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Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspceis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Ksuswalöe, Großröhr söorf, ManKenthal unö Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 136. Inserate, die gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag'/» 11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 8. Mai 1895. Nr. 37. 5. Jahrgang- — Ein zehnjähriger Knabe zu Leipzig, Weise tätowieren ließ. Der Diann soll seine ung eine Aenderung eintreten, als die Warts- ieit für die Invalidenrente ein Ende nehmen wird. Diese Wartezeit ist nach § 16 des 3nvaliditäts- und Altersversickerungsgesetzes uns 5 Beitragsjahre bei der Invalidenrente ^gesetzt, während sie für die Altersrente 30 ^eitragsjahre beträgt. Zwar gelten die Übergangsbestimmungen, welche im Gesetze Verlustträger, welchem eine Granatbrosche als Geschenk beigegeben war. Da das Schreiben auch die genaue Adresse des Absenders ent hielt, so schrieb das für seine Ehrlichkeit so 'Briefe folgte bald ein zweiter von dem un bekannten Herrn, in welchem dieser um Fort setzung der Korrespondenz bat, da er allein auf der Welt dastehe und sehr gern mit Je mandem in vertraulichem, wenn auch nur schriftlichem Verkehr, stehen möchte. Sein Wunsch wurde auch erfüllt und die Briefe gingen, da der Empfänger viel auf Reisen war, nach allen Teilen Deutschlands. Dieser schriftliche Gedanken-Austausch der beiden einander persönlich unbekannten Leute dauerte bis Weihnachten. Unter dem Weihnachts baum fand die erste Begegnung der beiden bereits „brieflich" verliebten Leute statt, und da man jetzt erst gegenseitiges Gefallen an einander fand, so wurde vor der einstweiligen Trennung Verlobung und, wie bereits kurz erwähnt, vor einigen Tagen Hochzeit gefeiert. Der Gatte ist wohlhabend und besitzt ein gutgehendes Fabrikationsgeschäft. Die junge Frau wird die Geldbörse wohl als Andenken aufbewahren. '— Ein interessanter Gast weilt gegen wärtig in dem Hotel „Alberts-Hof" zu Dres ¬ sur die Erlangung einer Invalidenrente ge- reich belohnte Mädchen an den noblen Geber r°ffen sind, nicht für die ersten 5 Beitrags- einige Zeilen, in welchem sie den Empfang sondern für die ersten 5 Kalenderjahre nach des Geschenkes bestätigte und ihm mitteilte, °oin Inkrafttreten des Gesetzes, sie werden' daß sie dasselbe dankend annehme. Diesem kleinen Münzen aus dem Verkehr zu bringen, ist es wünschenswert, daß sie nicht, wie viel fach im Geschäftsleben geschieht, aus der einen zur anderen Hand abgeschoben werden, sondern an öffentlichen Kassen, wie z. B. beim Einkäufe von Freimarken bei der Post, mit in Zahlung gegeben werden, aus welchen sie in den Verkehr nicht mehr zurückgebracht wer den. Die hier und da vertretene Ansicht, daß diese Münzen überhaupt nicht mehr giltig seien, ist irrig. — Es kommt häufig vor, daß Passa giere, die behindert waren, die Rückreise auf eine Rückfahrkarte rechtzeitig anzutreten, erst dann um die für die eventuelle Rückerstattung des entfallenden Betrages erforderliche Be scheinigung des Stationsbeamten der Abgangs station nachsuchen, wenn die Giltigkeitsdauer der Fahrkarte bereits erloschen ist. Es wird daher in Erinnerung gebracht, daß der be treffende Beamte nicht befugt ist, den ent sprechenden Vermerk auf der nicht uusgenützten Fahrkarte noch nachträglich nach Ablauf