft Kamenz die Herren Gen- : darin Teichert-Pulsnitz den ersten, Gendarm Feurich-Großröhrsdorf den zweiten und Gen darm Hofmann-Schwep itz den dritten Preis. Im Anschluß hieran hatte Herr Bezirks-Kom mandeur Oberst Steindorf eine Ehrenscheibe für das Gendarmeriekorps gestiftet, welche dem besten Schützen auf dieselbe zuerkannt wurde. Den besten Schuß hierauf erzielte Herr Gendarmerie-Oberinspektor Major a. D. v. Heyggendorff, welcher dieselbe an den zweitbesten Schützen, Herrn GenSarmerie- j Brigadier Kuchar-Seidau, abtrat. — Ein in betrunkenem Zustande befind licher Soldat des Zittauer Jnfantene-Regi- ments geriet am Donnerstag abend zu Reiche nau mit einem jungen Manne in Streck der dann bald in Thätlichkeiten ausartete. Hier bei zog der Soldat sein Seitengewehr; ehe er indessen damit Schaden anrichten konnte, waren in der Nähe Personen herbeigesprungen uni hatten dem Wütenden die Waffe entrissen. Der Betrunkene wurde alsdann in Gewahr sam genommen. — Der Raubmörder Kögler, welcher nach der Blutthat in Oybin in Beatenberg am Thuner See den Pastor Ollier aus Lille er mordete, soll nach einer Pariser Meldung von Frankreich an die Schweizer' Gerichte ausge liefert werden. — Eine „Probemobilisierung" hat ver gangene Woche in aller Stille in dem Bezirks bureau zu Löbau stattgefunden. Dieselbe hat den Zweck, zu sehen, wie schnell das Bureau im Kriegsfälle die Ordres zur Einberufung z der Reserven ausfertigen kann, um sie dann: durch Extraboten — die Post wird in diesem! Falle nicht benutzt — den Gemeinden zuzu-! fertigen. Mit Hilke der zu dieser Uebung, designierten und einberuseneu Reservisten wur den ca. 4000 Ordres in 1^ Stunden aus-> gefüllt und fertig expediert. — Nach einer Meldung aus Oschatz er-: wartet man dortselbst für die zweite Hälfte des Monats Septeniber den Besuch, des Kaisers Franz Josef von Oesterreich, des Bretnig. Am Montag kurz nach 6 un er 2) zu. Die Uhr abends brannte hierselbst das dem Guts- unter 2) und 3) Bestimmungen b-sitzer Hermann Kuna-H gehörige Wohnhaus^den , Anw^ bis auf die Grundmauern niede> Mit Hilfe Ebenen Verftch-r- der hiesigen und auswärtigen Feuerwehren,!^ «F Grund des Un alkemche^ sowie de? Spritze von Ohorn war es mög-! Rente bch, das Fei.er auf seinen Herd zu beschränkt "nd oer der Behörde des Wohnortes Md die Nachbarhäuser, welche teilweise mit! anzuwmgen. Strohbedachung versehen sind, vor dm ge--billige Futters fräßigen Elemente zu schützen. Wie ^rl»er gemeldet Brand entstanden, darüber kann bis Ähren Nicht mehr ,o g oß Stunde noch niästs Genaues gesagt werden. " Sommer. In v elen Gegenden, Der Kalamit se hat, wie verlaut l, versichert. be .anders a^ m Schle n man -Bei dem am Montag nachts in d!r H. die Fülle de Fu"ers M Bis Stunde nnt araü.r .^stmkeit onm^ au den Bauch steht das aus die Werde getrie bene Brey rm üppigsten Grasfutter. Erne Folge davon sind auch die zur Zeit in Nieder schlesien bestehenden äußerst niedrigen Butter- preise. Die dortigen Landleute verkaufen - Auch in der Richtung nach Kamenz be- Mtö mau einen größeren Feuerschein. Der- ^be sgfl von einem Schadenfeuer in Kindisch ^gerührt haben. Bretnig. Im August d. I. halten ber Militärverein und Turnverein ihre Feste fd und zwar feiert der erstere am I I. August ein Sommerfest und der letztere am 25. j ^gust sein Schauturnen. » Bretnig. Als Sieger gingen muck im am Sonntage in Wehrsdorf gelegentlich, Gauturnfestes stattgefundenen Wettkampfe Agende Herren hervor: 1. Bingenheimer-! Mofswerda (52ch» P.), 2. Wendschuh- Mirch (51-z P.), 3. Lorenz-Bischofswerda^ P.), 4. Robel-Bischofswerda (45 P.), Kunath-Neustadt (44 P.), 6. Rothe-Schan- (42 P.), 7. Bienert-Schandau (41 P.), 7 Petzold-Bretnig (40^ P.), 9. Hartnick- ^ustaot (40(ch P.). Belobigungen erhielten ?chöne-Wehrsdorf und Kotte-Langburkersdorf ? 39-P.), Hartnick-Neustadt (37^ P.), Ale-Pulsnitz und Bnttrich-Bretnig (je 35 Oswald-Bretnig erzielte 34^ P- — Da von Mitte des laufenden Jahres ^bie Bestimmungen der HZ 30 und 31 des ^alwitäts- und Altersversicherungsgesetzes! 