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Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" -»erteljährlich ab Schalter I Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins - aus 1 Mk. 20 Pf., durch oie Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Vrelnig, Aauswalöe, Großröhr söorf, ManKmthal unö Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 136. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Neösklwn, Druck unö Verlag von N. Schurig, Iretnig. ö. Jahrgang- Sonnabend, den 1. Juni 1895 Nr. 44. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag >,-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag'-/, 11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. blühender Garten, die grünende Flur, den Der worden: zu haben, ist jetzt geschlossen. Der wurde nach Erlegung einer Kaution von 3000 Mark aus der Haft ent- möglicht Rendant in Höhe lassen. Siksayschen, abgehalten, patentierte Bernhardt, Djx illld llud kitld in Hauswalde u. Bretnig, in Burkau, in Frankenthal, in Rammenau, in Bretnig. — Pfingstsonntag wird das jährige Radwettfahren auf der Rennbahn in Dresden-Striesen Bei dieser Gelegenheit wird das Mk. eingenommen 667,02 579,01 384,50 349,50 254,20 Vertliches und Sächstsches. Bretnig, den 1. Juni 1895. einige bekannte Meisterfahrer, welche durch ihr schneidiges Fahren dem Dresdner Publikum bereits bekannt sein dürften. — Auf dem Holbeinplatz in Dresden erfolgt im Laufe dieses Sommers die Auf stellung des Gerechtigkeitsbrunnens. Zu bei den Seiten der Gerechtigkeit sind 2 kleinere Gestalten, die Unschuld und die Schuli, gedacht. Die Figuren werden in der bekannten Erz gießerei von Bierling zu Dresden gegossen. — Bei dem Distanzritt Dresden-Leipzig sind sechs am Ritt beteiligte Pferde den goldene Sonne im Lichtarur, tausend Bäume im Blütenflor, Vogelgesang m den Büschen, du selbst, Herz, darfst dein 8-rd in Chor Jubilierenden mischen. O, heilig ist jede Blüte am Baum: Der heilige Geist, er schuf ihr Raum Mr den, ach, so kurzen Lebenstraum; ^Nd heilig ist jeder Sonnenstrahl: ^uch ihn erweckte der Geist zumal, Damit er unten im Erdenkreis ^ein Evangelium verkünde: Wer heut sich eins der Schöpfung weiß, Tei ledig aller Sünde! Der Geist, der ausgegossen heut, Der den Baum mit Blütenschnee bestreut, «eines Werkes schwersten Schluß nicht scheut: brachte auch dich, o Herz, zum Blühn, Drin der Werdekeim erstarret schien, ^ leuchtet in deine finstere Nacht Rngstfröhlich mit seinem Strahle — ^ieh um dich nur wie alles lacht, ^uch du nimm des Lebens Schale. Die Schale des Lebens reich ich dir, öhr Labsal: du bist ein Teil von mir! stärke, erquicke dich für und für; Ai frisch und hell, sei groß und froh, Der heilige Geist, er will es so: Ai ernst auch, wenn dein Sinn dich weist, seist du selbst verdrossen, Ai wahr stets, denn der heilige Geist ^ard über dich ausgegossen! .... Ein Blütenregen, ein jubelndes Lied Der Lerche, die hoch im Aether zieht, Ak alle, alle werden nicht müd, Mn Schöpfer zu preisen in ihrer Art, Mensch, dem die Krone derSchöpfung ward, Herz, das die ganze Welt umfaßt: — Der dich schuf so viel stolzer und freier, heut den Geist der Pfingsten als Gast opfernden Dankesfeier! des Gustav-Adolfvereins: Uns ist wohl bange, aber wir