der Giltigkeit derselben anzubringen. — Die Dresdener Karolabrücke wird Sonnabend den 6. Juli in feierlicher Weise dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. — Vor einigen Tagen wurde in Dres den eine junge Meißnerin getraut, welche die Bekanntschaft ihres Ehegatten dem Auffinden einer diesem verloren gegangenen Gelvbörse mit 200 M. Inhalt verdankt. Die Finderin gab die Börse nebst ihrer Adresse an Polizei stelle ab und erhielt schon am nächsten Tage durch die Polizei die Mitteilung, daß sich der Verlustträger gemeldet habe. Dieser Mitteil ung war der gesetzliche Betrag des Finder lohnes beigefügt. Bald darauf aber erhielt das Mädchen noch ein Dankschreiben von dem — Mit dem Schluß der ersten Juli- Woche des laufenden Jahres wird, abgesehen von dem Jnslebentreten der Bestimmungen Über die Rückzahlung der geleisteten Beiträge M weibliche Versicherte, welche eine Ehe ein- Schen, und an die Hinterbliebenen von ver storbenen Versicherten, auch insofern auf dem Gebiete der Jnvaliditäts- und Altersversicher- kannten Herrn vom „Feldschlößchen" zu Dresden aus unternommene Auffahrt. Nach dem der Ballon gleich bei dem Aufstieg mit den Bäumen kollidiert hatte, geriet er bald darauf in die Telephondrähte, wobei die Luftschifferin, nachdem sich die Gonoel von dem Ballon gelöst hatte, auf das Dach eines zum Feldschlößchen gehörigen Nebengebäudes stürzte und infolge dessen einige Verletzungen davontrug, während der mitgenommene Passa gier, der bereits vorher aus der Gondel ge stiegen war, an der Telephonstange in wenig beneidenswerter Lage Kletterübungen vornahm. Nach einer längeren Angstperiode konnte der unfreiwillige „Luftgymnastiker", der an dieses mißglückte aeronautische Debüt gewiß noch lange zurückdenken wird, aus der gefährlichen Höhe wieder zur sicheren Mutter Erde ge langen. Ein massenhaftes Publikum verfolgte diese Vorgänge mit größter Aufmerksamkeit. — Am Sonntag nachmittags in der 4. Stunde brach auf Fischhäujer Revier bei Dresden ein Waldbrand aus, durch welchen ziemlich 5 Hektar 20jähriger Kiefernbestand vernichtet wurden. — Die Anmeldung zu dem an der kgl. Turnlehrer-Bildungsanstalt zu Dresden ab zuhaltenden Lehrkursus zur Ausbildung von Turnlehrern, welcher in der Zeit vom 10. Juni bis Anfang November stattfindet, hat unter Beibringung der erforderlichen Zeug nisse rc. bis zum 20. Mai d. I. bei dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Un terrichts zu erfolgen. — Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Mittwoch nachts in Schönheide ereignet. Gegen 3 Uhr ist die Fischermühle abgebrannt. Leider sind drei Kinder des Arbeiters Heckel dabei ums Leben gekommen im Alter von 18, 9 und 5 Jahren. Der 18jährige Sohn hat seine beiden Geschwister retten wollen und ist dabei selbst mit verbrannt. Wie man ver nimmt, soll der Bruder der Mutter dieser Kinder im Jahre 1890 genau auf dieselbe Weise 3 Kinder bei einem Brande verloren haben. