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Allgemeiner Amtiger Nrruckenthal unÜ Umgegend Redaktion, Druck lind Verzug non N. Alhuklg, Vretnig. Mittwoch, den 17. April 1895 M. 31. o. Jahrgang. »TV Montag den 22. April 1695 Viehmartt in Bischofswerda kaufenden Pferde muß — mit Stockmaß ge ¬ ben Einfluß auf die Mode verloren hat. Es Betraa überaeben werden dürste laufenden Pssroe MU8 — MU L-ioumatz ge- oen EtNftUß aus ore wcooe verloren yal. ES Beim Lerannaben der warmen ""'M — für 3jä.rige I Meter 46 Centi- wird keinem Herrn einfallen, sich »ach fran- Jahreszeit se en namentlich die Eltern daraus für volljährige 1 Meter 52 Centimeter - zösischer Mode zu kleiden, wohl aber nach da» Höchstmaß soll sür 3jährige englischer. Berlin schafft selbst, verwertet Ä 2m l-S7 und sür volljährige 1,68 nicht über, seine eigenen Ideen. Man sollte dafür seine eigenen Ideen. Spaziergang in den Wald ohne Fußbekleidung Preis Man hat sich seit Jahren daran gewöhnt 50 Kilo. A. kl. Korn 6 öl) Kilo alles, Dev döeizen Stroh 1200 Pfund l> -N VM '»0 Kilo ung der Polizeibehörde ihres Wohnortes nachznweiM u) daß die von ihnen vorgesühr- ten Pferde in Sachsen geboren sind — Deck- resp. Füllenscheine sind, soweit vorhanden, mitzubringen, — b) daß der Vorsteller seit mindestens 2 Jahren Besitzer des betreffenden Pferoes ist. 2. Die Pserde sollen 3 — 6 Jahre alt sein. Das Mindestmaß der anzu- urrbsen iKarlosfeln 1!. Z 1!) 40 10 75 15 sprungs, die modernen Tailor made Jacken und Kostumes stammen ebenfalls aus Eng land. Für die Straßenmode ist englischer Geschmack viel maßgebender als Pariser Ge schmack, der nur noch für große Gesellschafts- Loiletten gewählt wird. In der Branche selbst weiß man schon seit Jahren, daß Paris Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung-" Rabatt nach Uebereiukunft Ä. üs 6 — 6 88 Ü4N 5 40 Seminaren war diese Ostern wiederum ein ganz gewaltiger. So betrugen beispielsweise die Anmeldungen in Grimma nahezu andert- halbhund'ert, gegen fünfzig waren zur Prüf ung zugelassen und etwa die Hälfte findet Aufnahme; in Zschopau betrug die Zahl der Expedition: Bretnig Nr. 136. böchslcriniedrigster Preis. tionär" folgende Antwort. Es ist falsch, anzunehmen, wie immer noch behauptet wird, daß die Pariser Mode die Welt beherrscht. Wir geben das in bezug auf Putzartikel zu, in bezug aus Mäntel und Kleiderstoffe ist diese Behauptung durchaus nicht zutreffend. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inel. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter i Mt. bei freier Zusendung durch Boten in aus I Mk. 20 Pf., durch nie P.nt 1M. erkl. Bestellgeld. Sorge tragen, daß die „Pariser Mode" für bestimmte Branchen keinesfalls mehr maß gebend ist. Wenn man das nicht thut, darf man sich nicht darüber wundern, wenn das Publikum und die Tageszeitungen immer noch von einer „Pariser Mode" sprechen. Das selbe gilt für Kleiderstoffe. Paris hat auch hier seinen Einfluß eingebüßt; durch die in den letzten Jahren entstandenen Musterzeich- nereien, durch die von ihnen beschäftigten auf Kunstschulen ausgebildeten Kräfte, ourch die Muster-Ateliers, die jel e größere Weberei unterhält, hat sich ein deutscher Geschmack herausgebildet, der die Welt beherrscht, wenn er leider auch manchmal noch unter französi scher Flagge segeln muß. Auch hier wäre mehr Selbstvertrauen angebracht. In Lon don und in New-Jork werden „Berliner Mäntel" ausdrücklich unter dieser Bezeichnung verkauft, weil sie einen vorüglichen Ruf ge nießen. Ebenso scheut man sich in New-Jork durchaus nicht, die deutschen Kleiderstoffe als deutsche zu bezeichnen. Bei uns in Deutsch land bezeichnet man besonders geschmackvolle Gegenstände als französische, wenn sie auch in Deutschland fabriziert werden. Nur wenn unsere Fabrikanten ihre deutschen Fabrikate steigen. 3. Schimmel, sowie Hengste und tragende Stuten werden nicht angekauft. 4. Die Verkäufer sind verpflichtet, für alle Ge währsfehler nach Maßgabe der 899 bis 929 des bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Sachfen (Gesetz- und Verordnungs blatt v. I. 1863, Seite 109 flgd.), sowie gegen die Untugend des Köppens oder Kökens auf die Dauer von 14 Tagen Garantie zu leisten. 5. Die als geeignet befundenen Pserde werden dem Verkäufer sofort abge nommen und zur Stelle bezahlt. 