verzagen nicht" (2. Cor. 4, 8) — eingerahmt von den maifrischen Gesängen unse rer Kinder, die freundlich unterstützt wurden vom gemischten Chor — das war Himmel fahrtssegen, und die reiche Kollekte am Schluß von 114 Mk., die war auch Himmelfahrtssegen. — Dann gings zur Nachversammlung. Dort gab Herr Pf. Größel zunächst den Bericht über die diesjährige Thätigkeit unseres Parochial- vereins, dann führte uns Herr Oberpf. Kanig, lebendig und spannend erzählend, in die Ge schichte der von uns unterstützten eo. Gemeinde Gablonz uno Herr Oberpf. Dr. Wetzel schloß mit Himmelfahrtsblicken vom Oelberg au s über Jerusalem und das heilige Land in alter und neuer Zeit, ebenso packend und lebensvoll. In den Pausen — wiederum freundlich ausgefüllt von Gesangsvorträgen unseres Männergesang vereins und unsrer Kinder — kreiste als „Gust.- Adolfbecher" ern aller Kelch von 1798 und brachte wieder 26 Mk. ein, der Verkauf von Schriften brachte 9 Mk., so daß wir abschließen konnten mit einem Ertrag von LSL Mk- Das Schlußwort konnte nur ein herzliches Dankeswort sein. Aus den Jahresberichten nur noch Folgendes. ^Vom 29. Sept. 1892—23., Mai 1895 ist Folgendes in den 5 Gemeinden die Meldung von einer „furchtbaren Blutthat", der zufolge im Klosterholze bei Meerane die noch warme Leiche eines Mannes aufgefunden worden sei. Die „Glauchauer Zeitung" er klärt nunmehr, daß an der ganzen Geschichte nicht ein wahres Wort sei. Die ganze Mär sei auf den Klatsch sensationssüchtiger Weiber zurückzuführen, die den harmlosen Vorgang, daß ein Vagabond im Adamskostüm ein „Sonnenbad" nahm, in so beunruhigender Weise aufbauschten. — Ein Klempnerlchrling in Zwickau tauchte vor einigen Tagen eine Katze mit dem Kopf in Salzsäure, sodaß das Tier getötet werden mußte. Der rohe Bursche wurde zur Anzeige gebracht. — Wre weit in Amerika der Schwindel gehen und auf welche Gebiete er sich erstrecken kann, können wir wieder einmal aus der Kolumbus-Ausstellung in Chicago ersehen. Seit b.inahe zwei Jahren ist die Ansstellung vorüber, aber von den Tausenden von zuer- kannten Medaillen ist noch keine einzige zur Verteilung gekommen. Die amerikanischen Zeitungen machen schon allerhand Glossen da rüber und laut von drüben erhaltenen Berich ten, die uns das Patent- und technische Bureau von Richard Lüders in Görlitz mit teilt, befürchtet man, daß die ganze Medaillen- Angelegenheit in einen großartigen Skandal ausarten wird. Die Regierung der vereinig ten Staaten hat allein, abgesehen von sonstigen Einkaussquellen, für Medaillen 111^ Million j Mark bewilligt. Sollte diese Summe ihren ! Weg in die Taschen von gewissen Ausstell ungsbeamten gefunden haben? Derartige Fälle sind schon vorher in Amerika dagewesen. Jedenfalls ist es die höchste Zeit, daß diese Affäre aufgeklärt wird, und entweder die Aus steller die zuerkannte Medaille erhalten oder die Verantwortung für die Nichterteckung denen, deren Verschulden es ist, zur Last ge legt werde. sie, obgleich sie bei ihrer Ankunft sofort in tierärztliche Behandlung genommen wurden und man ihnen die beste Pflege angedeihen ließ, in Leipzig im Stalle verendeten. — Ein schreckliches Unglück ereignete sich am Montag früh in der Kummer'schen Kisten- fadrik im Gimmlitzthale bei Frauenstein. Der Sohn des