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Zeitung für die Ortschaften: Sretnig, Kauswslüt, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Amgegmü Inserate, die Pgefpaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerrcn A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Expedition: Bretnig Nr. 136. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Äbonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter l Mk. bei freier Zusendung durch Boten MS aus 1 Mk. 20 Pf., durch Ne Post 1M. exkl. Bestellgeld. FeötlKlion, Druck und Verlag uou N. Llhurig, Breinig. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Numnier bis Dienstag vormittag '-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag' ,11 Uhr einzusenden ' Inserate, welche i,' den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. ö. Jahrgang- Mittwoch, den 26. Juni MS Nr. S1. k würdigen. Ä m ten Kapelle, welche den Frohsinn des Radlers nur erhöhten. Rach beendigtem Garten-Kon- LerLliches und Sächsisches. Bretnig, den 26. Juin 1895. — Ein junger schneeweißer Sperling mit schneeweißen Augen wurde dieser Tage zu Meißen gefangen. Um diesen seltenen Vogel, der noch nicht gut fliegen konnte, nicht einen Raub der Katzen werden zu lassen, wurde derselbe in emen Kästg gesperrt und außerhalb am Hause aufgehangen, wo nun das Elternpaar mit rührender Sorgfalt und Korsofahrt mit Musik erteilt hatte. So bald sich der Zug oem Festlokale näherte, empfing denselben ein kräftiger Marsch. Im Garten des Festlokals angekommen, waren es wiederum die munteren Klänge der genann- einem schweren Unglücksfall betroffen. Einem 4 Monate alten Kinde, das kurze Zeit un beaufsichtigt in seinem Korbe in der Stube erall in nah und fern waren Veranstalt- Men getroffen, einmal galt cS die Fahne eines ^»Vereins, ein ander Rial das Banner eines mnahme berechnete Ziffer ist um eine Kleinig keit höher. Nach Abzug der MalUgen Ver mehrung der Garnison, die infolge der Heeres- Sekunden zurückgelegt wurde. Das eigent liche Fest eröffnete die nachm. vom „Anker" in Bretnig ausgehende Korsofahrt. Auf den Be schauer einen imposanten Eindruck hinter lassend, trug auch dieselbe einen höchst humor vollen Charakter, welcher erst dann recht deutlich zur Geltung kam, als beim Verlassen Bretnigs die lebendigen Weisen der Otto Schäferscheu Musikkapelle verstummen und, wie man sozusagen pflegt, einer Art „Stille Musik" Platz machen mußten, da nur die Gemeindebehörde von Bretnig in gütigster und Abonnements-Einladung. Mit dem 1. Juli d. I. nimmt das 3. Quartal des Allgemeinen Anzeigers ^inen Anfang. Wir richten daher an das Publikum die ergebenste Bitte, die Abonne- dients rechtzeitig zu erneuern, damit jedwede Unannehmlichkeit betr. der Zusendung ver- Aieden werden kann. Durch die fortwährend steigende Auf- luge unseres Blattes finden auch Jnse.ate Ke wirksamste Verbreitung und können wir nicht genug allen Inserenten unser Blatt zur fleißigen Benutzung bestens empfehlen. Bestellungen werden von der unterzeich neten Expedition, wie auch von unseren Zeit- nngsträgern gern entgegen genommen. Mit aller Hochachtung Erped. des „Allgem. Anz." gelegen hatte, war währenddem ter Gummi hut so weit in den Hals gerutscht, daß der hinzugekommene Vater denselben nicht mehr zu entfernen vermocht