22. Juni 1889 über die Beitrags- Attnng in Heirats- und Todesfällen in Sendung kommen, so wird auf folgendes Aiwiesen: 1) Weiblichen Personen, die: Ehe eingehen, bevor sie in den Genuß Rente gelangt sind, steht ein Anspruch j ck Erstattung der Hälfte der jfür sie ge-! Äen Beitrüge — das ist der volle Be- den sie selbst gesteuert haben — dann L Am» Beiträge für mindestens fünf Bei- ^lahre glxph 235 Wochen entrichtet wor- jp lind. Der Erstattungsanspruch muß .Ostens 3 Atonale nach der Verheiratung der Ortsbehörde geltend gemacht werden. ck Fer Erstattung erlischt aber die durch stühere Versicherungsverhältnis begrün-! ckZuivartschaft auf Rente. 3) Wenn eine Person, für welche mindestens für, ck Beitragsjahre gleich 235 Wochen Bei- ck^Mrichtct worden sind, verstirbt, bevor! den Genuß einer Rente gelangt ist, so der hinterlassenen Witwe, oder, wenn H büche nicht vorhanden ist, den hinter- ehelichen Kindern unter 15 Jahren Anspruch »ns Erstattung der Hälfte der Verstorbenen entrichteten Beiträge, der volle Beitrag, den er selbst ge- hat, zu. 3) Wenn eine weibliche Per- welche mindestens für fünf BeiträgS- üleich 235 Wochen Beitrüge entrichtet » sind, verstirbt, bevor sie in den Ge- i Chefs des dortigen Ulanen-Regiments. Am ! 9. September trifft Kaiser Franz Josef in Stettin ein, um den dreitägigen deutschen Manövern beizuwohnen. — Bei dec königlichen Prüsungskom- ! Mission zu Dresden weiden in Gemäßheit ! der Bestimmung in § 91 der Wehrordnung vom 22. November 1888 im Laufe des Mo- ' nats September d. I. die diesjährigen Herbst- Prüfungen über die wissenschaftliche Befähig ung für den einjährig-freiwilligen Militär dienst abgehalten werden. Junge Leute, ^welche das 17. Lebensjahr vollendet haben ! und im Bezirke der obengenannten königl. ! Prüfungs-Kommission nach KZ 25 und 2 6 der Wehrordnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der be vorstehenden Prüfung an die genannte Kom- mission unter Beifügung der erforderlichen Papier^ spätestens bis zum 1. August d. I. : schriftlich gelangen zu lassen- Nach diesem ! Termine eingehende Zulassungsgesuche können !nach Z 91 oer Wehrordnung Berücksichtigung j nicht mehr finden. Au die zur Prüfung zu- s zulassenden Bewerber ergeht dann seiner Zeit rechtzeitig schriftliche Vorladung. — Der Verein sächsischer Volksschul- ! direktoren wird am 6. und 7. Juli in Meißen seine Jahresversammlung abhalten. Bis jetzt !sind folgende Vortrage in Aussicht genommen: > Hofrar Stötzner, Direktor oer Taubstummen-; j anstatt in Dresden, wird über Erziehung und i Unterricht der Taubstummen im Königreich j ! Sachsen sprechen. Dann wird Direktor Dietze! !in Hohenstein eine Betrachtung über die letz-j , ten zwanzig Jahre anstellen, in denen das' s neue Schulgesetz bestanden hat, und endlich soll der Vortrag mit angedruckten Leitsätzen! besprochen werden, die Direktor Rang in Schneeberg über die Reform des Katechismus-! Unterrichts aufgestellt hat. Außerdem sind: noch in Aussicht genommen Verhandlungen! über Vereinsangelegenheiten und Besichtigung! wie Besprechung der vom Fröbelhaus in Dres-! den ausgestellten neuen Lehrmittel. — Ler Verein Wurzener Gastwirte hatte sich bei der Kgl. Kreishauplmannschaft s Leipzig über den dasigen Sladtrat beschwert,^ daß dieser eine Anzahl Schank- bezw. Gast- Hofskonzessionen erteilt hatte, ohne die Be dürfnisfrage berücksichtigt zu haben. Die so zialdemokratisch-freisinnige Mehrheit des Stadt rates huldigte der Ansicht, daß bei dem Schank wirtschaftsgewerbe, genau wie bei jedem anderen beliebigen Gewerbe, vollständige Gewerbefrei- hert herrschen müsse, und war von dieser An sicht, trotz Belehrung des Ratsvorsitzenden,! nicht zu bekehren gewesen. Infolge der Be-- schwerde dec Gastwirte, die sich mit Recht, ourch die schrankenlosen Konzessionserteilungen ' in ihrer Existenz bedroht sahen, verfügte