Bretschneiders Rümmler war mit dem Aufräumen der Kistenbauerei beschäftigt und fand hierbei einen Strick, den er auf die Welle des Kreissägerades warf, weil er an den Hinaufziehen und Herabfallen des Strickes Freude hatte. Während dessen kam die Schwester Selma auch in die Kistenbauerei und nimmt dem Bruder den Strick weg und knüpft ihn mit einem Knoten an die obener wähnte Welle. Darauf hält sie an den: an dern Ende den Strick fest. Zum Unglück umschlingt derselbe die Hand des Mädchens und reiht es mehrere Male mit um die Welle, ehe das Werk zum Stillstand gebracht werden konnte. Das unglückliche Mädchen ist bei dem Umdrehen um die Welle verschiedene Male auf die Dielen der Werkstatt aufgeschlagen und außerdem ist ihr ourch die Welle der i Brustkorb eingeorückt worden. Unter fürchter- j lichen Schmerzen ist das bedauernswerte Kind zwei Stunden nach dem geschehenen Unglück den erlittenen Verletzungen erlegen. — In dem an der sächsisch-preußischen ! Grenze gelegenen Orte Hausdorf ist ein be klagenswertes Elternpaar mit einem Schlage /seiner vier blühenden Kinder im Alter von sechs bis zu zwei Jahren beraubt worden. In Abwesenheit der auf der Feldarbeit befind lichen Eltern hatten die Kinder von den Medi kamenten genascht, welche der Vater im Spind hatte. Darunter befand sich Karbol, und unter unsäglichen Schmerzen mußten die 4 Kleinen, die davon gekostet, sterben. Der Schmerz der so schwer geprüften Eltern ist gr-mzenlos. — Einen etwas eigentümlichen Platz zum Brüten hat sich ein Rebhuhn mitten auf dem großen Exerzierplätze bei Wildenhain ausge sucht. Ohne sich nur im Mindesten selbst durch die schnellsten Attacken der exerzierenden Husa ren stören zu lassen, sitzt das Rebhuhn auf den auszubrütenden Eiern. Bis jetzt ist dem Tierchen noch nichts geschehen, da die Offiziere und Mannschaften eifrig bestrebt sind, den Brüteplatz unversehrt zu lassen. — Die Voruntersuchung gegen den Spar kassenrendant zu Markranstädt, der verdächtig erschien, die von dem Stadtkassierer Hasenpflug begangene Unterschlagung in einem Falle er- Der Verheißung Land, das heilige Land, Das winterüber den Blicken schwand. D seht, wie es ringsum neu erstand: Ein Kirchennachrichten von Hauswalde. 1. Pfingstfeiertag: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm.; nachmittags 2 Uhr Gottesdienst. — 2. Pfingstfeiertag: 8(2 kkhr vorm. Hauptgottes dienst. Getauft: Reinhard Georg, S. d. F. M. Zschiedrich, Hausbes. uno Scherers in B. — Anna Ida und Alfred Ernst, Zwlllrngskinder d. E. Th. Philipp, Häusl, u. LemwHn H. — Ernst Arno, S. d. F. H- Kannegießer, Haus bes. und Druckers in B- Beerdigt - Fr. Johanne Friedenke Minna Ringel geb.'Trutloff in B.,45 I. 9 M. 8 T. alt. — Friedr. Jul. Schöne, Fabrik., Kirchen vorst. u. Gemeindeältester in H., 62 I. 9 M. 25 T. alt. — Fr. Juliane Wilhelmine Petzold, geb. Brückner in B., 71 I. 4 M. 29 T. alt. — Fr. Auguste Emllie verw. Richter in B., 50 I. 4 M. 1 T. alt. — Im Fischer'schen Gasthof zu Zwei naundorf hat kürzlich eine Katze Junge gewor fen, welche sämmtlich aneinandergewachsen, dabei aber munter und fidel waren. — Durch Sturz von der Treppe hat am Mittwoch früh in Chemnitz eine Milchsrau so schwere Verletzungen am Hinterkopf erlitten, daß alsbald der Tod eintrat. — Eine