6. Zu je dem Pferde sind feiten des Verkäufers ohne Vergütung mit zu liefern: 1 neue rinds lederne haltbare Trense, 1 neue Gurt- oder Strickhalfter und 2 hänfene Stränge. — Nach einer Zusammenstellung von Fachblättern hat sich die Zahl der öffentlichen Elektrizilätswerke in Deutschland für Beleuch tung und Kleinmolorenbetrieb von 14 im sichre 1889 auf 148 im Jahre 1895 ver- mehrt. Beteiligt sind dabei 135 Ortschaften. Die Maschinenleistung sämtlicher Werke be trägt 46,000 Pferdestärken, wovon 37,000 Oertlichcs und Sächsisches. Bretnig, den 17. April 1895. Bretnig. Die am 1. Osterfeiertag vom Verein „Thalia" im Gasthof zum deut schen Hause gegebene Theater-Vorstellung: „Gretchens Polterabend" war sehr stark be sucht, so daß dem Kirchenbaufond, welchem der Reinertrag gilt, wohl ein ansehnlicher Seitung für die Ortschaften: Bretnig, Ksuswslöe, Großröhrsdorf, zu verbieten, um sich nicht der Gefahr aus zusetzen, von einer Otter gebissen zu werden. In diesem Jahre scheinen dieselben stark auf zutreten, da bereits 5 Kreuzottern der Apo theke zu Großröhrsdorf überliefert worden sind. Bekanntlich werden daselbst pro Stück 25 Pf. gezahlt. — Zur Beachtung empfohlen. Tausende von jungen Leuten werden in den nächsten Tagen in die Lehre treten. Es sei aus diesem Anlaß daran erinnert, daß es sicy im Interesse der Eltern wie auch der Lehrherren empfiehlt, den Lehrvertrag schriftlich zu schlie ßen, da beide vertragschließenden Teile nur dann die in den 130 und 132 der Ge werbeordnung gedachten Rechte und Ansprüche als ,z. B. die zwangsweise Zurückführung eines der Lehre entlaufenen Lehrlings oder die Gewährung einer Entschädigung für den Fall einseitiger Aufhebung des Lehrvertrages seitens des Lehrherrn oder des Lehrlings, geltend machen können, wenn der Lehrvertrag schriftlich geschlossen ist. Besondere Formali täten sind für den giltigen Abschluß schrift licher Lehrvertrage nicht vorgeschrieben und bedarf auch einer behördlichen Beglaubig ung derselben nicht. Hierbei ist zu bemerken, daß auch bei dem Vorhandensein eines schriftlichen Vertrages, wenn eine längere Frist nicht vereinbart ist, während der ersten vier Wochen der Lehrzeit das Lehrverhältnis durch einseitigen Rücktritt aufgelöst werden kann. — Die Verhandlungen zwischen Sachsen Uno Preußen betreffs Verstaatlichung der AZeimar-Keraer Eisenbahn haben oahin aesührt, daß Sachsen aus den Ankauf dieser Bahn zu Gunsten Preußens ennprecyende Zugeständ nisse auf anderen Gebieten verzichtet. Unter Anderem wird Preußen die saft ausschließlich aus sächsischem Gebiete gelegene Strecke Nick- Usch-Zittau der preußischen Staatseisenbohnen unter günstigen Bedingungen an Sachsen abtreien. Zu dem Gesamtabkommen bieibt die Zustimmung der beiderseitigen Landtage Vorbehalten. — Bekanntlich findet am 18. April d. I. m Kamenz Rcmontemarkt statt. Die An- kanssbeüingungen sind hierbei folgende: I. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '--11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1-11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Die G.Währung von Staatsbeihilfen an neugegründete Zuchtrenostenschaften wird aus diesem Grunde von nun an von der Beibringung eines Nachweises für die reaktionslose Tuberkulin-Impfung der anzukaufenden Zuchtbullen durch eineu sächsifchen Bezirkstierarzt und von der Verpflichtung abhängig gemacht, die darnach anzuschaffenden Ersatzbullen eben falls auf Staatskosten impfen zu lasten, oder sie, wenn bei ihnen eine Reaktion festgestellt wird, nicht zur Zucht zu verwenden. Die Königliche Amtshauptmannschaft bringt dies zur allgemeinen Kenntnis und ver anlaßt die Interessenten, sich wegen des Weiteren mit Herrn Bezirkstierarzt Weigel in Kamenz in's Einvernehmen zu setzen. Z Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 8. April 1895. Von Erdmannsdorff. Feststellung der Tuberkulose bei Rindvieh betr. Durch vielfache praktische Versuche mit Dudsr üulinum Loebii ist ermittelt worden, daß dieses sich als wichtiges Hilfsmittel zur Feststellung der Tuberkulose bei Rindvieh bewährt hat. Dem Königlichen Ministerium des Innern ist daran gelegen, das gedachte Mittel zum Eesten der Viehbesitzer einesteils und zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Tuber