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man noch nicht. — Der am Sonntag vorm. 10 Uhr 14 Min. von Zschopau nach Annaberg abgelassene Personenzug entgleiste unweit des dortigen Cotta-Denkmals und stürzte den Abhang der Zschopau hinab,, wobei Lokomotive, Tender, Packwagen, ein Vieh- und drei Personen wagen zertrümmert wurden. Der Heizer ist schwer verletzt, während der Lokomotiv- und der Zugführer, sowie einige Passagiere leichte Verletzungen davontrugen. Neun Stück Rind vieh wurden getötet. Ern Rettungszug von Chemnitz mit höheren Eisenbahnbeamten traf bereits nachmittags 1^ Uhr an der Unfall stätte ein. Der Verkehr ist vorläufig gesperrt. Die Passagiere von Chemnitz müssen in Zschopau, diejenigen von Annaberg in Wilisch- hal umsteigen. — Die Frage der Nachfolgerschaft des Leipziger Professors Thiersch, soweit von einer solcyen überhaupt die Rede sein kann, wird momentan lebhaft ventiliert — genannt wird vielfach einer der tüchtigsten Schüler des Ver ewigten, nämlich Professor Helferich'-Erlan- gen. k7-, Die kleinen silbernen Zwanzig- i D^gstücke werden nach und nach von der - llm E^nk zur Umschmelzung eingezogen. m die Einziehung zu erleichtern und die Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 8. Mai 1895. Bretnig. Neuerer Bestimmung zu folge wird das für den 12. Mai im Deutschen Hause geplante Radfahrerfest erst am 26. Mai abgehalten werden. — Von den Ständen des Königlich sächsischen Markgrafentums Oberlausitz ist Herr Amtshauptmann Hempel in Glauchau Mit großer absoluter Stimmenmehrheit als Amtshauptmann für die Kgl. Amtshaupt- Mannschaft Bautzen in Vorschlag gebracht Morden. — Hauptgewinne 5. Klasse 127. königl. sächsischer Landeslotterie. 1. Ziehungstag am 8. Mai. 30,000 Mark auf Nr- 1860 (Jakobi, Dresden). 15,000 Mark auf Nr. 16167 (Metz, Leipzig). 3000 Mark auf Nr. 1654 deshar ihre Geltung erst mit dem Ende des Rufenden Kalenderjahres verlieren, jedoch wird es »ach der ersten Juli Woche st. I. ^üglich werden, daß auch Invalidenrenten Grund der dauernden Gesetzesbestimm ungen in Anspruch genommen und bewilligt Werden. Wer seit dem I. Januar 1891, dem Zeitpunkte des Inkrafttretens des Jnvalidi- uts- und Altocsversicherungs-Gesetzes, bis 6. IM d. I. dauernd beschäftigt gewesen ü bezw. mird, wer dann also eine Be- Mftigungszeit von 5 Beitragsjahren oder f Nal 47 Wochen hinter sich hat, der braucht, w er Invalide wird, zur Erlangung der ^ute die in den Uebergangsbestimmungen u°rgeschriebenen Nachweise über eine Be lüftigung vor dem 1. Januar 1891 nicht Er kann auf Grund der in seine ^uittungskarten eingeklebten Marken seinen ^utenansprnch erheben. Dieses Recht auf invalider reute geht dann auch niemals mehr /Noren, wenn nur der Verjährung vorge- /ugt wird und dies wird dadurch erreicht, ^lle 4 Jahre mindestens 47 Marken m .b Lluittungskarte eingeklebt werden und vor Ablauf ^er 4 Jahre umgetauscht s Aw-, Von dem öfters genannten Zeitpunkte wird also unter Umständen ein dauerndes echt auf Invalidenrente festgestellt sein. den. Es ist dies ein Engländer, der sich üp - -... Japan am ganzen Körper in der kunstvollsten > der Sohn eines Hausschlächters in der Süd- Weise tätowieren ließ. Der Diann soll seine vorstavt, äußerte dieser Tage, weil er wegen anlage. Schulbücher und Hut des Knaben wurden — Mit aufregenden Szenen verband! dann auch damals am Ufer der Pleiße lie- sich die am Sonntag nachmittags von der ! gend vorgefunüen, während die Nachforschungen Aeronautin Miß Mila Smith und einem be-i nach dem Knaben erfolglos blieben. Am farbigen Hautverzierungen mit 50,000 Franks eines Vergehens vom Lehrer bestraft worden bezahlt haben — eine etwas seltsame Kapital- mar, die Absicht, in das Wasser zu gehen. Schulbücher und Hut des Knaben wurden 3489 5749 14386 15540 17013 17511 18788 19100 19316 24368 26861 27590 28280 34015 34583 35718 36411 38357 40578 45000 45913 47459 50963 51688 53220 55307 57463 59400 60027 61624 83020 69279 70302 71888 75576 76655 76735 89626 81236 99951. 