neue Einrichlung wird, wie man aus Bad Elster schreibt, von den dor tigen Hotelbesitzern im Wege des Kartells eingeführt. Es sollen von jetzt ab, ebenso wie dies in Oesterreich üblich ist, bei Verab reichung von Speisen die dazu beigegebenen Brötchen besonders berechnet werden. Die Hotelbesitzer in Bad Elster hätten wohl besser gethan, am deutschen Brauche festzuhalten. Solche Maßnahmen bringt das liebliche Elster in den Verruf eines teuren Modebades und sind nicht geeignet, zum Besuche zu ermuntern. — Durch verschiedene Blätter ging jetzt Pfingsten. Und Weihnacht und Ostern und nun in die Welt, An Millionen neuknospendenTrieben geschwellt, Mr ists, der oen festlichen Einzug hält? A kommt das Leben, das, siegreich erneut, Werbliche Wunder der Schöpfung beut; A kommt der Geist, der allen thut kund, Dem Höchsten wie dem Geringsten: »Heut laß ich Euch sehn der Verheißung Land, Drin läuten die Glocken der Pfingsten." Strapatzen erlegen. Zwei der wertvollen -- Tiere verendeten unterwegs und vier verfiel-j Aber den waren so außerordentlich erschöpft, daß! Kirchennachgichten von Großröhrsoorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Anna Frida, T. des Tischlers Gustav Robert Nitsche. — Bruno Max, S. des Stellmachers Bruno Ludwig Rosenkranz. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Emil Edwin Berge, Zimmermann, mck stzda Martha Hübler. — Gottlieb Antener, Schweizer, mit Anna Pauline Kuntzsch. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Anna Olga, T. des Leinwebers Heinrich Alwin Lau. ren. Außer diesem wird es mit einigen be kannten Fahrern in Konkurrenz treten, auf deren Ausgang inan schon heute sehr gespannt sein dürfte. Ein Knabenrennen findet auk besonderen Wunsch auch statt, außerdem noch .die üblichen Hoch- und Niederrad-Hauptsahren, sowie Hoch- und Niederrad-Vorgabefahren und einige Erftfahren. Die Nennungen zu diesen Rennen sind auch diesmal sehr zahlreich ein gegangen. »nter denselben finden wir wieder bewahret eure Räder genügend auf. erste dies- Motor-Fahrrat (Vertreter C. F. Dresden) einen Rekord von 5000 Meter sah- Sa. 2234,23 Mk. in 2^ Jahren. Das ist die Ernte christlicher Liebe. Pfingsten ! ist vor der Thür, mannigfache Geister sind thütig in unserer Zeit, aber der Geist des Herrn in sei ner Gemeinde lebt und wird leben. Komm heiliger Geist, Herrn Gott, Erfüll mit deiner Gnaden Gut Deiner Gläubigen Herz Mut und Sinn, Dein brünstig Lieb entzünd in ihn'n! — Das Pfingstschießen in Pulsnitz wird vom 3. bis mit 6. Juni abgehalten. — Am Himmelfahrtstage tst m Elstra zum dortigen Radfahrerfeste einem Harthauer Radfahrer das Rad gestohlen worden. Da rum von neuem der Ruf an die Radfahrer, H a u s w a l d e. —t.— Die vergangene i fAhe hat in unserem engeren Gemeindeleben andere, ernsten Gedanken die Eindrücke Himmelfahrtstages zurücktreten lassen. .'Roch sei es gestattet, heute noch einen kur- g?.Bericht von dem hinter uns liegenden Rao-Adolffeste zu geben. Es war ein ge- Mer Tag. Im Gotteshaus, aus dessen ge-! Mücktem Ältarplatz die geladenen Gäste saßen, N ' ^rnde Gemeinde, nach dem Orgel- und ^"Un^^xuß vom Chor herab anhebend den ^Mchoral „Komm heiliger Geist" und dann ' Bcheich der, wie wohl selten eine, lebens- "" gedankenvollen Predigt über das „st "