kulose durch Benutzung daran erkrankter Zuchtbullen andernteils zur Einführung zu bringen. Es hat deshalb beschlossen, oie Impfung der Bullen der Zucht- und Bullenhaltungsgenosten- schasteu mit Tuberkulin auf Staatskosten durch die Bezirkstierärzte ausführen zu lasten, sobald die betreffenden Genossenschafter oder Bullenhalter sich verpflichten, nach erwiesener Reaktion den Bullen nicht weiter zur Zucht zu verwenden. Die Verkäufer haben durch eine Bescheinig-! ohne irgend welche neue Anregung zurückge kommen. Die Cape-Mode ist englischen Ur- .... - Prüflinge gleichfalls fünfzig, neunundvierzig .Pariser Moden" zu sprechen, so bestanden die Ausnahmevrüsuvg, aber nur können Aufnahme finden. Anmeldungen für den Lehrerberuf immer hinter dem Bedarf zurück, da absorbiert der Kaufmannsstand ec. viele junge Kräfte, heute findet man in allen Fächern lleberfüllung und so Mancher wendet sich dem Lehrerbe rufe zu, welcher ihm sonst fern geblieben wäre. — Der so lerüchtigt gewordene Ein brecher Krüger ist nun auch vom sächsischen Medizinalkollegium in Dresden für geistes krank eUlärt worden, nachdem schon früher die befragten Aerzte in Berlin und Kastel dasselbe Urteil gefällt hatten. Die Dresdner Medizinalbehörde ist nach Prüfung der gan zen Vergangenheit Krüger's nicht nur auf Grund der Vererbung und der Veranlangung, sondern auch der Art der Ausführung der Strafthaten zu ihren Gutachten gekommen. Aus der Dresdner Untersuchung ist interessant, daß Krüger sich mit der Erfindung einer neuen Lichterzeugungsmaschine getragen haben will, die die Elektrizität übertreffe, durch den damit beauftragten Techniker aber verpfuscht sei. Um sich die Gelder für Herstellung der Maschi nen zu verschaffen, sei er zu Diebstählen ver anlaßt worden. Nach deni Urteil des Medi- zinalkollegiums sind die Planmäßigkeit und das Raffinement seiner verbrecherischen Hand lungen und seine zeitweilig korrekte äußere Haltung sehe wohl vereinbar mit einer tie feren geistigen Erkrankung. Krüger wird also nun nach einem Jrrenhause geschafft werden. — Durch die Inhaftnahme einer aus fünf Köpfen besteheuoen Diebesbande in Buch holz, welche seit Jahren planmäßig die Stadt sowie die Umgegend brandschatzte, dürften die zahlreichen Einbruchsdiebstähle in letzter Zeit ihr Ende genommen haben. Die fünf Bur schen stahlen alles, dessen sic habhaft werden konnten; neben Gelegenheitsdiebstählen, in denen ihnen vorzugsweise Wäsche zum Opfer fiel, verübten sie auch schwere Einbrüche in Comptoirc und Niederlagen, in oenen sie viel fach reiche Beute machten. Allein in der Stadt Ännaberg dürften sie mehr als zwan zig Diebstähle verübt haben. — In der Nacht zum Donnerstag ist in Leipzig im 98. Lebensjahre einer der letzten Veteranen ^us den Freiheitskriegen, der Privatmann Traugott Karl, gestorben. Derselbe trat im 17. Lebensjahre in das 1. Brandenburgische Jäger-Regimen: ein und machte den Feldzug gegen Frankreich mit. Markt^rcts^^ Kamenz ^m 11. April I895. durch Dampfkraft, nahezu 5000 durch Wasser kraft und der Rest durch Gaskraft erzeugt werden. 44 Werke werden ausschließlich . - durch Wasserkraft betrieben, zumeist in solchen auch äußerlich als solche kenntlich machen, sie kleineren Orten, die sich durch Ausnutzung ""t deutschen Namen bezeichnen, ist es mög- versügbarer Wasserkraft ihrer Nachbarschaft Uch, daß mit der Zeit das meistens eingeb il- ein billiges und Helles Licht verschaffen, dele Uebcrgewicht der französischen Mode ge- Gegenwärtig sind 34 weitere Werke im Bau' brachen wird, daß das Publikum auch das begriffen, die Zahl oer elektrisch beleuchteten schon findet, was deutschen Ursprungs ist. Städte wächst demnach rasch an. Sonst werden wir niemals deutsche Mode be- — Auf die Frage, warum wir keine - „deutsche Mode" haben, giebt der „Konfek ! — Der Zudrang zu den Schullehrer- s nur von daß man alles, was modern ist, als von sechsundzwanzig Paris kommend betrachtet. In Mänteln hat Der große Andrang zn den Seminaren ist Paris seit drei Jahren nichts neues mehr ein Beweis, daß wir an einer wirtschaftlichen .vaftr geschaffen. Unsere Konfektionäre, die Paris! Depression leiden. Im Zeiten geschäftlichen iZche in den letzten Jahren besuchten, sind stets Aufschwunges, und Hochganges bleiben die