halte. Dem hinzu gerufenen Arzt ist wohl die Entfernung des Hutes noch möglich gewesen; doch ist das Kind kurz darauf verstorben. — 'Rach den Ergebnissen der kürzlich stattgefundenen Berufszählung soll Dresden gegenwärtig eine Bevölkerung von 323,152 Personen besitzen. Die vom statistischen Amt vorgenommene, auf Grund der Durchschnitts- Thomas einen Zeitaufwand von 3 St. 25 Alin, erforderte. Um nun aber auch einmal ein Fahren zu veranstalten, bei welchem weniger die Kraft als die Kunst in Betracht kommt, war vom Fahrwart Herrn Emil Brückner früh ein „Langsamfahren" zu stände gebracht worden. Nicht weniger als 7 Mitglieder hallen sich zur Teilnahme ge meldet, wovon 4 mit Preisen bedacht wurden. Es handelte sich um eine Strecke von 100 Nietern, welche von den Herren Otto Nitsche in 3 Mm. 20 Sek., Bernhard Schurig in 2 Min. 45 Sek., Eowm Lunze in 2 Min. 10 Sek. und Alwin Nitsche in 2 Min. 6 der Genannte als eifriger und wohlsituierter Geschäftsmann bekannt war. Die Ursache der Verhaftung sind Wechselfälschungen, welche der Genannte, wahrscheinlich wegen allzu gro ßen Unternehmungen, begangen hat. Ueber die Höhe der durch die Fälschungen erwor bene Summe sind die verschiedensten Gerüchte im Umlauf. Aus unterrichteter Quelle ver lautet, daß es sich um etwa 7000 Mark han delt. Der Verhaftete wurde am Sonnabend vormittags an das Landgericht zu Dresden abgeliefert. — Der in der Pappenfabrik von Gerlach in Klosterbuch bei Leisnig beschäftigt gewesene 57jährige Fabrikarbeiter Hesselbart verunglückte dadurch, daß er mit dem Kopfe in das Ge triebe des Kollergangs geriet. Die Schäoel- knochen wurden zertrümmert, so daß der Kops zur Unkenntlichkeit entstellt wurde. Der Tod muß augenblicklich eingetrelen sein. Der Ver unglückte mar ein braver Arbeiter uno em treusorgender Familienvater, dec eine Witwe und vier Kinder hinterläßt. — Diejec Tage kam in Chemnitz der seltsame Fall vor, daß die Beerdigung einer Leiche vergessen worden ist. Das Läuten war bereits erfolgt, der Geistliche, der Sängerchor und die Leidtragenden warteten auf den Ab gang des Zuges, der Leichenwagen erschien aber nicht. Als man nachforschte, stellte es sich dann heraus, daß die ganze Besorgung in Vergessenheit geraten war. Nach fünf- viertelstündigem Warten konnte erst die Be stattung vor sich gehen. — Seil dem 18. d. M. wurde in Fran kenberg der 44jährige Kaufmann Richter ver mißt. Alle Nachforschungen blieben erfolglos, bis der Vermißte am Freitag vormittags am Nirenstein zwischen Biensdorf und Krumbach tot aus der Zschopau gezogen wurde. In einem plötzlichen Anfall von geistiger Umnach tung scheint der allgemein geachtete Mann den Tod freiwillig gesucht zu gaben. — Ein wahres Scheusal von einem Vater erhielt am Mittwoch von dem Chemnitzer Landgerichte seine wohlverdiente Strafe. Der mehrfach vorbestrafte Bergarbeiter Adalbert Raczkowiak aus Oelsnitz i. E. war angeklagt, nicht nur seine inzwischen verstorbene Ehefrau, sondern auch feine vier im Aller von 5 bis 10 Jahren stehenden Söhne in unmenschlicher und geradezu bestialischer Weise mißhandelt zu haben. Die Beweisaufnahme bestätigte sämtliche erhobenen Beschuldigungen, u. A. wurde festgestellt, daß der Knmensch seine Kin der wiederholt zwang, ihren eigenen Kot zu essen. Das Landgericht verurteilte ihn zu der exemplarischen Strafe von 6 Jahren Gefäng nis. — In Crimmitschau, Stadtteil Wahlen, hat sich am Mittwoch ein entsetzlicher Unglücks fall zugetragen, dessen traurige Folgen sich alle Frauen zur Warnung dienen lassen soll ten. Die im 47. Lebensjahre stehende ver ehelichte Seyfarth benutzte abends beim Feucr- anmachen Petroleum und goß dasselbe mit dem Kohlen.'