93998 94740 96341 99376 Sonnabend mittag gegen 11 Uhr erst wurde die Leiche des Kindes an der Knüppelbrücke aus der Pleiße gezogen. —- Die große Preßfehde zwischen den Herausgebern der „Fleischerzeitung" und „Alle zeit voran!", den Herren Blüher und Iver sen in Leipzig, hat, nachdem jedem der Herren drei Monate Gefängnis auferlegt waren und das Lexikon von Schimpfworten eine erheb liche Versickerung erfuhr, vor dem Leipziger Landgericht am Freitag durch Vergleich derart geendet, daß Blüher die Kosten übernimmt und beide Teile ihre Berufung zurückzogen. — Seitens der Leipziger Wollkämmerei wird mitgeteilt, daß die Ursache des großen Brandes bis jetzt noch nicht aufgeklärt sei. Durch einen Defekt in dir elektrischen Leitung sei der Brand aber jedenfalls nicht entstan den. — Von österreichischer Seite wird das blutige Vorkommnis bei Gettengrün in der „Egerer Ztg." in folgender Weise dargestellt: „In der Nacht vom Mittwoch auf Donners tag der vorigen Woche stieß eine Finanzwach patrouille in der Nähe von Roßbach auf sechs Schmuggler, welche Hornvieh über die Grenze paschen wollten. Da die Schwärzer sich zur Wehr setzten, sahen sich die Finanzorgane end lich gezwungen, um ihr eigenes Leben zu schützen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, wodurch ein Schmuggler erschossen > worden sein soll. Die Genossen des Getöte ten dürften jedoch den Leichnam (!) unter dem Schutze der Nacht über die Grenze reschleppt (?) haben, denn Tags darauf fand man die Kampfstätte leer. Auch ist die Meldung von dem Vorfälle von sächsischer Seite ausgegan gen. — Die Aktiengesellschaft „Helios" in Köln hat die Stadt Chemnitz als Besitzerin und die Firma Siemens und Halske in Ber lin als Pächterin des Chemnitzer Elektrizität werkes mit der Beschuldigung verklagt, in dem betreffenden Werke drei ihr gehörige Reichs patente verwandt zu haben. Die Gesellschaft verlangt nun, daß die Einrichtungen, soweit sie unter diese Patente fallen, wieder beseitigt werden und fordern außerdem eine Entschä digungssumme von 40,000 Mark. Das Stadtverordneten-Kollegium trat in seiner letzten Sitzung dem Ratsbeschluß bei, den Prozeß anzunehmen und einen Rechtsanwalt mit der Vertretung zu beauftragen. — Nach dem Monatsbericht für April ! der Arbeiter-Kolonie Schneckengrün haben da selbst seit deren Eröffnung 3063 Kolonisten Aufnahme gefunden. Beim Abschlusse des vorigen Berichts war der Bestand 83 Kolo- ! nisten ; hinzugekommen find im Monat April 17, abgegangen 43 Kolonilten. Demnach sind dort gegenwärtig 57 Kolonisten untergebracht, während 63 Plätze unbesetzt sind. Dresdner Schlachtviehmarkt > den 6. Mai 1895. Ans dem etzten Schlachtviebmarkt waren zum verkauf gestellt: 5^9 Rinder, PO6 ! Schweine^ Z006 Hanunel und 565 Kälber, in Summa 5050 Schlachhtücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 60—64 Rik., für Riittelware einschließl guter Küche wu. eu 55—58 Rik., für leichtere Stücke 45 50 Rik. bez. Gngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 65—66 Rik., das paar Landhammer in derselben : Schwere 5^—62 Rik. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschwemen engl. Kreuzung , Hall 40—42 Rik., zweiter Wahl hiervon i 56—58 Rik.