die ! königl. Kreishauptmannschaft, daß sämtliche neue Konzessionserteilungen ungiltig seien und wieder aufgehoben werden. Auch für die Zukunft ist durch die Verordnung der königl. Kreishauptmannschaft ein Riegel vorgeschoben, da in derselben gesagt ist, daß für Wurzen mehr als ausreichend Schankwirtschaften vor handen feien. — Das Ausspucken auf oen Fußboden in geschlossenen Räumen ist eine Ungehörigkeit, die leider auch unter „gebildeten" Leuten bis weilen noch vorkommt, obwohl sie ebenso un appetitlich ist, wie nachteilig für Gesundheit. Daß diese Unsitte aber auch zu Verunglück ungen führen kann, hat jetzt ein Fall in Frei berg gezeigt. Ein 14jähriger Knabe glitt an einer "Stelle, die jemand mit seinem AuSwnn besudelt halte, so unglücklich aus, daß er ober halb des Handgelenks den Arm brach. — Ein Mißgeschick, das große Heiter- ! keit erregte, hatte sich, wie aus Meerane be- ! richtet wird, an einem der letzten Abende in ! einem Restaurant ein seiner junger Herr selbst j zuzuschreiben. Nachdem derselbe eine ziemliche ! Zeche gemacht hatte, griff er noch der Cigarren- ! tasche, entnahm derselben bedächtig eine Ha- vanna, schnitt die Spitze ab und steckte die Cigarre in den Mund. Ebenso bedächtig griff er nach der Brieftasche, entnahm dieser einen „blauen" (5 Mark) Schein, brannte ihn an ! und mit diesem seine Cigarre. Als einige Gäste bemerkten, daß er damit einem armen , Teufel größere Freude bereitet hätte als ihnen j dieses Schauspiel merl sei, lachte der jugend- ! liche Held laut auf und zeigte den verblie- ckenen Nest dis Scheines. „Donnerwetter, j das ist ja ein echter!" kam es über seine ! Lippen, rasch zog er nochmals die Brieftasche ! hervor und nun mußte er nntm dem Geläch- i ter der Lnnesinden tönstaneren, daß die nach- j geahmten Scheine, die er bei sich führte, noch j sämtlich vorhanden, aber von seinen beiden j echten Scheinen einer verschwunden war. — Ein Unikum nicht blos unter den Leipziger, sondern unten den sächsischen Schu len überhaupt ist die 23. Bezirksschute auf ver Guudorfer Straße zu Leipzig-Lindenau, welche zur Zeit nicht weniger als 2624 Kin der besuchen, 1293 Knaben und 1331 Mäd chen. So viel Schulkinder hat manche mitt lere Stadt Sachsens überhaupt nicht aufzu weisen. Diese Schülerzähl wird von 56 Lehr kräften unterrichtet. Da nun aber gerade dieser Bezirk ein weitens Wachstum der Be wohnerschaft zeigt, so ist zu befürchten, daß Ostern künftigen Jahres die Schülerzahl 3000 übersteigen wird. — Der Umsatz, den sämtliche in Leipzig oez. in den Vororten bestehenden Konsumver eine (einschließlich der Leipziger Genoffen- schaftsbäckerei) im vergangenen Jahre erzielten, beläuft sich nach einer von der Gewerbekammer bewirkten Zusammenstellung auf rund drei Millionen Mark. Hiervon entfielen allein auf den großen Plagwitzer Konsumverein, der 13 Verkaufsstellen hat, 1,650,000 Mark. Er wähnt sei auch, daß oer in vorstehender Auf stellung einbegriffene Konsumverein der Post beamten einen Umsatz von 290,000 Mark anf- zuweisen hatte. Dresdner Schlachtviehmarkt den 1. Juli 1895. Auf dem letzten Schlachwiebmarkt waren zum verkauf gestellt: 55s Kinder, (232 Schweine, 776 Hammel und 386 Kälber, in Summa 2295 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Kindern bester Sorte wurden 59—62 Ulk., für Mttelware einschließl guter Rühe wurden 55—58 Nik., für leichtere Stücke H5—50 Ulk. bez. Sngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 63—66 Ulk., das paar Landhammel in derselben Schwere 59—62 Ulk. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung galt 35—S7 Ulk., zweiter IVabl biervon 32—34 Ulk. Marktpreise in Kamenz am 27. Juni 1895. böchster§niedrigsre^ Preis. jh Preis 50 Kilo. ». kl. P s>s^ A kt. Korn 6.68 6'50 sHeu 50 Kilo 2 50 Wmen , 83 7 -- -»ob 1200 Pfund 20 - kerste 6 .8 i 04« ,/.höchster 2 - , 6 ,50 : I25 Butter 1 X! , gO n . DO z 7 - Erbsen 50 Kilo s ! 7S .ou,e ^12^ j 1P35 ^Kartoffeln 50 Arlo: 3 —