öffel aus das Feuer, durch die Hell aufschlagende Flamme explodierte die neben stehende Flasche und dadurch geriet die Kleid ung der Frau in Brand. Der zur Hilfe her beieilende Sohn verbrannte sich selbst am Arm und das Kopfhaar, die Mutter aber stürzte die Treppe hinunter in den Hof, wo herbeieilende Nachbarn die brennende Kleidung löschien. Nach der ersten ärztlichen Hilfe wurde die schrecklich verbrannte Frau nach dem Krankenhause geschafft, woselbst sie aber starb. Sieben, zum Teil noch unerzogene ! Kinder betrauern den Verlust her Mutter, : deren Gatte sich seit drei Jahren in Amerika Hau sw al de. fetter verlief am Sonntag die Weihe der i Ane des hiesigen Turnvereins überaus ^r Klub samt seinen Gästen kW und programmgemäß. Den den Saal, um einesteils die Ballsreuden ^-Nd^r^ VikÄr! ^'"^n, anderntefis den AU« «or Mittag« die verschiedenen Verem. eintrafen. I^Egen unsres Das Fest bestand nachmittags in Festzug ^n »»d Ichlreßlrch aber durch den reichgeschmückten Ort, Weiheakt,' ° ^obei namentlich die Festrede oes Herrn Pf. H^rn Adolf Rolüg mit " strich großen Anklang gefunden hat, wetter - emlgte, berzum^ Atan daN wohl agen, Freiübungen und Turnspielen und schließ- der erste HahMchrei vorbei war, als man flch in Ball in beiden Gasthösen. Anwesend ^En Morpheus erg^ ^ren 23 Vereine. Den Montag benutzte erstens zu einem Ausfluge vocm. und zwar nach der Luchfenburg, nachm. knd abermals Festzug durch den Ort statt, Ehrend nach Ankunft auf dem Turnplätze Mnen der Kinder-Abteilungen, ferner Ver- Riegen- und Kürturnen abgehalten ^rde. Abends vereinigte der Ball im "Goldnen Löwen" die hiesigen Mitglieder Ilangvereins zu weihen und so fort. Auch "strem Orte war an diesem Tage ein reges > . °en beschieSen, feierte doch der hiesige Rad- i ^^.kü,ß im Nieder-Gasthof sein diesjähriges > ^!"Merfest. In aller Frühe schon rasten »AMdene der Radler dahin, um ihrer obzuliegen, als Kontroleure bei den t ZMsetzten Kontrolstationen während der r Erfahrt, welche morgens 3 Uhr vom U^ö^ller" aus geschah und nach Bautzen zurück führte, thütig zu fein. Am Start- ">aren vier Fahrer erschienen, während o 5 Nennungen eingegangen waren, pünktlichen Zeit trat der erste seine >M° wlerige Arbmt au, gab aber die Fahrt im .. » , M ürwaldx wieder aus. Die beiden anderen, "*orm eintrat, zeigt es sich, daß die Bevöl- I Vst Alfred Reeh und Herr Gustav Philipp, ^ung »er Lande-chauptstadl durchschnittlich mit folgender Fahrgeschwindigkeit durch lübrlich nm etwa 1000 zugenommen hat. M iel. ersterer in 2 wl. 32 Min. und 3> — In Meißen hat die vor einigen Tagen «'. letzterer in 2 St. 41 Min. und 16 erfolgte Verhaftung des Buchbindermeisters nmbrend die Fahrt des - Herrn Maxi Schneider ziemliche Aufregung verursacht, da> z., ? .r e tn r g. Am 16. Jule d. I. rst > g^enswerter Weife die Genehmigung der str hiesige Turnverein m der Lage, auf ein -- - - - ^jähriges Bestehen zurückzu Ricken. Man gedenkt deshalb, diesen Zeitabschnitt an diesem Tage in Form einer Festlichkeit gebührend Emsigkeit durch die Stäbe hindurch seinen Ehrengäste bis zur vorgerücktesten Zeit, i ^proßlrng futtert. ..Großröhrsdorf. Ein Tag dem - Am Sonnabend nackMtttagS We war der vergangene Sonntag. Fast "s Meißen wohnhafte Tischlerfamilie von befindet, von wo aus er die Seinen unter stützt. — Der Realschuloberlehrer Dr. Bluhm zu Reichenbach, welcher bereits vor mehreren Jahren sein Examen als Sprachlehrer in Paris abgelegt und bestanden hat, scheidet mit Ende Juli d. I. aus dem Kollegium der dortigen Realschule, um einem ehrenden Ruf des französischen Ministeriums Folge zu leisten, durch welches sr zum Lehrer eines Pariser Gymnasiums ernannt wurde. — In Bad Elster hat sich vergangene : Woche ein 19jähriges Mädchen, das in einem dortigen Hotel dedicnstet war, durch Er» tränken in einem Teiche den Tod gegeben. Die Bedauernswerte litt an Krampfanfällen, wodurch schon wiederholt ein Wechsel im Dienstverhältnis herbeigeführt wurde. — Eine interessante Entscheidung in Gewerbekonzessionssachen hat die Kreishaupt mannschaft Leipzig gefällt. Ein Wirt in Paunsdorf, dem mehrere Gesuche auf Kon zession zum Bier- und Schnapsschank abge schlagen worden waren, hatte schließlich um Konzession zum Kaffeeschank nachgesucht. Auch dieses wurde ihm nicht erteilt. Darauf machte er ein direktes Gesuch an die Kreishaupt mannschaft und diese hat nun entschieden, daß es zum Kaffeeschank überhaupt keiner Kon zession bevürfe. — Verglichen mit anderen Universitäten, deren Personenoerzeichniffe soeben in Leipzig eingetroffen sind, kommt unsere Lavdesuniver- sität auch in diesem Sommersemester betreffs der Frequenz an dritte Stelle; Berlin und 'München gehen mit bedeutenden Besucherzahlen voraus — Leipzig wird sie schwerlich jemals wieder einholen können. -- Am 1. Juli beginnt in Leipzig die dritte diesjährige Session der Schwurgerichts periode. Unter den Angeklagtem-befindet sich i auch der Steindrucker Reichelt, der am 2. , April d. I. seine 74jährige Schwiegermutter erdrosselte. Die Anklage lautete aus Mord. — Am Freitag abend nahm in einer Bade-Anstalt zu Leipzig ein aus Magdeburg gebürtiger 23jähriger Tischler, ver daselbst badete, in selbstmörderischer Absicht Salzsäure zu sich. Er wurde noch lebend ins Krauken- i Haus gebracht. Dresdner Schlachtviehmarkt den 24. Juni 1895. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 565 Rinder, Schweine, 992 Hammel und 38s Kälber, in Summa 338 s Schlachtstücken. Für den Zent- ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 59—62 Rik., Jur Rlittelware einschließl guter Rühe wurden 55—58 Rik., für leichtere Stücke 45.—50 Rik. bez. Engi. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 6Z— Rik., das paar tandhammei in derselben ! Schwere 59—62 Rik. Der Zentner lebendes ! Gewicht von Landfchweinen engl. Kreuzung 'galt 35—37 Rik-, zweiter Wahl hiervon - 52—3^ Rik. Marktpreise in Kamenz am 20. Juni 1895. '' ' - ' ) I'öchsterjnirdrIg,,kO^ ' — Preis. k Prei- 50 Kilo. L. fs. ; jh Ich s- ch ich > Korn - MM HoOsveu 'S ^Sv Kilo 4 l 5» ! : < 83 s 7 — ,Ltrob 1296 Pfund '20 — I»crne ! 6 78 ^ ,V4.<. , .höchster '2 - i H-M ! 6 30 - üj- i HEl- -n 7 öo i 7!- lErbsq^ 50 9 75 : Hupe 02j l 1^35 ^Kirrtosieln 50 Nilo 2 -25